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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ok­to­ber 2015

Über­füh­rungs- und Zu­las­sungs­kos­ten bei ei­nem Kfz-Lea­sing­ver­trag

Ein Lea­sing­neh­mer ist ge­gen­über ei­nem Kfz-Ver­käu­fer – dem das Fahr­zeug aus­lie­fern­den Be­trieb – nicht schon des­halb zur Zah­lung von Über­füh­rungs- und Zu­las­sungs­kos­ten ver­pflich­tet, weil es in dem zwi­schen dem Ver­käu­fer und dem Lea­sing­ge­ber ge­schlos­se­nen, für ei­ne Viel­zahl von Fäl­len vor­for­mu­lier­ten Lea­sing­ver­trag heißt „Über­füh­rungs- und Zu­las­sungs­kos­ten be­rech­net der aus­lie­fern­de Be­trieb se­pa­rat“.

LG Heil­bronn, Ur­teil vom 29.10.2015 – 6 S 18/15
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 23.11.2016 – VI­II ZR 269/15)

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Wis­sens­er­klä­rung zur Un­fall­frei­heit ei­nes Ge­braucht­wa­gens – „so­weit be­kannt“

  1. Heißt es in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag, das Fahr­zeug ha­be – so­weit dem Ver­käu­fer be­kannt – in der sei­ner Be­sitz­zeit vor­ge­la­ger­ten Zeit kei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten, liegt kei­ne po­si­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts vor, dass das Fahr­zeug un­fall­frei ist. Ei­ne ne­ga­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung des In­halts, dass das ver­kauf­te Fahr­zeug mög­li­cher­wei­se nicht un­fall­frei ist, liegt eben­falls nicht vor. Viel­mehr ha­ben die Par­tei­en schlicht of­fen­ge­las­sen, ob das Fahr­zeug vor der Be­sitz­zeit des Ver­käu­fers ei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten hat.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen­käu­fer han­delt nicht des­halb grob fahr­läs­sig i. S. des § 442 I 2 BGB, weil er das Fahr­zeug vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht be­gut­ach­ten lässt, ob­wohl er weiß, dass es ei­nen Un­fall er­lit­ten hat, des­sen Schwe­re ihm un­be­kannt ist (im An­schluss an OLG Ko­blenz, Beschl. v. 27.02.2015 – 3 U 993/14, MDR 2015, 886).
  3. Der für ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung (min­des­tens) er­for­der­li­che Even­tual­vor­satz ist nicht schon dann ge­ge­ben, wenn sich dem Ver­käu­fer das Vor­lie­gen von Tat­sa­chen, die ei­nen Man­gel der Kauf­sa­che be­grün­den, hät­te auf­drän­gen müs­sen. Denn lie­ße man das aus­rei­chen, wür­de die Arg­list vom Vor­satz ab­ge­kop­pelt und der Sa­che nach durch leicht­fer­ti­ge oder grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis er­setzt. Leicht­fer­ti­ge oder grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis ge­nügt in­des nicht, um das Tat­be­stands­merk­mal der Arg­list zu er­fül­len.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 21.10.2015 – 2 U 63/14

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges

Nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt des Käu­fers von ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ist die­ser Ver­trag ein­heit­lich dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich das Fahr­zeug im Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ver­trags­ge­mäß be­fand, re­gel­mä­ßig al­so am Wohn­sitz des Käu­fers.

OLG Hamm, Ur­teil vom 20.10.2015 – 28 U 91/15
(vor­her­ge­hend: LG Bie­le­feld, Ur­teil vom 28.04.2015 – 7 O 321/14)

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Ab­gren­zung zwi­schen Sach­man­gel und kon­struk­ti­ver Be­son­der­heit – Por­sche 997

Ein Por­sche 911 aus der Mo­dell­rei­he 997 ist nicht schon des­halb man­gel­haft, weil bei ihm auf­grund ei­ner kon­struk­ti­ven Be­son­der­heit, die ver­gleich­ba­re Sport­wa­gen an­de­rer Her­stel­ler nicht auf­wei­sen, Was­ser in den Mo­tor­raum ge­lan­gen kann. Denn es be­steht zwar die Mög­lich­keit, dass das Was­ser auch den Flach­rie­men er­reicht und die­sen durch­rut­schen lässt, was dann (un­ter an­de­rem) ei­nen Aus­fall der Serv­o­pum­pe zur Fol­ge hat. Es lässt sich aber nicht fest­stel­len, dass es da­zu un­ter rea­lis­ti­schen Be­din­gun­gen – zum Bei­spiel bei Stark- oder Dau­er­re­gen oder beim Durch­fah­ren grö­ße­rer Pfüt­zen – kom­men wird.

OLG Hamm, Ur­teil vom 15.10.2015 – 28 U 158/12

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Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung bei nur spo­ra­disch auf­tre­ten­dem Feh­ler

  1. Ei­ne ernst­haf­te und end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung (§ 323 II Nr. 1 BGB) kann auch dann vor­lie­gen, wenn ein Man­gel, der sich nur spo­ra­disch zeigt, ei­nem ge­werb­li­chen Kfz-Ver­käu­fer nicht vor­ge­führt wer­den kann („Vor­führef­fekt“) und die­ser den Käu­fer des­halb bit­tet, ihm das Fahr­zeug wie­der vor­zu­füh­ren, so­bald der Man­gel auf­tritt. Denn auf ei­ne er­neu­te Vor­stel­lung des Fahr­zeugs darf der Ver­käu­fer den Käu­fer nur ver­wei­sen, wenn der be­haup­te­te Man­gel kei­ne si­cher­heits­re­le­van­ten Fahr­zeug­tei­le be­trifft. An­dern­falls ist der Ver­käu­fer ge­hal­ten, das Fahr­zeug – ge­ge­be­nen­falls so­gar über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum – zu un­ter­su­chen.
  2. Für die Be­ur­tei­lung, ob ein Man­gel ge­ring­fü­gig ist und des­halb nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt (§ 323 V 2 BGB), kommt es re­gel­mä­ßig auf die Re­la­ti­on zwi­schen den Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten und dem Kauf­preis an. Auf das Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung ist nur dann ab­zu­stel­len, wenn der Man­gel nicht oder nur mit ho­hen Kos­ten be­heb­bar oder die Man­gel­ur­sa­che im Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung un­ge­klärt ist. Da­für ge­nügt es nicht, dass der nicht fach­kun­di­ge Käu­fer die Man­gel­ur­sa­che nicht kennt; er­for­der­lich ist viel­mehr, dass sie auch dem – re­gel­mä­ßig fach­kun­di­gen – Ver­käu­fer un­be­kannt ist.
  3. Dass das Kupp­lungs­pe­dal nach Be­tä­ti­gung – und sei es auch nur spo­ra­disch – am Fahr­zeug­bo­den hän­gen bleibt, ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen – und erst recht bei ei­nem Fahr­zeug mit ei­ner Lauf­leis­tung von ge­ra­de ein­mal 90.000 Ki­lo­me­tern – kei­ne ty­pi­sche Ver­schleiß­er­schei­nung, son­dern ein Man­gel.
  4. Ein Kfz-Käu­fer hat zwar auch dann An­spruch auf Er­satz sei­nes man­gel­be­ding­ten Nut­zungs­aus­fall­scha­dens, wenn er we­gen des Man­gels den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag er­klärt hat. Er ist aber wie je­der Ge­schä­dig­te ge­hal­ten, die Dau­er des Nut­zungs­aus­falls bei­spiels­wei­se durch An­schaf­fung ei­nes In­te­rims­fahr­zeugs mög­lichst ge­ring zu hal­ten. Kommt die An­schaf­fung ei­nes In­te­rims­fahr­zeugs nicht in Be­tracht, kann es ge­bo­ten sein, mit ei­ge­nen Mit­teln oder nach Auf­nah­me ei­nes Kre­dits ein neu­es Fahr­zeug an­zu­schaf­fen; die not­wen­di­gen Fi­nan­zie­rungs­kos­ten sind in die­sem Fall Teil des Scha­dens, des­sen Er­satz der Ge­schä­dig­te ver­lan­gen kann.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 02.10.2015 – 17 U 43/15
(vor­her­ge­hend: LG Kiel, Ur­teil vom 18.05.2015 – 12 O 259/13; nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 26.10.2016 – VI­II ZR 240/15)

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Kei­ne Dif­fe­renz­be­steue­rung bei Ver­kauf von Ge­braucht­fahr­zeu­gen in Ein­zel­tei­len

Die Ver­äu­ße­rung von Fahr­zeug­tei­len, die ge­won­nen wer­den, in­dem Ge­braucht­fahr­zeu­ge von Pri­vat­per­so­nen an­ge­kauft und an­schlie­ßend zer­legt wer­den, un­ter­liegt man­gels Iden­ti­tät der er­wor­be­nen und ver­äu­ßer­ten Ge­gen­stän­den nicht der Dif­fe­renz­be­steue­rung ge­mäß § 25a UStG, son­dern der Re­gel­be­steue­rung.

FG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 01.10.2015 – 7 K 7183/13
(nach­fol­gend: BFH, Ur­teil vom 23.02.2017 – V R 37/15)

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