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Probleme beim Autokauf?

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Tag: Auf­klä­rungs­pflicht

Auf­klä­rungs­pflicht des Ver­käu­fers über das Er­for­der­nis von Fach­kennt­nis­sen bei der Selbst­mon­ta­ge ei­ner So­lar­hei­zungs­an­la­ge

Der Ver­käu­fer muss den Käu­fer ei­nes Bau­sat­zes für die Selbst­mon­ta­ge ei­ner So­lar­hei­zungs­an­la­ge nicht aus­drück­lich dar­auf hin­wei­sen, dass die Mon­ta­ge der So­lar­an­la­ge ein ge­wis­ses hand­werk­li­ches Ge­schick vor­aus­setzt. For­dert die Mon­ta­ge­an­lei­tung der Her­stel­le­rin für die Mon­ta­ge je­doch Fach­kennt­nis­se ent­spre­chend ei­ner ab­ge­schlos­se­nen Be­rufs­aus­bil­dung im Gas-/Was­ser­in­stal­la­ti­ons­hand­werk, muss der Ver­käu­fer den Käu­fer hier­über selbst dann un­ter­rich­ten, wenn er meint, die Mon­ta­ge­an­wei­sung sei in­so­weit tat­säch­lich un­zu­tref­fend und recht­lich un­ver­bind­lich. An­dern­falls kann der Käu­fer die Rück­gän­gig­ma­chung des Kauf­ver­tra­ges we­gen fahr­läs­si­ger Ver­let­zung ei­ner vor­ver­trag­li­chen Auf­klä­rungs­pflicht ver­lan­gen.

BGH, Ur­teil vom 13.06.2007 – VI­II ZR 236/06

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Auf­klä­rungs­pflicht des Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers über die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung

Ein Ge­braucht­wa­gen­käu­fer darf re­gel­mä­ßig da­von aus­ge­hen, dass ei­ne oh­ne Ein­schrän­kung ge­mach­te Ki­lo­me­ter­an­ga­be sich auf die für ihn maß­geb­li­che Ge­samt­fahr­leis­tung des Fahr­zeugs be­zieht. Ist dem Ver­käu­fer die er­heb­li­che Ab­wei­chung zwi­schen der tat­säch­li­chen Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs und den Ta­chostand be­kannt, muss er grund­sätz­lich auch un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren.

OLG Köln, Ur­teil vom 13.03.2007 – 22 U 170/06

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Hin­weis­pflicht ei­ner Kfz-Werk­statt auf fäl­li­ge War­tungs­ar­bei­ten

  1. Der Kun­de ei­ner Kfz-Ver­trags­werk­statt darf er­war­ten, dass er auf fäl­li­ge oder un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen­de War­tungs­ar­bei­ten (hier: Er­satz des Zahn­rie­mens) hin­ge­wie­sen wird. Ei­ne Kfz-Ver­trags­werk­statt muss ei­nen Kun­den auf ein vom Fahr­zeug­her­stel­ler emp­foh­le­nes Aus­wech­seln von Fahr­zeug­tei­len aber (noch) nicht hin­wei­sen, wenn das vom Her­stel­ler emp­foh­le­ne War­tungs­in­ter­vall zum Zeit­punkt der Re­pa­ra­tur des Fahr­zeugs noch nicht ab­ge­lau­fen ist und auch nicht in­ner­halb der nächs­ten drei Mo­na­te ab­läuft.
  2. Ei­ne Au­to­re­pa­ra­tur­werk­statt hat sich grund­sätz­lich dar­auf zu be­schrän­ken, die kon­kret in Auf­trag ge­ge­be­nen Ar­bei­ten aus­zu­füh­ren. Nur bei ganz un­be­stimm­ten Re­pa­ra­tur­auf­trä­gen (z. B. „Mo­tor läuft un­rund” oder „Öl­ver­lust”) hat sie al­le kon­kret mög­li­chen Ur­sa­chen für den Man­gel zu über­prü­fen. Wird je­doch bei Durch­füh­rung der Re­pa­ra­tur­ar­beit ein die Be­triebs­si­cher­heit des Fahr­zeugs be­ein­träch­ti­gen­der Man­gel er­kannt, so be­grün­det dies dem Kun­den ge­gen­über ei­ne Mit­tei­lungs­pflicht, da­mit der Kun­de über Maß­nah­men zur Be­sei­ti­gung des Man­gels ent­schei­den kann.

AG Bran­den­burg, Ur­teil vom 08.01.2007 – 31 C 59/06

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung über ei­nen Un­fall­scha­den an ei­nem Pkw

Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler ist ge­ne­rell nicht ver­pflich­tet, ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf auf Män­gel zu un­ter­su­chen. Ei­ne Un­ter­su­chungs­pflicht ist aber bei Vor­lie­gen be­son­de­rer Um­stän­de (hier: Mit­tei­lung des Vor­ei­gen­tü­mers über ei­nen Un­fall­scha­den) zu be­ja­hen.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 08.12.2006 – 7 U 74/06

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Zur Aus­le­gung des Be­griffs „Trans­port­scha­den“ in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag

  1. Ein „Trans­port­scha­den“ ist je­de Be­schä­di­gung, die ein Fahr­zeug wäh­rend des Trans­ports er­lei­det, wo­bei zum Trans­port nicht nur die ei­gent­li­che Be­för­de­rung des Fahr­zeugs, son­dern auch das Auf- und Ab­la­den ge­hö­ren. Der – mehr­deu­ti­ge – Be­griff „Trans­port­scha­den“ sagt des­halb nichts über das Aus­maß des Scha­dens aus; viel­mehr kön­nen da­mit leich­te Krat­zer und Del­len eben­so ge­meint sein wie ein gra­vie­ren­der, zum Bei­spiel bei Her­un­ter­fal­len vom Trans­por­ter er­lit­te­ner Scha­den.
  2. Man­gels nä­he­rer Er­läu­te­run­gen darf der pri­va­te Durch­schnitts­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens da­von aus­ge­hen, dass ein ihm of­fen­bar­ter „Trans­port­scha­den“ ei­ne leich­te bis mit­tel­schwe­re Be­schä­di­gung ist. Mit schwe­ren und schwers­ten Be­schä­di­gun­gen muss er oh­ne Wei­te­res nicht rech­nen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 14.08.2006 – I-1 U 233/05

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(Kei­ne) Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes Un­fall­scha­dens durch Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss sich al­len­falls dann vor­wer­fen las­sen, er ha­be ei­nen Un­fall­scha­den des Fahr­zeugs arg­lis­tig ba­ga­tel­li­siert, wenn er ge­gen­über dem Käu­fer we­sent­li­che Un­fall­fol­gen, von de­nen er an­neh­men muss­te, sie könn­ten für den Kauf­ent­schluss des Käu­fers be­deut­sam sein, nicht er­wähnt hat. Ei­ne arg­lis­ti­ge Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes Un­fall­scha­dens liegt des­halb nicht vor, wenn der Ver­käu­fer un­er­wähnt lässt, dass die Mo­tor­hau­be und ein Kot­flü­gel nach dem Un­fall je­weils ei­ne Del­le auf­wie­sen und die Mo­tor­hau­be nur aus op­ti­schen Grün­den, näm­lich um Stein­schlag­schä­den zu be­sei­ti­gen, voll­stän­dig neu la­ckiert und beim Wie­der­ein­bau in das Fahr­zeug neu jus­tiert wur­de.
  2. Grund­sätz­lich trifft den Käu­fer die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass der Ver­käu­fer es un­ter­las­sen hat, ihn über zu of­fen­ba­ren­de Um­stän­de (aus­rei­chend) auf­zu­klä­ren.
  3. Ein Käu­fer, der sich auf die Ver­brau­cher­schutz­vor­schrif­ten der §§ 474 ff. BGB – et­wa auf die Un­wirk­sam­keit ei­nes Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses nach § 475 I 1 BGB – be­ruft, muss grund­sätz­lich dar­le­gen und be­wei­sen, dass in sei­nem Fall ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. von § 474 I BGB vor­liegt (im An­schluss an OLG Cel­le, Urt. v. 11.08.2004 – 7 U 17/04, NJW-RR 2004, 1645, 1646).

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 23.03.2006 – 8 U 204/05

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Arg­lis­ti­ges Ver­schwei­gen von nicht oh­ne Wei­te­res sicht­ba­ren Lack­schä­den ei­nes Ge­braucht­wa­gen

  1. Der Käu­fer ei­nes äl­te­ren – hier zehn Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens kann zwar re­gel­mä­ßig kei­ne man­gel­freie La­ckie­rung des Fahr­zeugs er­war­ten, son­dern muss mit üb­li­chen al­ters­be­ding­ten (Stein­schlag-)Schä­den rech­nen. Ein Ge­braucht­wa­gen, des­sen La­ckie­rung groß­flä­chi­ge, nicht al­ters­be­ding­te Fle­cken auf­weist, die ver­mut­lich von ei­nem ät­zen­denb Rei­ni­gungs­mit­tel (z. B. ei­nem Fel­gen­rei­ni­ger) ver­ur­sacht wur­den, ist aber i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft. Das gilt auch dann, wenn sich die Fle­cken durch Po­lie­ren des Lacks weit­ge­hend ent­fer­nen las­sen soll­ten.
  2. Weiß der Ver­käu­fer ei­nes – hier zehn Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens, dass das Fahr­zeug nicht al­ters­be­ding­te, ei­nen Sach­man­gel be­grün­den­de Lack­schä­den auf­weist, die nur dann oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar sind, wenn das Fahr­zeu­g­äu­ße­re tro­cken ist, so muss er ei­nen po­ten­zi­el­len Käu­fer auf die­se Lack­schä­den je­den­falls dann hin­wei­sen, wenn das Fahr­zeug bei der Be­sich­ti­gung durch den po­ten­zi­el­len Käu­fer nass ist.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 21.03.2006 – 18 U 1936/05

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Feh­len­de Eig­nung ei­nes Kfz für den Be­trieb mit Au­to­gas

Ei­ne Kfz-Werk­statt muss ei­nen Kun­den dar­auf hin­wei­sen, dass sein Fahr­zeug nicht für ei­nen Be­trieb mit Au­to­gas ge­eig­net ist. Bleibt un­si­cher, ob ein Be­trieb mit Au­to­gas pro­blem­los mög­lich ist, muss der Kun­de auf die­se Un­si­cher­heit und die mit dem Ein­bau ei­ner Au­to­gas­an­la­ge ver­bun­de­nen Ri­si­ken hin­ge­wie­sen wer­den.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 17.03.2006 – 8 U 211/05

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Ba­ga­tel­li­sie­rung durch Be­zeich­nung ei­nes Fahr­zeugs als „Un­fall­wa­gen“

Ein ge­werb­li­cher Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer ist ver­pflich­tet, den Käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags – auch un­ge­fragt – über Un­fall­schä­den zu in­for­mie­ren, wenn er sich nicht dem Vor­wurf des arg­lis­ti­gen Ver­schwei­gens aus­set­zen will. Der blo­ße Hin­weis „Un­fall­au­to“ in ei­nem schrift­li­chen Ver­trag stellt kei­ne aus­rei­chen­de In­for­ma­ti­on des Käu­fers über vor­han­de­ne Un­fall­schä­den dar. Viel­mehr ist der schlich­te Hin­weis, ein Fahr­zeug sei ein „Un­fall­wa­gen“, we­gen sei­ner Un­be­stimmt­heit und Viel­deu­tig­keit als Ba­ga­tel­li­sie­rung an­zu­se­hen.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 20.12.2005 – 5 O 210/05

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Te­n­o­rie­rung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung durch Vor­ga­be der Be­rech­nung – „Karls­ru­her For­mel“

  1. Die Nut­zungs­ent­schä­di­gung, die ein Kfz-Käu­fer dem Ver­käu­fer bei der – hier: nach Be­rei­che­rungs­recht vor­zu­neh­men­den – Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags schul­det, ist bis zur Rück­ge­währ des Fahr­zeugs bzw., wenn der Ver­käu­fer mit der An­nah­me des Fahr­zeugs in Ver­zug ist, bis zur Zwangs­voll­stre­ckung aus dem vom Käu­fer er­strit­te­nen Zug-um-Zug-Ti­tel zu be­rech­nen. Dem muss das Ge­richt bei der Te­n­o­rie­rung, wenn al­so die Hö­he der Nut­zungs­ent­schä­di­gung noch nicht fest­steht, da­durch Rech­nung tra­gen, dass es die Nut­zungs­ent­schä­di­gung nicht ex­akt be­zif­fert, son­dern le­dig­lich ih­re Be­rech­nung vor­gibt.
  2. Bei ei­ner – hier we­gen der Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes er­heb­li­chen Un­fall­scha­dens er­folg­ten – An­fech­tung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung ist es Sa­che des An­fech­tungs­geg­ners (hier: des Kfz-Ver­käu­fers) dar­zu­le­gen und ge­ge­be­nen­falls zu be­wei­sen, dass der An­fech­ten­de (hier: der Kfz-Käu­fer) be­reits län­ger als ein Jahr vor Zu­gang sei­ner An­fech­tungs­er­klä­rung Kennt­nis von der arg­lis­ti­gen Täu­schung hat­te.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 20.12.2005 – 3 O 52/05
(nach­fol­gend: KG, Ur­teil vom 18.12.2006 – 2 U 13/06)

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