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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: No­vem­ber 2015

Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen Neu­wa­gen – An­ge­bot und An­nah­me

In­dem ein Kfz-Händ­ler ei­nem Kun­den ein vor­aus­ge­füll­tes Be­stell­for­mu­lar zur Un­ter­schrift vor­legt, gibt er üb­li­cher­wei­se kein auf den Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­tra­ges ge­rich­te­tes An­ge­bot i. S. des § 145 BGB ab. Viel­mehr trägt re­gel­mä­ßig der Kun­de dem Händ­ler den Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­tra­ges an, in­dem er die An­ga­ben im Be­stell­for­mu­lar er­gänzt und das For­mu­lar un­ter­schreibt.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 20.11.2015 – 12 O 79/15

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung vs. Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss bei ei­nem Rechts­len­ker

Ei­ne Ver­ein­ba­rung, durch die die Rech­te des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels aus­ge­schlos­sen oder be­schränkt wer­den, ist nicht schon dann un­wirk­sam, wenn die Par­tei­en ei­ne mit die­ser Ver­ein­ba­rung un­ver­ein­ba­re Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen ha­ben. Er­for­der­lich ist viel­mehr, dass der Ver­käu­fer ei­ne mit dem Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss un­ver­ein­ba­re Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie i. S. von § 444 Fall 2 BGB über­nom­men hat. Ei­ne sol­che – über ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung hin­aus­ge­hen­de – Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie liegt nur vor, wenn der Ver­käu­fer in ver­trags­mä­ßig bin­den­der Wei­se die Ge­währ für das Vor­han­den­sein der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che über­nimmt und da­mit sei­ne Be­reit­schaft zu er­ken­nen gibt, für al­le Fol­gen des Feh­lens die­ser Be­schaf­fen­heit ein­zu­ste­hen.

AG Starn­berg, Ur­teil vom 18.11.2015 – 2 C 1339/15
(nach­fol­gend: LG Mün­chen II, Ur­teil vom 18.03.2016 – 8 S 5531/15)

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Auf­klä­rungs­pflicht über Tu­ning (OBD) bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer über Ver­än­de­run­gen, die an dem Fahr­zeug vor­ge­nom­men wur­den, je­den­falls dann von sich aus auf­klä­ren, wenn auf­grund der Ver­än­de­run­gen das Ri­si­ko be­steht, dass Ga­ran­tie­leis­tun­gen des Fahr­zeug­her­stel­lers nicht mehr (pro­blem­los) in An­spruch ge­nom­men wer­den kön­nen.
  2. Über Ver­än­de­run­gen, die an der Soft­ware des Mo­tor­steu­er­ge­räts vor­ge­nom­men wur­den, muss ein Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer je­den­falls dann un­ge­fragt auf­klä­ren, wenn durch die Ver­än­de­run­gen die Leis­tung des Mo­tors ge­stei­gert wur­de und nicht et­wa le­dig­lich die Mo­tor­steue­rung op­ti­miert wur­de, um Kraft­stoff zu spa­ren. Denn mit ei­ner Leis­tungs­stei­ge­rung des Mo­tors geht das Ri­si­ko ei­nes hö­he­ren Ver­schlei­ßes des Mo­tors und an­de­rer Bau­tei­le (z. B. Ge­trie­be, An­triebs­strang) ein­her.
  3. Nach den Ga­ran­tie­be­din­gun­gen deut­scher Kfz-Her­stel­ler sind Ga­ran­tie­leis­tun­gen üb­li­cher­wei­se in­so­weit aus­ge­schlos­sen, als ein Man­gel da­durch ent­stan­den ist, dass das Fahr­zeug in ei­ner vom Her­stel­ler „nicht ge­neh­mig­ten Wei­se ver­än­dert wor­den ist (z. B. Tu­ning)“. Der (of­fe­ne) Be­griff „Tu­ning“ um­fasst nicht nur Maß­nah­men zur Leis­tungs­stei­ge­rung des Mo­tors, son­dern grund­sätz­lich auch zur Op­ti­mie­rung der Mo­tor­steue­rung vor­ge­nom­me­ne Än­de­run­gen an der Soft­ware des Mo­tor­steu­er­ge­räts.

OLG Köln, Ur­teil vom 11.11.2015 – 16 U 23/15

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung beim Grund­stücks­kauf – no­ta­ri­el­le Be­ur­kun­dung

  1. Ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. des § 434 I 1 BGB setzt kei­ne aus­drück­li­chen Er­klä­run­gen der Par­tei­en vor­aus; sie kann sich viel­mehr auch aus den Um­stän­den des Ver­trags­schlus­ses, et­wa dem Kon­text der da­bei ge­führ­ten Ge­sprä­che oder den bei die­ser Ge­le­gen­heit ab­ge­ge­be­nen Be­schrei­bun­gen, er­ge­ben (im An­schluss an BGH, Urt. v. 17.03.2010 – VI­II ZR 253/08, NJW-RR 2010, 1329 Rn. 16; Urt. v. 19.12.2012 – VI­II ZR 96/12, NJW 2013, 1074 Rn. 16).
  2. Die Aus­le­gungs­re­gel, dass sich ein zwi­schen den Par­tei­en ver­ein­bar­ter all­ge­mei­ner Aus­schluss der Haf­tung für Sach­män­gel nicht auf ei­ne von den Par­tei­en nach § 434 I 1 BGB ver­trag­lich ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit er­streckt, gilt auch, wenn ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che nicht aus­drück­lich, son­dern „nur“ kon­klu­dent ver­ein­bart wor­den ist (vgl. BGH, Urt. v. 19.12.2012 – VI­II ZR 96/12, NJW 2013, 1074 Rn. 18 f.).
  3. Ei­ne Be­schrei­bung von Ei­gen­schaf­ten ei­nes Grund­stücks oder Ge­bäu­des vor Ver­trags­schluss durch den Ver­käu­fer, die in der no­ta­ri­el­len Ur­kun­de kei­nen Nie­der­schlag fin­det, führt in al­ler Re­gel nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nach § 434 I 1 BGB.

BGH, Ur­teil vom 06.11.2015 – V ZR 78/14

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Zu­läs­si­ge Be­schrän­kung ei­ner Neu­wa­gen­ga­ran­tie auf Nach­bes­se­rungs­an­sprü­che

In­halt und Reich­wei­te ei­ner Neu­wa­gen­ga­ran­tie für Ma­te­ri­al- und Her­stel­lungs­feh­ler, die der Fahr­zeug­her­stel­ler ei­nem Fahr­zeug­käu­fer un­ent­gelt­lich ge­währt, kann der ga­ran­tie­ge­ben­de Her­stel­ler grund­sätz­lich frei be­stim­men. Die Ga­ran­tie darf des­halb auf ei­nen Nach­bes­se­rungs­an­spruch des Käu­fers be­schränkt wer­den und Scha­dens­er­satz­an­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­ner im Rah­men der Ga­ran­tie nicht oder nicht ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führ­ten Nach­bes­se­rung aus­schlie­ßen.

LG Köln, Ur­teil vom 05.11.2015 – 15 O 76/15
(nach­fol­gend: OLG Köln, Ur­teil vom 02.06.2016 – 21 U 20/15)

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