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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Au­gust 2018

Kein Man­gel ei­nes Neu­wa­gens we­gen nicht vor­aus­schau­end agie­ren­der Fah­re­ras­sis­tenz­sys­te­me – „DRI­VE PI­LOT“

  1. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens – hier: ei­nes Mer­ce­des-Benz E 220 d Li­mou­si­ne – kann beim heu­ti­gen Stand der Tech­nik (noch) nicht i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB er­war­ten, dass die As­sis­tenz­sys­te­me des Fahr­zeugs mit al­len Ver­kehrs­si­tua­tio­nen zu­recht­kom­men und sich so vor­aus­schau­end ver­hal­ten wie ein mensch­li­cher Fah­rer. Der Käu­fer kann le­dig­lich er­war­ten, dass die „Ba­sis­si­cher­heit“ ge­währ­leis­tet ist. Es darf des­halb nicht zu Si­tua­tio­nen kom­men, in de­nen die As­sis­tenz­sys­te­me selbst­stän­dig ver­kehrs­ord­nungs­wid­ri­ge Fahr­ma­nö­ver durch­füh­ren, bei de­nen bei­spiels­wei­se die zu­läs­si­ge Höchst­ge­schwin­dig­keit über­schrit­ten wird.
  2. An­ga­ben ei­nes Fahr­zeug­her­stel­lers in ei­ner Be­triebs­an­lei­tung sind kei­ne „öf­fent­li­chen Äu­ße­run­gen“ i. S. des § 434 I 3 BGB.

AG Dort­mund, Ur­teil vom 07.08.2018 – 425 C 9453/17

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Kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung be­züg­lich der an ei­nem Ge­braucht­wa­gen an­ge­brach­ten Um­welt­pla­ket­te

  1. Der Ver­käu­fer und der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens tref­fen re­gel­mä­ßig, oh­ne die­sen Ge­sichts­punkt aus­drück­lich zu the­ma­ti­sie­ren, ei­ne – kon­klu­den­te – Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass das Fahr­zeug die Um­welt­pla­ket­te, die im Zeit­punkt des Ver­kaufs dar­an an­ge­bracht ist, auch füh­ren darf (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 22.12.2011 – I-22 U 103/11, ju­ris Rn. 19).
  2. Ein pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass der Kauf­sa­che ei­ne – hier: kon­klu­dent – ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit fehlt (§ 434 I 1 BGB). Des­halb kann sich der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens, an dem im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne „fal­sche“ Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, auch dann nicht mit Er­folg auf ei­nen pau­scha­len Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­ru­fen, wenn er sich be­züg­lich der Um­welt­pla­ket­te nicht i. S. von § 444 Fall 1 BGB arg­lis­tig ver­hal­ten hat.

AG Ei­sen­hüt­ten­stadt, Ur­teil vom 09.08.2018 – 5 C 13/17
(nach­fol­gend: LG Frank­furt (Oder), Ur­teil vom 23.01.2020 – 16 S 110/18)

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Mes­se­stand als be­weg­li­cher Ge­wer­be­raum im Sin­ne der Ver­brau­cher­rech­te­richt­li­nie

Art. 2 Nr. 9 der Richt­li­nie 2011/83/EU des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25.10.2011 über die Rech­te der Ver­brau­cher, zur Ab­än­de­rung der Richt­li­nie 93/13/EWG des Ra­tes und der Richt­li­nie 1999/44/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes so­wie zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 85/577/EWG des Ra­tes und der Richt­li­nie 97/7/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes ist da­hin aus­zu­le­gen, dass ein Mes­se­stand ei­nes Un­ter­neh­mers wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren in Re­de ste­hen­de, an dem der Un­ter­neh­mer sei­ne Tä­tig­kei­ten an we­ni­gen Ta­gen im Jahr aus­übt, un­ter den Be­griff „Ge­schäfts­räu­me“ im Sin­ne die­ser Be­stim­mung fällt, wenn in An­be­tracht al­ler tat­säch­li­chen Um­stän­de rund um die­se Tä­tig­kei­ten und ins­be­son­de­re des Er­schei­nungs­bilds des Mes­se­stands so­wie der vor Ort auf der Mes­se selbst ver­brei­te­ten In­for­ma­tio­nen ein nor­mal in­for­mier­ter, an­ge­mes­sen auf­merk­sa­mer und ver­stän­di­ger Ver­brau­cher ver­nünf­ti­ger­wei­se da­mit rech­nen konn­te, dass der be­tref­fen­de Un­ter­neh­mer dort sei­ne Tä­tig­kei­ten aus­übt und ihn an­spricht, um ei­nen Ver­trag zu schlie­ßen, was vom na­tio­na­len Ge­richt zu prü­fen ist.

EuGH (Ach­te Kam­mer), Ur­teil vom 07.08.2018 – C-485/17 (Ver­brau­cher­zen­tra­le Ber­lin e.V./Uni­ma­tic Ver­triebs GmbH)

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