1. Ein als Neu­wa­gen „mit Kurz­zu­las­sung“ ver­kauf­ter Pkw ist i. S. von § 434 I 1 BGB man­gel­haft, wenn zwi­schen der Erst­zu­las­sung des Fahr­zeugs auf ei­nen Händ­ler und der Über­ga­be an den Käu­fer mehr als 30 Ta­ge lie­gen.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der die­sen dem Käu­fer ver­spä­tet über­gibt und über­eig­net, hat dem Käu­fer die Wert­min­de­rung zu er­set­zen, die das Fahr­zeug in dem für die Ver­zö­ge­rung re­le­van­ten Zeit­raum er­lit­ten hat. Bei der Er­mitt­lung der Wert­min­de­rung ist auf den tat­säch­lich ver­ein­bar­ten Kauf­preis und nicht auf den vom Fahr­zeug­her­stel­ler an­ge­ge­be­nen Lis­ten­preis des Fahr­zeugs ab­zu­stel­len.
  3. Ein Kfz-Käu­fer hat zwar grund­sätz­lich An­spruch auf ei­ne Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung, wenn der Ver­käu­fer mit der kauf­ver­trag­lich ge­schul­de­ten Über­ga­be und Über­eig­nung des Fahr­zeugs in Ver­zug ge­rät. Ein sol­cher An­spruch be­steht aber nicht, wenn dem Käu­fer die Nut­zung ei­nes an­de­ren Fahr­zeugs – ins­be­son­de­re die Wei­ter­nut­zung des bis­her ge­nutz­ten Fahr­zeugs – mög­lich und zu­mut­bar ist.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.08.2019 – 3 U 6/19
(vor­an­ge­hend: LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 07.06.2018 – 14e O 252/14)

Das Ur­teil des OLG Düs­sel­dorf ist zu­sam­men mit der erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung des LG Düs­sel­dorf hier ver­öf­fent­licht.

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