1. An­ga­ben zum Fahr­zeug, die ein Kfz-Ver­käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags in ei­nem In­se­rat – hier: auf der In­ter­net­platt­form „AutoScout24.​de“ – macht, füh­ren zu ei­ner ent­spre­chen­den Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB), wenn der Ver­käu­fer sie nicht bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags be­rich­tigt. Stel­len sich die An­ga­ben nach Ab­schluss des Kauf­ver­trags als falsch her­aus, haf­tet der Ver­käu­fer, weil das Fahr­zeug nicht die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat.
  2. Die An­ga­be „HU neu“ oder „TÜV neu“ ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers be­inhal­tet die still­schwei­gen­de Ver­ein­ba­rung, dass sich das ver­kauf­te Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer in ei­nem für die Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO ge­eig­ne­ten ver­kehrs­si­che­ren Zu­stand be­fin­de. An ei­ner sol­chen Bechaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung fehlt es aber, wenn der Ver­käu­fer dem Käu­fer le­dig­lich an­bie­tet, das Fahr­zeug zur Haupt­un­ter­su­chung vor­zu­füh­ren, und der Käu­fer die­ses An­ge­bot nicht an­nimmt.

OLG Cel­le, Be­schluss vom 09.01.2019 – 7 U 385/18
(vor­an­ge­hend: LG Ver­den, Ur­teil vom 26.09.2018 – 5 O 220/17)

Der Hin­weis­be­schluss des OLG Cel­le ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Ver­den hier ver­öf­fent­licht.

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