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Ar­chiv: Sep­tem­ber 2022

Gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes ge­brauch­ten Fahr­zeugs

Be­ruft sich der Er­wer­ber ei­nes ge­brauch­ten Fahr­zeugs auf den gut­gläu­bi­gen Er­werb, trägt der­je­ni­ge, der den gu­ten Glau­ben in Ab­re­de stellt, die Be­weis­last da­für, dass der Er­wer­ber sich die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II zur Prü­fung der Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers nicht hat vor­le­gen las­sen. Den Er­wer­ber trifft al­ler­dings re­gel­mä­ßig ei­ne se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last hin­sicht­lich der Vor­la­ge und Prü­fung der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II.

BGH, Ur­teil vom 23.09.2022 – V ZR 148/21
(vor­an­ge­hend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 21.07.2021 – 9 U 90/21)

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Dar­le­gungs- und Be­weis­last des Käu­fers für be­haup­te­te Arg­list des Ver­käu­fers

  1. Ha­ben die Par­tei­en ei­nes Kauf­ver­trags ei­nen Aus­schluss der Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel ver­ein­bart, so trägt zwar grund­sätz­lich der Käu­fer die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für sämt­li­cher Um­stän­de ei­ner Arg­list des Ver­käu­fers, wenn er gel­tend macht, der Ver­käu­fer dür­fe sich ge­mäß § 444 Fall 1 BGB nicht auf den Haf­tungs­aus­schluss be­ru­fen. Al­ler­dings kom­men dem Käu­fer Be­wei­ser­leich­te­run­gen nach den Grund­sät­zen der se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last zu­gu­te, so­weit zu den Vor­aus­set­zun­gen der arg­lis­ti­gen Täu­schung ne­ga­ti­ve Tat­sa­chen zäh­len, wie et­wa hin­sicht­lich ei­ner un­ter­blie­be­nen Of­fen­ba­rung bei ei­ner Täu­schung durch Ver­schwei­gen. In­so­weit muss er le­dig­lich die von dem Ver­käu­fer in räum­li­cher, zeit­li­cher und in­halt­li­cher Wei­se zu spe­zi­fi­zie­ren­de Auf­klä­rung aus­räu­men.
  2. Legt der Ver­käu­fer nicht dar, dass er dem Käu­fer den Man­gel of­fen­bart hat, be­haup­tet er aber gleich­zei­tig, er sei da­von aus­ge­gan­gen, dass der Käu­fer (an­der­wei­tig) auf­ge­klärt wor­den sei, et­wa durch ihm vor­lie­gen­de Un­ter­la­gen, ist es Sa­che des Ver­käu­fers, die­je­ni­gen Um­stän­de in räum­li­cher, zeit­li­cher und in­halt­li­cher Wei­se zu kon­kre­ti­sie­ren, auf­grund de­rer er trotz un­ter­blie­be­ner ei­ge­ner Auf­klä­rung da­von aus­ge­gan­gen sein will, der Käu­fer ha­be Kennt­nis von dem Man­gel ge­habt.
  3. Ein ver­stän­di­ger und red­li­cher Ver­käu­fer darf zwar da­von aus­ge­hen, dass bei ei­ner Be­sich­ti­gung der Kauf­sa­che oh­ne Wei­te­res er­kenn­ba­re Män­gel auch dem Käu­fer ins Au­ge sprin­gen wer­den und des­halb ei­ne ge­son­der­te Auf­klä­rung nicht er­for­der­lich ist. Kon­stel­la­tio­nen, in de­nen dem Käu­fer auf an­de­re Wei­se die Mög­lich­keit ge­ge­ben wird, sich Kennt­nis von ei­nem Man­gel der Kauf­sa­che zu ver­schaf­fen, ste­hen dem aber nicht oh­ne Wei­te­res gleich. Mit Blick auf über­ge­be­ne Un­ter­la­gen, aus de­nen sich die Man­gel­haf­tig­keit der Kauf­sa­che er­gibt, ist ei­ne Gleich­stel­lung nur ge­recht­fer­tigt, wenn ein Ver­käu­fer auf­grund der Um­stän­de die be­rech­tig­te Er­war­tung ha­ben kann, dass der Käu­fer die Un­ter­la­gen als Grund­la­ge sei­ner Kauf­ent­schei­dung durch­se­hen wird. So liegt es et­wa, wenn der Ver­käu­fer dem Käu­fer im Zu­sam­men­hang mit mög­li­chen Män­geln ein Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten über­reicht.

BGH, Ur­teil vom 23.09.2022 – V ZR 133/21

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Ver­let­zung des An­spruchs auf recht­li­ches Ge­hör – Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung

Zur Ver­let­zung des An­spruchs der Par­tei auf recht­li­ches Ge­hör ge­mäß Art. 103 I GG im Zu­sam­men­hang mit Vor­trag zur Ent­behr­lich­keit der Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung we­gen Fehl­schla­gens der Nach­bes­se­rung so­wie we­gen Un­zu­mut­bar­keit (wei­te­rer) Nach­er­fül­lungs­ver­su­che (hier: un­be­rück­sich­tigt ge­blie­be­ner Vor­trag des Käu­fers zu trotz Re­pa­ra­tur­ver­su­chen fort­be­ste­hen­den Man­gel­sym­pto­men und zur Si­cher­heits­re­le­vanz der als Sach­man­gel gel­tend ge­mach­ten Funk­ti­ons­stö­rung).

BGH, Be­schluss vom 06.09.2022 – VI­II ZR 352/21

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