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Tag: Lack­scha­den

Feh­len­de Ori­gi­nal­la­ckie­rung ei­nes Ge­braucht­wa­gens kein Man­gel

  1. Bei Ge­braucht­fahr­zeu­gen ge­hört es nicht oh­ne Wei­te­res zur üb­li­chen Be­schaf­fen­heit i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB, dass sich al­le Fahr­zeug­tei­le noch im Ori­gi­nal­zu­stand be­fin­den. Die üb­li­che Be­schaf­fen­heit ist des­halb grund­sätz­lich nicht in­fra­ge ge­stellt, wenn ein­zel­ne (we­sent­li­che) Fahr­zeug­tei­le in tech­nisch ein­wand­frei­er Wei­se er­neu­ert wur­den. Das gilt auch, wenn das Fahr­zeug mit ei­ner neu­en La­ckie­rung ver­se­hen wor­den ist, um es tech­nisch und op­tisch wie­der in ei­nen ta­del­lo­sen Zu­stand zu ver­set­zen.
  2. Wel­che Be­schaf­fen­heit des Kauf­ge­gen­stan­des ein Käu­fer an­hand der Art der Sa­che i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB er­war­ten kann, be­stimmt sich nach dem Emp­fän­ger­ho­ri­zont ei­nes Durch­schnitts­käu­fers und da­mit nach der ob­jek­tiv be­rech­tig­ten Käu­fe­rer­war­tung. Die­se ori­en­tiert sich im Re­gel­fall an der üb­li­chen Be­schaf­fen­heit gleich­ar­ti­ger Sa­chen. Da­ge­gen ist nicht ent­schei­dend, wel­che Be­schaf­fen­heit der Käu­fer tat­säch­lich er­war­tet und wie er auf ei­ne hier­von ab­wei­chen­de Be­schaf­fen­heit re­agiert.

BGH, Ur­teil vom 20.05.2009 – VI­II ZR 191/07

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Lack­scha­den als un­be­heb­ba­rer Fahr­zeug­man­gel

  1. Ein Man­gel an ei­nem Kraft­fahr­zeug ist im­mer dann im We­ge der Nach­bes­se­rung un­be­heb­bar, wenn er vom Ver­käu­fer nicht rest­los, dau­er­haft und wert­min­de­rungs­frei be­sei­tigt wer­den kann. Das ist nicht nur bei „Un­fall­schä­den“ an­zu­neh­men; viel­mehr stel­len die­se le­dig­lich den Stan­dard­fall ei­nes un­be­heb­ba­ren Man­gels beim Ge­braucht­wa­gen­kauf dar.
  2. Die Ver­mu­tung des § 476 BGB kommt erst zum Tra­gen, wenn dem Käu­fer der Nach­weis ge­lun­gen ist, dass über­haupt ein Sach­man­gel i. S. des § 434 BGB vor­han­den ist („Ob-Über­haupt-Be­weis“).

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 18.08.2008 – I-1 U 168/07

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Kein Neu­fahr­zeug bei er­heb­li­cher Nachla­ckie­rung im Her­stel­ler­werk

Ein Fahr­zeug ist auch dann noch fa­brik­neu, wenn Her­stel­lungs­män­gel vor Aus­lie­fe­rung des Fahr­zeugs im Her­stel­ler­werk nach den Pro­duk­ti­ons­richt­li­ni­en des Her­stel­lers ord­nungs­ge­mäß und oh­ne Ver­bleib ei­ner Wert­min­de­rung be­sei­tigt wor­den sind. Ein aus­ge­lie­fer­tes Fahr­zeug kann je­doch nicht mehr als Neu­fahr­zeug be­zeich­net wer­den, wenn vor der Aus­lie­fe­rung am Fahr­zeug Schä­den jen­seits ei­ner ge­wis­sen Ba­ga­tell­gren­ze auf­ge­tre­ten sind, so­dass das Fahr­zeug nach der Ver­kehrs­an­schau­ung als „Un­fall­fahr­zeug“ be­zeich­net wer­den muss.

LG Bonn, Ur­teil vom 26.09.2006 – 3 O 372/05

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Zur Aus­le­gung des Be­griffs „Trans­port­scha­den“ in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag

  1. Ein „Trans­port­scha­den“ ist je­de Be­schä­di­gung, die ein Fahr­zeug wäh­rend des Trans­ports er­lei­det, wo­bei zum Trans­port nicht nur die ei­gent­li­che Be­för­de­rung des Fahr­zeugs, son­dern auch das Auf- und Ab­la­den ge­hö­ren. Der – mehr­deu­ti­ge – Be­griff „Trans­port­scha­den“ sagt des­halb nichts über das Aus­maß des Scha­dens aus; viel­mehr kön­nen da­mit leich­te Krat­zer und Del­len eben­so ge­meint sein wie ein gra­vie­ren­der, zum Bei­spiel bei Her­un­ter­fal­len vom Trans­por­ter er­lit­te­ner Scha­den.
  2. Man­gels nä­he­rer Er­läu­te­run­gen darf der pri­va­te Durch­schnitts­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens da­von aus­ge­hen, dass ein ihm of­fen­bar­ter „Trans­port­scha­den“ ei­ne leich­te bis mit­tel­schwe­re Be­schä­di­gung ist. Mit schwe­ren und schwers­ten Be­schä­di­gun­gen muss er oh­ne Wei­te­res nicht rech­nen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 14.08.2006 – I-1 U 233/05

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Arg­lis­ti­ges Ver­schwei­gen von nicht oh­ne Wei­te­res sicht­ba­ren Lack­schä­den ei­nes Ge­braucht­wa­gen

  1. Der Käu­fer ei­nes äl­te­ren – hier zehn Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens kann zwar re­gel­mä­ßig kei­ne man­gel­freie La­ckie­rung des Fahr­zeugs er­war­ten, son­dern muss mit üb­li­chen al­ters­be­ding­ten (Stein­schlag-)Schä­den rech­nen. Ein Ge­braucht­wa­gen, des­sen La­ckie­rung groß­flä­chi­ge, nicht al­ters­be­ding­te Fle­cken auf­weist, die ver­mut­lich von ei­nem ät­zen­denb Rei­ni­gungs­mit­tel (z. B. ei­nem Fel­gen­rei­ni­ger) ver­ur­sacht wur­den, ist aber i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft. Das gilt auch dann, wenn sich die Fle­cken durch Po­lie­ren des Lacks weit­ge­hend ent­fer­nen las­sen soll­ten.
  2. Weiß der Ver­käu­fer ei­nes – hier zehn Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens, dass das Fahr­zeug nicht al­ters­be­ding­te, ei­nen Sach­man­gel be­grün­den­de Lack­schä­den auf­weist, die nur dann oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar sind, wenn das Fahr­zeu­g­äu­ße­re tro­cken ist, so muss er ei­nen po­ten­zi­el­len Käu­fer auf die­se Lack­schä­den je­den­falls dann hin­wei­sen, wenn das Fahr­zeug bei der Be­sich­ti­gung durch den po­ten­zi­el­len Käu­fer nass ist.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 21.03.2006 – 18 U 1936/05

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Lack­scha­den an ei­nem Neu­wa­gen – Spot-Re­pair-Ver­fah­ren

  1. Ein Sach­man­gel be­rech­tigt den Käu­fer grund­sätz­lich erst dann zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, wenn er dem Ver­käu­fer ver­geb­lich ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung (§ 439 I BGB) ge­setzt hat.
  2. Ei­ner Frist­set­zung be­darf es auch dann, wenn der Ver­käu­fer ei­nes Neu­wa­gens an­bie­tet, ei­nen Lack­scha­den am Dach des Fahr­zeug im Spot-Re­pair-Ver­fah­ren in­stand zu set­zen, ob­wohl der Scha­den nur durch ei­ne Neu­la­ckie­rung des gan­zen Dachs ord­nungs­ge­mäß be­sei­tigt wer­den kann. Ins­be­son­de­re liegt in die­sem – un­zu­rei­chen­den – An­ge­bot kei­ne ernst­haf­te und end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung i. S. des § 323 II Nr. 1 BGB.

OLG Hamm, Ur­teil vom 12.05.2005 – 28 U 179/04

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung durch Ver­schwei­gen um­fang­rei­cher La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten

Sind an ei­nem Ge­braucht­wa­gen um­fang­rei­che La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten vor­ge­nom­men wor­den, so muss der – hier ge­werb­li­che – Ver­käu­fer des Fahr­zeugs die­sen Um­stand dem Käu­fer auch dann un­ge­fragt of­fen­ba­ren, wenn den La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten nicht der Be­sei­ti­gung ei­nes Un­fall­scha­dens dien­ten. Denn bei ei­nem Wei­ter­ver­kauf des Pkw durch den Käu­fer könn­te ein Kauf­in­ter­es­sent an­ge­sichts der La­ckier- und Spach­tel­ar­bei­ten den – letzt­lich un­be­grün­de­ten – Ver­dacht he­gen, das Fahr­zeug sei ein Un­fall­wa­gen, und des­halb al­len­falls be­reit sein, für das Fahr­zeug ei­nen er­heb­lich ver­min­der­ten Kauf­preis zu zah­len, so­fern er nicht so­gar vom Kauf Ab­stand nimmt.

OLG Bam­berg, Ur­teil vom 03.05.2005 – 5 U 99/04
(vor­an­ge­hend: LG Co­burg, Ur­teil vom 24.03.2004 – 22 O 673/03)

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Kein Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens trotz Nachla­ckie­rung

Ein Ge­braucht­wa­gen ist nicht man­gel­haft, wenn er ei­ne Nachla­ckie­rung auf­weist, die ihn we­der tech­nisch noch wirt­schaft­lich noch op­tisch ent­wer­tet und nur bei ge­nau­er In­au­gen­schein­nah­me durch ei­nen er­fah­re­nen Sach­ver­stän­di­gen oder mit tech­ni­schem Auf­wand (Lack­stär­ke­mes­sung) fest­zu­stel­len ist.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 08.11.2002 – 3 U 37/02

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