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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ja­nu­ar 2022

Ver­schleiß als Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein ge­brauch­tes Kraft­fahr­zeug eig­net sich nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB a.F., wenn ein grund­sätz­lich dem Ver­schleiß un­ter­lie­gen­des Bau­teil des Fahr­zeugs (hier: die Steu­er­ket­te) bei Ge­fahr­über­gang (§ 446 Satz 1 BGB) ver­schleiß­be­dingt schon der­art ge­schä­digt ist, dass es drin­gend aus­ge­tauscht wer­den muss, um zu ver­mei­den, dass es in na­her Zu­kunft zu ei­ner Fehl­funk­ti­on oder zu ei­nem Scha­den kommt.
  2. Bei ei­nem Ein­wurf-Ein­schrei­ben der Deut­schen Post AG strei­tet bei ei­ner ord­nungs­ge­mä­ßen Do­ku­men­ta­ti­on der Aus­lie­fe­rung ein An­scheins­be­weis da­für, dass das Schrei­ben in den Brief­kas­ten des Emp­fän­gers ein­ge­legt wur­de.

LG Lands­hut, Ur­teil vom 28.01.2022 – 54 O 2750/19

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(Kei­ne) Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung vor Rück­tritt im VW-Ab­gas­skan­dal

Zur Fra­ge der Ent­behr­lich­keit ei­ner Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung vor der Er­klä­rung des Rück­tritts von ei­nem Kauf­ver­trag be­züg­lich ei­nes vom so­ge­nann­ten Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 29.09.2021 – VI­II ZR 111/20, WM 2021, 2156 Rn. 21 ff., zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ be­stimmt; Beschl. v. 29.09.2021 – VI­II ZR 226/19, ju­ris Rn. 33; Beschl. v. 14.12.2021 – VI­II ZR 386/20 Rn. 32, zur Ver­öf­fent­li­chung be­stimmt).

BGH, Ur­teil vom 26.01.2022 – VI­II ZR 140/20

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Er­satz fik­ti­ver Man­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten im Kauf­recht

  1. Ein Käu­fer muss schon des­halb die Mög­lich­keit ha­ben, sei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§ 437 Nr. 3 Fall 1, §§ 280 I, III, 281 I BGB) un­ab­hän­gig da­von an­hand der vor­aus­sicht­lich er­for­der­li­chen („fik­ti­ven“) Man­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten zu be­mes­sen, ob er den Man­gel be­sei­ti­gen lässt, ihm die­ser Kos­ten­auf­wand al­so tat­säch­lich ent­steht, weil er an­dern­falls – be­dingt (al­lein) durch die Pflicht­ver­let­zun­gen des Ver­käu­fers (man­gel­haf­te Lie­fe­rung, aus­ge­blie­be­ne Nach­er­fül­lung) – die Nach­tei­le und Ri­si­ken ei­ner Vor­fi­nan­zie­rung der Man­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten zu tra­gen hät­te. Denn ei­nen An­spruch auf Vor­schuss für die (be­ab­sich­tig­te) Selbst­vor­nah­me, wie er für den Be­stel­ler ei­nes Werks in § 637 III BGB vor­ge­se­hen ist, gibt es im Kauf­recht nicht.
  2. Ein An­spruch auf Be­frei­ung oder Er­satz von vor­pro­zes­su­al auf­ge­wen­de­ten Rechts­an­walts­kos­ten er­höht als Ne­ben­for­de­rung den Streit­wert nicht, so­weit er ne­ben der Haupt­for­de­rung ver­folgt wird, für de­ren au­ßer­ge­richt­li­che Gel­tend­ma­chung Rechts­an­walts­kos­ten an­ge­fal­len sein sol­len. So­weit die­se Haupt­for­de­rung nicht Pro­zess­ge­gen­stand ist, han­delt es sich bei dem An­spruch auf Be­frei­ung oder Zah­lung von vor­pro­zes­su­al an­ge­fal­le­nen Rechts­an­walts­kos­ten nicht um ei­ne Ne­ben­for­de­rung, weil es oh­ne Haupt­for­de­rung kei­ne Ne­ben­for­de­rung gibt.

BGH, Be­schluss vom 25.01.2022 – VI­II ZR 337/20

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An­er­kennt­nis ei­nes Man­gels durch „Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten“: Her­stel­ler­ga­ran­tie vs. Ge­währ­leis­tung

  1. Ob ein Ver­käu­fer durch die Vor­nah­me von (nicht un­er­heb­li­chen) „Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten“ kon­klu­dent sei­ne Pflicht zur Män­gel­be­sei­ti­gung und da­mit das Vor­lie­gen ei­nes – schon bei Ge­fahr­über­gang vor­han­de­nen – Man­gels i. S. von § 434 I BGB an­er­kennt, ist un­ter Wür­di­gung al­ler Um­stän­de des Ein­zel­falls zu ent­schei­den. Maß­geb­lich ist, ob der Ver­käu­fer aus der Sicht des Käu­fers nicht nur aus Ku­lanz oder zur güt­li­chen Bei­le­gung ei­nes Streits, son­dern in dem Be­wusst­sein han­delt, zur Nach­bes­se­rung ver­pflich­tet zu sein. In­so­weit sind vor al­lem der Um­fang, die Dau­er und die Kos­ten der Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten er­heb­lich (im An­schluss an BGH, Urt. v. 02.06.1999 – VI­II ZR 322/98, ju­ris Rn. 11).
  2. Be­steht für ei­nen Neu­wa­gen ei­ne Her­stel­ler­ga­ran­tie und über­lässt der Käu­fer das als man­gel­haft ge­rüg­te Fahr­zeug dem Ver­trags­händ­ler des Her­stel­lers, von der er das Fahr­zeug er­wor­ben hat, zur Re­pa­ra­tur, dann liegt in der Vor­nah­me ei­nes Re­pa­ra­tur­ver­suchs durch den Ver­käu­fer/​Ver­trags­händ­ler nicht oh­ne Wei­te­res das An­er­kennt­nis ei­ner Ge­währ­leis­tungs­pflicht. Denn der Ver­käu­fer hat in ei­ner sol­chen Kon­stel­la­ti­on kei­nen An­lass, dar­über nach­zu­den­ken, ob er zur Nach­bes­se­rung des Fahr­zeugs ver­pflich­tet ist, weil er die­ses – als Ver­trags­händ­ler des Her­stel­lers – auf Ba­sis der Her­stel­ler­ga­ran­tie oh­ne­hin in­stand set­zen muss. Das weiß auch der Käu­fer, dem das Be­ste­hen ei­ner Her­stel­ler­ga­ran­tie re­gel­mä­ßig be­kannt ist. Aus sei­ner Sicht ist da­her das Ver­hal­ten des Ver­käu­fers mehr­deu­tig, so­dass die An­nah­me ei­nes An­er­kennt­nis­ses aus­schei­det. Der Ver­käu­fer muss auch nicht klar­stel­len, dass er nur auf Ba­sis der Her­stel­ler­ga­ran­tie und nicht (auch) auf Ba­sis des kauf­recht­li­chen Ge­währ­leis­tungs­rechts han­delt.
  3. Zur Rü­ge­ob­lie­gen­heit nach § 377 HGB bei ei­nem Lea­sing­ver­trag.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 12.01.2022 – 7 U 946/21

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