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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Mai 2016

Kein Rück­tritts­recht we­gen „Schum­mel­soft­ware“ – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein et­wa arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten der Volks­wa­gen AG im Zu­sam­men­hang mit dem VW-Ab­gas­skan­dal kann ei­nem VW-Ver­trags­händ­ler nicht zu­ge­rech­net wer­den, weil die Volks­wa­gen AG als Fahr­zeug­her­stel­le­rin nicht Er­fül­lungs­ge­hil­fin des Ver­trags­händ­lers ist.
  2. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­ner Neu­wa­gen ist zwar i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft. Der dem Fahr­zeug an­haf­ten­de – be­heb­ba­re – Man­gel ist je­doch ge­ring­fü­gig und recht­fer­tigt des­halb ge­mäß § 323 V 2 BGB kei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag.
  3. Die in der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers kann auch dann i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich sein und des­halb ei­nen Rück­tritt nicht recht­fer­ti­gen, wenn der der Kauf­sa­che an­haf­ten­de Man­gel nicht be­heb­bar ist.

LG Dort­mund, Ur­teil vom 12.05.2016 – 25 O 6/16

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung be­züg­lich der An­zahl der Vor­be­sit­zer ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Ei­nem – als aus „1. Hand“ stam­mend be­schrie­be­nen – Ge­braucht­wa­gen fehlt ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB), wenn im Kauf­ver­trag die An­zahl der Vor­be­sit­zer mit „0“ an­ge­ge­ben ist, wäh­rend in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II zwei Hal­ter, die Ver­käu­fe­rin und ih­re Toch­ter, ein­ge­tra­gen sind. Dar­an än­dert nichts, dass die An­ga­be der An­zahl der Vor­be­sit­zer mit dem Zu­satz „so­weit be­kannt“ ein­ge­schränkt ist; die­ser Zu­satz macht die An­ga­be nicht zur blo­ßen Wis­sens­mit­tei­lung.

AG Wei­den, Ur­teil vom 11.05.2016 – 2 C 70/16

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Er­werb ei­nes Fahr­zeugs mit Ruß­par­ti­kel­fil­ter – Auf­klä­rungs­pflicht

  1. Ein mit ei­nem Ruß­par­ti­kel­fil­ter aus­ge­stat­te­tes Die­sel­fahr­zeug ist nicht des­halb i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil es für ei­nen rei­nen Kurz­stre­cken­be­trieb nicht ge­eig­net ist, da die zur Rei­ni­gung des Fil­ters er­for­der­li­che Ab­gas­tem­pe­ra­tur im rei­nen Kurz­stre­cken­be­trieb re­gel­mä­ßig nicht er­reicht wird und des­halb von Zeit zu Zeit Über­land­fahr­ten un­ter­nom­men wer­den müs­sen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 04.03.2009 – VI­II ZR 160/08).
  2. Ein Kfz-Händ­ler muss den (po­ten­zi­el­len) Käu­fer ei­nes Fahr­zeugs mit Ruß­par­ti­kel­fil­ter bei den Ver­trags­ver­hand­lun­gen zwar dann nicht dar­über auf­klä­ren, dass und in wel­cher Wei­se zur Rei­ni­gung des Fil­ters von Zeit zur Zeit Re­ge­ne­ra­ti­ons­fahr­ten über­nom­men wer­den müs­sen, wenn sich die­se In­for­ma­tio­nen mit hin­rei­chen­der Deut­lich­keit aus der Be­die­nungs­an­lei­tung des Fahr­zeugs er­ge­ben. Ent­hält die Be­die­nungs­an­lei­tung je­doch kei­ne ent­spre­chen­den Hin­wei­se, be­steht ei­ne da­hin ge­hen­de Hin­weis- und Be­ra­tungs­pflicht.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 09.05.2016 – 23 O 195/15

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SIS-Ein­tra­gung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Rechts­man­gel

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen weist schon dann ei­nen den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­ti­gen­den Rechts­man­gel auf, wenn das Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer und auch noch im Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung im Schen­ge­ner In­for­ma­ti­ons­sys­tem (SIS) zur Fahn­dung aus­ge­schrie­ben ist. Der Ge­fahr, dass dem Käu­fer das Fahr­zeug dau­er­haft ent­zo­gen wird oder der Ge­brauch des Fahr­zeugs dau­er­haft be­ein­träch­tigt ist, be­darf es zur Be­ja­hung ei­nes Rechts­man­gels nicht.
  2. Die Klau­sel „wie be­sich­tigt oh­ne Ga­ran­tie und Ge­währ­leis­tung“ in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag be­zieht sich ins­be­son­de­re des­halb, weil sie an ei­ne Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs an­knüpft, nur auf Sach­män­gel und nicht auch auf Rechts­män­gel.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 02.05.2016 – 21 U 3016/15

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