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Ar­chiv: April 2019

Dar­le­gungs- und Be­weis­last für ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen ei­nes Soft­ware­up­dates – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Der Käu­fer ei­nes (ur­sprüng­lich) vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Neu­wa­gens, der mitt­ler­wei­le das von der Volks­wa­gen AG ent­wi­ckel­te Soft­ware­up­date er­hal­ten hat, be­grün­det sei­nen An­spruch auf Er­satz­lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Neu­wa­gens (§ 437 Nr. 1, § 439 I Fall 2 BGB) schlüs­sig, in­dem er be­haup­tet, durch die In­stal­la­ti­on des Up­dates hät­ten sich der Kraft­stoff­ver­brauch und der Ver­schleiß des Fahr­zeugs er­höht und die Mo­tor­leis­tung ver­min­dert, so­dass ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) nicht statt­ge­fun­den ha­be.
  2. Die Be­weis­last für be­haup­te­te ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen des Soft­ware­up­dates trägt der Käu­fer.

KG, Be­schluss vom 30.04.2019 – 21 U 49/18

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Ge­währ­leis­tungs­rech­te aus­schlie­ßen­de Kennt­nis bzw. grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis ei­nes Man­gels – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ob ein Ge­braucht­wa­gen, der un­ter aus­drück­li­chem Hin­weis dar­auf ver­kauft wird, dass er mit ei­nem EA189-Die­sel­mo­tor aus­ge­stat­tet und des­halb vom „Ab­gas­skan­dal“ be­trof­fen sei, über­haupt an ei­nem Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB lei­det (vgl. BGH, Hin­weis­be­schl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17 Rn. 4 ff.), kann of­fen­blei­ben. Denn je­den­falls sind Rech­te des Käu­fers we­gen die­ses – mög­li­chen – Man­gels ge­mäß § 442 I BGB aus­ge­schlos­sen, weil der Käu­fer den Man­gel bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags kennt (§ 442 I 1 BGB) oder in­fol­ge gro­ber Fahr­läs­sig­keit nicht kennt (§ 442 I 2 BGB).
  2. Der Käu­fer kennt den Man­gel ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeug i. S. von § 442 I 1 BGB, wenn er bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags weiß, dass in dem Fahr­zeug ei­ne – ge­mäß Art. 5 II 1 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 un­zu­läs­si­ge – Ab­schalt­ein­rich­tung (Art. 3 Nr. 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007) in­stal­liert ist, die den Stick­oxid(NOX)-Aus­stoß des Fahr­zeugs auf dem Prüf­stand ge­gen­über dem nor­ma­len Fahr­be­trieb re­du­ziert, und dass er sich als Hal­ter des­halb ei­ner dro­hen­den Be­triebs­be­schrän­kung oder -un­ter­sa­gung (§ 5 I FZV) aus­ge­setzt sieht, mit der ei­ne Auf­he­bung oder Be­ein­träch­ti­gung der Ge­brauchs­fä­hig­keits des Fahr­zeugs ein­her­gin­ge. Der Käu­fer muss aber we­der tech­ni­sche noch recht­li­che De­tails ken­nen; aus­rei­chend ist, dass ihm das Vor­ge­nann­te im Grund­satz be­kannt ist.
  3. Gro­be Fahr­läs­sig­keit i. S. von § 442 I 2 BGB setzt ei­nen ob­jek­tiv schwer­wie­gen­den und sub­jek­tiv nicht ent­schuld­ba­ren Ver­stoß ge­gen die An­for­de­run­gen der im Ver­kehr er­for­der­li­chen Sorg­falt vor­aus. Ei­nen sol­chen Ver­stoß muss sich der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs vor­wer­fen las­sen, wenn ihn der Ver­käu­fer aus­drück­lich dar­auf hin­ge­wie­sen hat, dass das Fahr­zeug vom „Ab­gas­skan­dal“ be­trof­fen sei, und der Käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags we­der den Ver­käu­fer nach der Be­deu­tung die­ses Schlag­worts ge­fragt noch in­so­weit Nach­for­schun­gen an­ge­stellt hat.

OLG Hamm, Ur­teil vom 30.04.2019 – 34 U 91/18

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Kein Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens we­gen feh­len­der Öl­kon­troll­leuch­te – Ver­jäh­rung

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen – hier: ein Fi­at 500X – ist nicht des­halb i. S. von § 434 I 2 BGB man­gel­haft, weil er nicht mit ei­ner Öl­kon­troll­leuch­te aus­ge­stat­tet ist.
  2. An­ga­ben, die ein Kfz-Her­stel­ler in der Be­triebs­an­lei­tung ei­nes Fahr­zeugs macht, füh­ren re­gel­mä­ßig we­der zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) zwi­schen dem Ver­käu­fer und dem Käu­fer des Fahr­zeugs, noch han­delt es sich da­bei um öf­fent­li­che Äu­ße­run­gen des Her­stel­lers i. S. von § 434 I 3 BGB.
  3. Kauft ein Ver­brau­cher von ei­nem Un­ter­neh­mer ei­nen Ge­braucht­wa­gen, so kann die ge­setz­li­che Ver­jäh­rungs­frist für die An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels des Fahr­zeugs nicht ver­trag­lich auf ein Jahr ab­ge­kürzt wer­den. Denn § 476 II BGB, der ei­ne sol­che Ab­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist er­laubt, ist in­so­weit uni­ons­rechts­wid­rig (vgl. EuGH, Urt. v. 13.07.2017 – C-133/16, ECLI:EU:C:2017:541 Rn. 46 – Fe­ren­schild).

LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.04.2019 – 35 S 20/18
(vor­an­ge­hend: AG Schö­ne­berg, Ur­teil vom 13.09.2018 – 105 C 46/18)

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Zur Ent­wick­lung der Recht­spre­chung zur Reich­wei­te der Be­weis­last­um­kehr des § 476 BGB a.F. (= § 477 BGB n.F.)

  1. Ein Ge­richt, dem es we­gen sei­ner Bin­dung nur an Ge­setz und Recht ge­mäß Art. 2 V 2 BbgVerf frei­steht, von höchst­rich­ter­li­cher Recht­spre­chung ab­zu­wei­chen, hat ei­ne sol­che Ab­wei­chung zu be­grün­den. Das be­grün­dungs­lo­se Ab­wei­chen von ge­fes­tig­ter höchst­rich­ter­li­cher Recht­spre­chung, der die Li­te­ra­tur ganz über­wie­gend folgt, ver­stößt – un­ab­hän­gig von ei­nem Ver­schul­den des Ge­richts – ge­gen das Will­kür­ver­bot ge­mäß Art. 52 III Fall 1 BbgVerf.
  2. Zur Ent­wick­lung der Recht­spre­chung zur Reich­wei­te der Be­weis­last­um­kehr des § 476 BGB a.F. (= § 477 BGB n.F.).

VerfG Bran­den­burg, Be­schluss vom 12.04.2019 – VfGBbg 25/18

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Wi­der­ruf ei­nes an ei­nem Mes­se­stand ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags – Mes­se­stand als be­weg­li­cher Ge­wer­be­raum

Zur Fra­ge des Wi­der­rufs ei­ner auf den Ab­schluss ei­nes an ei­nem Mes­se­stand ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags ge­rich­te­ten Wil­lens­er­klä­rung.

BGH, Ur­teil vom 10.04.2019 – VI­II ZR 82/17

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Ir­re­füh­ren­de Wer­bung ei­nes Kfz-Händ­lers im In­ter­net – Ta­ges­zu­las­sung

Ein Kfz-Händ­ler han­delt wett­be­werbs­recht­lich un­lau­ter, wenn er im In­ter­net für ein zum Ver­kauf ste­hen­des Fahr­zeug ei­nen Preis an­gibt, der al­len­falls gilt, wenn das Fahr­zeug ei­ne Ta­ges­zu­las­sung er­hält und der Käu­fer sein Alt­fahr­zeug in Zah­lung gibt, und wenn die­se Ein­schrän­kun­gen für ei­nen Kauf­in­ter­es­sen­ten nicht auf den ers­ten Blick er­sicht­lich sind.

OLG Köln, Ur­teil vom 05.04.2019 – 6 U 179/18

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