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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2005

(Kei­ne) sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung durch Ver­schwei­gen ei­nes er­heb­li­chen Man­gels – Käu­fer­ket­te (R)

Ver­schweigt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs dem pri­va­ten Käu­fer ei­nen zu of­fen­ba­ren­den Man­gel des Fahr­zeugs und ver­äu­ßert der Erst­käu­fer das Fahr­zeug so­dann an ei­nen Kfz-Händ­ler, der es sei­ner­seits an ei­nen pri­va­ten Käu­fer wei­ter­ver­äu­ßert, dann muss der Erst­ver­käu­fer dem letz­ten Käu­fer nicht we­gen ei­ner sit­ten­wid­ri­gen vor­sätz­li­chen Schä­di­gung (§ 826 BGB) Scha­dens­er­satz leis­ten. Denn der Erst­ver­käu­fer muss­te je­den­falls nicht da­mit rech­nen, dass der pri­va­te Erst­käu­fer das Fahr­zeug an ei­nen Kfz-Händ­ler ver­äu­ßern wird.

OLG Nürn­berg, Be­schluss vom 22.03.2005 – 8 U 3720/04
(vor­an­ge­hend: LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 07.10.2004 – 12 O 2803/04; nach­fol­gend: OLG Nürn­berg, Be­schluss vom 18.04.2005 – 8 U 3720/04)

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Mo­dell­jahr als ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit ei­nes Kfz

Neh­men die Par­tei­en ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags das Mo­dell­jahr des Fahr­zeugs in den Ver­trag auf, so ist der Zeit­raum der Her­stel­lung des Fahr­zeugs ge­nau kon­kre­ti­siert und be­schreibt ei­ne ex­ak­te Be­schaf­fen­heit des Kauf­ge­gen­stands. Stammt das Fahr­zeug tat­säch­lich nicht aus dem ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Mo­dell­jahr, liegt ein nicht un­er­heb­li­cher Sach­man­gel vor, der den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 21.03.2005 – 8 U 2366/04

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„Ab­ge­le­se­ner km-Stand“ als Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

Dar­auf, ob die im Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen ent­hal­te­ne An­ga­be „ab­ge­le­se­ner km-Stand ca. …“ ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. des § 434 I 1 BGB ist, kommt es nicht an, wenn der Käu­fer auf­grund der ge­sam­ten Um­stän­de er­war­ten darf, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs nicht we­sent­lich hö­her ist, als der Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­zeigt. In die­sem Fall liegt näm­lich je­den­falls ein Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB vor, wenn die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs von der im Ki­lo­me­ter­zäh­ler aus­ge­wie­se­nen nach oben ab­weicht.

BGH, Ur­teil vom 16.03.2005 – VI­II ZR 130/04

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„Kol­ben­fres­ser“ bei Die­sel­mo­tor nach 88.000 km Lauf­leis­tung

  1. Wenn ein mo­der­ner Mit­tel­klas­se­wa­gen mit Die­sel­mo­tor bei ei­nem Ki­lo­me­ter­stand von nur ca. 88.000 ei­nen schwer­wie­gen­den Mo­tor­scha­den („Kol­ben­fres­ser“) er­lei­det, ob­wohl der Mo­tor aus­rei­chend mit Schmier- und Kühl­mit­tel be­füllt war, spricht schlicht die Le­bens­er­fah­rung da­für, dass die­ser Mo­tor­scha­den im tech­ni­schen Zu­stand des Wa­gens selbst und da­mit be­reits bei Über­ga­be an den Käu­fer an­ge­legt war.
  2. Die An­nah­me, ein „Kol­ben­fres­ser“ kön­ne durch ei­nen „Be­die­nungs­feh­ler“ des Fah­rers ver­ur­sacht wer­den, ist an­ge­sichts der Ein­fach­heit der tech­ni­schen Be­die­nung ei­nes Kraft­fahr­zeugs und des heu­ti­gen Stands der Tech­nik ei­ne rein theo­re­ti­sche, ver­al­te­te Vor­stel­lung.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 04.03.2005 – 24 U 198/04

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Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes Un­fall­scha­dens – Wirt­schaft­li­cher To­tal­scha­den

  1. Dass ein Ge­braucht­wa­gen ei­nen Un­fall­scha­den auf­weist, stellt kei­nen Sach­man­gel dar, wenn und so­weit der Käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags wahr­heits­ge­mäß über die­sen Scha­den auf­ge­klärt wird. Ein Un­fall­scha­den darf je­doch nicht ver­harm­lost wer­den, son­dern der Ver­käu­fer muss den Käu­fer über die we­sent­li­chen Be­schä­di­gun­gen wahr­heits­ge­mäß und voll­stän­dig un­ter­rich­ten.
  2. Ein Kfz-Händ­ler, der Un­fall­fahr­zeu­ge kauft und ver­kauft, muss ei­nen Käu­fer nicht un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren, dass ein Fahr­zeug ei­nen „wirt­schaft­li­chen To­tal­scha­den“ er­lit­ten hat. Ei­ne ent­spre­chen­de Fra­ge des Käu­fers muss der Händ­ler in­des wahr­heits­ge­mäß be­ant­wor­ten. Eben­so muss der Händ­ler, wenn er Un­fall­fahr­zeu­ge an­kauft, oh­ne sie tech­nisch zu über­prü­fen, dem Käu­fer je­den­falls auf Nach­fra­ge den we­sent­li­chen In­halt ei­nes Scha­dens­gut­ach­tens und ins­be­son­de­re die dar­in ver­an­schlag­ten Re­pa­ra­tur­kos­ten mit­tei­len. Das gilt aus­nahms­wei­se nur dann nicht, wenn der Käu­fer den Ein­druck er­weckt, dass ihn die Ein­zel­hei­ten des Un­fall­scha­dens und des Wie­der­her­stel­lungs­auf­wands nicht in­ter­es­sie­ren.
  3. Mit „wirt­schaft­li­cher To­tal­scha­den“ wird nicht der Um­fang ei­nes Un­fall­scha­dens be­zeich­net. Viel­mehr sagt die Be­zeich­nung aus, dass ein Ver­gleich der auf­zu­wen­den­den Re­pa­ra­tur­kos­ten mit dem Wert des Fahr­zeugs vor dem Un­fall („Wie­der­be­schaf­fungs­wert“) er­gibt, dass aus wirt­schaft­li­chen Grün­den ei­ne Re­pa­ra­tur i. S. des § 251 II BGB un­ver­hält­nis­mä­ßig ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 03.03.2005 – 28 U 125/04

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