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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ja­nu­ar 2009

Er­höh­ter Kraft­stoff­ver­brauch und Vi­bra­tio­nen ei­nes Neu­wa­gens als Rück­tritts­grund

  1. Ein Neu­wa­gen, des­sen – in ei­nem ge­norm­ten Ver­fah­ren er­mit­tel­ter – Kraft­stoff­ver­brauch zum Nach­teil des Käu­fers um mehr als 10 % von dem vom Fahr­zeug­her­stel­ler an­ge­ge­be­nen Kraft­stoff­ver­brauch ab­weicht, lei­det an ei­nem er­heb­li­chen, den Käu­fer zu ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­ti­gen­den Man­gel.
  2. Der „tat­säch­li­che“ Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens kann auch dann nach den Vor­ga­ben der Richt­li­nie 80/1268/EWG er­mit­telt wer­den, wenn der Kraft­stoff­ver­brauch nicht (in­di­rekt) auf ei­nem Rol­len­prüf­stand, son­dern (di­rekt) „auf der Stra­ße“ ge­mes­sen wird.
  3. Ein hoch­prei­si­ger Neu­wa­gen (hier: ei­nes Mer­ce­des-Benz E 320 CDI 4MA­TI­CE), bei dem in be­stimm­ten Si­tua­tio­nen auf­fäl­li­ge Vi­bra­tio­nen auf­tre­ten, die über ei­ne ge­ring­fü­gi­ge Kom­fort­be­ein­träch­ti­gung hin­aus­ge­hen, ist man­gel­haft.

LG Mün­chen I, Ur­teil vom 29.01.2009 – 4 O 6504/07

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Hin­weis­pflicht ei­ner Kfz-Werk­statt bei Ein­bau ei­ner Au­to­gas­an­la­ge

Ei­ne Kfz-Werk­statt macht sich scha­dens­er­satz­pflich­tig, wenn sie den Kun­den beim Ein­bau ei­ner Au­to­gas­an­la­ge nicht dar­auf hin­weist, dass der Mo­tor sei­nes Fahr­zeugs spä­tes­tens nach je­weils 15.000 ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern ge­war­tet wer­den muss, weil an­sons­ten die Ven­ti­le ver­bren­nen kön­nen.

LG Sten­dal, Ur­teil vom 20.01.2009 – 23 O 437/07

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Ernst­haf­te und end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung

  1. Das Recht des Käu­fers, we­gen ei­nes Sach­man­gels den Kauf­preis zu min­dern oder Scha­dens­er­satz zu ver­lan­gen, setzt re­gel­mä­ßig vor­aus, dass der Käu­fer dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt hat. Ein Frist­set­zung ist zwar aus­nahms­wei­se ent­behr­lich, wenn der Ver­käu­fer die Nach­er­fül­lung ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert. Un­ter die­sem Ge­sichts­punkt kann ei­ne Frist­set­zung aber grund­sätz­lich nur dann ent­behr­lich wer­den, wenn der Schuld­ner ei­ne Män­gel­be­sei­ti­gung be­reits ver­wei­gert hat, be­vor die­se durch den Käu­fer selbst er­folgt.
  2. Wie der Schuld­ner sich nach der Män­gel­be­sei­ti­gung durch den Käu­fer ver­hält, kann nur dann von Be­deu­tung sein, wenn die­ses Ver­hal­ten den si­che­ren Rück­schluss er­laubt oder hier­zu bei­trägt, dass schon vor der Män­gel­be­sei­ti­gung die Nach­bes­se­rung ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert war.

BGH, Ur­teil vom 20.01.2009 – X ZR 45/07

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Auf­klä­rungs­pflicht ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers – Er­werb von un­be­kann­tem Zwischen­eigentümer

  1. Grund­sätz­lich hat ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler die Pflicht, den Käu­fer auch un­ge­fragt auf ihm be­kann­te und dem Käu­fer nicht er­sicht­li­che we­sent­li­che Fahr­zeug­män­gel hin­zu­wei­sen. Er muss auch dar­über in­for­mie­ren, dass er ein Fahr­zeug von ei­nem ihm na­ment­lich nicht nä­her be­kann­ten, nicht im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­nen Zwi­schen­ei­gen­tü­mer er­wor­ben hat.
  2. An­sprü­che we­gen ei­nes Ver­schul­dens bei Ver­trags­schluss (cul­pa in con­tra­hen­do) sind bei ei­ner vor­sätz­li­chen Pflicht­ver­let­zung nicht durch das Haf­tungs­sys­tem der §§ 434 ff. BGB aus­ge­schlos­sen. Ein An­spruch aus cul­pa in con­tra­hen­do kann bei ei­ner vor­sätz­li­chen Pflicht­ver­let­zung al­so auch dann be­ste­hen, wenn sich die­se auf ei­nen Um­stand be­zieht, der zum Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­macht wur­de oder hät­te ge­macht wer­den kön­nen.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 15.01.2009 – 1 U 50/08
(nach­fol­gend: BGH, Urt. v. 16.12.2009 – VI­II ZR 38/09)

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Rück­tritts­recht­li­che Rück­ab­wick­lung ei­nes Lea­sing­ver­trags

  1. Ist die Ge­schäfts­grund­la­ge ei­nes Lea­sing­ver­trags rück­wir­kend weg­ge­fal­len, weil der Lea­sing­neh­mer mit Er­mäch­ti­gung des Lea­sing­ge­bers we­gen ei­nes Man­gels wirk­sam von dem Kauf­ver­trag über die Lea­sing­s­a­che zu­rück­ge­tre­ten ist, ist der Lea­sing­ver­trag nicht nach Be­rei­che­rungs­recht, son­dern nach Rück­tritts­recht rück­ab­zu­wi­ckeln (§ 313 III BGB i. V. mit § 346 I BGB).
  2. Prä­mi­en, die der Lea­sing­neh­mer für ei­ne Kfz-Haft­pflicht­ver­si­che­rung auf­ge­wen­det hat, hat der Lea­sing­ge­ber dem Lea­sing­neh­mer eben­so wie die auf­ge­wen­de­te Kraft­fahr­zeug­steu­er als not­wen­di­ge Ver­wen­dun­gen zu er­set­zen (§ 347 II 1 BGB). Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, in wel­chem Um­fang der Lea­sing­neh­mer nach dem Lea­sing­ver­trag ver­pflich­tet war, ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung auf­recht­zu­er­hal­ten.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 14.01.2009 – 17 U 223/08

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