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Ar­chiv: Ok­to­ber 2021

An­ga­be der Lauf­leis­tung ei­nes Ge­braucht­wa­gens „lt. Vor­be­sit­zer“

  1. An­ga­ben zur Lauf­leis­tung ei­nes Ge­braucht­wa­gens, für die sich der Ver­käu­fer – hier: durch den Zu­satz „lt. Vor­be­sit­zer“ – auf ei­ne be­stimm­te Quel­le be­zieht und so hin­rei­chend deut­lich macht, dass er kein ei­ge­nes Wis­sen kom­mu­ni­ziert, füh­ren nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB. Es liegt viel­mehr nur ei­ne Wis­sens­er­klä­rung oder – bes­ser – Wis­sens­mit­tei­lung vor, mit der An­ga­ben (hier: des Vor­be­sit­zers) zur Lauf­leis­tung wie­der­ge­ge­ben wer­den.
  2. Ei­nen Ge­braucht­wa­gen­händ­ler trifft kei­ne ge­ne­rel­le, an­las­s­un­ab­hän­gi­ge Ob­lie­gen­heit, ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf um­fas­send zu un­ter­su­chen. Der Händ­ler ist da­her grund­sätz­lich nicht ge­hal­ten, die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs zu er­mit­teln. Hier­zu kann er viel­mehr nur auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de ge­hal­ten sein, die für ihn den kon­kre­ten Ver­dacht be­grün­den, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung. Sol­che Um­stän­de lie­gen nicht schon dann vor, wenn ein Pkw, der rund zehn Jah­re als Fir­men­wa­gen im Ein­satz ge­we­sen ist, le­dig­lich rund 173.000 km zu­rück­ge­legt ha­ben soll.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 27.10.2021 – 46 O 262/21

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Ver­wer­fung ei­ner aus­schließ­lich auf neu­es Vor­brin­gen ge­stütz­ten Be­ru­fung durch Be­schluss

Wird ei­ne Be­ru­fung aus­schließ­lich auf neu­es Vor­brin­gen ge­stützt, kann sie oh­ne Wei­te­res durch Be­schluss ver­wor­fen wer­den, wenn die Be­ru­fungs­be­grün­dung kei­ne An­ga­ben zu den Tat­sa­chen ent­hält, die ei­ne Zu­las­sung des neu­en Vor­brin­gens nach § 531 II ZPO recht­fer­ti­gen. Dass das Vor­brin­gen zu­zu­las­sen wä­re, wenn es sich im Ver­lauf des Be­ru­fungs­ver­fah­rens als un­strei­tig er­wie­se, steht dem nicht ent­ge­gen (im An­schluss an BGH, Beschl. v. 09.10.2014 – V ZB 225/12, NJW-RR 2015, 465).

BGH, Be­schluss vom 12.10.2021 – VI ZB 76/19

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Be­rück­sich­ti­gung ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung bei Be­mes­sung der Rechts­mit­tel­be­schwer

  1. Bei ei­nem auf Rück­tritt ge­stütz­ten Rück­zah­lungs­ver­lan­gen sind zu­rück­zu­ge­wäh­ren­de Ge­gen­for­de­run­gen bei der Be­mes­sung des Werts des Be­schwer­de­ge­gen­stands dann min­dernd zu be­rück­sich­ti­gen, wenn der Rück­ge­währ­gläu­bi­ger die Rück­zah­lung Zug um Zug ge­gen Er­stat­tung ei­ner (be­zif­fer­ten) Ge­gen­for­de­rung be­gehrt. Denn dar­in liegt – so­fern kein Auf­rech­nungs­ver­bot be­steht – ei­ne zum Er­lö­schen der ge­rin­ge­ren Ge­gen­for­de­rung füh­ren­de (kon­klu­den­te) Auf­rech­nung (im An­schluss an BGH, Urt. v. 25.04.2017 – XI ZR 108/16, WM 2017, 1008 Rn. 20).
  2. Ent­spre­chen­des gilt, wenn der Klä­ger die Hö­he der von ihm dem Be­klag­ten zu­ge­bil­lig­ten Ge­gen­for­de­rung – hier: Nut­zungs­ent­schä­di­gung – zwar nicht kon­kret be­zif­fert, aber in dem Be­ru­fungs­ver­fah­ren die we­sent­li­chen Pa­ra­me­ter zu der Be­rech­nung der Ge­gen­for­de­rung in sei­nem Be­ru­fungs­an­griff be­nennt.

BGH, Be­schluss vom 12.10.2021 – VI­II ZR 255/20

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Ver­dacht ei­nes Man­gels als Sach­man­gel – „an­ge­leg­ter“ Mo­tor­scha­den

  1. Wird ein Neu­wa­gen oh­ne Was­ser­pum­pen­rad und da­mit mit ei­nem Sach­man­gel aus­ge­lie­fert und muss des­halb die ers­te Fahrt mehr­fach we­gen ei­ner er­höh­ten Kühl­was­ser­tem­pe­ra­tur un­ter­bro­chen wer­den, so be­steht ein hin­rei­chend kon­kre­ter Ver­dacht da­für, dass durch die­se ers­te Fahrt ein Mo­tor­scha­den an­ge­legt wur­de. Die­ser kon­kre­te Ver­dacht ist eben­falls un­ter den Be­griff des Sach­man­gels zu sub­su­mie­ren, auch wenn er bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer noch nicht ge­ge­ben war.
  2. Die Kos­ten, die der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens für Win­ter­rä­der auf­wen­det, sind zwar – an­ders als die Kos­ten für die Mon­ta­ge der Win­ter­rä­der – kei­ne not­wen­di­gen Ver­wen­dun­gen i. S. von § 347 II 1 BGB. Der Ver­käu­fer kann die­se Kos­ten dem Käu­fer nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt vom Kauf­ver­trag aber ge­mäß § 437 Nr. 3 Fall 2, § 284 BGB er­set­zen müs­sen.

LG Schwein­furt, Ur­teil vom 07.10.2021 – 22 O 541/20

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Zu­läs­sig­keit ei­ner Fest­stel­lungs­kla­ge im VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Zum Fest­stel­lungs­in­ter­es­se bei ei­ner Kla­ge auf Fest­stel­lung der Scha­dens­er­satz­pflicht in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall.
  2. Auf mög­li­che künf­ti­ge Be­las­tun­gen mit Auf­wen­dun­gen, die nur im Rah­men des gro­ßen Scha­dens­er­sat­zes er­satz­fä­hig wä­ren, kann der Klä­ger sein Fest­stel­lungs­in­ter­es­se nicht stüt­zen, wenn er sich nicht für die Gel­tend­ma­chung des gro­ßen Scha­dens­er­sat­zes ent­schie­den hat, ob­wohl ihm die­se Ent­schei­dung mög­lich und zu­mut­bar ist.

BGH, Ur­teil vom 05.10.2021 – VI ZR 136/20

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