1. Die recht­mä­ßi­ge Be­schlag­nah­me ei­nes Kraft­fahr­zeugs in ei­nem straf­recht­li­chen Er­mitt­lungs­ver­fah­ren be­grün­det je­den­falls dann ei­nen Rechts­man­gel, der den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt, wenn sie nicht oder nicht mehr der Be­weis­si­che­rung dient, son­dern das Fahr­zeug dem (ver­meint­lich) wah­ren Ei­gen­tü­mer her­aus­ge­ge­ben wer­den soll und der Sach­ver­halt, auf­grund des­sen die Be­schlag­nah­me er­folg­te, be­reits bei Ge­fahr­über­gang be­stand.
  2. Ma­ni­pu­la­tio­nen an der ein­ge­schla­ge­nen oder ein­ge­präg­ten Fahr­zeug-Iden­ti­fi­zie­rungs­num­mer kön­nen ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB be­grün­den.
  3. Nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ist ein Käu­fer zwar – über die in § 346 II 1 BGB auf­ge­zähl­ten Fäl­le hin­aus – grund­sätz­lich zum Wert­er­satz ver­pflich­tet, wenn ihm die Rück­ga­be der Kauf­sa­che fak­tisch oder recht­lich un­mög­lich ist. Das gilt aber nicht, wenn die Un­mög­lich­keit der Rück­ge­währ ge­ra­de auf dem das Rück­tritts­recht be­grün­den­den Rechts- oder Sach­man­gel be­ruht.

OLG Hamm, Ur­teil vom 09.04.2015 – 28 U 207/13

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