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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ok­to­ber 2012

An­for­de­run­gen an die Dar­le­gungs­last bei Gel­tend­ma­chung ei­nes zu ho­hen Kraft­stoff­ver­brauchs

Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der Rech­te we­gen ei­nes Man­gels mit der Be­haup­tung gel­tend macht, der Kraft­stoff­ver­brauch sei­nes Fahr­zeugs sei deut­lich hö­her als vom Her­stel­ler an­ge­ge­ben, muss sub­stan­zi­iert dar­le­gen, dass er den Kraft­stoff­ver­brauch in ei­ner Wei­se er­mit­telt hat, die ei­nen Ver­gleich mit den in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren er­mit­tel­ten Her­stel­ler­an­ga­ben er­mög­licht. Da­zu hat der Käu­fer ins­be­son­de­re Ein­zel­hei­ten zu den von ihm durch­ge­führ­ten Fahr­ten vor­zu­tra­gen (Stra­ßen­ver­hält­nis­se, Be­la­dung des Fahr­zeugs, Fahrt­stre­cke, ge­fah­re­ne Ge­schwin­dig­keit, er­mit­tel­ter Kraft­stoff­ver­brauch).

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 25.10.2012 – 1 U 65/12

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil

Miet­wa­gen­kos­ten für Wohn­mo­bi­le sind kei­ne taug­li­che Be­mes­sungs­grund­la­ge für ei­ne vom Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag zu leis­ten­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung. Es er­scheint auch nicht sach­ge­recht, bei der Be­rech­nung des Nut­zungs­vor­teils al­lein auf die Ki­lo­me­ter­leis­tung ab­zu­stel­len; denn Wohn­mo­bi­le wer­den in mehr oder we­ni­ger er­heb­li­chem Um­fang auch wäh­rend der Stand­zei­ten be­nutzt. Ab­zu­stel­len ist des­halb auf die vor­aus­sicht­li­che Le­bens­dau­er des Fahr­zeugs, nicht auf die mut­maß­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 24.10.2012 – 3 U 297/11
(vor­her­ge­hend: LG Traun­stein, Ur­teil vom 14.12.2010 – 7 O 3837/09)

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Lack­schä­den bei ei­nem Neu­wa­gen als Rück­tritts­grund

  1. Trans­port­schä­den – hier: ge­ring­fü­gi­ge Lack­schä­den – sind bei ei­nem Neu­wa­gen nur dann kein Man­gel, wenn sie bis zur Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer sach- und fach­ge­recht in Werks­qua­li­tät be­ho­ben wer­den. Un­fall­schä­den stel­len hin­ge­gen so­wohl bei ei­nem Neu- wie auch bei ei­nem Ge­braucht­fahr­zeug selbst dann ei­nen Man­gel dar, wenn das Fahr­zeug fach­ge­recht re­pa­riert wor­den ist.
  2. Ein als Neu­wa­gen ver­kauf­ter Pkw, der nach Ver­las­sen des Her­stel­ler­werks nicht ganz un­er­heb­li­che Lack­schä­den er­lit­ten hat, ist auch dann nicht mehr fa­brik­neu, wenn die Schä­den vor Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer durch ei­ne Neu­la­ckie­rung aus­ge­bes­sert wer­den. Die Fa­brik­neu­heit bleibt nur bei fach­ge­rech­ter Be­sei­ti­gung ge­ring­fü­gi­ger Lack­schä­den er­hal­ten.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 22.10.2012 – 3 O 356/11

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Be­rei­che­rungs­recht­li­che Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges

  1. Die Hö­he der vom Käu­fer im Rah­men der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges zu leis­ten­den Nut­zungs­ent­schä­di­gung ist ge­mäß § 287 ZPO zu schät­zen, und zwar un­ter Be­rück­sich­ti­gung des ver­ein­bar­ten Brut­to­kauf­prei­ses, der vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt- oder Rest­lauf­leis­tung des er­wor­be­nen Fahr­zeugs und der vom Käu­fer tat­säch­lich zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter (zeit­an­tei­li­ge li­nea­re Wert­min­de­rung). Zum Kauf­preis zählt da­bei auch das Ent­gelt für mit­ver­kauf­tes Zu­be­hör und mit­ver­kauf­te Ein­bau­ten.
  2. Zahlt beim Kauf ei­nes fremd­fi­nan­zier­ten Fahr­zeugs der Dar­le­hens­ge­ber die Dar­le­hens­va­lu­ta auf An­wei­sung des Dar­le­hens­neh­mers an den Kfz-Ver­käu­fer aus, um die Kauf­preis­schuld des Dar­le­hens­neh­mers/Käu­fers zu be­glei­chen, liegt be­rei­che­rungs­recht­lich ei­ne Leis­tung des Dar­le­hens­neh­mers/Käu­fers an den Ver­käu­fer und kei­ne Leis­tung des Dar­le­hens­ge­bers vor.
  3. Sind in die­sem Fall so­wohl der Kauf­ver­trag (Va­lu­ta­ver­hält­nis) als auch der Dar­le­hens­ver­trag (De­ckungs­ver­hält­nis) nich­tig, er­folgt die be­rei­che­rungs­recht­li­che Rück­ab­wick­lung ent­lang der Leis­tungs­be­zie­hun­gen. Der Dar­le­hens­neh­mer/Käu­fer kann des­halb den Kauf­preis auch in­so­weit von dem Ver­käu­fer her­aus­ver­lan­gen, als er sei­tens des Dar­le­hens­ge­bers durch Aus­zah­lung der Dar­le­hens­va­lu­ta be­gli­chen wur­de. Dies gilt al­ler­dings nicht, wenn der Dar­le­hens­neh­mer/Käu­fer ge­schäfts­un­fä­hig ist; denn in die­sem Fall fehlt es man­gels ei­ner wirk­sa­men An­wei­sung an ei­ner dem Dar­le­hens­neh­mers/Käu­fer zu­re­chen­ba­ren Leis­tung.
  4. An die­ser Be­ur­tei­lung än­dert sich nichts, wenn Dar­le­hens­neh­mer nicht nur der Ge­schäfts­un­fä­hi­ge, son­dern ei­ne wei­te­re – nicht ge­schäfts­un­fä­hi­ge – Per­son ist. Denn in die­sem Fall er­streckt sich die Nich­tig­keit der Wil­lens­er­klä­run­gen des Ge­schäfts­un­fä­hi­gen ge­mäß § 139 BGB auch auf die – an sich wirk­sa­men – Wil­lens­er­klä­run­gen des nicht ge­schäfts­un­fä­hi­gen Dar­le­hens­neh­mers.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 19.10.2012 – 10 U 17/12

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Kei­ne richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung des § 439 I Fall 2 BGB au­ßer­halb des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs

  1. § 439 I Fall 2 BGB ist richt­li­ni­en­kon­form da­hin aus­zu­le­gen, dass die Nach­er­fül­lungs­va­ri­an­te „Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che“ ne­ben dem Aus­bau und Ab­trans­port der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che auch den Ein­bau der als Er­satz ge­lie­fer­ten Sa­che er­fasst (im An­schluss an EuGH, Urt. v. 16.06.2011 – Rs. C-65/09 und C-87/09, NJW 2011, 2269; Se­nat, Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, NJW 2012, 1073).
  2. Die­se richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung des § 439 I Fall 2 BGB ist auf den Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I BGB) be­schränkt und er­streckt sich nicht auf Kauf­ver­trä­ge zwi­schen Un­ter­neh­mern oder zwi­schen Ver­brau­chern.

BGH, Ur­teil vom 17.10.2012 – VI­II ZR 226/11

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Kei­ne Be­weis­ver­ei­te­lung bei Ent­sor­gung de­fek­ter Tur­bo­la­der

  1. Ei­ne Be­weis­ver­ei­te­lung, die Be­wei­ser­leich­te­run­gen bis hin zu ei­ner Um­kehr der Be­weis­last recht­fer­tigt, liegt nur vor, wenn ei­ne Par­tei ih­rem be­weis­pflich­ti­gen Geg­ner die Be­weis­füh­rung schuld­haft er­schwert oder un­mög­lich macht. Das Ver­schul­den muss sich da­bei so­wohl auf die Zer­stö­rung oder Ent­zie­hung des Be­weis­ob­jekts als auch auf die Be­sei­ti­gung sei­ner Be­weis­funk­ti­on be­zie­hen.
  2. Ist ei­ne Be­weis­ver­ei­te­lung man­gels Ver­schul­den nicht ge­ge­ben, kann die dann be­ste­hen­de Lü­cke nicht über die Grund­sät­ze der se­kun­dä­ren Dar­le­gungs- und Be­weis­last ge­schlos­sen wer­den. Viel­mehr muss der Vor­trag der nicht be­weis­be­las­te­ten Par­tei nur den Um­fang ha­ben, den er ha­ben müss­te, wenn die be­weis­be­las­te­te Par­tei den ihr ob­lie­gen­den Be­weis an­tre­ten könn­te.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 11.10.2012 – 1 U 2/12

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Ge­ruchs­be­läs­ti­gung als er­heb­li­cher Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Fahr­zeug­un­ty­pi­sche Ge­ruch­se­mis­sio­nen kön­nen bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen ei­nen Man­gel dar­stel­len, denn der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens darf grund­sätz­lich er­war­ten, dass das Fahr­zeug frei von ano­ma­len Ge­ruchs­be­läs­ti­gun­gen ist.
  2. Der Käu­fer ei­nes „jun­gen“ Ge­braucht­wa­gens der Ober­klas­se, der noch kein Jahr zu­ge­las­sen ist und ei­ne Lauf­leis­tung von un­ter 1.000 km auf­weist, darf er­war­ten, dass im In­nen­raum des Fahr­zeugs – und sei es auch nur zeit­wei­se – kein ano­ma­ler („gum­miähn­li­cher“) Ge­ruch wahr­zu­neh­men ist.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 10.10.2012 – 1 U 475/11-141

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Kein Ga­ran­tie­an­spruch bei Nicht­ein­hal­tung ver­ein­bar­ter War­tungs­mo­da­li­tä­ten

Wird ei­ne Ga­ran­tie­zu­sa­ge le­dig­lich „um den Preis“ ge­ge­ben, dass der Käu­fer als Ga­ran­ti­en­eh­mer das Fahr­zeug in ei­ner be­stimm­ten Art und Wei­se war­tet, stellt sich die Ein­hal­tung der War­tungs­mo­da­li­tä­ten – wirt­schaft­lich ge­se­hen – als „Ge­gen­leis­tung“ für die Ein­stands­pflicht des Ver­käu­fers/Ga­ran­tie­ge­bers dar. Der­ar­ti­ge Ab­re­den, die Art und Um­fang der ver­trag­li­chen Haupt­leis­tung und den da­für zu zah­len­den Preis un­mit­tel­bar re­geln, sind ge­mäß § 307 III 1 BGB ei­ner In­halts­kon­trol­le ent­zo­gen.

BGH, Be­schluss vom 09.10.2012 – VI­II ZR 349/11
(vor­her­gend: LG Frei­burg, Ur­teil vom 10.11.2011 – 3 S 77/11)

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