1. Ei­ne vor­for­mu­lier­te Klau­sel in ei­nem Ga­ran­tie­ver­trag, die die Leis­tungs­pflicht des Ga­ran­tie­ge­bers auf die Zah­lung von höchs­tens 1.250 € be­grenzt, falls ein ge­braucht er­wor­be­nes Mo­tor­rad bei Ein­tritt des Ga­ran­tie­falls ge­rech­net vom Da­tum der Erst­zu­las­sung an äl­ter als sie­ben Jah­re ist, un­ter­liegt nicht der In­halts­kon­trol­le nach §§ 307 ff. BGB.
  2. Die ent­spre­chen­de Klau­sel wä­re al­ler­dings oh­ne­hin nicht we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ga­ran­ti­en­eh­mers nach § 307 I 1 BGB un­wirk­sam. Viel­mehr ist es sach­ge­recht, Ga­ran­tie­leis­tun­gen in Ab­hän­gig­keit vom Fahr­zeugal­ter der Hö­he nach zu be­gren­zen, da die Wahr­schein­lich­keit, dass der Ga­ran­tie­fall ein­tritt, mit zu­neh­men­dem Fahr­zeugal­ter steigt und wäh­rend der Ga­ran­tie­zeit durch­aus meh­re­re Ga­ran­tie­fäl­le ein­tre­ten kön­nen.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 10.11.2016 – 9 S 3/16

Sach­ver­halt: Die Klä­ge­rin macht An­sprü­che aus ei­nem Ga­ran­tie­ver­trag gel­tend und hat ur­sprüng­lich bei­de Be­klag­te in An­spruch ge­nom­men.

Sie er­warb im Sep­tem­ber/Ok­to­ber 2013 zum Preis von 18.900 € ein ge­brauch­tes Mo­tor­rad, das zu die­sem Zeit­punkt ei­ne Lauf­leis­tung von 8.921 km auf­wies und am 14.03.2006 erst­zu­ge­las­sen wor­den war. Ver­käu­fe­rin des Mo­tor­ra­des war die X-GmbH. Die­se ver­kauf­te der Klä­ge­rin die Ma­schi­ne zu ih­ren All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen „mit Ge­braucht­wa­gen-Ga­ran­tie ge­mäß den bei­ge­füg­ten Ga­ran­tie­be­stim­mun­gen“.

Aus der Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung, die die Ver­käu­fe­rin der Klä­ge­rin über­gab, er­gibt sich, dass Ga­ran­tie­ge­be­rin die X-GmbH ist und die Ga­ran­tie durch die Be­klag­te zu 2 ver­si­chert ist. Als Ga­ran­ti­en­eh­me­rin ist die Klä­ge­rin aus­ge­wie­sen. Die Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung um­fasst zwei Sei­ten und ist von der Klä­ge­rin nicht un­ter­zeich­net. Dar­in wird auf „Ga­ran­tie­be­din­gun­gen M196“ ver­wie­sen. An­schlie­ßend heißt es un­ter der Über­schrift „Be­son­de­re Ver­ein­ba­run­gen“:

„Für Fahr­zeu­ge, die im Scha­dens­fall äl­ter als sie­ben Jah­re ab Erst­zu­las­sung sind, gilt in Ab­wei­chung von § 1 Nr. 2 i. V. mit § 6 Nr. 2 der Ga­ran­tie­be­din­gun­gen pro Scha­dens­fall ein Er­stat­tungs­be­trag von max. 1.250 € als ver­ein­bart.“.

In § 6 Nr. 3 der Ga­ran­tie­be­din­gun­gen M196 wird der Ga­ran­ti­en­eh­mer be­rech­tigt, al­le Rech­te aus der ver­si­cher­ten Ga­ran­tie im ei­ge­nen Na­men un­mit­tel­bar ge­gen­über der Be­klag­ten zu 2 gel­tend zu ma­chen.

Im Ju­ni 2014 mach­te sich ein Scha­den am Ge­trie­be des Mo­tor­rads be­merk­bar. Die­sen zeig­te die Klä­ge­rin der Be­klag­ten zu 1 an, die ei­ne Re­pa­ra­tur frü­hes­tens für Herbst 2014 in Aus­sicht stell­te und dar­auf hin­wies, dass ein Ga­ran­tie­an­spruch auf 1.250 € be­grenzt sei.

Die Klä­ge­rin ließ ihr Fahr­zeug von ei­nem Drit­ten re­pa­rie­ren. Hier­für ent­stan­den ihr Kos­ten in Hö­he von 3.245,42 € brut­to. Die Be­klag­te zu 2& über­nahm da­von 1.250 € und lehn­te wei­te­re Zah­lun­gen mit Schrei­ben vom 11.09.2014 ab, nach­dem die Klä­ge­rin sie un­ter dem 08.09.2014 zum vol­len Er­satz der Re­pa­ra­tur­kos­ten auf­ge­for­dert hat­te.

Die Klä­ge­rin hat erst­in­stanz­lich ge­meint, die Klau­sel, die bei Fahr­zeu­gen, die beim Scha­dens­fall äl­ter als sie­ben Jah­re sei­en, ei­ne Be­gren­zung von Ga­ran­tie­leis­tun­gen auf 1.250 € vor­se­he, sei nicht In­halt des streit­ge­gen­ständ­li­chen Ga­ran­tie­ver­tra­ges ge­wor­den. Denn zum ei­nen ha­be sie, die Klä­ge­rin, die Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung nicht un­ter­zeich­net, und zum an­de­ren sei die Klau­sel über­ra­schend i. S. des § 305c I BGB. Mit ei­ner Be­gren­zung der Ga­ran­tie­leis­tun­gen au­ßer­halb der Ga­ran­tie­be­din­gun­gen M196 ha­be sie, die Klä­ge­rin, nicht rech­nen müs­sen, zu­mal in den Ga­ran­tie­be­din­gun­gen selbst ge­re­gelt sei, dass Ma­te­ri­al­kos­ten nur an­tei­lig über­nom­men wür­den, wenn das Mo­tor­rad be­reits mehr als 50.000 km zu­rück­ge­legt ha­be. Schließ­lich sei die in Re­de ste­hen­de Klau­sel je­den­falls we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Kun­den un­wirk­sam, weil sie le­dig­lich auf das Al­ter und nicht auf die Be­an­spru­chung des Fahr­zeugs ab­stel­le.

Das Amts­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Zur Be­grün­dung hat es aus­ge­führt, dass die Be­klag­te zu 1 nicht pas­siv­le­gi­ti­miert sei, weil die Klä­ge­rin ei­nen Kauf­ver­trag nicht mit ihr, son­dern mit der X-GmbH ge­schlos­sen ha­be. Ein An­spruch ge­gen die Be­klag­te zu 2 be­ste­he eben­falls nicht. Zwar sei die Klä­ge­rin be­rech­tigt, Rech­te aus der Ga­ran­tie un­mit­tel­bar ge­gen­über der Be­klag­ten zu 2 gel­tend zu ma­chen. Die Be­klag­te zu 2 ha­be je­doch die von ihr ge­schul­de­te Leis­tung er­bracht, in­dem sie 1.250 € ge­zahlt ha­be. Die Be­schrän­kung von Ga­ran­tie­leis­tun­gen auf die Zah­lung die­ses Be­tra­ges sei we­der über­ra­schend, noch sei die ent­spre­chen­de Klau­sel we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Kun­den un­wirk­sam. Die Klä­ge­rin ver­hal­te sich wi­der­sprüch­lich, wenn die Klä­ge­rin ei­ner­seits die Gel­tung der Ga­ran­tie­be­din­gun­gen ver­nei­ne und sich an­de­rer­seits ei­nes An­spruchs ge­gen die Be­klag­te zu 2 be­rüh­me.

Die Be­ru­fung der Be­klag­ten, mit der sie ihr Kla­ge­be­geh­ren (nur) ge­gen­über der Be­klag­ten zu 2 wei­ter­ver­folg­te, hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: II. Die Be­ru­fung ist … nicht be­grün­det. Zu­tref­fend ist das Amts­ge­richt da­von aus­ge­gan­gen, dass die Klä­ge­rin kei­nen An­spruch auf Zah­lung aus der Ga­ran­tie bzw. der Rück­ver­si­che­rung zur Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung hat.

Die Klä­ge­rin könn­te ein­zig ei­nen An­spruch auf­grund der zwi­schen ihr und der Ver­käu­fe­rin ge­schlos­se­nen Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung un­ter Ein­be­zie­hung der Ga­ran­tie­be­din­gun­gen M196 (dort § 6) ge­gen die Be­klag­te zu 2 ha­ben. Dies setzt je­doch ei­ne wirk­sa­me Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung vor­aus, denn oh­ne die Ver­ein­ba­rung ei­ner Ga­ran­tie wür­den auch die Ge­schäfts­be­din­gun­gen M196 nicht zum Tra­gen kom­men. Auch könn­te die Klä­ge­rin nur kraft ei­ner wirk­sa­men Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung in das Rück­ver­si­che­rungs­ver­hält­nis als mit­ver­si­cher­te Per­son ein­be­zo­gen sein.

Ei­ne Ga­ran­tie ge­mäß § 443 I BGB kommt durch Ver­trags­schluss zu Stan­de. Die Par­tei­en kön­nen den Ga­ran­tie­fall de­fi­nie­ren, al­so die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen der Käu­fer Rech­te aus der Ga­ran­tie er­wirbt (Be­ckOK-BGB/Faust, 41. Edi­ti­on, § 443 Rn. 20). Die­se Be­din­gun­gen wur­den vor­lie­gend in der Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen. Hier­bei kann da­hin­ste­hen, ob die Klä­ge­rin die­se Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung un­ter­zeich­net hat oder nicht. Die Un­ter­schrift ist nicht Vor­aus­set­zung des Zu­stan­de­kom­mens ei­nes Ver­tra­ges. Vor­aus­set­zung für das Zu­stan­de­kom­men ei­nes Ver­tra­ges sind viel­mehr zwei kor­re­spon­die­ren­de Wil­lens­er­klä­run­gen.

Die Klä­ge­rin hat mit Ab­ga­be der ver­bind­li­chen Be­stel­lung ein An­ge­bot in Rich­tung der Ver­käu­fe­rin auf Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­tra­ges nebst ei­ner Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie ab­ge­ge­ben. Zwei­tes hat je­den­falls die Ver­käu­fe­rin durch Über­las­sung der Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung an­ge­nom­men. Ei­ne an­de­re An­nah­me des An­ge­bots auf Ab­schluss ei­ner Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung liegt nicht vor und ist auch nicht vor­ge­tra­gen. Je­den­falls hat die Ver­käu­fe­rin nie­mals ei­nen An­trag auf Ab­schluss ei­nes Ga­ran­tie­ver­tra­ges an­ge­nom­men oh­ne be­son­de­re Ver­ein­ba­rung.

1. Ent­we­der ist dann ei­ne Ga­ran­tie gar nicht zu­stan­de ge­kom­men, da kei­ne zwei kor­re­spon­die­ren­den Wil­lens­er­klä­run­gen auf Ab­schluss ei­ner Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung vor­lie­gen. In die­sem Fall könn­te dann die Über­ga­be der Ga­ran­ti­ve­r­ein­ba­rung mit be­son­de­rer Ver­ein­ba­rung sei­tens der Ver­käu­fe­rin ein neu­es An­ge­bot dar­stel­len. Die Klä­ge­rin geht von ei­ner ver­ein­bar­ten Ga­ran­tie oh­ne be­son­de­re Be­stim­mun­gen aus; es liegt sei­tens der Ver­käu­fe­rin in Form der Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung je­den­falls nur ei­ne Wil­lens­er­klä­rung mit be­son­de­ren Be­din­gun­gen vor. Man­gels über­ein­stim­mend ge­schlos­se­nen Ga­ran­tie­ver­tra­ges wür­den auch die Ga­ran­tie­be­din­gun­gen M196 kei­ne Wir­kung ent­fal­ten. Im End­ef­fekt hät­te die Klä­ge­rin dann gar kei­nen An­spruch auf Ga­ran­tie­leis­tung und schon gar nicht … ge­gen die Be­klag­te zu 2. Wenn die Klä­ge­rin vor­trägt, es sei­en le­dig­lich die „be­son­de­ren Ver­ein­ba­run­gen“ nicht ein­be­zo­gen, so ver­mag dies nicht zu über­zeu­gen. Ei­ne Wil­lens­er­klä­rung der Ver­käu­fe­rin auf An­nah­me des An­ge­bots zum Ab­schluss ei­ner Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung liegt aus­schließ­lich mit der Re­ge­lung zur Er­stat­tungs­gren­ze vor. Ei­ne Wil­lens­er­klä­rung auf Ab­schluss oh­ne Ein­schrän­kung sei­tens der Ver­käu­fe­rin ist gar nicht ge­ge­ben.

Wenn der Ga­ran­tie­ver­trag gar nicht zu­stan­de ge­kom­men wä­re, hät­te die Klä­ge­rin we­der ge­gen die Ver­käu­fe­rin noch ge­gen die Be­klag­te zu 2 ei­nen An­spruch aus Ga­ran­tie. Ein An­spruch wür­de al­len­falls als kauf­recht­li­cher Ge­währ­leis­tungs­an­spruch in Be­tracht kom­men, die­ser je­doch dann nur ge­gen die Ver­käu­fe­rin. Ein An­spruch aus Ge­währ­leis­tungs­rech­ten be­steht ge­gen die Be­klag­te zu 2 man­gels Ab­schlus­ses des Kauf­ver­tra­ges mit die­ser of­fen­sicht­lich nicht.

2. Al­ter­na­tiv ist die Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung der­ge­stalt zu­stan­de ge­kom­men, dass hier­in … die Vor­aus­set­zun­gen der­art de­fi­niert wer­den, dass bei Fahr­zeu­gen, die äl­ter als sie­ben Jah­re ab Erst­zu­las­sung sind, der Er­stat­tungs­be­trag ma­xi­mal 1.250 € be­trägt.

Die Klau­sel un­ter­liegt auch nicht der In­halts­kon­trol­le. Es han­delt sich hier ge­ra­de um ei­ne Ab­re­de, die Art und Um­fang der ver­trag­li­chen Haupt­leis­tung re­gelt. Der Haf­tungs­um­fang ist un­mit­tel­ba­rer Leis­tungs­ge­gen­stand. Die ver­spro­che­ne Leis­tung wird nicht mo­di­fi­ziert. Für Fahr­zeu­ge, die äl­ter als sie­ben Jah­re ab Erst­zu­las­sung sind, wird der Leis­tungs­um­fang auf 1.250 € de­fi­niert. Es wer­den hier ge­ra­de in Form der un­mit­tel­ba­ren Leis­tungs­ab­re­de das Ob und der Um­fang der zu er­brin­gen­den Leis­tung be­stimmt. In­so­weit ver­mag auch der Ver­weis der Klä­ge­rin auf das Ur­teil des BGH vom 25.09.2013 – VI­II ZR 206/12 – kei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung zu recht­fer­ti­gen. In dem vom BGH ent­schie­de­nen Fall wur­de die Haupt­leis­tung an die Ver­pflich­tung zur War­tung in ei­ner be­stimm­ten Werk­statt ge­knüpft. Dies stellt ent­ge­gen dem vor­lie­gen­den Fall ei­ne Mo­di­fi­zie­rung der Leis­tungs­pflicht dar. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Klä­ge­rin ist die­se Recht­spre­chung auf den vor­lie­gen­den Fall nicht über­trag­bar.

Je­den­falls wä­re die Klau­sel auch ge­mäß §§ 307 ff. wirk­sam. Die Klau­sel stellt kei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung dar.

Nach der stän­di­gen Recht­spre­chung des BGH ist ei­ne AGB-Klau­sel un­an­ge­mes­sen, mit der der Ver­wen­der miss­bräuch­lich ei­ge­ne In­ter­es­sen auf Kos­ten des Ver­trags­part­ners durch­zu­set­zen ver­sucht, oh­ne von vorn­her­ein die In­ter­es­sen sei­nes Part­ners hin­rei­chend zu be­rück­sich­ti­gen (vgl. BGH Urt. v. 13.02.1985 – VI­II ZR 154/84).

Die Klau­sel ist nicht un­an­ge­mes­sen, da sie un­ter Ab­wä­gung der bei­der­sei­ti­gen In­ter­es­sen die Leis­tungs­pflicht von vorn­her­ein für be­stimm­te Fahr­zeug­grup­pen de­ckelt. Für äl­te­re Fahr­zeu­ge be­steht gleich­wohl ein Ga­ran­tie­an­spruch, der die Klä­ge­rin im Ver­gleich zu den ge­setz­lich ge­re­gel­ten Män­gel­ge­währ­leis­tungs­an­sprü­chen vom Be­weis des Vor­lie­gens des Man­gels zum Zeit­punkt der Über­ga­be be­freit, ih­ren An­spruch je­doch auf­grund des Fahr­zeugal­ters be­grenzt. Dies ist auch sach­ge­recht, da je­den­falls die Wahr­schein­lich­keit ei­nes Scha­dens oder ei­nes De­fekts mit zu­neh­men­dem Fahr­zeugal­ter steigt. Si­cher­lich mag es an­de­re Be­wer­tungs­kri­te­ri­en … ge­ben, den­noch er­scheint die Al­ters­gren­ze eben­falls als ein ge­eig­ne­tes Kri­te­ri­um, die Leis­tungs­pflicht von vor­ne­her­ein auf ei­nen be­stimm­ten Be­trag zu be­gren­zen. Dies gilt un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Ri­si­kos, dass im Ga­ran­tie­zeit­raum un­ter Um­stän­den auch mehr­mals ei­ne Leis­tungs­pflicht ent­ste­hen kann. Auch liegt ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung schon nicht in der sum­men­mä­ßi­gen Be­gren­zung. Für je­den wäh­rend der Ga­ran­tie­zeit auf­tre­ten­den Man­gel kann die Klä­ge­rin je­weils den Be­trag von 1.250 € ver­lan­gen.

Auch ist die Klau­sel nicht in­trans­pa­rent. Die Ga­ran­tie­ver­ein­ba­rung um­fass­te le­dig­lich zwei Sei­ten. Lan­ge Fließ­tex­te sind nicht er­kenn­bar. Die ers­te Sei­te ist vor­nehm­lich mit An­ga­ben zum Käu­fer bzw. mit An­ga­ben zu den Fahr­zeug­da­ten und dem Händ­ler ver­se­hen. Auf der zwei­ten Sei­te be­fin­den sich le­dig­lich zwei klei­ne­re Ab­schnit­te im Fließ­text. Da­nach folgt ein er­heb­li­cher Ab­stand, erst dann kommt die Un­ter­schrif­ten­zei­le. Die Be­gren­zung der Er­stat­tungs­sum­me ist auch mit „Be­son­de­re Ver­ein­ba­run­gen“ über­schrie­ben. Ei­ne In­trans­pa­renz ist schon auf­grund des Er­schei­nungs­bil­des nicht ge­ge­ben. Der In­halt die­ser be­son­de­ren Ver­ein­ba­rung ist klar und für je­der­mann ver­ständ­lich for­mu­liert. Es be­ste­hen kei­ner­lei Zwei­fel hin­sicht­lich des Um­fangs der Ga­ran­tie …

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