1. Der Ori­gi­nal­mo­tor ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist je­den­falls aus der Sicht ei­nes pri­va­ten Käu­fers der sei­tens des Her­stel­lers ur­sprüng­lich in das Fahr­zeug ein­ge­bau­te (ers­te) Mo­tor. Dass der Käu­fer die Be­zeich­nung „Ori­gi­nal­mo­tor“ an­ders ver­stan­den hat, muss der Ver­käu­fer be­wei­sen, wenn er sich dar­auf be­ruft.
  2. Ha­ben die Par­tei­en ei­nes Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­tra­ges ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs ver­ein­bart und gleich­zei­tig die Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel aus­ge­schlos­sen, so kann der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss nur da­hin aus­ge­legt wer­den, dass er nicht für das Feh­len der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit gel­ten soll.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 28.09.2015 – 1 U 59/15

Das Be­ru­fungs­ur­teil des OLG Naum­burg ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Hal­le (Saa­le) vom 10.04.2015 aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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