Zur Ei­gen­haf­tung ei­nes Kraft­fahr­zeug­händ­lers, der nach dem Ver­kauf ei­nes Fahr­zeugs durch ei­nen An­ge­stell­ten un­ter In­an­spruch­nah­me per­sön­li­chen Ver­trau­ens maß­geb­li­chen Ein­fluss auf den Wei­ter­ver­kauf des be­tref­fen­den Fahr­zeugs nimmt.

BGH, Ur­teil vom 29.01.1997 – VI­II ZR 356/95

Sach­ver­halt: Die Klä­ge­rin, die mit Nutz­fahr­zeu­gen han­delt, ver­kauf­te am 23.10.1991 un­ter Ei­gen­tums­vor­be­halt ei­nen Vor­führ­wa­gen für 35.340 DM an die Fir­ma F. Die Kauf­ver­hand­lun­gen führ­te auf­sei­ten der Klä­ge­rin der Zeu­ge V der als „Ju­nior­ver­käu­fer“ bei ihr an­ge­stellt war.

An­fang Ja­nu­ar 1992 ver­kauf­te die Fir­ma F das Fahr­zeug für 76.600 DM an die Be­klag­te, die es an ei­ne Fir­ma G in H. ver­lea­sen woll­te. Nach­dem das Fahr­zeug auf die Be­klag­te um­ge­schrie­ben wor­den war und sie den Fahr­zeug­brief so­wie ei­ne von dem Lea­sing­neh­mer G un­ter­schrie­be­ne Über­nah­me­be­stä­ti­gung er­hal­ten hat­te, be­zahl­te die Be­klag­te den Kauf­preis mit Scheck an die Fir­ma F. Die­se über­gab am 17.01.1992 zur Be­glei­chung ih­rer Kauf­preis­schuld ei­nen Scheck über 35.500 DM an die Klä­ge­rin zu Hän­den des Zeu­gen V. Die­ser Scheck wur­de je­doch man­gels De­ckung nicht ein­ge­löst.

Mit ih­rer Kla­ge hat die Klä­ge­rin die Be­klag­te auf Her­aus­ga­be des Fahr­zeug­briefs in An­spruch ge­nom­men. Die Be­klag­te hat wi­der­kla­gend in ers­ter Li­nie die Her­aus­ga­be des Fahr­zeugs, hilfs­wei­se Scha­dens­er­satz in Hö­he von 76.600 DM we­gen Ver­schul­dens bei Ver­trags­ver­hand­lun­gen be­gehrt, weil der Zeu­ge V sie durch un­wah­re Er­klä­run­gen, ins­be­son­de­re über die Rol­le der Klä­ge­rin und der Fir­ma F und die Über­ga­be der un­zu­tref­fen­den Über­nah­me­be­stä­ti­gung des Lea­sing­neh­mers G, zur Kauf­preis­zah­lung ver­an­lasst ha­be.

Das Land­ge­richt hat der Kla­ge und – un­ter Ab­wei­sung der Wi­der­kla­ge im Üb­ri­gen – der Hilfs­wi­der­kla­ge statt­ge­ge­ben. Auf die Be­ru­fung der Klä­ge­rin hat das Ober­lan­des­ge­richt die Wi­der­kla­ge ins­ge­samt ab­ge­wie­sen. Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten, die da­mit die Wie­der­her­stel­lung der land­ge­richt­li­chen Ent­schei­dung zur Hilfs­wi­der­kla­ge be­gehr­te, hat­te Er­folg.

Aus den Grün­den: I. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat aus­ge­führt:

Ein ver­trag­li­cher oder vor­ver­trag­li­cher Scha­dens­er­satz­an­spruch ste­he der Be­klag­ten nicht zu, weil nach ih­rem ei­ge­nen Sach­vor­trag und dem Er­geb­nis der erst­in­stanz­li­chen Be­weis­auf­nah­me nicht da­von aus­ge­gan­gen wer­den kön­ne, dass zwi­schen den Kla­ge­par­tei­en Ver­trags­be­zie­hun­gen zu­stan­de ge­kom­men oder auch nur an­ge­strebt wor­den sei­en. Ver­trags­part­ne­rin der Be­klag­ten beim Kauf des Fahr­zeugs sei, wie ge­plant, aus­schließ­lich die Fir­ma F ge­we­sen. Dar­an ha­be sich auch durch die nach­träg­li­che In­ter­ven­ti­on des Zeu­gen V nichts ge­än­dert. Aus des­sen Er­klä­run­gen sei für die Be­klag­te hin­rei­chend deut­lich ge­wor­den – und sie sei­en von der Be­klag­ten auch so ver­stan­den wor­den –, dass al­lein E, nicht aber die Klä­ge­rin an der Ver­trags­ge­stal­tung und der Ge­schäfts­ab­wick­lung be­tei­ligt ha­be sein sol­len. Die Be­klag­te ha­be auch nicht be­legt, dass die Klä­ge­rin durch ih­ren Ver­käu­fer ei­ge­nes Ver­trau­en in An­spruch ge­nom­men ha­be und dass bei ih­rer – der Be­klag­ten – Mo­ti­va­ti­on für den Ver­trags­ab­schluss auch die Bo­ni­tät der Klä­ge­rin ei­ne Rol­le ge­spielt ha­be.

So­weit dem Zeu­gen V ein scha­den­sur­säch­li­ches schuld­haf­tes Ver­hal­ten an­zu­las­ten sei, ha­be die Klä­ge­rin hier­für we­der nach § 278 BGB noch nach § 831 BGB ein­zu­ste­hen, weil es an dem er­for­der­li­chen un­mit­tel­ba­ren in­ne­ren Sach­zu­sam­men­hang zwi­schen der scha­den­stif­ten­den Tä­tig­keit des Ge­hil­fen und den ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben feh­le. Die Vor­la­ge ei­ner fal­schen Über­nah­me­be­stä­ti­gung des Lea­sing­neh­mers G durch V be­tref­fe nur die an die­sem Kauf- und Lea­sing­ge­schäft be­tei­lig­ten Per­so­nen, nicht je­doch die Klä­ge­rin, da sie in die­ses Ge­schäft nicht ein­be­zo­gen ge­we­sen sei und die Ab­wick­lung sol­cher „Dritt­ge­schäf­te“ nicht zu ih­rem Ge­schäfts­be­trieb und dem über­tra­ge­nen Auf­ga­ben­be­reich ih­res Ver­käu­fers V ge­hört hät­ten. Eben­so we­nig sei es Auf­ga­be des V ge­we­sen, die Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se sei­nes Kun­den F zu ver­bes­sern und zu die­sem Zweck des­sen Ge­schäf­te zu be­treu­en.

II. Die­se Aus­füh­run­gen hal­ten der recht­li­chen Prü­fung nicht stand.

1. Un­zu­tref­fend, weil zu eng, ist be­reits der recht­li­che An­satz des Be­ru­fungs­ge­richts in der Fra­ge, ob zwi­schen den Par­tei­en die für ei­ne Haf­tung we­gen Ver­schul­dens bei Ver­trags­ver­hand­lun­gen er­for­der­li­che schuld­recht­li­che Son­der­be­zie­hung be­stan­den hat. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts setzt ei­ne sol­che Haf­tung nicht zwin­gend vor­aus, dass zwi­schen den Par­tei­en Ver­trags­be­zie­hun­gen zu­stan­de kom­men oder zu­min­dest an­ge­strebt wer­den. Viel­mehr kann die Haf­tung aus cul­pa in con­tra­hen­do nach ge­fes­tig­ter Recht­spre­chung des BGH un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen aus­nahms­wei­se auch ei­nen Drit­ten tref­fen, der selbst nicht Ver­trags­par­tei wer­den soll, an den Ver­trags­ver­hand­lun­gen aber als Ver­tre­ter, Ver­mitt­ler oder so­ge­nann­ter Sach­wal­ter ei­ner Par­tei be­tei­ligt ist (so z. B. BGH, Urt. v. 05.04.1971 – VII ZR 163/69, BGHZ 56, 81, 84 f.; Urt. v. 29.01.1975 – VI­II ZR 101/73, BGHZ 63, 382, 384 f.; Urt. v. 06.06.1994 – II ZR 292/91, BGHZ 126, 181, 183 ff.; Urt. v. 20.03.1995 – II ZR 205/94, BGHZ 129, 136, 170; Urt. v. 09.10.1986 – II ZR 241/85, BGHR BGB vor § 1/​Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss Sach­wal­ter­haf­tung 1; Urt. v. 25.02.1988 – IX ZR 139/87, BGHR BGB vor § 1/​Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss Sach­wal­ter­haf­tung 2; Urt. v. 11.07.1988 – II ZR 232/87, BGHR BGB vor § 1/​Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss Sach­wal­ter­haf­tung 3; Urt. v. 03.10.1989 – XI ZR 157/88, BGHR BGB vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss, Ver­mitt­ler­haf­tung 1). Sach­wal­ter in die­sem Sin­ne ist, wer, oh­ne Ver­trags­part­ner oder des­sen Ver­tre­ter zu sein, auf der Sei­te ei­nes Ver­trags­part­ners an dem Zu­stan­de­kom­men des Ver­trags be­tei­ligt ist und da­bei über das bei der An­bah­nung von Ge­schäfts­be­zie­hun­gen im­mer vor­aus­zu­set­zen­de nor­ma­le Ver­hand­lungs­ver­trau­en hin­aus in be­son­de­rem Ma­ße Ver­trau­en für sich per­sön­lich in An­spruch nimmt und auf die­se Wei­se dem an­de­ren Ver­trags­part­ner ei­ne zu­sätz­li­che, ge­ra­de von ihm per­sön­lich aus­ge­hen­de Ge­währ für Be­stand und Er­fül­lung des in Aus­sicht ge­nom­me­nen Rechts­ge­schäfts bie­tet (BGH, Urt. v. 11.07.1988 – II ZR 232/87, vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss, Sach­wal­ter­haf­tung 3 = WM 1988, 1535 = NJW 1989, 293 m. w. Nachw.; eben­so Münch­Komm-BGB/​Em­me­rich, 3. Aufl., vor § 275 Rn. 175, 181 und 185; So­er­gel/​Wie­de­mann, BGB, 12. Aufl., vor § 275 Rn. 218 ff.). Glei­ches gilt, wenn der Drit­te we­gen ei­nes ei­ge­nen un­mit­tel­ba­ren wirt­schaft­li­chen In­ter­es­ses dem Ver­hand­lungs­ge­gen­stand be­son­ders na­he steht, al­so wirt­schaft­lich be­trach­tet gleich­sam in ei­ge­ner Sa­che ver­han­delt (BGH, Urt. v. 05.04.1971 – VII ZR 163/69, BGHZ 56, 81, 83 f.; Se­nat, Urt. v. 05.10.1988 – VI­II ZR 325/87, NJW 1989, 292; Münch­Komm-BGB/​Em­me­rich, a. a. O., vor § 275 Rn. 182; So­er­gel/​Wie­de­mann, a. a. O., vor § 275 Rn. 220 ff.).

Be­tei­ligt sich der Ver­tre­ter, Ver­mitt­ler oder Sach­wal­ter an den Ver­trags­ver­hand­lun­gen nicht selbst, lässt er sich viel­mehr sei­ner­seits durch ei­nen (Un­ter-)Ver­tre­ter ver­tre­ten, so kommt es dar­auf an, ob die­ser „Vier­te“ (So­er­gel/​Wie­de­mann, a. a. O., vor § 275 Rn. 215) für et­wai­ge den Drit­ten tref­fen­de vor­ver­trag­li­che Ver­pflich­tun­gen als sein Er­fül­lungs­ge­hil­fe i. S. des § 278 BGB an­zu­se­hen ist (BGH, Urt. v. 05.04.1971 – VII ZR 163/69, BGHZ 56, 81, 85). Ent­schei­dend ist al­so, dass der be­son­de­re Ver­trau­en­stat­be­stand von dem Drit­ten selbst oder in ihm zu­re­chen­ba­rer Wei­se über­haupt ge­schaf­fen wor­den ist und das Ver­hal­ten des an­de­ren Ver­hand­lungs­part­ners maß­geb­lich be­ein­flusst hat (BGH, Urt. v. 05.04.1971 – VII ZR 163/69, BGHZ 56, 81, 85).

2. Dass die­se Vor­aus­set­zun­gen hier er­füllt sind, kann nach den bis­he­ri­gen Fest­stel­lun­gen, so­weit sie der Ent­schei­dung zu­grun­de ge­legt wer­den durf­ten (vgl. un­ten II 2 c), und nach dem Vor­brin­gen der Be­klag­ten in den Tat­sa­chen­in­stan­zen nicht aus­ge­schlos­sen wer­den.

a) Nicht ge­folgt wer­den kann der Re­vi­si­on al­ler­dings in­so­weit, als sie gel­tend macht, die Klä­ge­rin haf­te der Be­klag­ten schon des­halb aus cul­pa in con­tra­hen­do, weil sie ein ei­ge­nes un­mit­tel­ba­res wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se an dem Wei­ter­ver­kauf des Fahr­zeu­ges durch F an die Be­klag­te ge­habt ha­be, da F hier­bei nur als ihr Stroh­mann auf­ge­tre­ten sei und das Ge­schäft im In­ter­es­se und für Rech­nung der Klä­ge­rin ha­be durch­ge­führt wer­den sol­len. Da­bei geht die Re­vi­si­on von fal­schen tat­säch­li­chen Vor­aus­set­zun­gen aus. Dass die Klä­ge­rin F als Stroh­mann ein­ge­setzt ha­be, ist we­der vom Be­ru­fungs­ge­richt noch vom Land­ge­richt fest­ge­stellt und nicht ein­mal von der Be­klag­ten selbst vor­ge­tra­gen wor­den. Nach dem vom Be­ru­fungs­ge­richt zu­grun­de ge­leg­ten Vor­brin­gen der Be­klag­ten hat der Ver­käu­fer V das bei den Ver­trags­ver­hand­lun­gen le­dig­lich be­haup­tet, nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts so­gar nur „vor­ge­täuscht“.

War F mit­hin nicht Stroh­mann oder mit­tel­ba­rer Stell­ver­tre­ter der Klä­ge­rin, so be­schränk­te sich de­ren In­ter­es­se an dem Ab­schluss und der Durch­füh­rung des Kauf­ver­trags zwi­schen F und der Be­klag­ten dar­auf, aus dem F zu­flie­ßen­den Er­lös den ihr von die­sem ge­schul­de­ten Kauf­preis für den Vor­führ­wa­gen zu er­lan­gen. Die­ses nur mit­tel­ba­re In­ter­es­se reicht aber für ei­ne Haf­tung der Klä­ge­rin aus Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss we­gen star­ken wirt­schaft­li­chen Ei­gen­in­ter­es­ses nicht aus (vgl. für das – eben­falls nur mit­tel­ba­re – Pro­vi­si­ons­in­ter­es­se des Han­deln­den BGH, Urt. v. 04.07.1983 – II ZR 220/82, BGHZ 88, 67, 70; Urt. v. 17.06.1991 – II ZR 171/90, BGHR BGB vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss, Ver­tre­ter­haf­tung 8 = WM 1991, 1730 un­ter 2 b; Urt. v. 29.01.1992 – VI­II ZR 80/91, BGHR BGB vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss Ver­tre­ter­haf­tung 10 = WM 1992, 699 un­ter II 3; Urt. v. 16.03.1992 – II ZR 152/91, WM 1992, 735 un­ter 1; je­weils m. w. Nachw.). Ei­ne sol­che Haf­tung setzt nach der stän­di­gen Recht­spre­chung des BGH viel­mehr ei­ne so en­ge Be­zie­hung zum Ver­trags­ge­gen­stand vor­aus, dass der Ver­han­deln­de gleich­sam in ei­ge­ner Sa­che tä­tig wird, mit­hin als wirt­schaft­li­cher Herr des Ge­schäfts an­zu­se­hen ist (zu­letzt BGH, Urt. v. 17.06.1991 – II ZR 171/90, BGHR BGB vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss, Ver­tre­ter­haf­tung 8 = WM 1991, 1730 un­ter 2 b, Urt. v. 29.01.1992 – VI­II ZR 80/91, BGHR BGB vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss Ver­tre­ter­haf­tung 10 = WM 1992, 699 un­ter I 3, und Urt. v. 16.03.1992 – II ZR 152/91, WM 1992, 735 un­ter 1). Das traf hier für die Be­tei­li­gung der Klä­ge­rin an dem Kauf­ver­trag zwi­schen F und der Be­klag­ten nicht zu.

b) So­weit den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts ge­folgt wer­den kann, ist aber un­ter Zu­grun­de­le­gung des Vor­brin­gens der Be­klag­ten da­von aus­zu­ge­hen, dass die Klä­ge­rin – ver­tre­ten durch ih­ren Ver­käu­fer V – bei den Ver­trags­ver­hand­lun­gen mit der Be­klag­ten als Sach­wal­ter des F auf­ge­tre­ten ist und in be­son­de­rem Maß per­sön­li­ches Ver­trau­en für sich in An­spruch ge­nom­men hat.

aa) Die höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chung ist mit der Be­ja­hung ei­ner sol­chen Haf­tung – ih­rem Aus­nah­me­cha­rak­ter Rech­nung tra­gend – im All­ge­mei­nen zu­rück­hal­tend. Hier­für ist er­for­der­lich, dass der Ver­tre­ter oder der sons­ti­ge am Ver­trag nicht selbst be­tei­lig­te Drit­te dem an­de­ren Teil ei­ne zu­sätz­li­che, ge­ra­de von ihm per­sön­lich aus­ge­hen­de Ge­währ für die Se­rio­si­tät und die Er­fül­lung des Ge­schäfts oder für die Rich­tig­keit und Voll­stän­dig­keit der Er­klä­run­gen, die für den Wil­lens­ent­schluss des an­de­ren Teils be­deut­sam ge­we­sen sind, ge­bo­ten oder in zu­re­chen­ba­rer Wei­se den Ein­druck ver­mit­telt hat, er wer­de per­sön­lich mit sei­ner Sach­kun­de die ord­nungs­ge­mä­ße Ab­wick­lung des Ge­schäfts selbst dann ge­währ­leis­ten, wenn der an­de­re Teil dem Ge­schäfts­herrn nicht oder nur we­nig ver­traut oder sein Ver­hand­lungs­ver­trau­en sich als nicht ge­recht­fer­tigt er­weist (Se­nat, Urt. v. 29.01.1992 – VI­II ZR 80/91, BGHR BGB vor § 1/Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss Ver­tre­ter­haf­tung 10 = WM 1992, 699 un­ter I 4 a m. w. Nachw.).

bb) Hier ist nach den Aus­füh­run­gen des Be­ru­fungs­ur­teils, so­weit die­se nicht von Ver­fah­rens­feh­lern be­ein­flusst sind, und den in Be­zug ge­nom­me­nen Grün­den des land­ge­richt­li­chen Ur­teils da­von aus­zu­ge­hen, dass die ers­te Al­ter­na­ti­ve der ge­nann­ten Fall­ge­stal­tun­gen er­füllt ist. Die Be­klag­te hat das zu­nächst von ihr ab­ge­lehn­te Ge­schäft erst ab­ge­schlos­sen, nach­dem V sich in die Ver­trags­ver­hand­lun­gen ein­ge­schal­tet hat­te. Zwar mö­gen des­sen Er­klä­run­gen, er sei „Lea­sing­spe­zia­list“ und F und der Lea­sing­neh­mer G sei­en „in Ord­nung“, für die In­an­spruch­nah­me be­son­de­ren per­sön­li­chen Ver­trau­ens nicht ge­nü­gen, zu­mal die Be­klag­te als Lea­sing­fir­ma selbst über die er­for­der­li­che Sach­kun­de und über aus­rei­chen­de Mög­lich­kei­ten zur recht­li­chen und wirt­schaft­li­chen Ab­si­che­rung des in Aus­sicht ge­nom­me­nen Ge­schäfts ver­füg­te. An­ders ver­hält es sich aber mit der – un­zu­tref­fen­den – Er­klä­rung Vs, F sei nur Stroh­mann der Klä­ge­rin, die selbst hin­ter dem Ge­schäft ste­he und ei­gent­lich Ver­käu­fe­rin des Lea­sing­fahr­zeugs sei, das sie le­dig­lich aus Grün­den des Ge­biets­schut­zes nicht selbst lie­fern kön­ne. Da­mit hat V bei der Be­klag­ten die Vor­stel­lung her­vor­ge­ru­fen, bei dem Ge­schäft kom­me es we­ni­ger auf die Per­son des F als viel­mehr auf die ver­trau­ens­wür­di­ge Klä­ge­rin an. Dies recht­fer­tigt die An­nah­me, V ha­be der Be­klag­ten ei­ne zu­sätz­li­che, ge­ra­de von der Klä­ge­rin aus­ge­hen­de Ge­währ für die Se­rio­si­tät und die Er­fül­lung des Ge­schäfts ge­ge­ben.

cc) Durch die spä­te­re Über­ga­be des – bis da­hin noch von der Klä­ge­rin ein­be­hal­te­nen – Fahr­zeug­briefs und der fal­schen Über­nah­me­be­stä­ti­gung des Lea­sing­neh­mers G hat der Zeu­ge V die Be­klag­te in dem von ihm her­vor­ge­ru­fe­nen Ver­trau­en dar­auf be­stärkt, dass die Klä­ge­rin die ord­nungs­ge­mä­ße Ab­wick­lung des Ge­schäfts ge­währ­leis­ten wür­de. Zu­gleich hat er da­durch den Scha­den der Be­klag­ten un­mit­tel­bar her­bei­ge­führt, in­dem er sie zur Frei­ga­be des bis da­hin ge­sperr­ten Schecks für ih­ren Ver­trags­part­ner F ver­an­lasst hat.

Zwar ha­ben sich je­ne Vor­gän­ge zeit­lich erst nach dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags zwi­schen F und der Be­klag­ten ab­ge­spielt. Das steht ei­ner Haf­tung aus cul­pa in con­tra­hen­do un­ter den hier ge­ge­be­nen be­son­de­ren Um­stän­den aber nicht ent­ge­gen. Nach der Recht­spre­chung des BGH kann näm­lich der­je­ni­ge, der als Drit­ter bei Ver­trags­ver­hand­lun­gen das be­son­de­re Ver­trau­en in An­spruch nimmt, ent­schei­den­den Ein­fluss auf die ord­nungs­ge­mä­ße Durch­füh­rung des Ver­trags zu ha­ben, we­gen Ver­let­zung von Schutz­pflich­ten auch dann scha­dens­er­satz­pflich­tig sein, wenn er es nach Ver­trags­ab­schluss un­ter­lässt, dem Ver­hand­lungs­part­ner we­sent­li­che In­for­ma­tio­nen über die vor­aus­sicht­li­che Un­durch­führ­bar­keit des Ge­schäfts zu ge­ben, und die­ser des­halb Dis­po­si­tio­nen trifft, die ihm schäd­lich sind, oder sol­che un­ter­lässt, die ihn vor Scha­den be­wahrt hät­ten. Denn es ist nicht ein­zu­se­hen, dass das ei­nem Drit­ten in­fol­ge sei­nes Ver­hal­tens ent­ge­gen­ge­brach­te Ver­trau­en im vor­ver­trag­li­chen Sta­di­um ein Haf­tungs­grund, nach Ver­trags­schluss aber kei­ner mehr sein soll, auch wenn der Drit­te das Ver­trau­en für sich ge­ra­de auch für die ord­nungs­ge­mä­ße Ver­trags­durch­füh­rung in An­spruch ge­nom­men hat (BGH, Urt. v. 19.12.1977   – II ZR 164/76, BGHZ 70, 337, 342 ff; ähn­lich auch BGH, Urt. v. 19.02.1982 – V ZR 234/81, NJW 1982, 1807 un­ter II 2; eben­so So­er­gel/​Wie­de­mann, a. a. O., vor § 275 Rn. 246, 248). Erst recht muss dies dann gel­ten, wenn der Drit­te – wie hier – ge­stützt auf das vor Ver­trags­schluss be­grün­de­te Ver­trau­en nach Ab­schluss des Ver­trags und im Zu­sam­men­hang mit des­sen Durch­füh­rung durch po­si­ti­ves Tun, et­wa durch un­zu­tref­fen­de Er­klä­run­gen, Vor­la­ge an­geb­li­cher Si­cher­hei­ten oder auf ähn­li­che Wei­se, den Ver­hand­lungs­part­ner in sei­nem ir­ri­gen Ver­trau­en be­stärkt und zu für ihn wirt­schaft­lich nach­tei­li­gen Ver­fü­gun­gen ver­an­lasst.

c) Der An­nah­me ei­ner Haf­tung der Klä­ge­rin aus cul­pa in con­tra­hen­do we­gen In­an­spruch­nah­me be­son­de­ren Ver­trau­ens steht die Fest­stel­lung des Be­ru­fungs­ge­richts nicht ent­ge­gen, die Be­klag­te ha­be nicht „be­legt“, das heißt nicht be­wie­sen, dass bei ih­rer Ent­schei­dung für den Ver­trags­schluss mit F auch die Bo­ni­tät der Klä­ge­rin ei­ne Rol­le ge­spielt und die­se durch ih­ren Ver­käu­fer V in scha­den­sur­säch­li­cher Wei­se ei­ge­nes Ver­trau­en in An­spruch ge­nom­men hät­te; selbst die sach­be­ar­bei­ten­den Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten, Z und M, hät­ten das bei ih­rer Zeu­gen­ver­neh­mung nicht be­stä­tigt. Die­se Fest­stel­lung ist, wie die Re­vi­si­on zu Recht rügt, ver­fah­rens­feh­ler­haft. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat die erst­in­stanz­lich ge­hör­ten Zeu­gen nicht selbst er­neut ver­nom­men. Nach der stän­di­gen Recht­spre­chung des BGH ist aber die er­neu­te Ver­neh­mung ei­nes erst­in­stanz­lich ge­hör­ten Zeu­gen dann ge­bo­ten, wenn das Be­ru­fungs­ge­richt die pro­to­kol­lier­te Aus­sa­ge an­ders ver­ste­hen will als der Rich­ter der Vor­in­stanz (BGH, Urt. v. 29.01.1991 – XI ZR 76/90, Urt. v. 12.11.1991 – VI ZR 369/90, Urt. v. 30.09.1992 – VI­II ZR 196/91, und vom 24.11.1992 – XI ZR 86/92, BGHR ZPO § 398 I Er­mes­sen 10, 13, 14 und 17). Das Land­ge­richt hat auf­grund der Be­kun­dun­gen der Zeu­gen Z und M fest­ge­stellt, die Be­klag­te sei „nur durch die In­ter­ven­ti­on des Zeu­gen V … da­zu be­wo­gen (wor­den), ein Ge­schäft ab­zu­schlie­ßen, das sie ur­sprüng­lich gar nicht ab­schlie­ßen woll­te“. V ha­be „die in die Se­rio­si­tät der Klä­ge­rin ver­trau­en­de Be­klag­te zur Frei­ga­be des vor­läu­fig ge­sperr­ten Schecks ver­an­lasst“; sein Ver­hal­ten sei „für den Ab­schluss des mit der Be­klag­ten ge­tä­tig­ten Ge­schäfts kau­sal (ge­we­sen): Hät­te der Zeu­ge nicht mit dem Ver­trau­en der Klä­ge­rin ge­wor­ben, hät­te sich die Be­klag­te nicht dar­auf ein­ge­las­sen und den Kauf­preis nicht an F ge­zahlt.“ Mit die­sen Aus­füh­run­gen ist das Ver­ständ­nis, das das Be­ru­fungs­ge­richt den be­tref­fen­den Zeu­gen­aus­sa­gen bei­misst, nicht zu ver­ein­ba­ren.

3. Die Vor­aus­set­zun­gen ei­nes Scha­dens­er­satz­an­spru­ches der Be­klag­ten we­gen Ver­schul­dens bei Ver­trags­ver­hand­lun­gen sind nach dem re­vi­si­ons­recht­lich zu­grun­de zu le­gen­den Sach­ver­halt auch in­so­weit er­füllt, als die Klä­ge­rin durch ih­ren Ver­käu­fer V die ihr ob­lie­gen­den Pflich­ten ver­letzt hat. Der Zeu­ge V hat die Be­klag­te nicht nur über die Rol­le der Klä­ge­rin ge­täuscht, in­dem er wahr­heits­wid­rig er­klär­te, F sei le­dig­lich aus Grün­den des Ge­biets­schut­zes als Stroh­mann der Klä­ge­rin ein­ge­schal­tet wor­den, die selbst hin­ter dem Ge­schäft ste­he und die ei­gent­li­che Ver­käu­fe­rin des Lea­sing­fahr­zeu­ges sei. Er hat dar­über hin­aus der Be­klag­ten ei­ne un­zu­tref­fen­de Über­nah­me­be­stä­ti­gung des Lea­sing­neh­mers G vor­ge­legt und über­dies – so­wohl vor Ab­schluss des Ver­trags als auch da­nach im Zu­sam­men­hang mit der Be­zah­lung des Kauf­prei­ses durch die Be­klag­te – ver­schwie­gen, dass F sei­ner­seits den von ihm der Klä­ge­rin ge­schul­de­ten Kauf­preis noch nicht be­zahlt hat­te und in­fol­ge­des­sen der Ei­gen­tums­vor­be­halt der Klä­ge­rin noch fort­be­stand, die Be­klag­te mit­hin trotz der – fal­schen – Über­nah­me­be­stä­ti­gung des Lea­sing­neh­mers und der Zah­lung des Kauf­prei­ses an dem Fahr­zeug kein Ei­gen­tum er­wer­ben konn­te. Es liegt na­he, dass die Be­klag­te bei ent­spre­chen­der voll­stän­di­ger und wahr­heits­ge­mä­ßer Auf­klä­rung durch V den Kauf­ver­trag mit F gar nicht erst ab­ge­schlos­sen, zu­min­dest aber den ge­sperr­ten Scheck über 76.600 DM nicht frei­ge­ge­ben hät­te.

4. Ent­ge­gen der An­nah­me des Be­ru­fungs­ge­richts muss die Klä­ge­rin für das schuld­haf­te Ver­hal­ten ih­res Ver­käu­fers V ein­ste­hen (§ 278 BGB).

a) Zu­tref­fend geht das Be­ru­fungs­ge­richt al­ler­dings da­von aus, dass die Haf­tung für ein Ver­schul­den des Er­fül­lungs­ge­hil­fen i. S. des § 278 BGB vor­aus­setzt, dass die­ser zur Er­fül­lung ei­ner Ver­bind­lich­keit des Ge­schäfts­herrn tä­tig ge­wor­den ist, und dass es hier­für nicht ge­nügt, dass zwi­schen der scha­den­stif­ten­den Hand­lung des Ge­hil­fen und den ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben ein bloß äu­ße­rer oder gar nur zeit­li­cher Zu­sam­men­hang be­steht, viel­mehr ein un­mit­tel­ba­rer in­ne­rer Sach­zu­sam­men­hang er­for­der­lich ist (st. Rspr., z. B. BGH, Urt. v. 26.04.1991 – V ZR 165/89, BGHZ 114, 263, 270 m. w. Nachw.; Münch­Komm-BGB/​Ha­nau, 3. Aufl., § 278 Rn. 31 und 34; So­er­gel/M. Wolf, BGB, 12. Aufl., § 278 Rn. 37). Für den so­ge­nann­ten Ver­hand­lungs­ge­hil­fen gilt in­so­weit nichts an­de­res als für je­den an­de­ren Er­fül­lungs­ge­hil­fen (BGH, Urt. v. 26.04.1991 – V ZR 165/89, BGHZ 114, 263, 270; Münch­Komm-BGB/​Ha­nau, a. a. O., § 278 Rn. 6); le­dig­lich durch die Art der not­wen­di­gen schuld­recht­li­chen Son­der­be­zie­hung un­ter­schei­det sich sei­ne Tä­tig­keit im Rah­men des ge­setz­li­chen Schuld­ver­hält­nis­ses der Ver­trags­ver­hand­lun­gen von der­je­ni­gen ei­nes Ge­hil­fen, der bei der Er­fül­lung ei­nes be­reits be­ste­hen­den Ver­trags­ver­hält­nis­ses tä­tig wird.

b) Der Um­stand, dass die Klä­ge­rin nicht un­mit­tel­bar in die ver­trag­li­chen Be­zie­hun­gen der Be­klag­ten mit dem Ver­käu­fer F ein­be­zo­gen war, steht ih­rer Haf­tung aus Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss, wie aus­ge­führt (oben un­ter II 1), nicht grund­sätz­lich ent­ge­gen. Auch bei der Fra­ge der Zu­rech­nung ge­mäß § 278 BGB kommt es hier­auf nicht ent­schei­dend an. Zwar ist dem Be­ru­fungs­ge­richt zu­zu­ge­ben, dass sich der Auf­ga­ben­kreis des Ver­käu­fers V – wie all­ge­mein – in ers­ter Li­nie auf den ge­schäft­li­chen Kon­takt mit den Kun­den der Klä­ge­rin im Rah­men von Ver­kaufs­ver­hand­lun­gen er­streck­te. Tritt ein Ver­käu­fer aber dar­über hin­aus mit Drit­ten in Ver­bin­dung, um die Durch­füh­rung des von ihm selbst an­ge­bahn­ten oder in Ver­tre­tung sei­nes Ge­schäfts­herrn ab­ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags zu er­mög­li­chen oder si­cher­zu­stel­len, so kann auch aus der Sicht ei­nes Au­ßen­ste­hen­den der un­mit­tel­ba­re in­ne­re Zu­sam­men­hang mit dem ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben­kreis nicht ver­neint wer­den. So war es hier: Der Zeu­ge V in sei­ner Ei­gen­schaft als Ver­käu­fer in der Nie­der­las­sung der Klä­ge­rin in K. be­reits an dem Ver­kauf des Vor­führ­wa­gens an den Zeu­gen F maß­geb­lich be­tei­ligt. Wenn er in der Fol­ge­zeit sich ver­mit­telnd in den Wei­ter­ver­kauf des­sel­ben Fahr­zeu­ges an die Be­klag­te ein­schal­te­te, um sei­nem Kun­den E an­schlie­ßend die Be­zah­lung des Kauf­prei­ses an die Klä­ge­rin zu er­mög­li­chen oder zu er­leich­tern, so han­del­te er hier­bei – je­den­falls aus der Sicht ei­nes Au­ßen­ste­hen­den – noch in ei­nem un­mit­tel­ba­ren in­ne­ren Sach­zu­sam­men­hang mit sei­ner ori­gi­nä­ren Auf­ga­be als Ver­käu­fer der Klä­ge­rin in de­ren Fi­lia­le in K.

c) Un­er­heb­lich ist schließ­lich, ob V im Ver­hält­nis zur Klä­ge­rin sei­ne Be­fug­nis­se über­schrit­ten hat. Ei­gen­mäch­ti­ges oder gar straf­ba­res Han­deln des Ge­hil­fen schließt die Ein­stands­pflicht des Ge­schäfts­herrn grund­sätz­lich nicht aus (BGH, Urt. v. 14.02.1989 – VI ZR 121/88, BGHR BGB § 278 Satz 1 Ei­gen­mäch­tig­keit 1; Urt. v. 11.10.1994 – XI ZR 238/93, BGHR BGB § 278 Satz 1 Ei­gen­mäch­tig­keit 2; je­weils m. w. Nachw.). Auch in­so­fern kommt es dar­auf an, ob bei wer­ten­der Be­trach­tung der tat­säch­li­chen Um­stän­de aus der Sicht ei­nes Au­ßen­ste­hen­den der un­mit­tel­ba­re in­ne­re Zu­sam­men­hang mit dem über­tra­ge­nen Auf­ga­ben­kreis (noch) ge­wahrt ist (BGH, Urt. v. 14.02.1989 – VI ZR 121/88, BGHR BGB § 278 Satz 1 Ei­gen­mäch­tig­keit 1; Urt. v. 24.11.1995 – V ZR 40/94, BGHR BGB § 278 Satz 1 Ver­hand­lungs­ge­hil­fe 7). Das ist hier, wie aus­ge­führt, zu be­ja­hen.

III. Ge­mäß §§ 564, 565 I ZPO war da­her das an­ge­foch­te­ne Ur­teil auf­zu­he­ben und die Sa­che zur an­der­wei­ten Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Be­ru­fungs­ge­richt zu­rück­zu­ver­wei­sen. Zu ei­ner ab­schlie­ßen­den Ent­schei­dung ist der Se­nat nicht in der La­ge (§ 565 III ZPO). Ei­ner noch­ma­li­gen Wür­di­gung durch den Tatrich­ter be­dür­fen ins­be­son­de­re die Aus­sa­gen der erst­in­stanz­lich ver­nom­me­nen Zeu­gen zu den Um­stän­den der Ver­trags­ab­schlüs­se der Be­klag­ten mit ih­ren Ver­trags­part­nern F und G so­wie zu der Frei­ga­be des Schecks über 76.600 DM zu­guns­ten des F. Soll­te das Be­ru­fungs­ge­richt sei­ne Be­den­ken ge­gen die Be­weis­wür­di­gung des Land­ge­richts auf­recht­er­hal­ten, wird es die be­tref­fen­den Zeu­gen, wie aus­ge­führt, er­neut zu ver­neh­men ha­ben.

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