1. Ein Rechts­ge­schäft – hier: ei­ne Ei­ni­gung i. S. von § 929 Satz 1 BGB –, das ei­nem Be­trug (§ 263 StGB) dient, ist al­len­falls ge­mäß § 134 BGB nich­tig, wenn der Be­tro­ge­ne ein Drit­ter ist. Soll hin­ge­gen ge­ra­de ein am Rechts­ge­schäft Be­tei­lig­ter – der ei­ge­ne Ver­trags­part­ner – be­tro­gen wer­den, so ist das Rechts­ge­schäft le­dig­lich ge­mäß § 123 I Fall 1 BGB an­fecht­bar. Denn § 123 I Fall 1 BGB er­öff­net dem arg­lis­tig Ge­täusch­ten die Mög­lich­keit, das Rechts­ge­schäft trotz der arg­lis­ti­gen Täu­schung gel­ten zu las­sen, und die­se Mög­lich­keit wür­de ihm weg­ge­nom­men, wenn je­der ein­sei­ti­ge Ver­stoß ge­gen § 263 StGB per se zur Nich­tig­keit des Rechts­ge­schäfts führ­te.
  2. Der Er­wer­ber ei­nes Kraft­fahr­zeugs er­langt zwar re­gel­mä­ßig dann nicht den für ei­ne Ei­gen­tums­über­tra­gung ge­mäß § 929 Satz 1 BGB er­for­der­li­chen Al­lein­be­sitz an dem Fahr­zeug, wenn der Ver­äu­ße­rer den Zweit­schlüs­sel für das Fahr­zeug be­hält. Viel­mehr bleibt der Ver­äu­ße­rer da­durch im Re­gel­fall Mit­be­sit­zer des Fahr­zeugs. An­ders ist es je­doch, wenn der Ver­äu­ße­rer kei­ne Mit­be­nut­zungs­ab­sicht hat, er den Zweit­schlüs­sel al­so nicht be­hält, um wei­ter­hin auf das Fahr­zeug zu­grei­fen zu kön­nen, son­dern er den Zweit­schlüs­sel schlicht nicht auf­fin­den und ihn nur des­halb dem Er­wer­ber nicht aus­hän­di­gen kann.
  3. Je­mand ist zwar grund­sätz­lich auch dann Be­sitz­die­ner i. S. von § 855 BGB, wenn er nicht den Wil­len hat, die tat­säch­li­che Ge­walt über ei­ne Sa­che für ei­nen an­de­ren aus­zu­üben, aber tat­säch­lich auf­grund und im Rah­men ei­nes für ei­ne Be­sitz­die­n­er­schaft er­for­der­li­chen Ab­hän­gig­keits­ver­hält­nis­ses han­delt. Das Feh­len des Wil­lens, die tat­säch­li­che Ge­walt für ei­nen an­de­ren aus­zu­üben, ist je­doch aus­nahms­wei­se be­acht­lich, wenn es sich nach au­ßen ma­ni­fes­tiert. Da­von kann aus­zu­ge­hen sein, wenn sich der (po­ten­zi­el­le) Be­sitz­die­ner er­kenn­bar an kei­ne ein­zi­ge Wei­sung des (po­ten­zi­el­len) Be­sitz­herrn – hier: sei­nes Ar­beit­ge­bers – hält.
  4. Beim Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist ei­ne „Ver­dacht­si­tua­ti­on“ ge­ge­ben und hat der Er­wer­ber des­halb An­lass zu wei­te­ren Nach­for­schun­gen, wenn der pri­va­te Ver­äu­ße­rer des Fahr­zeugs nicht mit dem in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) ein­ge­tra­ge­nen Hal­ter iden­tisch ist (im An­schluss an BGH, Urt. v. 11.03.1991 – II ZR 88/90, NJW 1991, 1415, 1417). Ei­ne „Ver­dacht­si­tua­ti­on“ liegt aber nicht vor, wenn der Ver­äu­ße­rer ein ge­werb­li­cher Kfz-Händ­ler ist. Denn die Ein­tra­gung ei­nes Händ­lers als Hal­ter ist im Ge­braucht­wa­gen­han­del nicht üb­lich; viel­mehr wer­den sol­che Ein­tra­gun­gen ge­ra­de ver­mie­den.

OLG Hamm, Ur­teil vom 01.12.2016 – 5 U 25/16

Sach­ver­halt: Die Par­tei­en strei­ten dar­über, wer Ei­gen­tü­mer ei­nes (be­stimm­ten) Pkw ist.

Die Klä­ge­rin be­treibt ein Au­to­haus und be­schäf­tig­te seit An­fang Ju­li 2014 S als Mit­ar­bei­ter. Die­ser führ­te mit F ein Ge­spräch über den An­kauf des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs und hol­te den Pkw nebst den Fahr­zeug­pa­pie­ren und ei­nem Schlüs­sel am 29.07.2014 bei F ab. F be­hielt den Zweit­schlüs­sel; Ein­zel­hei­ten sind zwi­schen den Par­tei­en strei­tig. Un­ter dem 28.08.2014 un­ter­zeich­ne­ten ein Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin und F ei­nen Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug mit ei­nem Kauf­preis von 10.000 €.

Un­ter dem 04.09.2014 un­ter­zeich­ne­ten S und J eben­falls ei­nen Kauf­ver­trag über den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw. Da­bei trat S un­ter ei­ge­nem Na­men und ei­ge­ner Adres­se als Ver­käu­fer auf. Es wur­de ein Kauf­preis von 7.000 € ver­ein­bart. S über­gab J den Pkw, die Fahr­zeug­pa­pie­re, in de­nen F noch als Hal­ter ein­ge­tra­gen war, und den Fahr­zeug­schlüs­sel.

Mit­te Sep­tem­ber 2014 führ­ten X, ein Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin, und F ein Te­le­fo­nat über die Aus­zah­lung des Kauf­prei­ses für den Pkw, der so­dann am 01.10.2014 an­ge­wie­sen wur­de.

Mit schrift­li­chem Ver­trag vom 08.10.2014 kauf­te die Be­klag­te das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug von J zum Preis von 8.400 €, und der Pkw wur­de der Be­klag­ten über­ge­ben.

Mit an die Klä­ge­rin ge­rich­te­tem An­walts­schrei­ben vom 01.10.2014 er­stat­te­te S ei­ne „Selbst­an­zei­ge“ we­gen ei­ner Un­ter­schla­gung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs. Die Klä­ge­rin er­stat­te­te dar­auf­hin Straf­an­zei­ge und for­der­te die Be­klag­te mit Schrei­ben vom 16.12.2014 so­wie mit Schrei­ben vom 17.04.2015 je­weils un­ter Frist­set­zung – er­folg­los – zur Her­aus­ga­be des Pkw auf.

Die Klä­ge­rin meint, sie sei Ei­gen­tü­me­rin des Fahr­zeugs ge­wor­den und ha­be ihr Ei­gen­tum we­der an J noch an die Be­klag­te ver­lo­ren. Der­Pkw sei ihr i. S. des § 935 I BGB ab­han­den­ge­kom­men. Ihr ehe­ma­li­ger Mit­ar­bei­ter S – so be­haup­tet die Klä­ge­rin – sei nicht zur Wei­ter­ver­äu­ße­rung des Fahr­zeugs an J be­rech­tigt ge­we­sen, son­dern ha­be ei­gen­mäch­tig und oh­ne ihr Wis­sen ge­han­delt und sich am Er­lös be­rei­chert. Dies ha­be S zwi­schen­zeit­lich auch ein­ge­räumt, wor­auf­hin er ent­las­sen wor­den sei. Da­von ab­ge­se­hen hat nach Auf­fas­sung der Klä­ge­rin die Be­klag­te das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug auch des­halb nicht gut­gläu­big er­wer­ben kön­nen, weil die Fahr­zeug­pa­pie­re den Vor­ei­gen­tü­mer F als Hal­ter aus­ge­wie­sen hät­ten.

Die Be­klag­te ist dem­ge­gen­über der An­sicht, sie ha­be von J das Ei­gen­tum an dem Pkw er­wor­ben. Sie macht gel­tend, es sei üb­lich, dass ein ge­werb­li­cher Kfz-Händ­ler – wie J – als blo­ßer Zwi­schen­händ­ler nicht in den Fahr­zeug­pa­pie­ren ein­ge­tra­gen sei.

Das Land­ge­richt hat die auf Her­aus­ga­be des Pkw ge­rich­te­te Kla­ge ab­ge­wie­sen. Zur Be­grün­dung hat es aus­ge­führt, die Klä­ge­rin ha­be kei­nen An­spruch auf Her­aus­ga­be des Fahr­zeugs aus § 985 BGB, weil sie nicht des­sen Ei­gen­tü­me­rin (ge­wor­den) sei. Ur­sprüng­lich sei – un­strei­tig – F Ei­gen­tü­mer des Pkw ge­we­sen, und er ha­be das Ei­gen­tum nicht auf die Klä­ge­rin über­tra­gen.

Ei­ne Ei­gen­tums­über­tra­gung kön­ne zu­nächst nicht dar­in ge­se­hen wer­den, dass F den Pkw am 27.09.2014 an S als Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin über­ge­ben ha­be. Denn die­ser Über­ga­be ha­be kei­ne wirk­sa­me Ei­ni­gung i. S. von § 929 Satz 1 BGB zu­grun­de ge­le­gen. Die Er­klä­run­gen, die S ge­gen­über F ab­ge­ge­ben ha­be, sei­en – was das Land­ge­richt nä­her aus­ge­führt hat – ge­mäß § 134 BGB we­gen ei­ner be­ab­sich­tig­ten Un­ter­schla­gung zum Nach­teil der Klä­ge­rin und ei­nes voll­ende­ten Be­trugs zum Nach­teil des F nich­tig.

Ein Ei­gen­tums­über­gang auf die Klä­ge­rin ha­be auch in der Fol­ge­zeit nicht statt­ge­fun­den, und zwar we­der durch ein Ver­hal­ten des S noch durch das zwi­schen der Klä­ge­rin und F im Sep­tem­ber 2014 ge­führ­te Te­le­fo­nat. Zu die­sem Zeit­punkt sei je­den­falls ein Be­sit­zer­werb durch die Klä­ge­rin nicht mehr mög­lich ge­we­sen. Der Be­sitz sei – was das Land­ge­richt eben­falls nä­her aus­ge­führt hat – für den Zeu­gen F so­wie für die Klä­ge­rin nach den Maß­stä­ben des § 856 I BGB ver­lo­ren ge­we­sen, was die Kam­mer eben­falls aus­führt.

Die Vor­aus­set­zun­gen an­de­rer An­spruchs­grund­la­gen (§ 1007 I und II BGB, § 861 BGB, § 812 BGB) sei­en we­gen des gut­gläu­bi­gen Ei­gen­tums- und Be­sit­zer­werbs der Be­klag­ten nicht er­füllt.

Ge­gen die­se Ent­schei­dung wand­te sich die Klä­ge­rin mit ih­rer Be­ru­fung.

Sie meint, das Land­ge­richt ha­be recht­feh­ler­haft an­ge­nom­men, dass die rechts­ge­schäft­li­chen Er­klä­run­gen des S und des F im Zu­ge der Ei­ni­gung i. S. von § 929 Satz 1 BGB auf­grund ei­nes Ver­sto­ßes ge­gen § 134 BGB nich­tig sei­en. Es lä­gen kei­ne ob­jek­ti­ven An­halts­punk­te da­für vor, dass S be­reits am 29.07.2014 den Ta­tent­schluss zur Un­ter­schla­gung des Fahr­zeugs zu ih­rem – der Klä­ge­rin – Nach­teil ge­fasst ha­be. Al­lein die Tat­sa­che, dass S zur Ab­ho­lung des Pkw kei­ne wei­te­ren Ur­kun­den mit­ge­bracht ha­be, be­le­ge nicht, dass er das Fahr­zeug zu die­sem Zeit­punkt be­reits ha­be un­ter­schla­gen wol­len. Das Land­ge­richt las­se bei sei­nen Über­le­gun­gen zu­dem au­ßer Acht, dass der am 29.07.2014 schrift­lich avi­sier­te An­kaufs­ver­trag am 28.08.2014 auf dem Ge­schäfts­pa­pier der Klä­ge­rin aus­ge­fer­tigt und F mit E-Mail vom 01.09.2014 zu­ge­schickt bzw. nach­ge­reicht wor­den sei. Ei­ne Un­ter­schla­gung sei im Üb­ri­gen nur ge­gen­über ihr – der Klä­ge­rin – mög­lich ge­we­sen. Dies set­ze wie­der­um vor­aus, dass S als ihr Be­sitz­die­ner zu­nächst den un­mit­tel­ba­ren Be­sitz am Fahr­zeug er­langt und zu­dem als ihr Mit­ar­bei­ter und Ver­tre­ter die Ei­ni­gung ge­mäß § 929 Satz 1 BGB mit dem Zeu­gen F vor­ge­nom­men ha­ben müs­se.

Wei­ter sei die Ar­gu­men­ta­ti­on des Land­ge­richts nicht kon­se­quent, da sich ein gleich­zei­ti­ger Ta­tent­schluss zur Un­ter­schla­gung zu ih­rem – der Klä­ge­rin – Nach­teil und zum Be­trug zum Nach­teil des F ge­gen­sei­tig aus­schlös­sen.

Die Rechts­auf­fas­sung des Land­ge­richts sei zu­dem hin­sicht­lich des an­ge­nom­me­nen Be­trugs (§ 263 I StGB) rechts­feh­ler­haft. Es lä­gen kei­ne ob­jek­ti­ven Be­wei­se da­für vor, dass S im Ver­hält­nis zu F den Tat­be­stand des Be­trugs ver­wirk­licht ha­be oder ha­be ver­wirk­li­chen wol­len. Es feh­le be­reits an ei­ner Täu­schungs­hand­lung. Es lä­gen nicht ein­mal An­halts­punk­te da­für vor, dass S den Zeu­gen F bei Ver­trags­ab­schluss über die Per­son des Ver­trags­part­ners ha­be täu­schen wol­len. Das Land­ge­richt ver­ken­ne, dass der An­kauf­ver­trag über den Pkw nicht im ei­ge­nen Na­men des S ab­ge­schlos­sen wor­den sei, son­dern dass S als Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin ge­han­delt und es auch zu sei­nem Auf­ga­ben­be­reich als Ver­käu­fer ge­hört ha­be, Fahr­zeu­ge an­zu­kau­fen und zu ver­kau­fen. S hät­te zwar den An­kauf im In­nen­ver­hält­nis mit der Ge­braucht­wa­gen­ab­tei­lung ab­stim­men und sich den An­kauf­preis ge­neh­mi­gen las­sen müs­sen; dies än­de­re je­doch nichts an dem Rechts­ver­hält­nis nach au­ßen ge­gen­über F. S ha­be als rechts­ge­schäft­li­cher Ver­tre­ter fun­giert, so­dass auch die ding­li­che Ei­ni­gung wirk­sam zu­stan­de ge­kom­men sei. Auch wenn man un­ter­stel­le, dass S im In­nen­ver­hält­nis kei­ne aus­drück­li­che Ver­tre­tungs­macht für den An­kauf des Pkw er­teilt wor­den sei, könn­ten je­den­falls ei­ne An­scheins­voll­macht und ei­ne Hand­lungs­voll­macht (§ 54 HGB) an­ge­nom­men wer­den.

Das Land­ge­richt ha­be wei­ter au­ßer Acht ge­las­sen, dass der An­kauf­ver­trag im Nach­gang von­sei­ten der Klä­ge­rin er­füllt wor­den sei. Al­lein die Tat­sa­che, dass die Klä­ge­rin den Vor­gang in­tern erst noch ein­mal ha­be nach­voll­zie­hen und prü­fen müs­sen, be­vor ei­ne Aus­zah­lung des Kauf­prei­ses er­folgt sei, kön­ne ei­ne dem Ver­mö­gens­scha­den ver­gleich­ba­re Ver­mö­gens­ge­fähr­dung i. S. des § 263 StGB nicht recht­fer­ti­gen und be­grün­den. An­de­ren­falls hät­te man im Rechts­ver­kehr nur noch mit Be­trugs­fäl­len zu kämp­fen, wenn bei­spiels­wei­se Un­stim­mig­kei­ten bei der Auf­trags­er­tei­lung auf­trä­ten.

Auch für ei­nen ent­spre­chen­den Vor­satz be­stün­den kei­ner­lei An­halts­punk­te. Im An­schluss an das Ge­spräch mit F ha­be S den münd­lich zu­ge­sag­ten An­kauf­ver­trag aus­ge­fer­tigt, un­ter­zeich­net und per E-Mail an F ge­sen­det. Dies be­le­ge, dass je­den­falls in sub­jek­ti­ver Sicht kei­ne Be­trugs­ab­sicht vor­ge­le­gen ha­be.

Selbst wenn ein Be­trug vor­lie­ge, sei je­doch al­len­falls F ge­schä­digt, was zur Fol­ge ha­be, dass das Rechts­ge­schäft nicht ins­ge­samt ge­gen ein ge­setz­li­ches Ver­bot i. S. von § 134 BGB ver­sto­ße. In ei­ner Kon­stel­la­ti­on, in der nur ei­ner der Ver­trags­par­tei­en den Tat­be­stand des Be­trugs ver­wirk­li­che, lie­ge nach ganz herr­schen­der Mei­nung kein Ver­stoß ge­gen § 134 BGB vor. Der „be­tro­ge­ne“ Ver­trags­part­ner selbst sei in ei­nem sol­chen Fall – an­ders als ein drit­ter Ge­schä­dig­ter – in der La­ge, das Ver­pflich­tungs­ge­schäft so­wie das Ver­fü­gungs­ge­schäft ge­mäß § 123 I Fall 1 BGB we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung an­zu­fech­ten und so die Nich­tig­keits­fol­ge her­bei­zu­füh­ren. Die Vor­schrift des § 123 I Fall 1 BGB sei hier lex specialis.

We­der der An­kauf­ver­trag noch die ding­li­che Ei­ni­gung ver­stie­ßen so­mit ge­gen ein ge­setz­li­ches Ver­bot, und sie – die Klä­ge­rin – ha­be des­halb wirk­sam Ei­gen­tum er­wor­ben.

F ha­be die tat­säch­li­che Sach­herr­schaft über das Fahr­zeug mit Über­ga­be an S nicht auf die­sen per­sön­lich, son­dern auf sie – die Klä­ge­rin – über­tra­gen, wo­bei S als Be­sitz­die­ner fun­giert ha­be. Mit­hin ha­be ein Be­sitz­über­gang auf sie – die Klä­ge­rin – statt­ge­fun­den. Ein ent­ge­gen­ste­hen­der in­ne­rer Vor­be­halt des S sei un­be­acht­lich.

Die Be­ru­fung hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: B. … Das Er­geb­nis des an­ge­foch­te­nen Ur­teils ist zu­tref­fend, auch wenn ein Teil sei­ner Be­grün­dung nicht rich­tig ist. Der Klä­ge­rin steht we­der aus § 985 BGB noch aus ei­ner an­de­ren Rechts­grund­la­ge ein An­spruch auf Her­aus­ga­be des streit­ge­gen­ständ­li­chen Kraft­fahr­zeugs zu.

I. Die Vor­aus­set­zun­gen des § 985 BGB lie­gen nicht vor. Zwar ist die Be­klag­te un­strei­tig Be­sit­ze­rin des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw. Die Klä­ge­rin hat je­doch zu kei­nem Zeit­punkt Be­sitz und da­mit auch kein Ei­gen­tum an die­sem Fahr­zeug er­wor­ben.

1. Ur­sprüng­lich war der Zeu­ge F Ei­gen­tü­mer des Kraft­fahr­zeugs. Er hat die­ses Ei­gen­tum dar­an nicht ge­mäß § 929 Satz 1 BGB auf die Klä­ge­rin über­tra­gen, auch wenn er dies En­de Ju­li 2014 be­ab­sich­tig­te und des­halb den Pkw an S über­gab.

a) Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Land­ge­richts ha­ben sich der Zeu­ge F und die Klä­ge­rin über den Ei­gen­tums­über­gang ge­mäß § 929 Satz 1 BGB hin­sicht­lich des Fahr­zeugs ge­ei­nigt. Ei­ne dies­be­züg­li­che Wil­lens­er­klä­rung hat S am 29.07.2014 mit Wir­kung für und ge­gen die Klä­ge­rin ge­mäß §§ 164 ff. BGB ab­ge­ge­ben. S han­del­te als ihr Stell­ver­tre­ter und mit Voll­macht. Die Ei­ni­gung ist auch nicht we­gen § 134 BGB un­wirk­sam.

(1) Ei­ne aus­drück­li­che Ei­ni­gung der Par­tei­en über den Ei­gen­tums­über­gang i. S. des § 929 Satz 1 BGB liegt nicht vor. F und S ha­ben je­doch ei­ne still­schwei­gen­de Ei­ni­gung bei Ab­ho­lung des Fahr­zeugs ge­trof­fen. Der Zeu­ge F hat vor dem Hin­ter­grund des mit S zu­vor ge­führ­ten Ge­sprächs über den An­kauf des Pkw und mit der Ab­sicht, das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug auf die Klä­ge­rin über­tra­gen zu wol­len, S den Pkw, den Fahr­zeug­schlüs­sel und die Fahr­zeug­pa­pie­re über­ge­ben. Dies hat der Zeu­ge F im Zu­ge sei­ner Ein­ver­nah­me durch den Se­nat auf aus­drück­li­che Nach­fra­ge be­stä­tigt. S nahm das Fahr­zeug ent­ge­gen.

(2) S hat die Wil­lens­er­klä­rung auch im frem­den Na­men, näm­lich im Na­men der Klä­ge­rin, ab­ge­ge­ben. Der Wil­le, im frem­den Na­men zu han­deln, kann sich aus ei­ner aus­drück­li­chen Er­klä­rung oder den Um­stän­den er­ge­ben. Un­be­acht­lich ist der in­ne­re un­er­klärt ge­blie­be­ne Wil­le. Tritt der Ver­tre­ter nach au­ßen im frem­den Na­men auf, will er aber in Wahr­heit für sich selbst ab­schlie­ßen, wird al­lein der Ver­tre­te­ne be­rech­tigt und ver­pflich­tet (BGH, Urt. v. 04.07.1966 – VI­II ZR 90/64, MDR 1966, 839 = ju­ris Rn. 13; Pa­landt/El­len­ber­ger, BGB, 75. Aufl. [2016], § 164 Rn. 1). Für die Ab­gren­zung zwi­schen Ver­tre­ter- und Ei­gen­ge­schäft gel­ten die all­ge­mei­nen Aus­le­gungs­re­geln (§§ 133, 157 BGB). Ent­schei­dend ist, wie die Ge­gen­par­tei das Ver­hal­ten des Han­deln­den ver­ste­hen durf­te (Pa­landt/El­len­ber­ger, a. a. O., § 164 Rn. 4). Zu be­rück­sich­ti­gen sind al­le Um­stän­de, ins­be­son­de­re frü­he­res Ver­hal­ten, Zeit und Ort der Er­klä­rung, die be­ruf­li­che Stel­lung der Be­tei­lig­ten, Art und In­halt ih­rer Wer­bung (BGH, Urt. v. 26.06.1980 – VII ZR 210/79, MDR 1980, 926 = ju­ris Rn. 9). Blei­ben Zwei­fel, ist ge­mäß § 164 II BGB ein Ei­gen­ge­schäft an­zu­neh­men.

Der Zeu­ge F hat so­wohl vor dem Land­ge­richt als auch vor dem Se­nat aus­ge­sagt, dass sein Ar­beit­ge­ber ei­ni­ge Wo­chen vor dem Ge­sche­hen um den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw ei­nen Dienst­wa­gen … bei der Klä­ge­rin ge­kauft bzw. ge­least ha­be. Dies­be­züg­lich ha­be er mit der Klä­ge­rin die Ver­hand­lun­gen ge­führt. In die­sem Zu­sam­men­hang ha­be er ge­fragt, ob es mög­lich sei, dass sein pri­va­ter Pkw von dort an­ge­kauft wer­de. Sein An­sprech­part­ner so­wohl für das Lea­sing­ge­schäft als auch spä­ter für den Ver­kauf des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw sei S ge­we­sen. S ha­be in der Fol­ge an sei­nem Ar­beits­platz an­ge­ru­fen, da er den Pkw dort ab­ho­len woll­te. Er sei mit ei­nem Leih­wa­gen dort­hin ge­kom­men, ha­be den Leih­wa­gen über­ge­ben und den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw mit­ge­nom­men. Er – der Zeu­ge F – sei bei dem Über­ga­be­ter­min da­von aus­ge­gan­gen, dass S in sei­ner Ei­gen­schaft als Ver­käu­fer der Klä­ge­rin auf­tre­te. Als sol­chen … ha­be er ihn auch sei­ner Of­fice Ma­na­ge­rin vor­ge­stellt.

Wei­ter­hin hat S un­ter dem 29.07.2014 ei­ne Über­ga­be­no­tiz ver­fasst, in wel­cher er mit „S, Au­to­mo­bi­le G“ un­ter­schrieb.

Auf­grund die­ser Um­stän­de durf­te der Zeu­ge F da­von aus­ge­hen, dass S im Na­men der Klä­ge­rin han­del­te. Er hat­te im Zu­sam­men­hang mit den Lea­sing-Ver­hand­lun­gen be­züg­lich des Fir­men­fahr­zeugs be­reits mit S als Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin kor­re­spon­diert. In der Funk­ti­on als Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin führ­te S mit dem Zeu­gen F auch die Ge­sprä­che über den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw. Es lie­gen kei­ne An­halts­punk­te da­für vor, dass der Zeu­ge F da­von hät­te aus­ge­hen müs­sen, dass nun­mehr ein Ei­gen­ge­schäft des S vor­lag. Er durf­te sich ins­be­son­de­re auf die Er­klä­rung des S ver­las­sen, wo­nach die Ver­trä­ge im Nach­gang fer­tig­ge­stellt wür­den. Er brauch­te des­halb nicht von ei­ner Un­re­gel­mä­ßig­keit im Be­triebs­ab­lauf aus­ge­hen. Als ge­wich­ti­ger Um­stand tritt hin­zu, dass S die Über­ga­be­no­tiz so­gar mit dem Zu­satz „Au­to­mo­bi­le G“ un­ter­schrieb. Auch aus der Sicht ei­nes ob­jek­ti­ven Drit­ten konn­te da­her nach al­lem da­von aus­ge­gan­gen wer­den, dass S als Ver­tre­ter für die Klä­ge­rin han­del­te. Auf ei­nen et­waig an­de­ren, in­ne­ren und un­er­klärt ge­blie­be­nen Wil­len des S kommt es hier al­so nicht an. S han­del­te im frem­den Na­men.

(3) Er han­del­te auch mit Ver­tre­tungs­macht. Die­se Ver­tre­tungs­macht er­gibt sich aus dem Ar­beits­ver­trag des S mit der Klä­ge­rin und sei­nen in die­ser Funk­ti­on be­ste­hen­den Kom­pe­ten­zen.

Der Vor­ge­setz­te des S, der Zeu­ge X, hat da­zu be­reits in der münd­li­chen Ver­hand­lung vor dem Land­ge­richt aus­ge­sagt, dass S als Ver­kaufs­be­ra­ter an­ge­stellt und für Ge­wer­be­kun­den zu­stän­dig ge­we­sen sei. In sei­ner Funk­ti­on ha­be er ins­be­son­de­re für den Ver- und An­kauf von Fahr­zeu­gen ver­ant­wort­lich zeich­nen müs­sen. Für ihn ha­be ge­gol­ten, dass der An­kauf bzw. die In­zah­lung­nah­me bei Neu­wa­gen­ver­käu­fen zum täg­li­chen Ge­schäft ge­hör­te. Die Ver­kaufs­be­ra­ter hät­ten je­doch ins­be­son­de­re kei­ne Kom­pe­tenz, An­kaufs­wer­te zu In­zah­lung­nah­me­prei­sen fest­zu­le­gen. Da­für ge­be es ei­ne Ge­braucht­wa­gen­ab­tei­lung. S sei aber je­den­falls da­zu be­fugt ge­we­sen, das ge­brauch­te Fahr­zeug ent­ge­gen­zu­neh­men und ei­nen An­kauf­ver­trag aus­zu­fer­ti­gen. Die­se Aus­füh­run­gen hat der Zeu­ge vor dem Se­nat noch ein­mal be­stä­tigt.

Nach der Aus­sa­ge des Zeu­gen X war S so­mit da­zu be­fugt, das Fahr­zeug ent­ge­gen­zu­neh­men. An die­ser Stel­le ist ir­re­le­vant, wel­chen Wei­sun­gen der Mit­ar­bei­ter S nach den in­ter­nen Re­ge­lun­gen der Klä­ge­rin bei der Preis­be­stim­mung un­ter­lag. Die Be­schrän­kun­gen hin­sicht­lich der Preis­bil­dung bei Durch­füh­rung des An­kauf­ge­schäfts, die der Zeu­ge X im Zu­ge sei­ne Aus­sa­ge aus­ge­führt hat, be­tref­fen Pflich­ten des Mit­ar­bei­ters S im In­nen­ver­hält­nis zur Klä­ge­rin und be­zie­hen sich zu­dem auf das Ver­pflich­tungs­ge­schäft (Kauf­ver­trag). Sie be­tref­fen al­so das recht­li­che „Dür­fen“ im Ver­hält­nis zur Klä­ge­rin und nicht das „Kön­nen“ ge­gen­über dem Zeu­gen F. Vor­lie­gend geht es um die Be­fug­nis­se des S, Ver­fü­gungs­ge­schäf­te grund­sätz­lich mit Wir­kung für die Klä­ge­rin ab­schlie­ßen zu kön­nen. Es geht hier al­so um die Fra­ge, ob die Er­mäch­ti­gung, das Fahr­zeug ent­ge­gen­zu­neh­men, auch die Kom­pe­tenz um­fasst hat, sich über den Ei­gen­tums­über­gang zu ei­ni­gen. Die­se Fra­ge ist nach dem Er­geb­nis der Be­weis­auf­nah­me durch den Se­nat zu be­ja­hen.

Hin­zu tritt der Um­stand, dass im Fal­le voll­macht­lo­sen Han­delns so­wohl das schuld­recht­li­che Grund­ge­schäft (Kauf­ver­trag) wie auch das ding­li­che Ver­fü­gungs­ge­schäft durch die Klä­ge­rin spä­tes­tens mit Aus­zah­lung des von S mit dem Zeu­gen F ver­ein­bar­ten Kauf­prei­ses für den Pkw in Hö­he von 10.000 € kon­klu­dent ge­neh­migt wor­den ist (§§ 184 I, 185 II BGB). Da­mit wä­re ein et­waig voll­macht­lo­ses Ver­fü­gungs­ge­schäft des S ge­mäß § 185 II 1 BGB rück­wir­kend – al­so mit Wir­kung ex tunc wirk­sam ge­wor­den (vgl. Pa­landt/El­len­ber­ger, a. a. O. § 185 Rn. 10).

(4) Die Ei­ni­gung ge­mäß § 929 Satz 1 BGB zwi­schen dem Zeu­gen F und S ist auch nicht auf­grund ei­nes Ver­sto­ßes ge­gen ein Ver­bots­ge­setz ge­mäß § 134 BGB nich­tig. Die ent­ge­gen­ste­hen­de Auf­fas­sung des Land­ge­richts ist un­rich­tig.

Als Ver­bots­ge­setz in­fra­ge kom­men § 246 I StGB und § 263 I StGB.

Bei den Vor­schrif­ten des Straf­rechts han­delt es sich im Zwei­fel um Ver­bots­ge­set­ze i. S. von § 134 BGB (Pa­landt/El­len­ber­ger, a. a. O., § 134 Rn. 24; MünchKomm-BGB/Arm­brüs­ter, 7. Aufl. [2015], § 134 Rn. 51).

Bei Straf­ge­set­zen muss grund­sätz­lich der ob­jek­ti­ve und sub­jek­ti­ve Tat­be­stand des Straf­ge­set­zes er­füllt sein, da­mit ein Ver­stoß nach § 134 BGB an­ge­nom­men wer­den kann (Pa­landt/El­len­ber­ger, a. a. O., § 134 Rn. 24). Mit­hin schei­det ein Ver­stoß ge­gen § 246 StGB (Un­ter­schla­gung zu­las­ten der Klä­ge­rin) aus, da sich ei­ne Un­ter­schla­gung im Zeit­punkt der Ei­ni­gung zwi­schen F und S al­len­falls im Vor­be­rei­tungs­sta­di­um be­fun­den ha­ben kann.

In der Ei­ni­gung über den Ei­gen­tums­über­gang zwi­schen dem Zeu­gen F und S als Ver­tre­ter der Klä­ge­rin könn­te je­doch ein Be­trug be­grün­det sein. Das Land­ge­richt hat an­ge­nom­men, dass S ei­nen Be­trug ge­mäß § 263 I StGB ge­gen­über und zu­las­ten des Zeu­gen F be­gan­gen ha­be, in­dem er als Mit­ar­bei­ter der Klä­ge­rin auf­trat, je­doch sub­jek­tiv nicht als sol­cher han­deln woll­te.

Grund­sätz­lich er­for­dert die Nich­tig­keit ge­mäß § 134 BGB, dass der Straf­tat­be­stand von al­len Be­tei­lig­ten ob­jek­tiv und sub­jek­tiv er­füllt wird (BGH, Urt. v. 16.04.1996 – XI ZR 138/95, MDR 1996, 700 = ju­ris Rn. 15; s. auch BGH, Urt. v. 17.06.2004 – III ZR 271/03, NJW-RR 2004, 1545 = ju­ris Rn. 31 ff.). Ver­stößt hin­ge­gen nur ein Ver­trags­teil mit ei­nem Ver­trag ge­gen ein Ver­bots­ge­setz, so ist zu un­ter­schei­den: Nich­tig­keit tritt al­lein dann ein, wenn der Ver­bots­zweck nur so er­reicht wer­den kann. Kei­ne Nich­tig­keit ist in der Re­gel an­zu­neh­men, wenn das straf­ba­re Ver­hal­ten des ei­nen Teils für den an­de­ren Teil die Mög­lich­keit er­öff­net, sich ein­sei­tig vom Ver­trag zu lö­sen; dies gilt ins­be­son­de­re bei ei­ner An­fecht­bar­keit des Ver­trags ge­mäß § 123 I Fall 1 BGB bei Be­trug (MünchKomm-BGB/Arm­brüs­ter, a. a. O., § 134 Rn. 53; Sack/Sei­bel, in: Stau­din­ger, BGB, Neu­be­arb. 2011, § 134 Rn. 15, 294; Pa­landt/El­len­ber­ger, a. a. O., § 134 Rn. 9). Et­was an­de­res soll gel­ten, wenn zwei zum Nach­teil ei­nes Drit­ten ei­nen Be­trug ver­ein­ba­ren (MünchKomm-BGB/Arm­brüs­ter, a. a. O., § 134 Rn. 53; Sack/Sei­bel, in: Stau­din­ger, a. a. O., § 134 Rn. 15, 294).

Der oben dar­ge­stell­te Grund­satz über­zeugt den Se­nat ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die Pri­vat­au­to­no­mie. So ist es den Par­tei­en grund­sätz­lich im Rah­men des gel­ten­den Rechts frei­ge­stellt, wor­über und in wel­cher Form Ver­trä­ge ge­schlos­sen wer­den (Pa­landt/El­len­ber­ger, a. a. O., Über­bl. v. § 104 Rn. 1). Ver­sto­ßen bei­de Par­tei­en ge­gen ein ge­setz­li­ches Ver­bot, so ist für die Pri­vat­au­to­no­mie kein Raum, da bei­de Par­tei­en nicht „im Rah­men der Rechts­ord­nung“ han­deln. Ver­stößt hin­ge­gen nur ei­ne Par­tei ge­gen ein sol­ches Ver­bot und folgt dar­aus die An­fecht­bar­keit des Ver­trags, so soll­te es bei dem Grund­satz der Pri­vat­au­to­no­mie blei­ben und der „rechtstreue“ Ver­trags­part­ner soll­te ent­schei­den kön­nen, ob er an dem Ver­trag fest­hal­ten oder die­sen an­fech­ten und auf die­sem We­ge die Nich­tig­keit her­bei­füh­ren möch­te. Die­se Ent­schei­dung wür­de ihm ab­ge­nom­men, wenn je­der Ver­trag auf­grund ein­sei­ti­gen Ver­sto­ßes ge­gen ein ge­setz­li­ches Ver­bot und gleich­zei­tig dar­aus fol­gen­der An­fecht­bar­keit per se für ge­mäß § 134 BGB nich­tig er­klärt wür­de.

Im vor­lie­gen­den Fall lag nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts ein ein­sei­ti­ger Ver­stoß ge­gen ein Ver­bots­ge­setz, näm­lich ge­gen § 263 I StGB vor. Ob die­se recht­li­che Wer­tung zu­tref­fend ist, braucht ei­ner er­neu­ten Prü­fung nicht un­ter­zo­gen zu wer­den, da je­den­falls bei dem durch das Land­ge­richt zu­tref­fend an­ge­nom­me­nen ein­sei­ti­gen Ver­stoß kei­ne Nich­tig­keit der Ei­ni­gung ge­mäß § 134 BGB an­ge­nom­men wer­den kann. Dem Zeu­gen F stand un­ter Zu­grun­de­le­gung der Rechts­auf­fas­sung des Land­ge­richts je­den­falls ein An­fech­tungs­recht ge­mäß § 123 I Fall 1 BGB zu. Der Zeu­ge F hat das Recht zur An­fech­tung bis­lang nicht aus­ge­übt, und es ist mitt­ler­wei­le nach § 124 BGB ver­jährt.

Die Ei­ni­gung zwi­schen dem Zeu­gen F und der Klä­ge­rin nach § 929 Satz 1 BGB ist so­mit nicht in der Fol­ge des Ver­sto­ßes ge­gen ein ge­setz­li­ches Ver­bot ge­mäß § 134 BGB nich­tig.

b) Es fehlt je­doch an ei­ner Über­ga­be des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs vom Zeu­gen F an die Klä­ge­rin i. S. von § 929 Satz 1 BGB.

Die Vor­aus­set­zun­gen da­für sind, dass der Ver­äu­ße­rer kei­nen Be­sitz be­hal­ten darf, der Er­wer­ber Be­sitz er­lan­gen muss und die Über­ga­be in Voll­zie­hung der Über­eig­nung er­folgt.

(1) Der Zeu­ge F hat tat­säch­lich kei­nen Be­sitz an dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw be­hal­ten. Zur Auf­ga­be des Be­sit­zes ge­nügt nicht der blo­ße Auf­ga­be­wil­le. Der Be­sitz kann nur durch ei­ne vom Auf­ga­be­wil­len ge­tra­ge­ne, äu­ßer­lich er­kenn­ba­re Hand­lung auf­ge­ge­ben wer­den (BGH, Urt. v. 10.01.1979 – VI­II ZR 302/77, NJW 1979, 714 = ju­ris Rn. 9). Ei­ne sol­che Hand­lung liegt vor­lie­gend dar­in, dass der Zeu­ge F die Fahr­zeug­pa­pie­re, ei­nen Schlüs­sel und den Pkw an S her­aus­gab.

Der Zeu­ge F hat auch kei­nen Be­sitz an dem Pkw da­durch be­hal­ten, dass er ei­nen Zweit­schlüs­sel für den streit­ge­gen­ständ­li­che Pkw ein­be­hielt. Zwar be­grün­det das Ein­be­hal­ten ei­nes Zweit­schlüs­sels für ei­nen Kfz re­gel­mä­ßig Mit­be­sitz (OLG Schles­wig, Urt. v. 22.05.2012 – 3 U 69/11, ju­ris Rn. 43; BGH, Urt. v. 10.01.1979 – VI­II ZR 302/77, NJW 1979, 714 = ju­ris Rn. 11 [Ein­be­hal­ten ei­nes Zweit­schlüs­sels zu ei­ner Woh­nung]). Dies kann je­doch an­ders sein, wenn ei­ne grund­sätz­li­che Mit­be­nut­zungs­ab­sicht sei­tens des Ver­äu­ße­rers fehlt (OLG Schles­wig, Urt. v. 22.05.2012 – 3 U 69/11, ju­ris Rn. 43). Der Zeu­ge F hat in sei­ner schrift­li­chen Stel­lung­nah­me vom 29.12.2015 er­läu­tert, dass der Schlüs­sel zum Zeit­punkt der Über­ga­be nicht auf­find­bar ge­we­sen sei und er ihn des­halb nicht über­ge­ben ha­be. Er ha­be den Zweit­schlüs­sel nicht be­wusst zu­rück­ge­hal­ten. Ei­ne Si­cher­heit, bis der zu­ge­sag­te Kauf­preis ge­zahlt wor­den sei, sei nicht ver­ein­bart wor­den. Nach Auf­fin­den des Zweit­schlüs­sels ei­ni­ge Zeit spä­ter ha­be er ver­geb­lich ver­sucht, S te­le­fo­nisch zu er­rei­chen, um ihm den Schlüs­sel zu­kom­men zu las­sen. Im dar­auf­fol­gen­den Ge­spräch mit dem Zeu­gen X ha­be ihn die­ser an­ge­wie­sen, den Zweit­schlüs­sel bis auf Wei­te­res zu ver­wah­ren.

Die Aus­sa­ge hat der Zeu­ge vor dem Se­nat noch ein­mal be­stä­tigt. Aus ihr kann ge­fol­gert wer­den, dass der Zeu­ge F den zwei­ten Schlüs­sel nicht be­hielt, um auf die­se Wei­se Zu­griff auf den Pkw zu be­hal­ten. Er hat­te kei­ne Mit­be­nut­zungs­ab­sicht. Viel­mehr war ihm dar­an ge­le­gen den Zweit­schlüs­sel, den er selbst zu­nächst nicht auf­fin­den konn­te, der Klä­ge­rin zu­kom­men zu las­sen. Bei der Über­ga­be des Fahr­zeu­ges an S woll­te der Zeu­ge F mit­hin sei­nen Be­sitz dar­an voll­stän­dig auf­ge­ben, ob­wohl er noch ei­nen Zweit­schlüs­sel be­saß.

(2) Die Klä­ge­rin hat je­doch kei­nen Be­sitz an dem Fahr­zeug er­langt.

Am 29.07.2014 nahm nicht der Ge­schäfts­füh­rer der Klä­ge­rin, son­dern S die Fahr­zeug­pa­pie­re, den Schlüs­sel und den Pkw ent­ge­gen. Bei S han­del­te es sich im Zeit­punkt der Über­ga­be nicht um ei­nen Be­sitz­die­ner der Klä­ge­rin ge­mäß § 855 BGB.

Für die Be­sitz­die­n­er­schaft er­for­der­lich ist ein nach au­ßen er­kenn­ba­res, pri­vat- oder öf­fent­lich-recht­li­ches Ver­hält­nis, kraft des­sen je­mand (Be­sitz­herr) die tat­säch­li­che Ge­walt über ei­ne be­weg­li­che oder un­be­weg­li­che Sa­che durch ei­nen an­de­ren als sein Werk­zeug (Be­sitz­die­ner) aus­übt, weil der Be­sitz­die­ner ihm der­art un­ter­ge­ord­net ist, dass er die Wei­sun­gen des Be­sitz­herrn schlecht­hin zu be­fol­gen hat und der Be­sitz­herr je­der­zeit selbst über die Sa­che be­stim­men kann (OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 19.04.2012 – 11 U 15/11, ju­ris Rn. 46 m. w. Nachw.). Ar­beit­neh­mer gel­ten grund­sätz­lich als Be­sitz­die­ner des Ar­beits­ge­bers, und zwar auch dann, wenn sie in­ner­halb ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses als lei­ten­de An­ge­stell­te/Be­am­te ei­ne grö­ße­re Un­ab­hän­gig­keit ge­nie­ßen (OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 19.04.2012 – 11 U 15/11, ju­ris Rn. 46).

Zum Zeit­punkt der Über­ga­be war S zwar An­ge­stell­ter der Klä­ge­rin. Er war so­mit grund­sätz­lich als Be­sitz­die­ner an­zu­se­hen. Bei der Über­ga­be des Pkw ist S auch nach au­ßen als Ver­tre­ter der Klä­ge­rin in sei­ner Funk­ti­on als de­ren Mit­ar­bei­ter auf­ge­tre­ten (s. oben). Die Ent­ge­gen­nah­me des Pkw war – so der Zeu­ge X – auch vom Auf­ga­ben­be­reich sei­nes ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ters S um­fasst. Er un­ter­lag da­bei den Wei­sun­gen sei­ner Ge­schäfts­her­rin, der Klä­ge­rin.

Nach dem Er­geb­nis der Be­weis­auf­nah­me ist der Se­nat auf­grund der Aus­sa­ge des Zeu­gen X zu der Über­zeu­gung ge­langt, dass S von vorn­her­ein den Pkw nicht für die Klä­ge­rin als ihr Be­sitz­die­ner in Be­sitz neh­men woll­te. Er mag dem Zeu­gen F – ins­be­son­de­re auf­grund sei­nes da­ma­li­gen An­ge­stell­ten­ver­hält­nis­ses zur Klä­ge­rin – die­sen Ein­druck ver­mit­telt ha­ben. Dies ge­schah aber aus­schließ­lich zu dem Zweck, den Zeu­gen zu täu­schen. In Wirk­lich­keit hat­te S nicht vor, das Fahr­zeug für sei­ne Ar­beit­ge­be­rin in Be­sitz zu neh­men und bei ihr ab­zu­lie­fern. Das Fahr­zeug ist nach Ak­ten­la­ge auch zu kei­nem Zeit­punkt dort auf­ge­taucht, um es et­wa ent­spre­chend der in­ter­nen Vor­schrif­ten der Ge­braucht­wa­gen­ab­tei­lung im Hau­se der Klä­ge­rin vor­zu­füh­ren. Eben­so we­nig wur­den im Hau­se der Klä­ge­rin die Schlüs­sel und Pa­pie­re an der da­für vor­ge­se­he­nen Stel­le de­po­niert, wie es nach ih­ren in­ter­nen An­wei­sun­gen hät­te ge­sche­hen müs­sen. Der Zeu­ge X hat nach sei­ner Schil­de­rung vor dem Se­nat auch kei­ner­lei Un­ter­la­gen über das von S mit dem Zeu­gen S avi­sier­te An­kauf­ge­schäft vor­ge­fun­den. Sämt­li­che Un­ter­la­gen muss­te sich der Zeu­ge X von dem Zeu­gen F erst be­schaf­fen. Das Fahr­zeug wie das un­ter dem Na­men der Klä­ge­rin ge­tä­tig­te An­kaufs­ge­schäft blie­ben auf­sei­ten der Klä­ge­rin zu­nächst gänz­lich un­be­kannt. Aus die­sen zum Teil un­strei­ti­gen und zum Teil durch die Be­weis­auf­nah­me her­aus­ge­ar­bei­te­ten Um­stän­den zieht der Se­nat den Schluss, dass S be­reits im Zeit­punkt der Über­nah­me des Pkw am 29.07.2014 nicht für die Klä­ge­rin be­sit­zen woll­te, son­dern aus­schließ­lich für sich selbst. In­so­weit et­waig ver­blei­ben­de Zwei­fel ge­hen zu­las­ten der Klä­ge­rin, wel­che die tat­säch­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des Ei­gen­tums­er­werbs zu be­wei­sen hat (vgl. MünchKomm-BGB/Oechs­ler, 6. Aufl. [2013], § 929 Rn. 87).

Der Se­nat ver­kennt in die­sem Zu­sam­men­hang nicht, dass die Aus­übung der tat­säch­li­chen Ge­walt für den Be­sitz­herrn rein sach­lich zu ver­ste­hen ist (vgl. Pa­landt/Bas­sen­ge, 71. Aufl. [2012], § 855 Rn. 3). Ein ab­wei­chen­der Wil­le des Be­sitz­die­ners ist grund­sätz­lich un­be­acht­lich, wenn er nur tat­säch­lich auf­grund des Be­sitz­die­ner­ver­hält­nis­ses die tat­säch­li­che Ge­walt an­stel­le des und für den Be­sitz­herrn aus­übt (vgl. BGH, Urt. v. 27.11.1952 – IV ZR 178/52, BGHZ 8, 130 = ju­ris Rn. 11; Pa­landt/Bas­sen­ge, a. a. O., § 855 Rn. 5). Et­was an­de­res gilt je­doch dann, wenn ein ab­wei­chen­der Wil­le nach au­ßen ma­ni­fes­tiert wur­de (vgl. OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 19.04.2012 – 11 U 15/11, ju­ris Rn. 50).

Im vor­lie­gen­den Fall ist der Wil­le des S, nicht für die Klä­ge­rin als sei­ne Ar­beit­ge­be­rin be­sit­zen zu wol­len, nach au­ßen zum Aus­druck ge­kom­men. An­ders als in dem vom BGH (Urt. v. 27.11.1952 – IV ZR 178/52, BGHZ 8, 130) ent­schie­de­nen Fall der Platz­an­wei­se­rin im Ki­no, die den Saal auf ver­lo­re­ne Ge­gen­stän­de zu durch­su­chen und die Fund­sa­chen bei der Ge­schäfts­lei­tung ab­zu­ge­ben hat­te und dies auch wei­sungs­ge­mäß trotz des Vor­be­halts ih­rer „Fin­der­rech­te“ tat, hielt sich S an kei­ne ein­zi­ge der ihm von der Klä­ge­rin für den Fall der Über­nah­me ei­nes Fahr­zeugs ge­ge­be­nen Wei­sun­gen. Der Zeu­ge X, sein da­ma­li­ger Vor­ge­setz­ter, fass­te den Vor­fall vor dem Se­nat da­hin ge­hend zu­sam­men, dass sich S von An­fang an über al­le Vor­ga­ben hin­weg­setz­te, die für den An­kauf ei­nes Fahr­zeu­ges im Hau­se der Klä­ge­rin gal­ten. Nicht durch sei­nen (in­ne­ren) Ei­gen­er­werbs­wil­len, je­doch durch sein (äu­ße­res) wei­sungs­wid­ri­ges Ver­hal­ten, was zwar nicht vom Zeu­gen F, aber sehr wohl vom Zeu­gen X als sei­nem Vor­ge­setz­ten oh­ne Wei­te­res er­kannt wor­den wä­re, ver­hin­der­te S da­her ei­nen Be­sit­zer­werb für die Klä­ge­rin (vgl. Stau­din­ger/Gut­zeit, BGB, Neu­be­arb. 2012, § 855 Rn. 23). Die Klä­ge­rin er­lang­te bei Über­ga­be des Pkw an S noch nicht ein­mal für ei­nen Au­gen­blick – die so­ge­nann­te „ju­ris­ti­sche Se­kun­de“ – die tat­säch­li­che Herr­schafts­ge­walt über das Fahr­zeug. Mit­hin er­warb sie i. S. von § 929 Satz 1 BGB kein Ei­gen­tum dar­an.

c) Die Klä­ge­rin ist auch nicht zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt Ei­gen­tü­me­rin des Kraft­fahr­zeugs ge­wor­den. Dies ge­schah ins­be­son­de­re nicht durch ei­ne kon­klu­den­te Ei­ni­gung über den Ei­gen­tums­über­gang mit dem Zeu­gen F durch Über­wei­sung der 10.000 €. Zu die­sem Zeit­punkt war der Zeu­ge F nicht mehr in der La­ge, der Klä­ge­rin den Be­sitz an dem Fahr­zeug zu ver­schaf­fen.

d) Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug er­warb viel­mehr die Be­klag­te am 08.10.2014 in Voll­zie­hung des Kauf­ver­trags mit der Fir­ma J durch Ei­ni­gung und Über­ga­be i. S. von § 929 Satz 1 BGB. Die Be­klag­te er­warb da­bei das Ei­gen­tum an dem Pkw ge­mäß § 932 I 1, II BGB gut­gläu­big. Die Fir­ma J ver­moch­te ihr das Ei­gen­tum an dem Kraft­fahr­zeug näm­lich nicht nach § 929 Satz 1 BGB zu über­tra­gen. Ei­gen­tü­mer des Pkw war zu die­sem Zeit­punkt man­gels gut­gläu­bi­gen Er­werbs durch die Fir­ma J im­mer noch der Zeu­ge F. Auf­grund der feh­len­den Zwi­schen­ein­tra­gung des S in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II wa­ren er­heb­li­che Ver­dachts­mo­men­te ge­ge­ben, die die Fir­ma J zu ei­ner Über­prü­fung der Ei­gen­tü­mer­stel­lung des Ver­äu­ße­rers hät­ten ver­an­las­sen müs­sen (vgl. BGH, Urt. v. 11.03.1991 – II ZR 88/90, NJW 1991, 1415 = ju­ris Rn. 17; Pa­landt/Bas­sen­ge, a. a. O., § 932 Rn. 13). Ei­ne sol­che Über­prü­fung un­ter­ließ die Fir­ma J of­fen­sicht­lich. Dem­ge­gen­über durf­te die Be­klag­te, weil sie von ei­ner Fahr­zeug­händ­le­rin er­warb, von der Be­rech­ti­gung der Fir­ma J aus­ge­hen, ob­wohl ei­ne Zwi­schen­ein­tra­gung der Händ­le­rin nicht statt­ge­fun­den hat­te. Dies ist im Ge­braucht­wa­gen­han­del ei­ner ge­werb­lich tä­ti­gen Au­to­mo­bil­ver­käu­fe­rin nicht üb­lich. Viel­mehr wer­den die­se Zwi­schen­ein­tra­gun­gen ver­mie­den. Da der Pkw sei­nem ur­sprüng­li­chen Ei­gen­tü­mer, dem Zeu­gen F, auch nicht i. S. von § 935 I BGB ab­han­den­ge­kom­men war, er­warb die Be­klag­te gut­gläu­big Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug. Die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten zum Ei­gen­tums­er­werb der Be­klag­ten brau­chen an die­ser Stel­le nicht wei­ter ver­tieft zu wer­den.

II. Her­aus­ga­be­an­sprü­che der Klä­ge­rin ge­gen die Be­klag­te aus Be­sitz, wie et­wa aus § 1007 I und II BGB so­wie aus § 861 BGB, kom­men eben­falls nicht in Be­tracht. Die Klä­ge­rin hat­te – wie un­ter I dar­ge­legt – zu kei­nem Zeit­punkt Be­sitz an dem her­aus­ver­lang­ten Fahr­zeug.

III. Schließ­lich hat die Klä­ge­rin auch nicht die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen Her­aus­ga­be­an­spruch aus § 812 I 1 BGB oder § 816 BGB dar­ge­tan. Die Be­klag­te hat das Fahr­zeug we­der oh­ne recht­li­chen Grund i. S. des § 812 I 1 BGB er­langt noch auf Kos­ten der Klä­ge­rin. Der Klä­ge­rin hat es nie ge­hört und sie hat auch zu kei­nem Zeit­punkt dar­an Be­sitz ge­habt. Aus dem glei­chen Grund ist die Klä­ge­rin auch nicht Be­rech­tig­te i. S. des § 816 BGB. …

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