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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Mai 2023

Auf­be­wah­rung ei­nes an­geb­lich man­gel­haf­ten Fahr­zeugs durch den Ver­käu­fer

Lässt sich der Ver­käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs dar­auf ein, dass die­ses wäh­rend ei­nes Recht­streits über die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags bei ihm ver­bleibt, so ist es grund­sätz­lich nicht zu be­an­stan­den, wenn der Ver­käu­fer das Fahr­zeug oh­ne wei­te­ren Schutz un­ter frei­em Him­mel ab­stellt. Denn da­bei han­delt es sich um ei­ne üb­li­che Art der Auf­be­wah­rung von Fahr­zeu­gen. An­de­res kann aber an­zu­neh­men sein, wenn der Ver­käu­fer kon­kre­te An­halts­punk­te da­für hat, dass das Fahr­zeug un­dicht ist und des­halb durch das Ab­stel­len im Frei­en be­son­de­ren Ge­fah­ren aus­ge­setzt wird. Oh­ne ei­ne da­hin ge­hen­de Ver­ein­ba­rung ist der Ver­käu­fer in­des nicht ver­pflich­tet, das bei ihm ab­ge­stell­te Fahr­zeug auf wit­te­rungs­be­ding­te Schä­den zu un­ter­su­chen und ge­ge­be­nen­falls des­halb Schutz­maß­nah­men zu er­grei­fen. Das ist viel­mehr zu­vör­derst Auf­ga­be des Käu­fers.

OLG Hamm, Ur­teil vom 23.05.2023 – 28 U 54/21

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Ver­brau­cher­recht­li­cher Wi­der­ruf nach Ver­trags­er­fül­lung

Art. 14 IV lit. a Zif­fer i und Art. 14 V der Richt­li­nie 2011/83/EU des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25.10.2011 über die Rech­te der Ver­brau­cher, zur Ab­än­de­rung der Richt­li­nie 93/13/EWG des Ra­tes und der Richt­li­nie 1999/44/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes so­wie zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 85/577/EWG des Ra­tes und der Richt­li­nie 97/7/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes sind da­hin aus­zu­le­gen, dass sie ei­nen Ver­brau­cher von je­der Ver­pflich­tung zur Ver­gü­tung der Leis­tun­gen be­frei­en, die in Er­fül­lung ei­nes au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ab­ge­schlos­se­nen Ver­trags er­bracht wur­den, wenn ihm der be­tref­fen­de Un­ter­neh­mer die In­for­ma­tio­nen ge­mäß Art. 14 IV lit. a Zif­fer i nicht über­mit­telt hat und der Ver­brau­cher sein Wi­der­rufs­recht nach Er­fül­lung die­ses Ver­trags aus­ge­übt hat.

EuGH (Ach­te Kam­mer), Ur­teil vom 17.05.2023 – C-97/22 (DC/​HJ)

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Un­zu­tref­fen­de An­ga­be der Lauf­leis­tung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf

  1. Ist in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen der Ki­lo­me­ter­stand des Fahr­zeugs an­ge­ge­ben, liegt dann ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB a.F. vor, wenn es sich bei der An­ga­be nicht um ei­ne blo­ße Wis­sens­er­klä­rung oder – bes­ser – Wis­sens­mit­tei­lung han­delt. Das Fahr­zeug ist des­halb man­gel­haft, wenn sei­ne tat­säch­li­che Lauf­leis­tung nicht ein­mal an­nä­hernd der ver­ein­bar­ten Lauf­leis­tung ent­spricht.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen, bei dem die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung er­heb­lich un­ter der tat­säch­li­chen Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs liegt, weist nur dann ei­nen Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB a.F. auf, wenn der Käu­fer un­ter den kon­kre­ten Um­stän­den des Ein­zel­falls be­rech­tig­ter­wei­se er­war­ten durf­te, dass der an­ge­zeig­te Ki­lo­me­ter­stand die Ge­samt­lauf­leis­tung aus­weist.
  3. Auch ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler ist beim Kauf ei­nes Fahr­zeugs grund­sätz­lich nicht ge­hal­ten, die Scha­dens­his­to­rie des Fahr­zeugs bei­zu­zie­hen, um die An­ga­ben des Ver­käu­fers zur Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs zu über­prü­fen. Viel­mehr gilt, dass der Käu­fer den Be­schaf­fen­heits­an­ga­ben ei­nes red­li­chen Ver­käu­fers re­gel­mä­ßig ver­trau­en darf. Die Scha­dens­his­to­rie muss auch ein ge­werb­li­cher Käu­fer des­halb al­len­falls bei­zie­hen, wenn die kon­kre­ten – in der Per­son des Ver­käu­fers lie­gen­de oder sonst be­kann­te – Um­stän­de da­zu An­lass ge­ben.

LG Karls­ru­he, Ur­teil vom 12.05.2023 – 6 O 120/22

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