1. Der Leis­tungs­ort für die § 546 I BGB zu ent­neh­men­de Pflicht des Lea­sing­neh­mers, den Lea­sing­ge­gen­stand bei Ver­trags­en­de zu­rück­zu­ge­ben, folgt nicht schon – im Sin­ne ei­ner Bring­schuld – aus die­ser Be­stim­mung, son­dern rich­tet sich bei Feh­len ei­ner (wirk­sa­men) ver­trag­li­chen Fest­le­gung nach der Aus­le­gungs­re­gel des § 269 I, II BGB. Hier­aus er­gibt sich je­doch kein von ei­nem kon­kre­ten Leis­tungs­ort ab­ge­lös­tes Recht des Lea­sing­ge­bers, bei Ver­trags­en­de den Rück­ga­be­ort und die Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten ein­sei­tig zu be­stim­men.
  2. In All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen darf sich de­ren Ver­wen­der ein ein­sei­ti­ges Leis­tungs­be­stim­mungs­recht grund­sätz­lich nur vor­be­hal­ten, wenn da­für ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se be­steht. Das setzt vor­aus, dass ge­wich­ti­ge (Sach-)Grün­de dies recht­fer­ti­gen, dass die Vor­aus­set­zun­gen und der Um­fang des Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts tat­be­stand­lich hin­rei­chend kon­kre­ti­siert sind und dass die be­rech­tig­ten Be­lan­ge des an­de­ren Teils aus­rei­chend ge­wahrt wer­den (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 20.07.2005 – VI­II ZR 121/04, BGHZ 164, 11 [26 f.] m. w. Nachw.). Die­sen aus § 307 I 1 BGB ab­zu­lei­ten­den An­for­de­run­gen wird die in for­mu­lar­mä­ßi­gen Lea­sing­be­din­gun­gen ent­hal­te­ne Rück­ga­be­klau­sel

    „Nach Be­en­di­gung des Lea­sing­ver­tra­ges hat der Lea­sing­neh­mer auf ei­ge­ne Kos­ten und Ge­fahr das Lea­sing­ob­jekt ent­we­der an ei­ne vom Lea­sing­ge­ber zu be­nen­nen­de An­schrift in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, an­de­ren­falls an den Sitz des Lea­sing­ge­bers zu lie­fern oder auf Wei­sung des Lea­sing­ge­bers kos­ten­pflich­tig zu ent­sor­gen. …“

    nicht ge­recht.

BGH, Ur­teil vom 18.01.2017 – VI­II ZR 263/15

Sach­ver­halt: Im März 2010 schloss die bei Köln an­säs­si­ge Be­klag­te, die Ma­schi­nen und An­la­gen ver­least, mit der im Ber­gi­schen Land an­säs­si­gen und mit der Her­stel­lung von Schließ­vor­rich­tun­gen be­fass­ten Klä­ge­rin Lea­sing­ver­trä­ge über ins­ge­samt sechs ge­brauch­te Fräs- und Räum­ma­schi­nen. Die Ver­trags­ver­hält­nis­se sind seit En­de April 2014 be­en­det. Die Par­tei­en strei­ten seit­her um die Fra­ge, an wel­chem Ort die Ma­schi­nen von der Klä­ge­rin zu­rück­zu­ge­ben sind. Von der Rück­ga­be macht die Be­klag­te die Rück­zah­lung der von der Klä­ge­rin zu Ver­trags­be­ginn teils in bar, teils durch Bank­bürg­schaft er­brach­ten Kau­ti­on in Hö­he von ins­ge­samt 100.000 € ab­hän­gig. Zu die­ser Rück­ga­be se­hen die den ein­zel­nen Ver­trä­gen zu­grun­de lie­gen­den Lea­sing­be­din­gun­gen der Be­klag­ten über­ein­stim­mend vor:

„Nach Be­en­di­gung des Lea­sing­ver­tra­ges hat der Lea­sing­neh­mer auf ei­ge­ne Kos­ten und Ge­fahr das Lea­sing­ob­jekt ent­we­der an ei­ne vom Lea­sing­ge­ber zu be­nen­nen­de An­schrift in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, an­de­ren­falls an den Sitz des Lea­sing­ge­bers zu lie­fern oder auf Wei­sung des Lea­sing­ge­bers kos­ten­pflich­tig zu ent­sor­gen. …“

Die Klä­ge­rin bot der Be­klag­ten zum En­de der Ver­trags­lauf­zeit die Rück­ga­be der Ma­schi­nen an de­ren Sitz an. Die Be­klag­te lehn­te dies ab und be­stand ge­mäß vor­ge­nann­ter Rück­ga­be­be­stim­mung auf Rück­ga­be der Ma­schi­nen an ei­nen von ihr be­nann­ten, bei Karls­ru­he an­säs­si­gen Ma­schi­nen­ver­wer­ter.

Mit ih­rer Kla­ge be­gehrt die Klä­ge­rin, die die Rück­ga­be­klau­sel für un­wirk­sam hält und sich des­halb nicht zur Rück­ga­be der Ma­schi­nen an ei­nem an­de­ren Ort als dem des Sit­zes der Be­klag­ten für ver­pflich­tet hält, die Rück­zah­lung des Kau­ti­ons­be­tra­ges von 100.000 € nebst Zin­sen so­wie die Fest­stel­lung, dass die Be­klag­te mit der Rück­nah­me der Ma­schi­nen in An­nah­me­ver­zug ist. Die Be­klag­te ver­tei­digt dem­ge­gen­über die Wirk­sam­keit der Klau­sel und rech­net hilfs­wei­se mit an­geb­li­chen Ge­gen­for­de­run­gen auf Nut­zungs­ent­schä­di­gung für die nicht zu­rück­ge­ge­be­nen Ma­schi­nen auf.

Die Vor­in­stan­zen ha­ben die Klau­sel für un­wirk­sam und die Kla­ge voll­um­fäng­lich für be­grün­det er­ach­tet. Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten, mit der sie ihr Kla­ge­ab­wei­sungs­be­geh­ren wei­ter­ver­folg­te, hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: I. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat zur Be­grün­dung sei­ner Ent­schei­dung, so­weit im Re­vi­si­ons­ver­fah­ren von In­ter­es­se, im We­sent­li­chen aus­ge­führt:

Die Klä­ge­rin kön­ne so­wohl die Rück­zah­lung der ge­leis­te­ten Bar­kau­ti­on als auch die Er­stat­tung des ihr aus der in An­spruch ge­nom­me­nen Bürg­schaft be­las­te­ten Kau­ti­ons­be­tra­ges for­dern, weil sie – wie in der ge­trof­fe­nen Si­che­rungs­ver­ein­ba­rung ge­re­gelt – al­len ih­ren Ver­pflich­tun­gen aus den Lea­sing­ver­trä­gen pünkt­lich nach­ge­kom­men sei und die Be­klag­te des­halb kei­ne An­sprü­che ha­be, hin­sicht­lich de­rer sie sich aus der Kau­ti­on be­frie­di­gen dür­fe. Das gel­te zum ei­nen für die er­ho­be­nen An­sprü­che auf Nut­zungs­ent­schä­di­gung ana­log § 546a BGB; für die­se feh­le es an der er­for­der­li­chen Vor­ent­hal­tung der Ma­schi­nen durch die Klä­ge­rin, weil die Be­klag­te we­gen der Un­wirk­sam­keit der ge­nann­ten Rück­ga­be­klau­sel die Rück­ga­be nicht an dem von ihr ge­for­der­ten Ort ver­lan­gen kön­ne und die Er­fül­lung der Rück­ga­be­pflicht nach Maß­ga­be der dann gel­ten­den ge­setz­li­chen Re­ge­lung, näm­lich an ih­rem Ge­schäfts­sitz, zu Un­recht ver­wei­gert ha­be. Zum an­de­ren gel­te dies für An­sprü­che we­gen zur Zeit noch nicht fest­stell­ba­rer Schä­den an den zu­rück­zu­ge­ben­den Ma­schi­nen. Denn die Be­klag­te kön­ne ei­ne Über­prü­fung der Ma­schi­nen auf mög­li­che Schä­den nur we­gen der von ihr pflicht­wid­rig ver­wei­ger­ten Ent­ge­gen­nah­me an ih­rem Ge­schäfts­sitz nicht durch­füh­ren; die­sen Um­stand kön­ne sie des­halb nach Treu und Glau­ben auch dem Kau­ti­ons­rück­zah­lungs­an­spruch nicht ent­ge­gen­hal­ten.

[8]    Auf die Rück­ga­be­klau­sel der Lea­sing­be­din­gun­gen kön­ne die Be­klag­te sich für ih­re Ver­wei­ge­rungs­hal­tung nicht stüt­zen, weil die­se Klau­sel ge­mäß § 307 I 1, II Nr. 1 BGB un­wirk­sam sei. Das von der Klä­ge­rin bei Ver­trags­en­de ab­ge­ge­be­ne wört­li­che An­ge­bot auf Rück­ga­be der Ma­schi­nen am Ge­schäfts­sitz der Be­klag­ten ha­be des­halb der für ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung not­wen­di­gen Vor­ent­hal­tung der zu­rück­zu­ge­ben­den Ge­gen­stän­de ent­ge­gen­ge­stan­den. Denn in­so­weit se­he der auch im Lea­sing­ver­hält­nis gel­ten­de § 546 I BGB nach all­ge­mei­ner Auf­fas­sung für die Rück­ga­be­pflicht ei­ne le­dig­lich durch Ein­räu­mung des un­mit­tel­ba­ren Be­sit­zes am Sitz des Lea­sing­ge­bers bzw. am Ort der Aus­lie­fe­rung der Lea­sing­s­a­che zu er­fül­len­de Bring­schuld vor. Da­von wei­che die Rück­ga­be­klau­sel in un­an­ge­mes­se­ner, die In­ter­es­sen der Be­klag­ten ein­sei­tig in den Vor­der­grund stel­len­der Wei­se ab.

[9]    Es kön­ne da­hin­ste­hen, ob in­so­weit die von der Be­klag­ten als ge­ring ein­ge­stuf­te Mehr­be­las­tung mit Trans­port­kos­ten ins Ge­wicht fie­le. Un­ab­hän­gig da­von kön­ne – was aber eben­falls of­fen­blei­ben kön­ne – ei­ne sol­che Be­nach­tei­li­gung des Lea­sing­neh­mers auch schon dar­in lie­gen, dass bei ei­ner län­ge­ren Trans­port­stre­cke das ihn tref­fen­de Scha­dens­ri­si­ko er­höht wer­de. Letzt­lich noch ent­schei­den­der für das Vor­lie­gen ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung sei die feh­len­de Kal­ku­lier­bar­keit der Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten durch den Lea­sing­neh­mer. Zwar ha­be der Lea­sing­ge­ber, der durch Er­lan­gung des un­mit­tel­ba­ren Be­sit­zes in die La­ge ver­setzt wer­den sol­le, den Zu­stand der Lea­sing­s­a­che zu über­prü­fen und die­se so­dann ver­wer­ten zu las­sen, bei Feh­len ei­ge­ner räum­li­cher Ka­pa­zi­tä­ten an sei­nem Fir­men­sitz ein le­gi­ti­mes In­ter­es­se dar­an, die Rück­ga­be an ei­nen Drit­ten, ins­be­son­de­re ei­nen ein­schlä­gig er­fah­re­nen Ver­wer­ter, zu ver­ein­ba­ren, auf des­sen Sach­kun­de er im Rah­men ei­ner (lang­jäh­ri­gen) Ge­schäfts­be­zie­hung ver­traue. So sei die Be­klag­te hier aber nicht vor­ge­gan­gen, son­dern ha­be sich mit der im Streit ste­hen­den Rück­ga­be­klau­sel ein erst im Zeit­punkt der Ver­trags­be­en­di­gung aus­zu­üben­des Wahl­recht aus­be­dun­gen. Für den Ver­trags­part­ner sei da­her im Zeit­punkt des Ver­trags­schlus­ses der bei Ver­trags­en­de maß­geb­li­che Rück­ga­be­ort völ­lig un­si­cher und un­kal­ku­lier­bar ge­we­sen.

[10]   Mit Vor­se­hen ei­nes sol­chen Wahl­rechts ha­be die Be­klag­te ein­sei­tig ih­re (wirt­schaft­li­chen) In­ter­es­sen auf Kos­ten des Ver­trags­part­ners durch­ge­setzt. Denn ein Lea­sing­neh­mer ha­be dem Lea­sing­ge­ber bei Ver­trags­en­de den Be­sitz an der Lea­sing­s­a­che nur ein­zu­räu­men, um es die­sem zu er­mög­li­chen, die Sa­che auf Ein­hal­tung des ver­trags­ge­mä­ßen Zu­stands oder Schä­den zu über­prü­fen und so­dann über den Ab­schluss ei­nes wei­te­ren Lea­sing­ver­trags oder ei­ne sons­ti­ge Form der Ver­wer­tung zu ent­schei­den. Die­se Prü­fungs­pflich­ten ge­hör­ten je­doch nicht mehr zum Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Lea­sing­neh­mers, son­dern ob­lä­gen al­lein dem Lea­sing­ge­ber. Wenn sich die­ser aus Kos­ten- oder sons­ti­gen Grün­den ent­schlie­ße, die Räum­lich­kei­ten sei­nes Ge­schäfts­sit­zes so aus­zu­ge­stal­ten, dass ei­ne La­ge­rung der Lea­sing­ge­gen­stän­de dort nicht mög­lich sei, kön­ne er die da­mit ein­her­ge­hen­de Ver­ant­wor­tung nicht in der Wei­se auf den Lea­sing­neh­mer ver­la­gern, dass er sich – wie hier – ein bei Ver­trags­en­de aus­zu­üben­des frei­es Wahl­recht da­hin ge­hend aus­be­din­ge, dass er den die ak­tu­ell je­weils güns­tigs­ten Kon­di­tio­nen bie­ten­den Ver­wer­ter be­nen­nen und dem Lea­sing­neh­mer sämt­li­che Kos­ten die­ser Vor­ge­hens­wei­se an­las­ten kön­ne.

[11]   Dem hal­te die Be­klag­te oh­ne Er­folg ent­ge­gen, dass sie an ih­rem Ge­schäfts­sitz nicht über die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten ver­fü­ge, um In­dus­trie­ma­schi­nen bei Rück­ga­be auf ih­ren ver­trags­ge­mä­ßen Zu­stand zu über­prü­fen. Denn ei­ne sol­che Über­prü­fung sei ge­ra­de nicht Auf­ga­be des Lea­sing­neh­mers, son­dern vom Lea­sing­ge­ber in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung und da­mit auf ei­ge­ne Kos­ten durch­zu­füh­ren. Wenn die Be­klag­te dies auf ei­nen Ver­wer­ter ver­la­ge­re, der zu­dem nicht not­wen­dig der Kos­ten­güns­tigs­te im Zeit­punkt der Ver­trags­be­en­di­gung sein müs­se, ge­he dies im Über­maß zu­las­ten des Lea­sing­neh­mers, je­den­falls wenn ihm – wie hier – im Rah­men des ge­sam­ten Ver­tra­ges kei­ne Kom­pen­sa­ti­on et­wa durch Fest­le­gung ei­ner Ober­gren­ze für die Trans­port­kos­ten zu­ge­bil­ligt wer­de.

[12]   Dass die Klau­sel im Streit­fall zwi­schen Kauf­leu­ten und da­mit im un­ter­neh­me­ri­schen Ge­schäfts­ver­kehr ver­ein­bart sei, dem in be­son­de­rem Maß an ei­ner zü­gi­gen und rei­bungs­lo­sen Ge­schäfts­ab­wick­lung ge­le­gen sei, ste­he ih­rer Un­an­ge­mes­sen­heit nicht ent­ge­gen. Denn die­sem Be­stre­ben hät­te auch un­ab­hän­gig da­von Rech­nung ge­tra­gen wer­den kön­nen, wer die Kos­ten und Ge­fahr des Trans­ports trägt.

[13]   Eben­so we­nig kom­me es bei der Ab­wä­gung dar­auf an, dass die Rück­ga­be­klau­sel im Ein­zel­fall für den Ver­trags­part­ner auch güns­tig sein kön­ne. Maß­stab der In­halts­kon­trol­le ei­ner Klau­sel sei ihr tat­säch­li­cher In­halt und nicht ih­re ei­nem Lea­sing­neh­mer mög­li­cher­wei­se ku­lan­te­re Hand­ha­bung im Ein­zel­fall. Bei ei­ner AGB-Kon­trol­le kom­me es auch nicht dar­auf an, ob die Klä­ge­rin den Ver­trag in voll­stän­di­ger Be­deu­tungs­kennt­nis der Rück­ga­be­klau­sel un­ter­schrie­ben und da­mit ak­zep­tiert ha­be.

[14]   II. Die­se Be­ur­tei­lung hält recht­li­cher Nach­prü­fung stand, so­dass die Re­vi­si­on zu­rück­zu­wei­sen ist.

[15]   Das Be­ru­fungs­ge­richt hat ei­nen An­spruch der Klä­ge­rin auf Rück­zah­lung der ge­leis­te­ten Kau­tio­nen, der sich ent­ge­gen sei­ner Auf­fas­sung al­ler­dings nicht aus § 812 I BGB, son­dern aus den be­ste­hen­den Si­che­rungs­ab­re­den er­gibt, zu Recht be­jaht. Da­nach kann die Be­klag­te die Rück­zah­lung nicht ver­wei­gern, weil sie die Rück­nah­me der ge­leas­ten Ma­schi­nen zu Un­recht zu­rück­ge­wie­sen hat und des­halb in An­nah­me­ver­zug ge­ra­ten ist. We­der steht des­halb die un­ter­blie­be­ne Rück­ga­be dem Kau­ti­ons­rück­ge­währan­spruch oder sei­ner Fäl­lig­keit ent­ge­gen, noch hat die Be­klag­te Nut­zungs­ent­schä­di­gungs­an­sprü­che, mit de­nen sie ge­gen­über dem An­spruch der Klä­ge­rin hilfs­wei­se auf­rech­nen könn­te. Aus dem glei­chen Grund kann die Be­klag­te sich auch nicht auf Scha­dens­er­satz­an­sprü­che we­gen et­wai­ger Schä­den an den von ihr bis­lang nicht da­hin über­prüf­ten Lea­sing­ge­gen­stän­den be­ru­fen.

[16]   1. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat die zwi­schen den Par­tei­en zu den Kau­tio­nen ge­trof­fe­ne Si­che­rungs­ab­re­de da­hin aus­ge­legt, dass die Kau­tio­nen al­le For­de­run­gen um­fas­sen, die dem Lea­sing­ge­ber ge­gen den Lea­sing­neh­mer wäh­rend oder nach Be­en­di­gung der Ver­trags­dau­er im Zu­sam­men­hang mit dem Lea­sing­ver­trag zu­ste­hen, und dass die ge­leis­te­ten Kau­tio­nen nach Be­en­di­gung des Lea­sing­ver­tra­ges zu­rück­zu­ge­ben sind, wenn der Lea­sing­neh­mer al­len sei­nen Ver­pflich­tun­gen (pünkt­lich) nach­ge­kom­men ist. Die­ses Ver­ständ­nis, das gän­gi­ger Sicht­wei­se ent­spricht (vgl. Se­nat, Urt. v. 18.01.2006 – VI­II ZR 71/05, NJW 2006, 1422 Rn. 8, 12 m. w. Nachw.) und auch von der Re­vi­si­on hin­ge­nom­men wird, lässt kei­nen Rechts­feh­ler er­ken­nen.

[17]   a) In­so­weit ent­spricht es bei Miet­ver­hält­nis­sen all­ge­mei­ner Auf­fas­sung, dass ei­ne ge­leis­te­te Kau­ti­on ih­rem Zweck ge­mäß nach Be­en­di­gung des Miet­ver­hält­nis­ses zu­rück­zu­ge­ben ist, so­fern und so­weit der Ver­mie­ter sie zur Si­che­rung sei­ner An­sprü­che nicht mehr be­nö­tigt (Se­nat, Urt. v. 18.01.2006 – VI­II ZR 71/05, NJW 2006, 1422 Rn. 8). Für Lea­sing­ver­hält­nis­se gilt nichts an­de­res. Ge­nau­so kann ein Lea­sing­neh­mer in Fäl­len, in de­nen – wie hier – ei­ne von ihm zu Kau­ti­ons­zwe­cken ge­leis­te­te Bürg­schaft in An­spruch ge­nom­men wor­den ist und zu ei­ner letzt­lich un­recht­mä­ßi­gen Rück­be­las­tung des Lea­sing­neh­mers durch den Bür­gen ge­führt hat, un­mit­tel­bar ge­gen den Lea­sing­ge­ber auf Er­stat­tung des ihm zu Un­recht be­las­te­ten Kau­ti­ons­be­tra­ges kla­gen (vgl. BGH, Urt. v. 24.09.1998 – IX ZR 371/97, BGHZ 139, 325 [328] m. w. Nachw.).

[18]   b) Hier­von aus­ge­hend wird – ver­gleich­bar mit der Rechts­la­ge im Miet­ver­hält­nis – der sich aus der Si­che­rungs­ab­re­de er­ge­ben­de An­spruch ei­nes Lea­sing­neh­mers auf Rück­zah­lung der Kau­ti­on zwar erst fäl­lig und be­steht auch nur in­so­weit, als fest­steht, dass dem Lea­sing­ge­ber kei­ne An­sprü­che mehr zu­ste­hen, für die die Kau­ti­on haf­tet (vgl. BGH, Urt. v. 24.03.1999 – XII ZR 124/97, BGHZ 141, 160 [162]; Urt. v. 18.01.2006 – VI­II ZR 71/05, NJW 2006, 1422 Rn. 8). Dem Lea­sing­neh­mer, der ei­ne Si­cher­heit ge­leis­tet hat, steht des­halb ein fäl­li­ger An­spruch auf Rück­ga­be der Si­cher­heit nicht nur erst nach zu­sätz­li­chem Ab­lauf ei­ner an­ge­mes­se­nen, im Streit­fall al­ler­dings längst ver­stri­che­nen Prü­fungs­frist zu, die es dem Lea­sing­ge­ber ge­stat­tet, sich über noch of­fe­ne For­de­run­gen aus dem Lea­sing­ver­hält­nis und das dar­aus re­sul­tie­ren­de (Fort-)Be­ste­hen ei­nes Si­che­rungs­be­dürf­nis­ses klar zu wer­den (vgl. Se­nat, Urt. v. 20.07.2016 – VI­II ZR 263/14, WuM 2016, 620 Rn. 12; OLG Düs­sel­dorf, Beschl. v. 19.06.2007 – I-24 U 55/07, OLGR 2008, 513; je­weils m. w. Nachw.). Der Rück­zah­lungs­an­spruch setzt viel­mehr auch vor­aus, dass das sich aus der Si­che­rungs­ab­re­de er­ge­ben­de Si­che­rungs­be­dürf­nis der Sa­che nach er­le­digt hat, dem Lea­sing­ge­ber al­so kei­ne For­de­run­gen mehr aus dem Lea­sing­ver­hält­nis zu­ste­hen, we­gen de­rer er sich aus der Si­cher­heit be­frie­di­gen könn­te (vgl. BGH, Urt. v. 24.03.1999 – XII ZR 124/97, BGHZ 141, 160 [162]; Se­nat, Urt. v. 20.07.2016 – VI­II ZR 263/14, WuM 2016, 620 Rn. 12).

[19]   c) Auf sol­che An­sprü­che kann sich, wie das Be­ru­fungs­ge­richt mit Recht an­ge­nom­men hat, die Be­klag­te aber im Streit­fall nicht (mehr) stüt­zen. Denn sie hat – wie nach­ste­hend un­ter II 2 dar­ge­stellt – die ihr we­gen Un­wirk­sam­keit der in ih­ren Lea­sing­be­din­gun­gen ver­wen­de­ten Rück­ga­be­klau­sel von der Klä­ge­rin ord­nungs­ge­mäß an­ge­bo­te­ne Rück­nah­me der ge­leas­ten Ma­schi­nen zu Un­recht ver­wei­gert. Auf­grund des da­durch ge­mäß § 293 BGB ein­ge­tre­te­nen An­nah­me­ver­zugs kann sie – wie nach­ste­hend un­ter II 3 aus­ge­führt – dem An­spruch der Klä­ge­rin auf Rück­ge­währ der Kau­ti­on des­halb we­der die von ihr ge­mäß § 546a I BGB gel­tend ge­mach­ten Nut­zungs­ent­schä­di­gungs­an­sprü­che ent­ge­gen­hal­ten, noch kann sie mit sol­chen nicht zur Ent­ste­hung ge­lang­ten An­sprü­chen (hilfs­wei­se) ge­gen­über dem Rück­zah­lungs­an­spruch auf­rech­nen. Aus dem glei­chen Grund kann die Be­klag­te sich auch nicht dar­auf be­ru­fen, die Ma­schi­nen bis­lang nicht auf ord­nungs­ge­mä­ße Rück­ga­be über­prüft zu ha­ben und des­halb das Be­ste­hen et­wai­ger kau­ti­ons­ge­si­cher­ter Scha­dens­er­satz­an­sprü­che nicht ab­se­hen zu kön­nen. Denn sie kann dem An­spruch der Klä­ge­rin auf Rück­ga­be der ge­leis­te­ten Kau­ti­on nach Be­en­di­gung des Lea­sing­ver­tra­ges das Be­ste­hen un­ge­klär­ter An­sprü­che ge­mäß § 242 BGB je­den­falls dann nicht ent­ge­gen­hal­ten, wenn sie auf­grund der von ihr zu Un­recht ver­wei­ger­ten Rück­nah­me der Lea­sing­ge­gen­stän­de die zeit­ge­rech­te Klä­rung sol­cher An­sprü­che ver­ab­säumt und auf die­se Wei­se treu­wid­rig ver­ei­telt.

[20]   2. Die Be­klag­te kann sich ge­gen­über der von der Klä­ge­rin an­ge­bo­te­nen Rück­ga­be der ge­leas­ten Ma­schi­nen an ih­rem Un­ter­neh­mens­sitz nicht dar­auf be­ru­fen, der Klä­ge­rin nach Maß­ga­be der in den Lea­sing­be­din­gun­gen ent­hal­te­nen Rück­ga­be­klau­sel mit dem im Raum Karls­ru­he an­säs­si­gen Ver­wer­ter ei­nen an­de­ren Emp­fangs­adres­sa­ten be­nannt zu ha­ben. Denn die Rück­ga­be­klau­sel hält, wie das Be­ru­fungs­ge­richt rechts­feh­ler­frei an­ge­nom­men hat, ei­ner Über­prü­fung am Maß­stab des § 307 I 1 BGB nicht stand. Mit den an­ge­sichts der Un­wirk­sam­keit die­ser Klau­sel ge­mäß §  II BGB zur An­wen­dung kom­men­den ge­setz­li­chen (Rück­ga­be-)Vor­schrif­ten (§§ 546 I, 269 I BGB) steht das Rück­ga­be­an­ge­bot der Klä­ge­rin im Ein­klang.

[21]   a) Die Wirk­sam­keit der Rück­ga­be­klau­sel, die der Se­nat un­ein­ge­schränkt selbst aus­le­gen kann (vgl. nur Se­nat, Urt. v. 09.12.2015 – VI­II ZR 349/14, WM 2016, 665 Rn. 21 m. w. Nachw.), schei­tert al­ler­dings noch nicht dar­an, dass die Rück­ga­be als Bring­schuld des Lea­sing­neh­mers aus­ge­stal­tet ist. Zwar han­delt es sich ent­ge­gen der auch von der Re­vi­si­on ge­teil­ten Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts nicht schon nach der ge­setz­li­chen Kon­zep­ti­on um ei­ne Bring­schuld. Ins­be­son­de­re er­gibt sich das Be­ste­hen ei­ner Bring­schuld ent­ge­gen ei­ner ver­brei­tet ver­tre­te­nen Auf­fas­sung (s. et­wa MünchKomm-BGB/Koch, 7. Aufl., Fi­nan­zie­rungs­lea­sing Rn. 124; Berninghaus, in: Mar­ti­nek/Stof­fels/Wim­mer-Le­on­hardt, Lea­sin­g­hand­buch, 2. Aufl., § 35 Rn. 1, 14; Graf von West­pha­len/Artz, Der Lea­sing­ver­trag, 7. Aufl., Kap. K Rn. 2) nicht aus dem auch auf Lea­sing­ver­trä­ge an­wend­ba­ren § 546 I BGB, wo­nach der Mie­ter/Lea­sing­neh­mer ver­pflich­tet ist, die Miet-/Lea­sing­s­a­che nach Be­en­di­gung des Miet-/Lea­sing­ver­hält­nis­ses zu­rück­zu­ge­ben. Denn die Rück­ga­be be­inhal­tet in ers­ter Li­nie nur die Ver­schaf­fung der un­ein­ge­schränk­ten tat­säch­li­chen Ge­walt über den Miet-/Lea­sing­ge­gen­stand, und zwar un­ge­ach­tet des Zu­stands, in dem er sich zu die­sem Zeit­punkt be­fin­det (vgl. BGH, Urt. v. 11.05.1988 – VI­II ZR 96/87, BGHZ 104, 285 [288]; Urt. v. 05.10.1994 – XII ZR 53/93, BGHZ 127, 156 [165]; Urt. v. 21.01.2014 – VI­II ZR 48/13, VersR 2014, 999 Rn. 15). Zum Ort der Rück­ga­be ver­hält sich die ge­setz­li­che Be­stim­mung je­doch nicht, so­dass sie – an­ders als die Re­vi­si­on meint – auch kei­ne taug­li­chen Rück­schlüs­se auf die Kos­ten- und Ri­si­ko­tra­gung ei­nes Lea­sing­neh­mers und dar­aus re­sul­tie­ren­de AGB-recht­li­che Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten des Lea­sing­ge­bers zu­lässt.

[22]   b) Da die Fra­ge des Leis­tungs­or­tes für die Rück­ga­be­pflicht des Lea­sing­neh­mers bei Ver­trags­en­de we­der in dem in­so­weit an­wend­ba­ren Miet­recht noch sonst ei­ne ei­gen­stän­di­ge Re­ge­lung er­fah­ren hat, ist für des­sen Be­stim­mung – ge­nau­so wie für die Be­stim­mung des Leis­tungs­or­tes zur Zah­lung der Lea­sing­ra­ten (vgl. BGH, Beschl. v. 30.03.1988 – I ARZ 192/88, NJW 1988, 1914) – die all­ge­mei­ne Aus­le­gungs­re­gel des § 269  , II BGB her­an­zu­zie­hen (so zu­tref­fend et­wa OLG Ros­tock, Urt. v. 18.12.2000 – 3 U 152/00, OLGR 2001, 255 [256]; Eckert, in: Wolf/Eckert/Ball, Hand­buch des ge­werb­li­chen Miet-, Pacht- und Lea­sing­rechts, 10. Aufl., Rn. 1070; MünchKomm-BGB/Krü­ger, 7. Aufl., § 269 Rn. 42; Schmidt-Fut­te­rer/Streyl, Miet­recht, 12. Aufl., § 546 Rn. 82; ähn­lich auch BGH, Urt. v. 19.09.2001 – I ZR 343/98, GRUR 2002, 282 [un­ter II 1 c, zur Rück­ga­be­pflicht des Ent­lei­hers]). Da­nach hat in Fäl­len, in de­nen ein Ort für die Leis­tung we­der be­stimmt noch aus den Um­stän­den, ins­be­son­de­re aus der Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses, zu ent­neh­men ist, die Leis­tung an dem Ort zu er­fol­gen, an wel­chem der Schuld­ner zur Zeit der Ent­ste­hung des Schuld­ver­hält­nis­ses sei­nen Wohn­sitz oder sei­ne Nie­der­las­sung hat­te.

[23]   Maß­ge­bend sind al­so in ers­ter Li­nie die von den Par­tei­en ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen über den Er­fül­lungs­ort. Feh­len die­se oder sind sie un­wirk­sam, ist auf die je­wei­li­gen Um­stän­de ab­zu­stel­len, für die et­wa auch die Art der vor­zu­neh­men­den Leis­tung, ei­ne da­bei ge­ge­be­ne Orts­ge­bun­den­heit und/oder ei­ne be­ste­hen­de Ver­kehrs­sit­te oder (Bran­chen-)Ge­pflo­gen­heit von Be­deu­tung sein kön­nen (vgl. Se­nat, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, BGHZ 189, 196 Rn. 29 f.). Die hier­bei zu be­rück­sich­ti­gen­den Um­stän­de des Lea­sing­ver­hält­nis­ses kön­nen des­halb auch ei­ne Bring­schuld des Lea­sing­neh­mers am Un­ter­neh­mens­sitz des Lea­sing­ge­bers zur Fol­ge ha­ben. Hin­ge­gen lässt sich der Aus­le­gungs­re­gel des § 269 I BGB kein von ei­nem kon­kre­ten Leis­tungs­ort ab­ge­lös­tes Recht des Lea­sing­ge­bers zur of­fe­nen Be­stim­mung von Rück­ga­be­ort und Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten ent­neh­men, wie die Be­klag­te dies in der von ihr ver­wen­de­ten Rück­ga­be­klau­sel vor­ge­se­hen hat.

[24]   c) Die Rück­ga­be­klau­sel, die der Be­klag­ten das Recht ein­räumt, die Klä­ge­rin an­zu­wei­sen, das Lea­sing­ob­jekt nach Be­en­di­gung des Lea­sing­ver­tra­ges auf ei­ge­ne Kos­ten und Ge­fahr ent­we­der an ei­ne von ihr zu be­nen­nen­de An­schrift in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, an­de­ren­falls an ih­ren Sitz zu lie­fern oder auf ih­re Wei­sung kos­ten­pflich­tig zu ent­sor­gen, ist ge­mäß § 307 I 1 BGB un­wirk­sam, weil sie die Klä­ge­rin auch bei an­ge­mes­se­ner Rück­sicht­nah­me auf die im Han­dels­ver­kehr gel­ten­den Ge­wohn­hei­ten und Ge­bräu­che (§ 310 I 2 BGB) ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­ligt. Durch die Ver­wen­dung die­ser Klau­sel ver­sucht die Be­klag­te, ei­ge­ne In­ter­es­sen an ei­ner mög­lichst vor­teil­haf­ten Ver­wer­tung oder Be­sei­ti­gung ih­rer Lea­sing­ob­jek­te auf Kos­ten des Ver­trags­part­ners durch­zu­set­zen, oh­ne von vorn­her­ein die In­ter­es­sen ih­res Part­ners hin­rei­chend zu be­rück­sich­ti­gen und ihm ei­nen an­ge­mes­se­nen Aus­gleich zu­zu­ge­ste­hen (vgl. zu­letzt BGH, Urt. v. 20.01.2016 – VI­II ZR 26/15, WM 2016, 668 Rn. 33; Urt. v. 07.09.2016 – IV ZR 172/15, VersR 2016, 1420 Rn. 27; je­weils m. w. Nachw.).

[25]   In­so­weit kann da­hin­ste­hen, ob und un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen die in der Klau­sel be­nann­ten Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten je­den­falls für sich al­lein ei­ner Re­ge­lung in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen zu­gäng­lich wä­ren. Denn die von der Be­klag­ten ver­wen­de­te Rück­ga­be­klau­sel räumt dem Lea­sing­ge­ber das Recht ein, den Rück­ga­be­ort und/oder die Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten bei Ver­trags­schluss oh­ne nä­he­re Kon­kre­ti­sie­rung der Maß­stä­be ein­sei­tig zu be­stim­men. Al­lein schon da­durch wird die Rück­ga­be­klau­sel den An­for­de­run­gen nicht ge­recht, die an die Zu­läs­sig­keit ei­nes in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen vor­ge­se­he­nen Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts des Ver­wen­ders zu stel­len sind.

[26]   aa) Ei­ne Rück­ga­be­klau­sel, die – wie hier – die Rück­ga­be­pflicht um ei­ne Ne­ben­ab­re­de er­gänzt, ist der In­halts­kon­trol­le nicht schon des­halb ent­zo­gen, weil sie sich selbst zum end­gül­ti­gen In­halt ei­ner Rück­ga­be noch nicht ver­hält, son­dern die ge­naue Ge­stal­tung die­ser Leis­tung nach Ort (§ 269 I BGB) und Mo­da­li­tä­ten (Rück­ga­be oder Ent­sor­gung des Lea­sing­ob­jekts) der Be­stim­mung durch den Lea­sing­ge­ber an­heim gibt. Selbst wenn ein Lea­sing­ge­ber bei der ihm nach die­ser Klau­sel zu­ge­wie­se­nen Leis­tungs­be­stim­mung nicht nach frei­em Be­lie­ben oder frei­em Er­mes­sen vor­ge­hen könn­te, son­dern – ob­gleich dies im Klau­sel­wort­laut kei­nen Aus­druck ge­fun­den hat – ge­mäß § 315 I BGB an den Maß­stab des bil­li­gen Er­mes­sens ge­bun­den wä­re, wür­de dies an ei­ner AGB-recht­li­chen Kon­troll­fä­hig­keit der Klau­sel nichts än­dern. Denn sie weicht auch in die­sem Fall mit der dem Lea­sing­ge­ber ein­ge­räum­ten Be­fug­nis zur nach­träg­li­chen ein­sei­ti­gen Leis­tungs­be­stim­mung von dem im Ge­setz vor­aus­ge­setz­ten Re­gel­fall ab, wo­nach es grund­sätz­lich die Par­tei­en sind, die sich über Art und Um­fang von Leis­tung und Ge­gen­leis­tung ei­ni­gen und dies im Ver­trag fest­le­gen (BGH, Urt. v. 17.02.2004 – XI ZR 140/03, BGHZ 158, 149 [153] m. w. Nachw.).

[27]   bb) Ein ein­sei­ti­ges Leis­tungs­be­stim­mungs­recht darf sich der Ver­wen­der durch All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen grund­sätz­lich nur vor­be­hal­ten, wenn da­für ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se be­steht. Denn ei­ne Be­fug­nis zur ein­sei­ti­gen Fest­le­gung kann eben­so wie ei­ne sol­che zur ein­sei­ti­gen Än­de­rung we­sent­li­cher Ver­trags­be­stim­mun­gen nur dann wirk­sam for­mu­lar­mä­ßig be­grün­det wer­den, wenn ge­wich­ti­ge (Sach-)Grün­de dies recht­fer­ti­gen. Er­for­der­lich ist wei­ter­hin, dass die Vor­aus­set­zun­gen und der Um­fang des Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts tat­be­stand­lich hin­rei­chend kon­kre­ti­siert sind. In je­dem Fall müs­sen aber die be­rech­tig­ten Be­lan­ge des an­de­ren Teils aus­rei­chend ge­wahrt sein (Se­nat, Urt. v. 20.07.2005 – VI­II ZR 121/04, BGHZ 164, 11 [26 f.] m. w. Nachw.). Die­sen An­for­de­run­gen wird die be­an­stan­de­te Klau­sel ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on nicht ge­recht.

[28]   (1) Es fehlt be­reits an den zur Recht­fer­ti­gung des strei­ti­gen Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts er­for­der­li­chen ge­wich­ti­gen Grün­den. Selbst wenn man, wie das Be­ru­fungs­ge­richt, das le­gi­ti­me In­ter­es­se ei­nes Lea­sing­ge­bers für an­er­ken­nens­wert hält, die Rück­ga­be der Lea­sing­s­a­che man­gels ei­ge­ner Über­prü­fungs-, La­ge­rungs- und Ver­wer­tungs­ka­pa­zi­tä­ten an ei­nen Drit­ten zu ver­ein­ba­ren, mit dem er im Be­reich des In­dus­trie­ma­schi­nen­lea­sings im Rah­men ei­ner (lang­jäh­ri­gen) Ge­schäfts­be­zie­hung zwecks Ver­wer­tung ver­trau­ens­voll zu­sam­men­ar­bei­tet, recht­fer­tigt dies noch kein der­art weit ge­fass­tes Wei­sungs­recht auf Kos­ten und Ge­fahr des Lea­sing­neh­mers, wie die Be­klag­te es sich in der Rück­ga­be­klau­sel vor­be­hal­ten hat. Das gilt so­wohl für die Ver­wer­tung durch Rück­ga­be an ei­nen bei Ver­trags­en­de vom Lea­sing­ge­ber aus­zu­wäh­len­den be­lie­bi­gen in­län­di­schen Ver­wer­ter als auch für die al­ter­na­tiv vor­ge­se­he­ne Ent­sor­gung.

[29]   Oh­ne Er­folg macht die Re­vi­si­on gel­tend, dass Leis­tungs­be­stim­mungs­rech­te als zu­läs­sig an­ge­se­hen wür­den, wenn auf die Ent­wick­lung künf­ti­ger Ver­hält­nis­se re­agiert wer­den müs­se und In­di­vi­du­al­ver­ein­ba­run­gen mit den Kun­den aus prak­ti­schen Grün­den nicht durch­führ­bar sei­en. Ab­ge­se­hen da­von, dass die von der Re­vi­si­on zum Be­leg ih­rer Auf­fas­sung an­ge­führ­te Recht­spre­chung (BGH, Urt. v. 01.07.1992 – IV ZR 191/91, NJW 1992, 2356 [un­ter 2 c]) schon des­halb an­ders ge­la­gert ist, weil für das dor­ti­ge Leis­tungs­be­stim­mungs­recht in der Klau­sel selbst auf ei­nen be­stimm­ten ob­jek­ti­vier­ba­ren Maß­stab ver­wie­sen wor­den ist, geht es bei der Ver­wer­tung ei­nes Lea­sing­ob­jekts nach Ver­trags­ab­lauf um ei­nen Um­stand, der – wie das Be­ru­fungs­ge­richt rich­tig ge­se­hen hat – je­den­falls in Fäl­len der vor­lie­gen­den Art dem Ri­si­ko­be­reich des Lea­sing­ge­bers zu­zu­ord­nen ist und dem­entspre­chend sei­nem bei Ab­schluss des Lea­sing­ver­trags be­ste­hen­den (Rest­wert-)Kal­ku­la­ti­ons­ri­si­ko un­ter­fällt (vgl. Se­nat, Urt. v. 01.03.2000 – VI­II ZR 177/99, WM 2000, 1009 [un­ter II 2 a] m. w. Nachw.). Die im Streit ste­hen­de Rück­ga­be­klau­sel wür­de es dem Lea­sing­ge­ber aber ge­ra­de er­mög­li­chen, die zu sei­ner Ri­si­ko­sphä­re zäh­len­den In­ter­es­sen an ei­ner best­mög­li­chen nach­ver­trag­li­chen Ver­wer­tung des Lea­sing­ob­jekts ein­sei­tig und oh­ne nä­he­re in­halt­li­che Be­gren­zung in die Ri­si­ko­sphä­re des Lea­sing­neh­mers zu ver­la­gern.

[30]   Eben­so we­nig ist er­kenn­bar, wel­che ge­wich­ti­gen Grün­de es über­haupt recht­fer­ti­gen könn­ten, ei­nem Lea­sing­neh­mer bei ei­ner vor­ge­se­he­nen Ent­sor­gung der Lea­sing­ob­jek­te nicht nur die Rück­ga­be an ein Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men auf­zu­er­le­gen, son­dern ihn über die nach § 546 I BGB an sich nur ge­schul­de­te Rück­ga­be­hand­lung hin­aus ins­ge­samt mit dem Ent­sor­gungs­vor­gang und des­sen Kos­ten zu be­las­ten. Auch die Re­vi­si­on zeigt da­hin ge­hend nichts auf. Dem­entspre­chend ist auch kein ge­wich­ti­ger Grund da­für er­sicht­lich, dem Lea­sing­ge­ber for­mu­lar­mä­ßig ein ein­sei­ti­ges Recht zur Be­stim­mung sol­cher Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten zu­zu­bil­li­gen, die sich der­art weit von der ge­setz­li­chen Rück­ga­be­pflicht und den da­bei be­ste­hen­den Ri­si­ko­zu­wei­sun­gen ent­fer­nen.

[31]   (2) Die Rück­ga­be­klau­sel ge­nügt wei­ter­hin nicht dem Er­for­der­nis, dass die Vor­aus­set­zun­gen und der Um­fang des Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts tat­be­stand­lich hin­rei­chend kon­kre­ti­siert sein müs­sen.

[32]   (a) Das be­ginnt be­reits da­mit, dass un­ge­re­gelt ge­blie­ben ist, ob die Be­klag­te zu­min­dest vor dem Hin­ter­grund des § 305c II BGB die ihr ein­ge­räum­ten Wei­sungs­al­ter­na­ti­ven nach frei­em Be­lie­ben oder frei­em Er­mes­sen hät­te aus­üben kön­nen oder ob sie da­bei – was un­ab­ding­bar für ei­ne AGB-recht­li­che Zu­läs­sig­keit wä­re (vgl. Se­nat, Urt. v. 31.07.2013 – VI­II ZR 162/09, BGHZ 198, 111 Rn. 44 m. w. Nachw.) – an den Maß­stab der Bil­lig­keit (§ 315 BGB) ge­bun­den sein soll­te. Dar­über hin­aus ent­hält die Klau­sel kei­ne Maß­stä­be, die es ei­nem Lea­sing­neh­mer in der bei der ge­bo­te­nen Rück­sicht­nah­me er­for­der­li­chen Wei­se er­mög­licht hät­ten, schon bei Ver­trags­schluss Um­fang und Gren­zen der bei Ver­trags­en­de auf ihn zu­kom­men­den Kos­ten und Ri­si­ken ei­ni­ger­ma­ßen rea­lis­tisch ein­zu­schät­zen und dies in sei­ne Ge­samt­kal­ku­la­ti­on ein­zu­stel­len (vgl. Se­nat, Urt. v. 20.07.2005 – VI­II ZR 121/04, BGHZ 164, 11 [27]; Urt. v. 18.03.2015 – VI­II ZR 242/13, BGHZ 204, 316 Rn. 29 f.). Das gilt nicht nur für die Hö­he der Trans­port­kos­ten und den Um­fang der Trans­port­ri­si­ken im Fal­le ei­ner Rück­ga­be der Lea­sing­ob­jek­te an ei­nen mög­li­cher­wei­se weit ent­fernt an­säs­si­gen Ver­wer­ter. Das gilt min­des­tens in glei­cher Wei­se für den im Fal­le ei­ner da­hin ge­hen­den Wei­sung des Lea­sing­ge­bers an­fal­len­den Ent­sor­gungs­auf­wand ein­schließ­lich der bei Ver­trags­en­de be­ste­hen­den Ent­sor­gungs­an­for­de­run­gen, die mit de­nen bei Ver­trags­schluss nicht not­wen­dig iden­tisch sein müs­sen (vgl. auch Stau­din­ger/Stof­fels, BGB, Neu­be­arb. 2014, Lea­sing Rn. 282; Graf von West­pha­len/Artz, a. a. O., Kap. K Rn. 3).

[33]   (b) Dem hält die Re­vi­si­on oh­ne Er­folg ent­ge­gen, dass we­der dem an­ge­foch­te­nen Ur­teil zu ent­neh­men noch sonst er­sicht­lich sei, wel­che Nach­tei­le sich für den Lea­sing­neh­mer aus ei­ner feh­len­den Kal­ku­lier­bar­keit der Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten er­gä­ben. Nach den vom Be­ru­fungs­ge­richt of­fen­ge­las­se­nen Be­haup­tun­gen der Be­klag­ten sei viel­mehr da­von aus­zu­ge­hen, dass die im Streit­fall von der Klä­ge­rin für den Trans­port zum Ver­wer­ter auf­zu­wen­den­den Mehr­kos­ten le­dig­lich im Be­reich von we­ni­gen hun­dert Eu­ro lä­gen und des­halb im Ver­gleich zu dem nach den An­schaf­fungs­kos­ten be­rech­ne­ten Wert der Lea­sing­ge­gen­stän­de auch im Rah­men ei­ner AGB-Kon­trol­le als nicht ins Ge­wicht fal­lend zu ver­nach­läs­si­gen sei­en.

[34]   Mit die­ser Rü­ge dringt die Re­vi­si­on schon des­halb nicht durch, weil das Be­ru­fungs­ge­richt in­so­weit auch das er­höh­te Scha­dens­ri­si­ko in­fol­ge ei­ner län­ge­ren Trans­port­stre­cke und ei­ner ent­spre­chend län­ge­ren Fahr­zeit in sei­ne Über­le­gun­gen ein­be­zo­gen hat. Oh­ne­hin ist die von der Re­vi­si­on al­lein auf die Trans­port­kos­ten­re­la­tio­nen im kon­kre­ten Fall be­zo­ge­ne Be­trach­tung auch schon des­halb ver­fehlt, weil für das Ab­wä­gen der ein­an­der ge­gen­über­ste­hen­den In­ter­es­sen ein ge­ne­ra­li­sie­ren­der, über­in­di­vi­du­el­ler Prü­fungs­maß­stab und ei­ne ty­pi­sie­ren­de Be­trach­tungs­wei­se zu­grun­de zu le­gen sind; auf die spe­zi­el­len Um­stän­de des Ein­zel­falls kommt es da­ge­gen in­so­weit nicht an, son­dern dar­auf, wie die Klau­sel bei Lea­sing­ge­schäf­ten die­ser Art in ei­ner Ge­samt­schau un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler nicht fern­lie­gen­den Fall­ge­stal­tun­gen ge­gen­über den ty­pi­scher­wei­se be­tei­lig­ten Un­ter­neh­mern ver­wen­det wer­den kann (vgl. BGH, Urt. v. 17.04.2012 – X ZR 76/11, NJW 2012, 2107 Rn. 10; Urt. v. 18.03.2015 – VI­II ZR 185/14, BGHZ 204, 302 Rn. 28; je­weils m. w. Nachw.).

[35]   Dass die Klau­sel, die sich bei der­ar­ti­gen Lea­sing­ge­schäf­ten ty­pi­scher­wei­se auch auf noch län­ge­re Trans­port­stre­cken, er­höh­te Trans­port­ri­si­ken so­wie ei­nen deut­lich ver­mehr­ten Trans­port­auf­wand er­stre­cken kann und dann al­les an­de­re als nur ein ver­nach­läs­si­gens­wer­tes kal­ku­la­to­ri­sches Ge­wicht er­langt, liegt auf der Hand (so zu­tref­fend auch Graf von West­pha­len/Artz, a. a. O., Kap. K Rn. 3). Zu­dem lässt die Re­vi­si­on bei ih­rer Rü­ge au­ßer Be­tracht, dass die Be­klag­te sich in der Klau­sel zu­sätz­lich die Mög­lich­keit ei­ner hin­sicht­lich an­fal­len­der Kos­ten eben­falls völ­lig of­fe­nen Ent­sor­gungs­wei­sung vor­be­hal­ten hat.

[36]   cc) Oh­ne Er­folg macht die Re­vi­si­on schließ­lich gel­tend, dass die Klau­sel we­gen ei­ner wei­ten Ver­brei­tung im Ge­schäfts­ver­kehr als zu­min­dest un­ter Kauf­leu­ten ver­kehrs­üb­lich an­ge­se­hen wer­den kön­ne und des­halb im Streit­fall recht­li­chen Be­stand ha­ben müs­se. Da­bei ver­kennt die Re­vi­si­on al­ler­dings be­reits, dass die Ver­kehrs- oder Bran­chen­üb­lich­keit ei­ner Klau­sel der Fest­stel­lung ih­rer – vor­ste­hend im Ein­zel­nen dar­ge­leg­ten – Un­an­ge­mes­sen­heit nicht ent­ge­gen­ste­hen, ins­be­son­de­re ei­ne lang­jäh­ri­ge Übung es noch nicht recht­fer­tigt, ei­ne Bil­li­gung al­ler ih­rer Be­stim­mun­gen durch die be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se als für bei­de Sei­ten sach- und in­ter­es­sen­ge­recht zu un­ter­stel­len und sie dar­über der In­halts­kon­trol­le zu ent­zie­hen (vgl. BGH, Urt. v. 23.02.1984 – VII ZR 274/82, WM 1984, 1224 [un­ter II 3 b cc]; Urt. v. 12.03.1987 – VII ZR 37/86, BGHZ 100, 158, 172).

[37]   dd) Die un­an­ge­mes­se­ne Aus­ge­stal­tung der Rück­ga­be­klau­sel lässt nach der ge­bo­te­nen Ge­samt­be­trach­tung auch de­ren Auf­recht­er­hal­tung et­wa in Be­zug auf ein­zel­ne Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten – hier ei­ne Rück­ga­be der Ma­schi­nen an den von der Be­klag­ten be­nann­ten Ver­wer­ter – nicht zu. Der Man­gel hat viel­mehr die Un­wirk­sam­keit der Klau­sel in ih­rer Ge­samt­heit zur Fol­ge. Zwar kann im Rah­men ei­ner Klau­sel­kon­trol­le ei­ne For­mu­lar­klau­sel, die meh­re­re sach­li­che, nur for­mal ver­bun­de­ne Re­ge­lun­gen ent­hält und sich aus ih­rem Wort­laut her­aus ver­ständ­lich und sinn­voll in ei­nen in­halt­lich und ge­gen­ständ­lich zu­läs­si­gen und in ei­nen un­zu­läs­si­gen Re­ge­lungs­teil tren­nen lässt, mit ih­rem zu­läs­si­gen Teil auf­recht­er­hal­ten wer­den (BGH, Urt. v. 07.09.2016 – IV ZR 172/15, ju­ris Rn. 52, Urt. v. 10.02.2010 – VI­II ZR 222/09, WuM 2010, 231 Rn. 18; je­weils m. w. Nachw.). Die­se Vor­aus­set­zun­gen sind hier in­des nicht ge­ge­ben.

[38]   Da­zu braucht nicht ent­schie­den zu wer­den, ob und un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­ne for­mu­lar­mä­ßi­ge Re­ge­lung zu ein­zel­nen Rück­ga­be­or­ten und dar­auf be­zo­ge­nen Rück­ga­be­mo­da­li­tä­ten zu­läs­sig wä­re. Denn die Rück­ga­be­klau­sel ist maß­geb­lich durch das um­fas­sen­de, an kei­ne kon­kre­ti­sie­ren­den Vor­aus­set­zun­gen ge­bun­de­ne Wei­sungs­recht der Be­klag­ten ge­prägt. Ei­ne Be­schrän­kung der Rück­ga­be­klau­sel auf ein­zel­ne Rück­ga­be­al­ter­na­ti­ven wür­de des­halb un­ge­ach­tet der auch in die­sem Fall feh­len­den Re­ge­lun­gen im De­tail das von der Be­klag­ten kon­zi­pier­te, in ers­ter Li­nie auf ei­ne Be­rück­sich­ti­gung nur ih­rer (Ver­wer­tungs-)In­ter­es­sen ab­ge­stell­te Rück­ga­be­mo­dell in­halt­lich im Sin­ne ei­ner am Maß­stab des § 306 I, II BGB nicht mehr zu­läs­si­gen gel­tungs­er­hal­ten­den Re­duk­ti­on um­ge­stal­ten (vgl. auch BGH, Urt. v. 10.02.2010 – VI­II ZR 222/09, WuM 2010, 231 Rn. 18 f.; Urt. v. 06.04.2016 – XII ZR 29/15, NZM 2016, 585 Rn. 20).

[39]   3. An­ge­sichts der Un­wirk­sam­keit der Rück­ga­be­klau­sel ist die Be­klag­te ge­mäß §§ 293, 295 Satz 1 BGB in An­nah­me­ver­zug ge­ra­ten, als sie das An­ge­bot der Klä­ge­rin ab­ge­lehnt hat, die Rück­ga­be der ge­leas­ten Ma­schi­nen bei Ver­trags­en­de am Un­ter­neh­mens­sitz der Be­klag­ten vor­zu­neh­men.

[40]   a) Oh­ne Er­folg macht die Re­vi­si­on erst­mals im Re­vi­si­ons­rechts­zug gel­tend, die Klä­ge­rin sei selbst nicht in der von ihr ge­schul­de­ten Wei­se zur vor­be­halt­lo­sen Rück­ga­be der Lea­sing­ob­jek­te be­reit ge­we­sen, son­dern ha­be da­durch, dass sie die Rück­ga­be le­dig­lich Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be der Miet­kau­ti­on an­ge­bo­ten ha­be, kein zur Her­bei­füh­rung ei­nes An­nah­me­ver­zugs taug­li­ches Rück­ga­be­an­ge­bot ab­ge­ge­ben. Mit die­sem neu­en, zu­dem auch nicht mit der bis da­hin un­be­strit­te­nen Sach­ver­halts­dar­stel­lung der Klä­ge­rin in ih­rer Kla­ge­schrift in Ein­klang zu brin­gen­den Tat­sa­chen­vor­trag kann die Klä­ge­rin in die­sem Ver­fah­rens­sta­di­um nicht mehr ge­hört wer­den. Es han­delt sich viel­mehr um ei­nen vom Be­ru­fungs­ge­richt nicht fest­ge­stell­ten neu­en Sach­vor­trag in der Re­vi­si­ons­in­stanz, der nach § 559 ZPO kei­ne Be­rück­sich­ti­gung mehr fin­den kann.

[41]   b) Der ein­ge­tre­te­ne An­nah­me­ver­zug steht ei­nem An­spruch der Be­klag­ten auf Nut­zungs­er­satz für die Zeit ab Be­en­di­gung des Lea­sing­ver­trags ent­ge­gen. Zwar schul­det nach der Recht­spre­chung des Se­nats ein Lea­sing­neh­mer, der ei­nen Lea­sing­ge­gen­stand dem Lea­sing­ge­ber trotz des­sen Auf­for­de­rung nicht zu­rück­gibt und ihn da­durch i. S. des § 546a BGB vor­ent­hält, nach die­ser Vor­schrift für die Dau­er der Vor­ent­hal­tung ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung in Hö­he der ver­ein­bar­ten Lea­sing­ra­ten (Se­nat, Urt. v. 01.06.2005 – VI­II ZR 234/04, WM 2005, 1863 [un­ter II 3]; Urt. v. 13.04.2005 – VI­II ZR 377/03, WM 2005, 1332 [un­ter II 2, 3] m. w. Nachw.). Die­ser An­spruch ist im Streit­fall je­doch auf­grund des An­nah­me­ver­zugs der Be­klag­ten be­reits ge­mäß § 302 BGB aus­ge­schlos­sen. Nach die­ser Be­stim­mung be­schränkt sich im An­nah­me­ver­zug des Gläu­bi­gers ei­ne Ver­pflich­tung des Schuld­ners zum Er­satz der Nut­zun­gen ei­nes Ge­gen­stan­des auf die­je­ni­gen Nut­zun­gen, wel­che er (tat­säch­lich) zieht. Dass die Klä­ge­rin den Ge­brauch der im Streit ste­hen­den Lea­sing­ob­jek­te nach Ab­lauf der Lea­sing­zeit noch fort­ge­setzt und auf die­se Wei­se hier­aus Nut­zun­gen ge­zo­gen hat, ist in­des we­der fest­ge­stellt noch sonst er­sicht­lich. Über­gan­ge­nen Sach­vor­trag zeigt die Re­vi­si­on in­so­weit nicht auf.

[42]   c) Eben­so we­nig kann sich die Be­klag­te auf bis­lang un­er­kann­te Scha­dens­er­satz­an­sprü­che be­ru­fen. Denn da­durch, dass sie die Rück­nah­me der ge­leas­ten Ma­schi­nen auf­grund der Un­wirk­sam­keit der Rück­ga­be­klau­sel zu Un­recht ver­wei­gert hat, ist es ihr auch sonst nach der Si­che­rungs­ab­re­de, die dem Lea­sing­ge­ber bei der nach § 241 II BGB ge­bo­te­nen Rück­sicht­nah­me auf die In­ter­es­sen des Lea­sing­neh­mers nach Ver­trags­en­de kein zeit­lich un­be­grenz­tes Recht zur Prü­fung des Be­ste­hens ge­si­cher­ter An­sprü­che so­wie ei­ner dar­an an­knüp­fen­den Ab­rech­nung und Her­aus­ga­be von nach dem Si­che­rungs­zweck nicht (mehr) be­nö­tig­ten Be­trä­gen ein­räumt, zu­min­dest aber nach Treu und Glau­ben (§ 242 BGB), ver­wehrt, sich auf ei­ne un­ter­blie­be­ne Rück­ga­be der Lea­sing­ge­gen­stän­de und ei­ne dar­auf be­ru­hen­de man­geln­de Fest­stell­bar­keit et­wai­ger Schä­den zu be­ru­fen.

[43]   d) Der Klä­ge­rin steht nach al­le­dem ein fäl­li­ger An­spruch auf Rück­erstat­tung des ge­sam­ten Kau­ti­ons­be­tra­ges zu (vgl. Se­nat, Urt. v. 20.07.2016 – VI­II ZR 263/14, WuM 2016, 620 Rn. 12; OLG Düs­sel­dorf, Beschl. v. 19.06.2007 – I-24 U 55/07, OLGR 2008, 513; je­weils m. w. Nachw.). Zu­gleich greift ihr An­trag durch, den An­nah­me­ver­zug der Be­klag­ten mit der Rück­nah­me der ge­leas­ten Ma­schi­nen fest­zu­stel­len.

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