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Ar­chiv: Ok­to­ber 2010

Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens – Her­stel­ler­an­ga­ben

Die Her­stel­ler­an­ga­ben zum durch­schnitt­li­chen Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens müs­sen mit dem tat­säch­li­chen Durch­schnitts­ver­brauch, der auch von der Fahr­wei­se des je­wei­li­gen Fah­rers ab­hängt, nicht über­ein­stim­men.

OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 28.10.2010 – 2 U 1487/09

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Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch des Ar­beit­neh­mers bei Un­fall­scha­den am Pri­vat­fahr­zeug

  1. Der Ar­beit­ge­ber muss dem Ar­beit­neh­mer an des­sen Fahr­zeug ent­stan­de­ne Un­fall­schä­den er­set­zen, wenn das Fahr­zeug mit Bil­li­gung des Ar­beit­ge­bers in des­sen Be­tä­ti­gungs­be­reich ein­ge­setzt wur­de. Um ei­nen Ein­satz im Be­tä­ti­gungs­be­reich des Ar­beit­ge­bers han­delt es sich, wenn der Ar­beit­ge­ber oh­ne den Ein­satz des Ar­beit­neh­mer­fahr­zeugs ein ei­ge­nes Fahr­zeug ein­set­zen und da­mit des­sen Un­fall­ge­fahr tra­gen müss­te.
  2. Bei der Be­wer­tung, wann und ge­ge­be­nen­falls in wel­chem Um­fan­ge ein Ver­schul­den des Ar­beit­neh­mers den Er­satz­an­spruch aus­schließt oder min­dert, kom­men die Grund­sät­ze über den in­ner­be­trieb­li­chen Scha­dens­aus­gleich zur An­wen­dung. Im Fal­le leich­tes­ter Fahr­läs­sig­keit ent­fällt des­halb ei­ne Mit­haf­tung des Ar­beit­neh­mers, bei nor­ma­ler Schuld des Ar­beit­neh­mers (mitt­le­re Fahr­läs­sig­keit) ist der Scha­den grund­sätz­lich an­tei­lig un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ge­samt­um­stän­de des Ein­zel­fal­les nach Bil­lig­keits­grund­sät­zen und Zu­mut­bar­keits­ge­sichts­punk­ten zu ver­tei­len, und bei grob fahr­läs­si­ger Scha­dens­ver­ur­sa­chung ist der Er­satz­an­spruch des Ar­beit­neh­mers grund­sätz­lich ganz aus­ge­schlos­sen.
  3. Der Ar­beit­neh­mer trägt die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die­je­ni­gen Um­stän­de, die ei­ne grob fahr­läs­si­ge Scha­dens­ver­ur­sa­chung aus­schlie­ßen, wenn er die vol­le Er­stat­tung ei­nes er­lit­te­nen Scha­dens ver­langt.

BAG, Ur­teil vom 28.10.2010 – 8 AZR 647/09

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Gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes im Aus­land zu­ge­las­se­nen Fahr­zeugs

  1. Ein gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes ge­brauch­ten, in Deutsch­land zu­ge­las­se­nen Kraft­fahr­zeugs setzt zu­min­dest vor­aus, dass sich der Käu­fer den Kraft­fahr­zeug­brief (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II) vor­le­gen lässt, um die Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers zu über­prü­fen.
  2. Bei ei­nem im Aus­land an­ge­mel­de­ten Wa­gen darf der Käu­fer kei­nes­falls we­ni­ger Vor­sicht wal­ten las­sen. Im Ge­gen­teil sind im Hin­blick auf die mög­li­chen Be­son­der­hei­ten aus­län­di­scher Kfz-Pa­pie­re ge­stei­ger­te An­for­de­run­gen zu stel­len. Der Käu­fer hat sich des­halb zu ver­ge­wis­sern, dass er nach den vor­ge­leg­ten aus­län­di­schen Kfz-Pa­pie­ren un­be­las­te­tes Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug er­wer­ben kann. Hier­für hat er not­falls die Hil­fe ei­nes sprach­kun­di­gen Fach­manns, der mit den Re­geln im Zu­las­sungs­staat ver­traut ist, in An­spruch zu neh­men.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 28.10.2010 – 6 U 473/10

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Hin­weis­pflicht auf mög­li­chen Un­fall­scha­den bei nachla­ckier­tem Fahr­zeug

  1. Ist ein Ge­braucht­fahr­zeug er­kenn­bar in be­stimm­ten Be­rei­chen nachla­ckiert wor­den, so ist dies für ei­nen Kfz-Händ­ler in der Re­gel ein Hin­weis auf die Mög­lich­keit ei­nes re­pa­rier­ten Un­fall­scha­dens.
  2. Ver­äu­ßert ein Kfz-Händ­ler ein nachla­ckier­tes Fahr­zeug, muss er den Kauf­in­ter­es­sen­ten in der Re­gel auf die nachla­ckier­ten Stel­len und den sich dar­aus er­ge­ben­den Un­fall­ver­dacht hin­wei­sen. Ver­schweigt der Händ­ler die­se Um­stän­de, kommt ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung i. S. von § 123 I BGB in Be­tracht.
  3. Ein Kfz-Händ­ler ist vor der Wei­ter­ver­äu­ße­rung ei­nes Ge­braucht­wa­gens ver­pflich­tet, das Fahr­zeug – min­des­tens – durch ei­ne ein­fa­che Sicht­prü­fung, bei der Nachla­ckie­run­gen fest­ge­stellt wer­den, auf mög­li­che Un­fall­schä­den zu un­ter­su­chen. Das Un­ter­las­sen ei­ner Sicht­prü­fung kann den Vor­wurf der Arg­list be­grün­den, wenn nach der Ver­äu­ße­rung an ei­nen Drit­ten ein Un­fall­scha­den fest­ge­stellt wird.
  4. Ein grö­ße­res Kfz-Han­dels­un­ter­neh­men muss durch ei­ne ent­spre­chen­de Or­ga­ni­sa­ti­on si­cher­stel­len, dass beim An­kauf bzw. bei der In­zah­lung­nah­me von Ge­braucht­wa­gen mög­li­che Un­fall­schä­den – min­des­tens – durch ei­ne ein­fa­che Sicht­prü­fung fest­ge­stellt und do­ku­men­tiert wer­den. Die Fest­stel­lun­gen müs­sen an die Ver­kaufs­be­ra­ter des Un­ter­neh­mens wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Ver­zich­tet das Un­ter­neh­men auf ei­ne sol­che Or­ga­ni­sa­ti­on, kann der Vor­wurf der Arg­list den Ge­schäfts­füh­rer bzw. Nie­der­las­sungs­lei­ter tref­fen, wenn der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens nach­träg­lich ei­nen Un­fall­scha­den fest­stellt.

OLG Karls­ru­he, Be­schluss vom 25.10.2010 – 4 U 71/09

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Er­satz ei­nes man­gel­be­ding­ten Nut­zungs­aus­fall­scha­dens trotz Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

  1. Ver­langt der Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs, der das Fahr­zeug man­gel­be­dingt nicht nut­zen konn­te, vom Ver­käu­fer den Er­satz des Nut­zungs­aus­fall­scha­dens, so spricht bei ei­nem zur pri­va­ten Nut­zung an­ge­schaff­ten Pkw die Le­bens­er­fah­rung da­für, dass der Käu­fer das Fahr­zeug ge­nutzt hät­te, wenn es ihm zur Ver­fü­gung ge­stan­den hät­te (Nut­zungs­wil­le).
  2. Ei­nem Kfz-Käu­fer, dem ein man­gel­haf­tes und des­halb nicht nutz­ba­res Fahr­zeug ge­lie­fert wur­de und der fi­nan­zi­ell nicht zur An­schaf­fung ei­nes gleich­wer­ti­gen Er­satz­fahr­zeugs in der La­ge ist, ist im Re­gel­fall nicht zu­zu­mu­ten, ein ge­rin­ger­wer­ti­ges Er­satz­fahr­zeug an­zu­schaf­fen und so den zu er­set­zen­den Nut­zungs­aus­fall zu­guns­ten des Ver­käu­fers zu be­gren­zen.
  3. Der Käu­fer ist re­gel­mä­ßig auch nicht ge­hal­ten, ei­nen Kre­dit auf­zu­neh­men, um ein gleich­wer­ti­ges Er­satz­fahr­zeug er­wer­ben zu kön­nen. Ei­ne ent­spre­chen­de Ob­lie­gen­heit kann viel­mehr nur un­ter be­son­de­ren Um­stän­den an­ge­nom­men wer­den, näm­lich dann, wenn sich der Käu­fer ei­nen Kre­dit oh­ne Schwie­rig­kei­ten be­schaf­fen kann und ihn die Ver­pflich­tung zur Rück­zah­lung nicht über sei­ne wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se hin­aus be­las­tet.

KG, Ur­teil vom 11.10.2010 – 12 U 241/07
(vor­an­ge­hend: BGH, Teil­ver­säum­nis- und Schlus­s­ur­teil vom 14.04.2010 – VI­II ZR 145/09)

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