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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ok­to­ber 2022

Fern­ab­schal­tung ei­ner Elek­tro­fahr­zeug-Bat­te­rie durch den Ver­mie­ter

Ei­ne Klau­sel in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen, die dem Ver­mie­ter ei­ner Au­to­bat­te­rie nach au­ßer­or­dent­li­cher Kün­di­gung des Miet­ver­trags die Fern­sper­rung der Auf­la­de­mög­lich­keit er­laubt, ist we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Mie­ters als Ver­brau­cher un­wirk­sam, wenn die­ser die Wei­ter­be­nut­zung der Bat­te­rie und sei­nes ge­son­dert er­wor­be­nen, ge­leas­ten oder ge­mie­te­ten Elek­tro­fahr­zeugs im Streit­fall nur durch ge­richt­li­che Gel­tend­ma­chung ei­ner wei­te­ren Ge­brauchs­über­las­sung er­rei­chen kann.

BGH, Ur­teil vom 26.10.2022 – XII ZR 89/21

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Wert­er­satz nach Wi­der­ruf ei­nes Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags zur Fi­nan­zie­rung ei­nes Kfz-Kauf­prei­ses

Bei ei­nem mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Fahr­zeug­kauf­ver­trag ver­bun­de­nen und vom Dar­le­hens­neh­mer wi­der­ru­fe­nen All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag ist für die Be­rech­nung des Wert­er­satz­an­spruchs nach § 357 VII BGB in der bis zum 27.05.2022 gel­ten­den Fas­sung (nun­mehr: § 357a I BGB) bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­brau­cher der Händ­ler­ver­kaufs­preis ein­schließ­lich Händ­ler­mar­ge und Um­satz­steu­er und bei Rück­ge­währ des Fahr­zeugs an den Dar­le­hens­ge­ber oder den Händ­ler der Händ­ler­ein­kaufs­preis zu­grun­de zu le­gen.

BGH, Ur­teil vom 25.10.2022 – XI ZR 44/22

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(Kein) Ab­han­den­kom­men ei­nes für ei­ne Pro­be­fahrt über­las­se­nen Kfz

  1. Ein Kraft­fahr­zeug kommt dem Ei­gen­tü­mer nicht i. S. von § 935 I 1 BGB ab­han­den, wenn er es ei­nem ver­meint­li­chen Kauf­in­ter­es­sen­ten für ei­ne ein­stün­di­ge un­be­glei­te­te Pro­be­fahrt auf öf­fent­li­chen Stra­ßen über­lässt und das Fahr­zeug nicht durch ei­ner Be­glei­tung ver­gleich­ba­re tech­ni­sche Vor­keh­run­gen ge­si­chert ist (im An­schluss an BGH, Urt. v. 18.09.2020 – V ZR 8/19, ju­ris Rn. 10).
  2. Die durch die Im­ple­men­tie­rung von SIM-Kar­ten er­öff­ne­te Mög­lich­keit, das Fahr­zeug zu or­ten, ist je­den­falls dann kei­ne ei­ner Be­glei­tung ver­gleich­ba­re tech­ni­sche Vor­rich­tung zur Si­che­rung des Fahr­zeugs, wenn nicht der Fahr­zeug­ei­gen­tü­mer selbst das Fahr­zeug or­ten kann, son­dern dies nur der Po­li­zei im Zu­sam­men­wir­ken mit dem Fahr­zeug­her­stel­ler mög­lich ist.
  3. Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass der Er­wer­ber ei­nes Kraft­fahr­zeugs nicht in gu­tem Glau­ben (§ 935 II BGB) war, trifft den­je­ni­gen, der sich dar­auf be­ruft. Al­ler­dings hat der Er­wer­ber re­gel­mä­ßig ei­ne so­ge­nann­te se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last hin­sicht­lich der Vor­la­ge und Prü­fung der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief): Er muss vor­tra­gen, wann, wo und durch wen ihm die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II vor­ge­legt wur­de und dass er sie über­prüft hat. Es ist dann Sa­che des Geg­ners zu be­wei­sen, dass die­se An­ga­ben nicht zu­tref­fen.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 12.10.2022 – 7 U 974/21

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Ver­let­zung des An­spruchs auf recht­li­ches Ge­hör im VW-Ab­gas­skan­dal – Au­di A6

Zur Ver­let­zung des An­spruchs der Par­tei auf recht­li­ches Ge­hör ge­mäß Art. 103 I GG im Zu­sam­men­hang mit Vor­trag über die Ent­behr­lich­keit der Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung (hier: gänz­lich un­be­rück­sich­tigt ge­blie­be­ner Vor­trag des Käu­fers zu ei­ner wei­te­ren im Fahr­zeug ver­bau­ten un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung in Ge­stalt ei­nes „Ther­mo­fens­ters“ und zu ei­nem un­ab­hän­gig von ei­ner Nach­bes­se­rung dem Fahr­zeug an­haf­ten­den mer­kan­ti­len Min­der­wert we­gen Be­trof­fen­heit vom so­ge­nann­ten Ab­gas­skan­dal).

BGH, Be­schluss vom 05.10.2022 – VI­II ZR 88/21

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Zur sub­stan­zi­ier­ten Dar­le­gung ei­nes Man­gels bei be­haup­te­ten „Phan­tom­brem­sun­gen“ ei­nes Tes­la Mo­del 3

  1. Macht der Käu­fer ei­nes Tes­la Mo­del 3 gel­tend, das Fahr­zeug sei ge­mäß § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil es zu „Phan­tom­brem­sun­gen“ kom­me, die ih­re Ur­sa­che in den Be­son­der­hei­ten des GPS-un­ter­stütz­ten Ab­stands­ge­schwin­dig­keits­reg­lers hät­ten, dann kön­nen als Ver­gleichs­maß­stab nicht Fahr­zeu­ge an­de­rer Her­stel­ler her­an­ge­zo­gen wer­den, die mit Ab­stands­ge­schwin­dig­keits­reg­lern oh­ne GPS-Un­ter­stüt­zung aus­ge­stat­tet sind. Ob das Fahr­zeug „ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann“, kann viel­mehr nur mit Blick auf Fahr­zeu­ge be­ur­teilt wer­den, die eben­falls mit ei­nem GPS-un­ter­stütz­ten Ab­stands­ge­schwin­dig­keits­reg­ler aus­ge­stat­tet sind.
  2. Ein Kraft­fahr­zeug, das dem Stand der Tech­nik gleich­ar­ti­ger Fahr­zeu­ge ent­spricht, ist nicht des­we­gen nach § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil der Stand der Tech­nik hin­ter der tat­säch­li­chen oder durch­schnitt­li­chen Käu­fe­rer­war­tung zu­rück­bleibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 04.03.2009 – VI­II ZR 160/08, NJW 2009, 2056 Rn. 11).
  3. Auch ein mit ei­nem „Au­to­pi­lo­ten“ aus­ge­stat­te­ter Pkw darf nicht oh­ne zwin­gen­den Grund au­to­ma­tisch „stark brem­sen“ i. S. von § 4 I 2 StVO. Ein „star­kes Brem­sen“ in die­sem Sin­ne liegt vor, wenn es durch hef­ti­ges Brem­sen zu ei­ner ho­hen Brems­ver­zö­ge­rung kommt, wie es et­wa bei ei­ner „Voll­brem­sung“ der Fall ist.

OLG Mün­chen, Be­schluss vom 04.10.2022 – 8 U 1627/22

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