1. Der Rück­tritt des Käu­fers ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs vom Kauf­ver­trag ist ge­mäß § 218 I BGB un­wirk­sam, wenn er erst er­klärt wird, nach­dem der Nach­er­fül­lungs­an­spruch (§§ 437 Nr. 1, 439 I BGB) des Käu­fers ver­jährt ist, und der Ver­käu­fer sich auf die Ver­jäh­rung des Nach­er­fül­lungs­an­spruchs be­ruft.
  2. Der Nach­er­fül­lungs­an­spruch, den der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs ge­gen den – mit dem Fahr­zeug­her­stel­ler nicht iden­ti­schen, recht­lich vom Her­stel­ler un­ab­hän­gi­gen – Ver­käu­fer hat, ver­jährt auch dann nicht ge­mäß § 438 III 1 BGB in der re­gel­mä­ßi­gen Ver­jäh­rungs­frist von drei Jah­ren (§§ 195, 199 I BGB), wenn dem Fahr­zeug­her­stel­ler ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung zur Last fällt. Denn ein mög­li­ches Fehl­ver­hal­ten des Fahr­zeug­her­stel­lers kann dem Ver­käu­fer nicht zu­ge­rech­net wer­den, und zwar auch nicht aus Bil­lig­keits­grün­den in ent­spre­chen­der An­wen­dung von § 166 BGB.

OLG Düs­sel­dorf, Be­schluss vom 30.05.2017 – I-22 U 52/17
(vor­an­ge­hend: LG Kre­feld, Ur­teil vom 01.03.2017 – 7 O 130/16)

Der Hin­weis­be­schluss des OLG Düs­sel­dorf ist aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

PDF er­stel­len