1. Ein Ge­braucht­wa­gen – hier: ein Fi­at 500X – ist nicht des­halb i. S. von § 434 I 2 BGB man­gel­haft, weil er nicht mit ei­ner Öl­kon­troll­leuch­te aus­ge­stat­tet ist.
  2. An­ga­ben, die ein Kfz-Her­stel­ler in der Be­triebs­an­lei­tung ei­nes Fahr­zeugs macht, füh­ren re­gel­mä­ßig we­der zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) zwi­schen dem Ver­käu­fer und dem Käu­fer des Fahr­zeugs, noch han­delt es sich da­bei um öf­fent­li­che Äu­ße­run­gen des Her­stel­lers i. S. von § 434 I 3 BGB.
  3. Kauft ein Ver­brau­cher von ei­nem Un­ter­neh­mer ei­nen Ge­braucht­wa­gen, so kann die ge­setz­li­che Ver­jäh­rungs­frist für die An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels des Fahr­zeugs nicht ver­trag­lich auf ein Jahr ab­ge­kürzt wer­den. Denn § 476 II BGB, der ei­ne sol­che Ab­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist er­laubt, ist in­so­weit uni­ons­rechts­wid­rig (vgl. EuGH, Urt. v. 13.07.2017 – C-133/16, ECLI:EU:C:2017:541 Rn. 46 – Fe­ren­schild).

LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.04.2019 – 35 S 20/18
(vor­an­ge­hend: AG Schö­ne­berg, Ur­teil vom 13.09.2018 – 105 C 46/18)

Das Be­ru­fungs­ur­teil des LG Ber­lin ist hier ver­öf­fent­licht.

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