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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­li 2011

Wahl­recht des Käu­fers bei Fehl­schla­gen der Nach­er­fül­lung

  1. Das Wahl­recht, ob die Nach­er­fül­lung durch die Be­sei­ti­gung des Man­gels oder durch die Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che er­fol­gen soll, steht dem Käu­fer zu (§ 439 I BGB). Die­ser kann ei­ne ein­mal ge­trof­fe­ne Wahl grund­sätz­lich nur so lan­ge än­dern, wie der Ver­käu­fer noch nicht mit der Nach­er­fül­lung be­gon­nen hat. Et­was an­de­res gilt aber, wenn die ge­wähl­te Art der Nach­er­fül­lung miss­lingt. In die­sem Fall ist der Käu­fer in sei­ner Wahl wie­der frei und kann auf die an­de­re Art der Nach­er­fül­lung über­ge­hen.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes Neu­wa­gens mit ei­nem er­heb­lich über­höh­ten Öl­ver­brauch kann die Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs grund­sätz­lich nicht mit dem Ar­gu­ment ver­wei­gern, dass ei­ne Er­satz­lie­fe­rung nur mit un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Kos­ten mög­lich sei (§ 439 III BGB).

LG Ha­gen, Ur­teil vom 29.07.2011 – 2 O 50/10

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Hin­weis­pflicht ei­ner Kfz-Werk­statt nach Rei­fen­wech­sel

  1. Ein Un­ter­neh­mer, der ei­nen Rei­fen­wech­sel durch­führt, muss sei­nen Kun­den in der Re­gel dar­auf hin­wei­sen, dass die Rad­schrau­ben nach 50–100 km nach­ge­zo­gen wer­den müs­sen. Dies stellt kein „Je­der­mann-Wis­sen“ dar. Viel­mehr er­war­tet der durch­schnitt­li­che Kun­de, dass ord­nungs­ge­mäß und nach den Her­stel­ler­an­ga­ben be­fes­tig­te Rä­der sich nicht lö­sen kön­nen.
  2. Der Un­ter­neh­mer ge­nügt sei­ner Hin­weis­pflicht nur, wenn er den Hin­weis münd­lich er­teilt oder dem Kun­den ei­nen schrift­li­chen Hin­weis so zu­gäng­lich macht, dass un­ter nor­ma­len Ver­hält­nis­sen mit ei­ner Kennt­nis­nah­me zu rech­nen ist.

LG Hei­del­berg, Ur­teil vom 27.07.2011 – 1 S 9/10

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Zu­rück­be­hal­tungs­recht bei An­spruch auf Nach­er­fül­lung

Der Käu­fer, der we­gen ei­nes Man­gels ei­nen An­spruch auf Nach­er­fül­lung hat, kann sich ge­gen­über dem An­spruch des Ver­käu­fers auf Kauf­preis­zah­lung grund­sätz­lich auf ein Zu­rück­be­hal­tungs­recht be­ru­fen. Das gilt aber nicht, wenn der Käu­fer ei­ne Nach­er­fül­lung da­durch ver­hin­dert, dass er ei­ne er­for­der­li­che Mit­wir­kungs­hand­lung (hier: ei­ne Ter­min­ver­ein­ba­rung) nicht vor­nimmt.

AG Mün­chen, Ur­teil vom 26.07.2011 – 274 C 7664/11

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Kei­ne Be­ru­fung des Ver­käu­fers auf Haf­tungs­aus­schluss bei Arg­list

Auch wenn ein arg­lis­tig ver­schwie­ge­ner Sach­man­gel für den Wil­lens­ent­schluss des Käu­fers nicht ur­säch­lich war, ist dem Ver­käu­fer die Be­ru­fung auf den ver­ein­bar­ten Haf­tungs­aus­schluss ge­mäß § 444 Fall 1 BGB ver­wehrt.

BGH, Ur­teil vom 15.07.2011 – V ZR 171/10

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Vor­lie­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs bei Ver­kauf ei­nes Kfz durch ei­ne GmbH

  1. Der Ver­kauf be­weg­li­cher Sa­chen durch ei­ne GmbH an ei­nen Ver­brau­cher fällt, auch so­weit es sich um bran­chen­frem­de Ne­ben­ge­schäf­te han­delt, im Zwei­fel un­ter die Be­stim­mun­gen der §§ 474 ff. BGB zum Ver­brauchs­gü­ter­kauf (im An­schluss an BGH, Urt. v. 09.12.2008 – XI ZR 513/07, BGHZ 179, 126).
  2. Beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf ist bei ei­nem be­heb­ba­ren Sach­man­gel ei­ne Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung als Vor­aus­set­zung für ei­nen Rück­tritt vom Ver­trag auch im Fal­le ei­nes – un­wirk­sa­men – for­mu­lar­mä­ßi­gen Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses nicht ent­behr­lich (Auf­ga­be von Se­nat, Urt. v. 15.11.2006 – VI­II ZR 3/06, BGHZ 170, 31).

BGH, Ur­teil vom 13.07.2011 – VI­II ZR 215/10

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Her­stel­ler­ga­ran­tie beim Kfz-Kauf

In ei­ner for­mu­lar­mä­ßi­gen Ver­ein­ba­rung über ei­ne An­schluss­ga­ran­tie für Ma­te­ri­al- oder Her­stel­lungs­feh­ler ei­nes Kraft­fahr­zeugs, die der Fahr­zeug­her­stel­ler ei­nem Fahr­zeug­käu­fer ge­gen Ent­gelt ge­währt, ist ei­ne Klau­sel, nach der Ga­ran­tie­an­sprü­che da­von ab­hän­gen, dass der Ga­ran­ti­en­eh­mer die nach den Her­stel­ler­an­ga­ben er­for­der­li­chen War­tun­gen in den vor­ge­ge­be­nen In­ter­val­len von ei­ner Ver­trags­werk­statt des Her­stel­lers durch­füh­ren lässt, we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ga­ran­ti­en­eh­mers un­wirk­sam, wenn sie Ga­ran­tie­an­sprü­che un­ab­hän­gig da­von aus­schließt, ob ei­ne Ver­let­zung der War­tungs­ob­lie­gen­heit für den ein­ge­tre­te­nen Scha­den ur­säch­lich ge­wor­den ist (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 17.10.2007 – VI­II ZR 251/06, WM 2008, 263; Urt. v. 12.12.2007 – VI­II ZR 187/06, WM 2008, 559).

BGH, Ver­säum­nis­ur­teil vom 06.07.2011 – VI­II ZR 293/10

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Scha­dens­er­satz we­gen nicht ge­währ­ter Ab­wrack­prä­mie

Wer als Ver­käu­fer für ei­nen Kauf­ge­gen­stand wirbt und für die Kauf­ent­schei­dung För­der­mög­lich­kei­ten her­aus­stellt, muss die Vor­aus­set­zun­gen da­für rich­tig und so voll­stän­dig dar­stel­len, dass beim Käu­fer über kei­nen für sei­ne Ent­schei­dung mög­li­cher­wei­se we­sent­li­chen Um­stand ei­ne Fehl­vor­stel­lung er­weckt wird. Die­se Pflicht ver­letzt ein Kfz-Händ­ler, der er­klärt, ein Fahr­zeug ent­spre­che den Kri­te­ri­en für die Be­wil­li­gung ei­ner Ab­wrack­prä­mie, statt dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne För­de­rung des Fahr­zeugs noch nicht ab­schlie­ßend ge­re­gelt sind.

LG Traun­stein, Ur­teil vom 04.08.2011 – 8 S 838/11

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