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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2002

Un­zu­läs­si­ge Um­ge­hung von Män­gel­rech­ten durch All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen

  1. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens hat den Kauf­ver­trag nicht des­halb als Un­ter­neh­mer i. S. des § 14 BGB ge­schlos­sen, weil es in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers heißt, der Ver­käu­fer ge­he da­von aus, „dass der Käu­fer das Fahr­zeug zu ge­werb­li­chen Zwe­cken nut­zen will und als Ge­wer­be­trei­ben­der zu die­sem Zweck kauft“. Denn ob je­mand als Ver­brau­cher oder als Un­ter­neh­mer han­delt, kann nicht ver­trag­lich ver­ein­bart wer­den; über­dies ist die Klau­sel über­ra­schend i. S. des § 305c I BGB und je­den­falls des­halb un­wirk­sam.
  2. Be­schreibt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens das Fahr­zeug der Sa­che nach – ent­ge­gen sei­nem tat­säch­li­chen Zu­stand – als „Schrott­au­to“, des­sen sämt­li­che Ein­zel­tei­le nicht man­gel­frei sind, führt dies nicht zu ei­nem Aus­schluss der Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel.
  3. Ein Ka­ta­ly­sa­tor ist kein Ver­schleiß­teil, denn er un­ter­liegt – an­ders als et­wa die Rei­fen ei­nes Fahr­zeugs – kei­ner dau­er­haf­ten Ab­nut­zung; viel­mehr ist ein Ka­ta­ly­sa­tor ent­we­der in Ord­nung oder de­fekt.

AG Ze­ven, Ur­teil vom 19.12.2002 – 3 C 242/02

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Un­zu­mut­bar­keit der Nach­lie­fe­rung – Be­weis­last

  1. Auch bei ei­nem Stück­kauf (hier: dem Kauf ei­nes kon­kre­ten Neu­wa­gens) ist ei­ne Nach­er­fül­lung durch Er­satz­lie­fe­rung grund­sätz­lich mög­lich, falls die er­satz­wei­se ge­lie­fer­te Sa­che dem man­gel­haf­ten Kauf­ge­gen­stand wirt­schaft­lich ent­spricht und das Leis­tungs­in­ter­es­se des Käu­fers zu­frie­den­stellt.
  2. Lie­gen – was der Ver­käu­fer dar­zu­le­gen und zu be­wei­sen hat – die Kos­ten für ei­ne Nach­lie­fe­rung 20 % über den Kos­ten, die für ei­ne völ­li­ge Man­gel­be­sei­ti­gung durch Nach­bes­se­rung auf­zu­wen­den sind („in­ter­ner Kos­ten­ver­gleich“), so darf der Ver­käu­fer die Er­satz­lie­fe­rung ge­mäß § 439 III BGB ver­wei­gern, weil sie nur mit un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Kos­ten mög­lich ist.

LG Ell­wan­gen, Ur­teil vom 13.12.2002 – 3 O 219/02

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An­ga­be des Ki­lo­me­ter­stands als An­ga­be der Lauf­leis­tung

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen, der ei­ne Lauf­leis­tung von et­wa 145.000 km ha­ben soll, tat­säch­lich aber ei­ne Lauf­leis­tung von mehr als 170.000 km auf­weist, ist mit ei­nem nicht ge­ring­fü­gi­gen Man­gel be­haf­tet. Die­ser Man­gel be­rech­tigt den Käu­fer oh­ne Wei­te­res zu ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, weil ei­ne Nach­er­fül­lung ins­ge­samt un­mög­lich ist.
  2. Die An­ga­be ei­nes Ki­lo­me­ter­stands in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ist – so­lan­ge sich aus den Um­stän­den und der For­mu­lie­rung nicht an­de­res er­gibt – aus der nach §§ 133, 157 BGB maß­geb­li­chen Sicht des Käu­fers auch dann als An­ga­be der tat­säch­li­chen Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs zu ver­ste­hen, wenn der Ver­käu­fer kein Kfz-Händ­ler ist.

AG Rhe­da-Wie­den­brück, Ur­teil vom 28.11.2002 – 4 C 209/02

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Kein Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens trotz Nachla­ckie­rung

Ein Ge­braucht­wa­gen ist nicht man­gel­haft, wenn er ei­ne Nachla­ckie­rung auf­weist, die ihn we­der tech­nisch noch wirt­schaft­lich noch op­tisch ent­wer­tet und nur bei ge­nau­er In­au­gen­schein­nah­me durch ei­nen er­fah­re­nen Sach­ver­stän­di­gen oder mit tech­ni­schem Auf­wand (Lack­stär­ke­mes­sung) fest­zu­stel­len ist.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 08.11.2002 – 3 U 37/02

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In­zah­lung­nah­me ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei ei­nem Lea­sing­ver­trag

  1. Nimmt der Händ­ler und Lea­sing­ge­ber bei ei­nem Lea­sing­ver­trag über ein Kraft­fahr­zeug ei­nen Ge­braucht­wa­gen des Lea­sing­neh­mers zum Be­trag der im Lea­sing­ver­trag ver­ein­bar­ten Miet­son­der­zah­lung in Zah­lung, liegt im Re­gel­fall kein ge­son­der­ter Kauf­ver­trag über den Ge­braucht­wa­gen, son­dern ein ein­heit­li­cher Lea­sing­ver­trag vor, bei dem der Lea­sing­neh­mer das Recht hat, die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Miet­son­der­zah­lung durch Hin­ga­be des Ge­braucht­wa­gens zu til­gen.
  2. Ver­ein­ba­ren die Ver­trags­par­tei­en in ei­nem sol­chen Fall die Rück­ab­wick­lung des Lea­sing­ver­trags, so kann der Lea­sing­neh­mer nicht den für sei­nen Ge­braucht­wa­gen auf die Miet­son­der­zah­lung an­ge­rech­ne­ten Geld­be­trag, son­dern nur den in Zah­lung ge­ge­be­nen Ge­braucht­wa­gen selbst zu­rück­ver­lan­gen.

BGH, Ur­teil vom 30.10.2002 – VI­II ZR 119/02

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Kein Be­weis der Man­gel­frei­heit durch Un­ter­su­chung ei­nen Mo­nat vor Fahr­zeug­über­ga­be – § 476 BGB

Zeigt sich bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer ein Man­gel, so wird bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I 1 BGB) grund­sätz­lich ge­mäß § 476 BGB ver­mu­tet, dass das Fahr­zeug schon bei der Über­ga­be man­gel­haft war. Den ihm ob­lie­gen­den Be­weis des Ge­gen­teils der ver­mu­te­ten Tat­sa­che kann der Ver­käu­fer dann nicht un­ter Ver­weis auf ei­ne vor der Über­ga­be vor­ge­nom­me­ne Un­ter­su­chung des Fahr­zeugs füh­ren, wenn das Fahr­zeug be­reits lan­ge (hier: ei­nen Mo­nat) vor der Über­ga­be un­ter­sucht wur­de und der Man­gel oh­ne Wei­te­res im Zeit­raum zwi­schen Un­ter­su­chung und Über­ga­be des Fahr­zeugs ent­stan­den sein kann.

AG Pots­dam, Ur­teil vom 12.09.2002 – 30 C 122/02

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Auf­klä­rungs­pflicht des Ver­käu­fers ei­nes in ei­nen Fluss ge­ra­te­nen Pkw

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer dar­über auf­klä­ren, dass das Fahr­zeug für ei­ne ge­wis­se Zeit in ei­nem Fluss ge­le­gen hat. An die­ser Auf­klä­rungs­pflicht än­dert nichts, dass dem Ver­käu­fer un­be­kannt sein mag, wie lan­ge (hier: et­wa ein Jahr lang) das Fahr­zeug in dem Fluss ge­le­gen hat.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist ver­pflich­tet, dem Käu­fer al­le Tat­sa­chen zu of­fen­ba­ren, die für den Kauf­ent­schluss des Käu­fers und die Durch­füh­rung des Kauf­ver­trags von Be­deu­tung sein kön­nen und de­ren Mit­tei­lung der Käu­fer im kon­kre­ten Fall nach Treu und Glau­ben er­war­ten kann.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 05.09.2002 – 5 U 44/02

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Nachla­ckie­rung ei­nes ge­brauch­ten Pkw we­gen Flugrosts

Sach­ge­mäß über­la­ckier­ter Flugrost ist beim Ver­kauf ei­nes ge­brauch­ten Pkw kein of­fen­ba­rungs­pflich­ti­ger Man­gel.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 05.09.2002 – 5 U 140/02

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Neu­la­ckie­rung ei­nes sechs Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gens

Grund­sätz­lich ist ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler nicht ver­pflich­tet, ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf zu über­prü­fen. Er ist aber ver­pflich­tet, kon­kre­ten Ver­dachts­mo­men­ten da­für, dass das Fahr­zeug ei­nen Un­fall er­lit­ten hat, nach­zu­ge­hen. Al­lein der Um­stand, dass ein sechs Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen neu la­ckiert ist, ist al­ler­dings kein kon­kre­tes Ver­dachts­mo­ment; denn die Neu­la­ckie­rung muss nicht zwin­gend er­folgt sein, um Un­fall­schä­den zu be­sei­ti­gen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 17.07.2002 – 17 U 9/02

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung über An­zahl der Vor­be­sit­zer

Er­klärt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens dem Käu­fer, das Fahr­zeug ha­be, so­weit ihm be­kannt, zwei Vor­be­sit­zer (Fahr­zeug­hal­ter) ge­habt, so kann er sich we­gen Arg­list dann nicht auf ei­nen ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­ru­fen, wenn er sich der Er­kennt­nis, dass das Fahr­zeug tat­säch­lich mehr als nur zwei Vor­be­sit­zer ge­habt hat, be­wusst ver­schlos­sen hat.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 28.06.2002 – 22 U 13/02

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