1. Dass ein Ge­braucht­wa­gen ein „Re­import“ ist, wirkt sich so deut­lich auf den Markt­wert des Fahr­zeugs aus, dass der Käu­fer nach Treu und Glau­ben red­li­cher­wei­se er­war­ten kann, dass ihn der ge­werb­li­che Ver­käu­fer un­ge­fragt über die Re­import-Ei­gen­schaft auf­klärt. Das gilt um­so mehr, wenn der Ver­käu­fer als Kfz-Händ­ler und nicht als Im­por­teur oder Re­impor­teur auf­tritt.
  2. Ein Kfz-Käu­fer, der den Kauf­ver­trag zu Recht we­gen ei­ner arg­lis­ti­gen Täu­schung (§ 123 I Fall 1 BGB) an­ge­foch­ten hat, hat hat auch dann ei­nen auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses ge­rich­te­ten Be­rei­che­rungs­an­spruch, wenn das er­wor­be­ne Fahr­zeug bei ihm un­ter­ge­gan­gen oder – hier: bei ei­nem Un­fall – be­schä­digt wor­den ist und er es dem Ver­käu­fer des­halb nicht oder nur in ent­wer­te­tem Zu­stand her­aus­ge­ben kann. Das gilt so­gar dann, wenn das Fahr­zeug durch ei­ge­nes Ver­schul­den des Käu­fers zer­stört oder be­schä­digt wur­de (im An­schluss an BGH, Urt. v. 08.01.1970 – VII ZR 130/68, BGHZ 53, 144; Urt. v. 14.10.1971 – VII ZR 313/69, BGHZ 57, 137).
  3. Zwar ist ei­ne An­fech­tungs­er­klä­rung als Ge­stal­tungs­er­klä­rung grund­sätz­lich be­din­gungs­feind­lich. Ei­ne Even­tual­an­fech­tung, de­ren Wir­kung nicht von ei­ner Be­din­gung im Rechts­sin­ne, das heißt von ei­nem zu­künf­ti­gen un­ge­wis­sen Er­eig­nis ab­hän­gig ge­macht wird, son­dern sich aus der künf­ti­gen ge­richt­li­chen Klar­stel­lung ei­nes da­mals nur für die Par­tei­en un­ge­wis­sen, aber ob­jek­tiv be­reits be­ste­hen­den Rechts­zu­stan­des er­gibt, ist aber zu­läs­sig.

LG Duis­burg, Ur­teil vom 27.02.2002 – 3 O 162/01

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