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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Au­gust 2022

Fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag ist be­reits dann ein Fern­ab­satz­ver­trag im Sin­ne von § 312c I BGB, bei dem dem Ver­brau­cher ein Wi­der­rufs­recht zu­steht, wenn für die Ver­trags­ver­hand­lun­gen und den Ver­trags­schluss aus­schließ­lich Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel im Sin­ne von § 312c II BGB ver­wen­det wer­den und der Ver­trags­schluss im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs­sys­tems er­folgt. Un­er­heb­lich ist, ob dem Käu­fer das Fahr­zeug nach Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges ge­lie­fert wird oder ob er es beim Händ­ler ab­ho­len muss.
  2. Der Um­stand, dass ei­ne ganz über­wie­gen­de Zahl von Ge­braucht­wa­gen­käu­fern ei­nen Kauf­ver­trag erst nach Be­sich­ti­gung und ge­ge­be­nen­falls Pro­be­fahrt ab­schlie­ßen will, schließt es nicht aus, dass auch ei­ne er­heb­li­che Zahl von Ver­brau­chern al­lein auf­grund ei­ner In­ter­net­an­zei­ge und der Be­schrei­bung des Fahr­zeugs zum Ver­trags­schluss be­reit ist, so­dass ein Händ­ler ein für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­tes Ver­triebs­sys­tem ein­rich­tet, um auch die Wün­sche die­ses Per­so­nen­krei­ses zu er­fül­len. Dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn der Händ­ler Teil ei­ner gro­ßen Grup­pe von Au­to­händ­lern und -werk­stät­ten ist und für die von ihm ver­kauf­ten Ge­braucht­fahr­zeu­ge ei­ne „Ga­ran­tie“ ge­währt.
  3. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, der ei­nen Kauf­ver­trag un­ter aus­schließ­li­cher Ver­wen­dung von Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln ab­ge­schlos­sen hat, muss dar­le­gen und be­wei­sen, dass der Ver­trags­schluss nicht im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs­sys­tems er­folgt ist. Die da­nach be­ste­hen­de wi­der­leg­li­che Ver­mu­tung, dass ein un­ter aus­schließ­li­cher Ver­wen­dung von Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln ge­schlos­se­ner Ver­trag im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tems ge­schlos­sen wur­de, ver­stößt nicht ge­gen die Ver­brau­cher­rech­te-Richt­li­nie.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 23.08.2022 – 3 U 81/22

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Min­de­rung des Kauf­prei­ses we­gen zu ho­her Lauf­leis­tung ei­nes Pkw

Die An­ga­be des Ki­lo­me­ter­stands in ei­nem Kauf­ver­trag über ein ge­brauch­tes Kraft­fahr­zeug führt re­gel­mä­ßig zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB a.F.) des In­halts, dass das Fahr­zeug ei­ne ent­spre­chen­de – für den Käu­fer ent­schei­den­de – Lauf­leis­tung auf­weist.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 24.08.2022 – 4 U 78/20

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Kei­ne Auf­klä­rungs­pflicht über Kraft­fahr­zeug­steu­er beim Neu­wa­gen­kauf

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Neu­wa­gens ist nicht ver­pflich­tet, den Käu­fer über die für das Fahr­zeug zu ent­rich­ten­de Kraft­fahr­zeug­steu­er auf­zu­klä­ren.
  2. Aus der Tat­sa­che, dass ein hö­he­rer Kraft­stoff­ver­brauch und hö­he­re CO2-Emis­sio­nen an­ge­ge­ben wer­den müs­sen, wenn die Ver­brauchs- und Emis­si­ons­wer­te nicht auf der Grund­la­ge des Neu­en Eu­ro­päi­schen Fahr­zy­klus (NEFZ), son­dern auf der Grund­la­ge der World­wi­de har­mo­ni­zed Light ve­hi­cles Test Pro­ce­du­re (WLTP) er­mit­telt wur­den, kann nicht auf ei­nen tat­säch­lich hö­he­ren Kraft­stoff­ver­brauch be­zie­hungs­wei­se hö­he­re CO2-Emis­sio­nen ei­nes Neu­wa­gens ge­schlos­sen wer­den.

LG Des­sau-Roß­lau, Ur­teil vom 12.08.2022 – 2 O 475/19
(nach­fol­gend: OLG Naum­burg, Ur­teil vom 27.02.2023 – 12 U 137/22).

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