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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: April 2023

Auf­klä­rungs­pflicht bei Er­werb ei­nes Ge­braucht­wa­gens von ei­nem „flie­gen­den“ Zwi­schen­händ­ler

  1. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens kann zwar grund­sätz­lich nicht er­war­ten, dar­über in­for­miert zu wer­den, wie, wann und von wem der Ver­käu­fer das Fahr­zeug er­wor­ben hat. Das gilt aber aus­nahms­wei­se dann nicht, wenn die Um­stän­de des Er­werbs den Ver­dacht na­he­le­gen, dass es wäh­rend der Be­sitz­zeit des Vor­ei­gen­tü­mers zur un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung des Fahr­zeugs ge­kom­men ist. Sol­che Um­stän­de sind zum Bei­spiel ge­ge­ben, wenn der Ver­käu­fer das Fahr­zeug selbst kurz zu­vor von ei­nem „flie­gen­den“ Zwi­schen­händ­ler er­wor­ben hat. In ei­nem sol­chen Fall ist der Ver­käu­fer zur Auf­klä­rung des Käu­fers ver­pflich­tet, weil der Ver­dacht na­he­liegt, dass es wäh­rend der Be­sitz­zeit des un­be­kann­ten Vor­ei­gen­tü­mers zu Ma­ni­pu­la­tio­nen am Ki­lo­me­ter­zäh­ler oder ei­ner sons­ti­gen un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung des Fahr­zeugs ge­kom­men ist.
  2. Ver­wei­gert ein Schuld­ner die Er­fül­lung ei­nes Zah­lungs­an­spruchs ernst­haft und end­gül­tig, so ver­wei­gert er zu­gleich jeg­li­chen Er­satz von Rechts­an­walts­kos­ten, die zur Durch­set­zung des An­spruchs auf­ge­wen­det wur­den (im An­schluss an OLG Ham­burg, Urt. v. 03.02.2010 – 4 U 17/09, ju­ris Rn. 58).

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 20.04.2023 – 10 U 50/22

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(Kein) kon­klu­den­ter Ver­zicht auf Ge­währ­leis­tungs­rech­te

  1. An die An­nah­me ei­nes kon­klu­den­ten Ver­zichts (hier: auf Ge­währ­leis­tungs­rech­te) sind stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len; der da­hin ge­hen­de Wil­le muss un­zwei­fel­haft und ein­deu­tig nach au­ßen tre­ten (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.06.1995 – VII ZR 118/94, NJW-RR 1996, 237).
  2. Ein bei Ge­fahr­über­gang vor­lie­gen­der, die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht be­ein­träch­ti­gen­der „nor­ma­ler“ – dem Al­ter, der Lauf­leis­tung und der Qua­li­täts­stu­fe ent­spre­chen­der – Ver­schleiß ei­nes für den Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­se­nen Ge­braucht­wa­gens be­grün­det im Grund­satz kei­nen Sach­man­gel des Fahr­zeugs. Dies gilt auch dann, wenn sich dar­aus in ab­seh­ba­rer Zeit, ins­be­son­de­re bei der durch Ge­brauch und Zeit­ab­lauf zu er­war­ten­den wei­te­ren Ab­nut­zung, ein Er­neue­rungs­be­darf er­gibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18, NJW 2021, 151 Rn. 23 m. w. Nachw.).
  3. Die Par­tei, die sich auf au­ßer­halb ei­ner Ur­kun­de lie­gen­de Um­stän­de be­ruft, um ei­nen vom Text der Ur­kun­de ab­wei­chen­den über­ein­stim­men­den Wil­len der Be­tei­lig­ten nach­zu­wei­sen oder den In­halt des Be­ur­kun­de­ten aus der Sicht des Er­klä­rungs­emp­fän­gers (§§ 133, 157 BGB) zu deu­ten, trifft die Be­weis­last für das Vor­lie­gen die­ser Um­stän­de (im An­schluss an BGH, Urt. v. 05.07.2002 – V ZR 143/01, NJW 2002, 3164, 3165).
  4. Die rechts­ge­schäft­li­che Be­hand­lung ei­ner „Ver­trags­um­schrei­bung“ rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Grund­sät­zen der §§ 133, 157 BGB. Da­bei kann § 151 Satz 1 Fall 2 BGB und § 267 I 1 BGB Be­deu­tung zu­kom­men.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 18.04.2023 – 19 U 15/22

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