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Ar­chiv: Ju­ni 2018

Kei­ne Pflicht des (ge­werb­li­chen) Kfz-Ver­käu­fers zur recht­li­chen Be­ra­tung des Käu­fers

Ein (ge­werb­li­cher) Kfz-Ver­käu­fer muss dem Käu­fer kei­nen Scha­dens­er­satz leis­ten, wenn er dem Käu­fer fälsch­lich mit­teilt, dass die­ser we­gen ei­nes De­fekts des Fahr­zeugs kei­ne Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ha­be, und der Käu­fer auf­grund die­ser Falschaus­kunft da­von ab­sieht, An­sprü­che vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist gel­tend zu ma­chen. Denn ein (ge­werb­li­cher) Ver­käu­fer schul­det dem Käu­fer kei­ne recht­li­che Be­ra­tung.

AG Dort­mund, Ur­teil vom 26.06.2018 – 425 C 1987/18

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Scha­dens­er­satz für Mo­tor­scha­den nach un­zu­rei­chen­dem Hin­weis auf über­fäl­li­gen Zahn­rie­men­wech­sel

Er­ken­nen die Mit­ar­bei­ter ei­ner Kfz-Werk­statt bei der auf­trags­ge­mä­ßen In­spek­ti­on ei­nes Fahr­zeugs, dass ein Zahn­rie­men­wech­sel über­fäl­lig ist, dann müs­sen sie den Kun­den ein­dring­lich dar­auf hin­wei­sen, dass es „kurz vor 12“ ist und die Ge­fahr ei­nes Mo­tor­scha­dens be­steht. Der Hin­weis, dass ein Zahn­rie­men­wech­sel er­for­der­lich und der Zahn­rie­men „das Herz des Mo­tors“ sei, ge­nügt dem nicht; viel­mehr muss der Kun­de drin­gend da­vor ge­warnt wer­den, sein Fahr­zeug bis zu ei­nem Wech­sel des Zahn­rie­mens wei­ter zu nut­zen.

LG Ham­burg, Ur­teil vom 22.06.2018 – 329 O 285/17
(nach­fol­gend: OLG Ham­burg, Ur­teil vom 19.12.2018 – 1 U 107/18)

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Bin­dung des Käu­fers an über­flüs­si­ger­wei­se ge­setz­te Frist zur Nach­er­fül­lung

  1. Ver­langt der Käu­fer (wei­ter­hin) un­ter Frist­set­zung Nach­er­fül­lung (§ 439 I BGB), ob­wohl der Ver­käu­fer ei­ne sol­che be­reits i. S. von § 281 II Fall 1, § 323 II Nr. 1 BGB ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert hat, so ist er an sein Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen zu­min­dest für die Dau­er der dem Ver­käu­fer ge­setz­ten Frist ge­bun­den.
  2. Lässt ein Kfz-Käu­fer ei­nen Man­gel des Fahr­zeugs sach- und fach­ge­recht be­sei­ti­gen und un­ter­schrei­ten die da­für tat­säch­lich auf­ge­wen­de­ten Kos­ten die von ei­nem Sach­ver­stän­di­gen an­ge­setz­ten Kos­ten, dann hat der Käu­fer im Rah­men ei­ner „fik­ti­ven“ Ab­rech­nung nur dann ei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§ 437 Nr. 3 Fall 1, §§ 280 I, III, 281 BGB) in Hö­he des von dem Sach­ver­stän­di­gen an­ge­setz­ten Net­to­be­trags zu­züg­lich der tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen Um­satz­steu­er, wenn das Fahr­zeug nicht in dem Um­fang in­stand ge­setzt wur­de, den der Sach­ver­stän­di­ge für not­wen­dig ge­hal­ten hat. An­dern­falls – wenn al­so das Fahr­zeug tat­säch­lich so re­pa­riert wur­de, wie es der Sach­ver­stän­di­ge für not­wen­dig ge­hal­ten hat – be­steht der An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung auch im Rah­men ei­ner „fik­ti­ven“ Ab­rech­nung nur in Hö­he der tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen Brut­to­kos­ten.
  3. Ein man­gel­be­ding­ter An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§ 437 Nr. 3 Fall 1, §§ 280 I, III, 281 BGB) um­fasst auch den Er­satz ei­nes mer­kan­ti­len Min­der­werts, wenn ein sol­cher trotz ei­ner voll­stän­di­gen und fach­ge­rech­ten Man­gel­be­sei­ti­gung ver­bleibt. Die in­so­weit von der höchst­rich­ter­li­chen Recht­spre­chung für Un­fall­fahr­zeu­ge auf­ge­stell­ten Grund­sät­ze gel­tend ent­spre­chend für ein Fahr­zeug, bei dem ein nicht ganz un­er­heb­li­cher Scha­den be­sei­tigt wur­de; das heißt, ein sol­ches Fahr­zeug ist ei­nem Un­fall­fahr­zeug gleich­zu­set­zen.

LG It­ze­hoe, Ur­teil vom 19.06.2018 – 6 O 266/17
(nach­fol­gend: OLG Schles­wig, Ur­teil vom 14.12.2018 – 1 U 45/18)

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Kraft­fahr­zeug­steu­er bei so­ge­nann­ten Re­gis­trier­zu­las­sun­gen

  1. Die Kraft­fahr­zeug­steu­er ent­steht auch dann, wenn ein Fahr­zeug für ei­nen Tag zu­ge­las­sen und zu­gleich an­trags­ge­mäß wie­der ab­ge­mel­det wird.
  2. Ei­ne Ab­stem­pe­lung von Kenn­zei­chen war – bei Zu­las­sung im Ju­li 2008 – für die Zu­las­sung und da­mit auch für die Kraft­fahr­zeug­steu­er ent­behr­lich.

BFH, Ur­teil vom 14.06.2018 – III R 26/16

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Kein An­spruch des Käu­fers auf Trans­port­kos­ten­vor­schuss (§ 439 II BGB) bei Ab­ho­lung der Kauf­sa­che durch Ver­käu­fer

  1. Ein taug­li­ches Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen des Käu­fers muss des­sen Be­reit­schaft um­fas­sen, dem Ver­käu­fer die Kauf­sa­che am Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung zur Ver­fü­gung zu stel­len, da­mit der Ver­käu­fer ins­be­son­de­re prü­fen kann, ob der vom Käu­fer be­haup­te­te Man­gel vor­liegt und ob und wie die­ser Man­gel ge­ge­be­nen­falls be­sei­tigt wer­den kann. Der Ver­käu­fer ist grund­sätz­lich nicht ver­pflich­tet, sich auf ein Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen des Käu­fers ein­zu­las­sen, be­vor die­ser ihm die Ge­le­gen­heit zu ei­ner ent­spre­chen­den Un­ter­su­chung der Kauf­sa­che ge­ge­ben hat.
  2. Er­for­dert ei­ne Nach­er­fül­lung den Trans­port ei­nes an­geb­lich man­gel­haf­ten Fahr­zeugs an ei­nen ent­fernt lie­gen­den Ort – den Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung –, so kann der Käu­fer vom Ver­käu­fer zwar grund­sätz­lich ge­stützt auf § 439 II BGB vor­ab ei­nen (ab­re­chen­ba­ren) Vor­schuss zur Ab­de­ckung der Trans­port­kos­ten ver­lan­gen. Ei­nen An­spruch auf ei­nen Trans­port­kos­ten­vor­schuss hat der Käu­fer aber nur, wenn bei ihm Kos­ten für ei­nen Trans­port des Fahr­zeugs auch tat­säch­lich an­fal­len wer­den. Ei­ne Vor­schuss­pflicht des Ver­käu­fers be­steht des­halb nicht, wenn die­ser be­reit ist, das Fahr­zeug auf ei­ge­ne Kos­ten beim Käu­fer ab­zu­ho­len.

LG Aa­chen, Ur­teil vom 14.06.2018 – 12 O 29/18
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 23.10.2018 – 16 U 113/18)

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Kfz-Händ­ler und Volks­wa­gen AG als Streit­ge­nos­sen im VW-Ab­gas­skan­dal

Der im Zu­sam­men­hang mit dem VW-Ab­gas­skan­dal auf Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags in An­spruch ge­nom­me­ne Ver­käu­fer und die auf Scha­dens­er­satz in An­spruch ge­nom­me­ne Volks­wa­gen AG sind Streit­ge­nos­sen im Sin­ne von §§ 59, 60 ZPO, so­dass die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Ge­richts­stands­be­stim­mung nach § 36 I Nr. 3 ZPO er­füllt sind (im An­schluss an BGH, Beschl. v. 06.06.2018 – X ARZ 303/18).

OLG Hamm, Be­schluss vom 14.06.2018 – 32 SA 14/18

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Kei­ne Haf­tung ei­nes VW-Ver­trags­händ­lers für Fehl­ver­hal­ten der Volks­wa­gen AG im VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein ge­werb­li­cher Kfz-Ver­käu­fer muss sich ein mög­li­cher­wei­se arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten der Volks­wa­gen AG im VW-Ab­gas­skan­dal auch dann nicht zu­rech­nen las­sen, wenn er ein Ver­trags­händ­ler der Volks­wa­gen AG ist; ins­be­son­de­re ist die Volks­wa­gen AG als Fahr­zeug­her­stel­le­rin nicht Ge­hil­fin (§ 278 BGB) des Händ­lers bei der Er­fül­lung der in § 433 I BGB ge­nann­ten Ver­käu­fer­pflich­ten. Eben­so hat ein Au­di-Ver­trags­händ­ler nicht für ein Fehl­ver­hal­ten der AU­DI AG, der das Wis­sen der Volks­wa­gen AG und de­ren Mit­ar­bei­ter zu­zu­rech­nen sein könn­te, ein­zu­ste­hen.
  2. Es bleibt of­fen, ob der Man­gel, der ei­nem vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Pkw an­haf­tet, ge­ring­fü­gig ist und des­halb ge­mäß § 323 V 2 BGB ei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag nicht recht­fer­tigt.

OLG Köln, Be­schluss vom 14.06.2018 – 5 U 82/17
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 16.07.2018 – 5 U 82/17)

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In­halt und Um­fang ei­ner Halt­bar­keits­ga­ran­tie (§ 443 II BGB) beim Ge­braucht­wa­gen­kauf

Ge­währt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens dem Käu­fer ei­ne Halt­bar­keits­ga­ran­tie i. S. von § 443 II BGB, oh­ne klar­zu­stel­len, wel­che Rech­te dem Käu­fer im Ga­ran­tie­fall zu­ste­hen sol­len, kann der Käu­fer im Ga­ran­tie­fall – ent­spre­chend § 437 Nr. 1, § 439 I Fall 1 BGB – zu­nächst nur Nach­bes­se­rung ver­lan­gen. Der Ver­käu­fer ist hin­ge­gen nicht ver­pflich­tet, dem Käu­fer un­mit­tel­bar die Kos­ten zu er­stat­ten, die der Käu­fer für die Re­pa­ra­tur des Fahr­zeugs an ei­nen Drit­ten ge­zahlt hat. Ein sol­cher An­spruch be­steht viel­mehr nur, wenn die Par­tei­en des Ga­ran­tie­ver­trags Ent­spre­chen­des ver­ein­bart ha­ben.

LG Bonn, Ur­teil vom 08.06.2018 – 1 O 288/17

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(Kein) An­spruch auf Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung bei Ver­let­zung kauf­ver­trag­li­cher Pflich­ten

  1. Ein als Neu­wa­gen „mit Kurz­zu­las­sung“ ver­kauf­ter Pkw ist i. S. von § 434 I 1 BGB man­gel­haft, wenn zwi­schen der Erst­zu­las­sung des Fahr­zeugs auf ei­nen Händ­ler und der Über­ga­be an den Käu­fer mehr als 30 Ta­ge lie­gen.
  2. Ein An­spruch auf ei­ne Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung kommt zwar auch dann in Be­tracht, wenn der Ver­käu­fer ei­nes Neu- oder Ge­braucht­wa­gens mit der – le­dig­lich auf­grund des Kauf­ver­trags ge­schul­de­ten – Über­ga­be und Über­eig­nung des Fahr­zeugs in Ver­zug ge­rät (vgl. BGH, Urt. v. 15.06.1983 – VI­II ZR 131/82, BGHZ 88, 11, 14 f. = NJW 1983, 2139 f.). Der Käu­fer hat aber man­gels ei­ner „fühl­ba­ren“ ver­mö­gens­er­heb­li­chen Ent­beh­rung dann kei­nen An­spruch auf Er­satz ei­nes Nut­zungs­aus­fall­scha­dens, wenn es ihm mög­lich und zu­mut­bar ist, ein an­de­res Fahr­zeug – ins­be­son­de­re sein Alt­fahr­zeug – mit ei­nem zu­min­dest ähn­li­chen Nut­zungs­wert zu nut­zen.
  3. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens mit Ta­ges- oder Kurz­zu­las­sung, dem das Fahr­zeug ver­spä­tet über­ge­ben und über­eig­net wird, hat ge­gen den Ver­käu­fer ei­nen An­spruch auf Er­satz des Scha­dens, den er da­durch er­lei­det, dass ihm nur ei­ne über Ge­bühr ver­kürz­te Her­stel­ler­ga­ran­tie zur Ver­fü­gung steht.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 07.06.2018 – 14e O 252/14
(nach­fol­gend: OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.08.2019 – 3 U 6/19)

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Kfz-Händ­ler und Volks­wa­gen AG als Streit­ge­nos­sen – VW-Ab­gas­skan­dal

Macht der Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs ge­gen den Ver­käu­fer An­sprü­che we­gen ei­nes be­haup­te­ten Sach­man­gels (hier: im Fahr­be­trieb ab­ge­schal­te­ter Ab­gas­rei­ni­gungs­ein­rich­tun­gen) und ge­gen den Her­stel­ler des Fahr­zeugs An­sprü­che aus un­er­laub­ter Hand­lung gel­tend, die auf die Vor­täu­schung ei­nes man­gel­frei­en Zu­stands ge­stützt wer­den, kön­nen Ver­käu­fer und Her­stel­ler als Streit­ge­nos­sen ge­mein­schaft­lich ver­klagt wer­den.

BGH, Be­schluss vom 06.06.2018 – X ARZ 303/18

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