Sind an ei­nem Ge­braucht­wa­gen um­fang­rei­che La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten vor­ge­nom­men wor­den, so muss der – hier ge­werb­li­che – Ver­käu­fer des Fahr­zeugs die­sen Um­stand dem Käu­fer auch dann un­ge­fragt of­fen­ba­ren, wenn den La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten nicht der Be­sei­ti­gung ei­nes Un­fall­scha­dens dien­ten. Denn bei ei­nem Wei­ter­ver­kauf des Pkw durch den Käu­fer könn­te ein Kauf­in­ter­es­sent an­ge­sichts der La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten den – letzt­lich un­be­grün­de­ten – Ver­dacht he­gen, das Fahr­zeug sei ein Un­fall­wa­gen, und des­halb al­len­falls be­reit sein, für das Fahr­zeug ei­nen er­heb­lich ver­min­der­ten Kauf­preis zu zah­len, so­fern er nicht so­gar vom Kauf Ab­stand nimmt.

OLG Bam­berg, Ur­teil vom 03.05.2005 – 5 U 99/04
(vor­an­ge­hend: LG Co­burg, Ur­teil vom 24.03.2004 – 22 O 673/03)

Das Ur­teil des OLG Bam­berg ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Co­burg hier ver­öf­fent­licht.

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