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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2015

Rück­ab­wick­lung ei­nes Pkw-Kauf­ver­trags we­gen feh­len­dem Aschen­be­cher

Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens (hier: ei­nes Le­xus) kann zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt sein, wenn das Fahr­zeug nicht mit ei­nem fest in­stal­lier­ten und be­leuch­te­ten Aschen­be­cher aus­ge­stat­tet ist, ob­wohl der Käu­fer deut­lich ge­macht hat, dass ihm die­ses Aus­stat­tungs­merk­mal ganz wich­tig sei. Dies gilt um­so mehr, als das Feh­len ei­nes fest in­stal­lier­ten und be­leuch­te­ten Aschen­be­chers kei­ne blo­ße Ba­ga­tel­le ist, son­dern mit für ei­nen Rau­cher nicht un­er­heb­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen ein­her­geht.

OLG Ol­den­burg, Ur­teil vom 10.03.2015 – 13 U 73/14

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Kein gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes wert­vol­len Sport­wa­gens we­gen of­fen­sicht­lich ge­fälsch­ter Fahr­zeug­pa­pie­re

  1. Beim Er­werb ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs be­grün­det der Be­sitz des­sel­ben al­lein nicht den für ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb (§ 932 BGB) er­for­der­li­chen Rechts­schein. Viel­mehr ge­hört es re­gel­mä­ßig zu den Min­des­ter­for­der­nis­sen des gut­gläu­bi­gen Er­werbs ei­nes sol­chen Fahr­zeugs, dass sich der Er­wer­ber die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) vor­le­gen lässt, um die Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers zu prü­fen. Auch wenn die­ser im Be­sitz des Fahr­zeugs und des Fahr­zeug­briefs ist, kann der Er­wer­ber gleich­wohl bös­gläu­big sein, wenn – hier be­jah­te – be­son­de­re Um­stän­de sei­nen Ver­dacht er­re­gen muss­ten und er die­se un­be­ach­tet lässt. Ei­ne all­ge­mei­ne Nach­for­schungs­pflicht des Er­wer­bers be­steht aber nicht (im An­schluss an BGH, Urt. v. 01.03.2013 – V ZR 92/12, NJW 2013, 1946 Rn. 13 m. w. Nachw.).
  2. Dem Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist nicht schon des­halb in­fol­ge gro­ber Fahr­läs­sig­keit un­be­kannt, dass das Fahr­zeug nicht dem Ver­äu­ße­rer ge­hört, weil ihm ge­fälsch­te Fahr­zeug­pa­pie­re vor­ge­legt wer­den. Gro­be Fahr­läs­sig­keit i. S. des § 935 II BGB liegt in­so­weit viel­mehr erst vor, wenn die Fäl­schun­gen leicht als sol­che zu er­ken­nen sind.
  3. Der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens han­delt grob fahr­läs­sig i. S. von § 935 II BGB, wenn ihm ge­fälsch­te Fahr­zeug­pa­pie­re – hier: ei­ne ge­fälsch­te Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I (Fahr­zeug­brief) vor­ge­legt wer­den, bei der Sie­gel/​Wap­pen und an­ge­ge­be­ne Zu­las­sungs­be­hör­de ganz of­fen­sicht­lich nicht zu­sam­men­pas­sen (hier: Wap­pen des Lan­des Ber­lin mit dem Ber­li­ner Bä­ren ne­ben der An­ga­be „Stadt Frei­burg im Breis­gau“). In ei­nem sol­chen Fall muss sich dem Er­wer­ber viel­mehr auf­drän­gen, dass er es mit Fäl­schun­gen zu tun hat.

OLG Hamm, Ur­teil vom 05.03.2015 – 5 U 14/14

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Kei­ne Arg­list bei Gut­gläu­big­keit des Kfz-Ver­käu­fers

  1. Ein Ge­richt über­spannt die An­for­de­run­gen an die Kennt­nis­se ei­nes pri­va­ten Au­to­ver­käu­fers, wenn es ihn für ver­pflich­tet hält, aus ei­ner auch dem Käu­fer be­kann­ten Feh­ler­mel­dung (hier: dem Auf­leuch­ten der MIL-Kon­troll­leuch­te) den rich­ti­gen Schluss zu zie­hen und den Käu­fer dem­entspre­chend tech­nisch kor­rekt auf­zu­klä­ren.
  2. Der­je­ni­ge, der gut­gläu­big fal­sche An­ga­ben macht, han­delt grund­sätz­lich nicht arg­lis­tig, mag der gu­te Glau­be auch auf Fahr­läs­sig­keit oder selbst auf Leicht­fer­tig­keit be­ru­hen. An­ders ist es, wenn der Ver­käu­fer auf Fra­gen des Käu­fers fal­sche An­ga­ben oh­ne tat­säch­li­che Grund­la­ge („ins Blaue hin­ein“) macht, mit de­ren Un­rich­tig­keit er rech­net. Wer so ant­wor­tet, han­delt grund­sätz­lich be­dingt vor­sätz­lich.

BVerfG, Be­schluss vom 03.03.2015 – 1 BvR 3271/14

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