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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ja­nu­ar 2011

Ei­gen­tums­er­werb an ei­nem Kraft­fahr­zeug bei Ver­kauf durch ei­nen be­voll­mäch­tig­ten Ver­tre­ter

Be­voll­mäch­tigt der Ei­gen­tü­mer ei­nes Kraft­fahr­zeugs ei­nen Drit­ten mit der Ver­äu­ße­rung des Fahr­zeugs und über­gibt die­ser Drit­te das Fahr­zeug ein­schließ­lich der Fahr­zeug­pa­pie­re ei­nem Käu­fer, dann er­wirbt der Käu­fer auch dann das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug, wenn der Ver­tre­ter im ei­ge­nen Na­men auf­tritt oder an­stel­le der be­ste­hen­den – wirk­sa­men – Voll­macht ei­ne tat­säch­lich nicht exis­tie­ren­de Voll­macht zum Ab­schluss des Kauf­ver­trags vor­spie­gelt.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 26.01.2011 – 3 U 1823/10

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In­halt ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags – Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Der In­halt ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags wird maß­geb­lich auch durch Äu­ße­run­gen des Ver­käu­fers in ei­nem In­se­rat be­stimmt, auch wenn die­ses le­dig­lich ei­ne in­vi­ta­tio ad of­fe­ren­dum dar­stellt. Er­klärt ein Ver­käu­fer in ei­nem In­se­rat, ein Pkw er­brin­ge nach Tu­ningmaß­nah­men ei­ne Mo­tor­leis­tung von 228 kW/310 PS, ob­wohl er die­se Leis­tung nicht er­bringt und ei­ne et­wai­ge Leis­tungs­stei­ge­rung über 150 kW/204 PS hin­aus auch nicht in den Fahr­zeug­pa­pie­ren ein­ge­tra­gen ist, be­darf es des­halb vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags ei­ner kla­ren, un­miss­ver­ständ­li­chen Be­rich­ti­gung durch den Ver­käu­fer. Fehlt die­se Be­rich­ti­gung, wird die im In­se­rat ge­nann­te Mo­tor­leis­tung i. S. ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung Ver­trags­in­halt.
  2. Ein pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag kann ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nicht aus­he­beln. An­dern­falls wä­re die Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung für den Käu­fer – au­ßer bei Arg­list des Ver­käu­fers (§ 444 Fall 1 BGB) – oh­ne Sinn und Wert. Ei­ne nach al­len Sei­ten in­ter­es­sen­ge­rech­te Aus­le­gung der Kom­bi­na­ti­on von Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung und Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss kann des­halb nur zu dem Er­geb­nis füh­ren, dass der Aus­schluss nur für Män­gel gilt, die dar­in be­ste­hen, dass die Sa­che sich nicht für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung eig­net oder für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung un­ge­eig­net ist und kei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann.

OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 25.01.2011 – 2 U 590/10

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Kein Neu­fahr­zeug bei ei­ner Stand­zeit von mehr als zwei Jah­ren

  1. Ein Fahr­zeug ist man­gel­haft i. S. von § 434 I 1 BGB, wenn es als Neu­fahr­zeug ver­kauft wird, tat­säch­lich aber zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (vgl. BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Bei der Aus­le­gung der Ver­trags­er­klä­run­gen ist ei­ne – hier in das Por­tal „mobile.​de“ ein­ge­stell­te – In­ter­net­an­zei­ge ei­nes Kfz-Händ­lers her­an­zu­zie­hen. Wird das Fahr­zeug dort als „Neu­fahr­zeug“ be­zeich­net, ob­wohl es in Wahr­heit ei­ne Stand­zeit von über zwei Jah­ren auf­weist, reicht es we­der aus, dass der Ver­käu­fer im Be­stell­for­mu­lar auf die Ei­gen­schaft als EU-Fahr­zeug hin­weist, noch dass er in sei­nen All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen all­ge­mei­ne An­ga­ben zu sei­nem Ge­schäfts­mo­dell (EU-Fahr­zeu­ge, La­ger­fahr­zeu­ge etc.) macht. Denn die­se An­ga­ben än­dern nichts dar­an, dass er die Lie­fe­rung ei­nes Neu­fahr­zeugs schul­det.

LG Köln, Ur­teil von 20.01.2011 – 8 O 338/10

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Be­schlag­nah­me ei­nes Kraft­fahr­zeugs we­gen ei­nes Dieb­stahls­ver­dachts als Rechts­man­gel

  1. Die auf­grund ei­nes Dieb­stahls­ver­dachts er­folg­te, auf § 111b StPO ge­stütz­te Be­schlag­nah­me ei­nes Kraft­fahr­zeugs be­grün­det ei­nen Rechts­man­gel i. S. des § 435 Satz 1 BGB, weil die­ser staat­li­che Ein­griff für den Käu­fer die Ge­fahr mit sich bringt, dass ihm die Sa­che ent­zo­gen wird. Ob auch ei­ne – recht­mä­ßi­ge – Si­cher­stel­lung oder Be­schlag­nah­me zu Be­weis­zwe­cken nach § 94 StPO ei­nen Rechts­man­gel be­grün­den kann, bleibt of­fen.
  2. Oh­ne be­son­de­re An­halts­punk­te muss ein ge­werb­li­cher Ge­braucht­wa­gen­händ­ler we­der bei In­lands­ge­schäf­ten noch bei grenz­über­schrei­ten­den Ge­schäf­ten prü­fen oder prü­fen las­sen, ob ein zum Wei­ter­ver­kauf er­wor­be­nes Fahr­zeug zur Fahn­dung aus­ge­schrie­ben ist.
  3. Ver­langt der am Kauf­ver­trag fest­hal­ten­de Käu­fer den Er­satz des Nut­zungs­aus­fall­scha­dens, der ihm in­fol­ge der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che ent­stan­den ist, so han­delt es sich um ei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz „ne­ben der Leis­tung“ (§ 437 Nr. 3, § 280 I BGB) und nicht um ei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§ 437 Nr. 3, §§ 280 I, III, 281 BGB).

OLG Hamm, Ur­teil vom 20.01.2011 – I-28 U 139/10

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Scha­dens­er­satz­an­spruch des Käu­fers bei arg­lis­ti­ger Täu­schung

Der ge­gen ei­nen Drit­ten ge­rich­te­te Scha­dens­er­satz­an­spruch des arg­lis­tig ge­täusch­ten Käu­fers (§ 823 II BGB i. V. mit § 263 StGB) ist dar­auf ge­rich­tet, so ge­stellt zu wer­den, wie er stün­de, wenn die Täu­schung nicht er­folgt wä­re (Ab­gren­zung zu Se­nat, Urt. v. 25.11.1997 – VI ZR 402/96).

BGH, Ur­teil vom 18.01.2011 – VI ZR 325/09

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Se­ri­en­un­ty­pi­sche Vi­bra­tio­nen ei­nes Neu­fahr­zeugs als Man­gel

  1. Sind Pkw-Tei­le in Ab­wei­chung vom Se­ri­en­stan­dard nicht rich­tig auf­ein­an­der ab­ge­stimmt, und führt das in­fol­ge ei­ner Schwin­gungs­dis­kor­danz von Mo­tor, An­triebs­strang und Ka­ros­se­rie zu auf­fäl­li­gen Vi­bra­tio­nen ei­nes Die­sel­fahr­zeugs bei be­stimm­ten Be­triebs­be­din­gun­gen, han­delt es sich um ei­nen Sach­man­gel.
  2. Er­klärt der Käu­fer den Ver­trags­rück­tritt, wer­den ihm Trans­port- und Zu­las­sungs­kos­ten nicht er­setzt, wenn der Ver­käu­fer den Fahr­zeug­man­gel nicht zu ver­tre­ten hat. Auf­wen­dun­gen für ein Fahr­zeug­tu­ning sind eben­falls nicht zu ver­gü­ten, wenn sie nicht zu ei­ner Wert­er­hö­hung ge­führt ha­ben.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 13.01.2011 – 5 U 20/10

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Stel­len von AGB bei Ver­wen­dung ei­nes aus dem In­ter­net stam­men­den Kauf­ver­trags­for­mu­lars

Ein Kfz-Ver­käu­fer, der ein Kauf­ver­trags­for­mu­lar auf dem In­ter­net her­un­ter­lädt, aus­füllt und dem Käu­fer vor­legt, „stellt“ dem Käu­fer für ei­ne Viel­zahl von Ver­trä­gen vor­for­mu­lier­te Be­din­gun­gen. Ein in dem For­mu­lar vor­ge­se­he­ner Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss muss sich des­halb auch an § 309 Nr. 7 lit. a und b BGB mes­sen las­sen. Das gilt nur dann nicht, wenn der Käu­fer in der Aus­wahl der in Be­tracht kom­men­den Ver­trags­tex­te frei ist und Ge­le­gen­heit er­hält, al­ter­na­tiv ei­ge­ne Text­vor­schlä­ge mit der ef­fek­ti­ven Mög­lich­keit ih­rer Durch­set­zung in die Ver­hand­lun­gen ein­zu­brin­gen.

OLG Hamm, Ur­teil vom 13.01.2011 – I-2 U 143/10

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Un­wirk­sa­me Wer­be­mit­tel- und Platz­miet­pau­scha­le bei Pkw-Ver­kauf auf Pro­vi­si­ons­ba­sis

  1. Be­auf­tragt der Fahr­zeug­ei­gen­tü­mer ei­nen ge­werb­li­chen Au­to­händ­ler ge­gen er­folgs­ab­hän­gi­ges Ent­gelt (Pro­vi­si­on) da­mit, sein Fahr­zeug auf des­sen Fir­men­ge­län­de an­zu­bie­ten und im Na­men und für Rech­nung des Auf­trag­ge­bers zu ver­kau­fen (Ver­mitt­lungs­ver­trag), so ist das da­mit ver­bun­de­ne Ver­trags­ver­hält­nis re­gel­mä­ßig als ent­gelt­li­che Ge­schäfts­be­sor­gung mit Dienst­ver­trag­scha­rak­ter ein­zu­ord­nen.
  2. Zur Fra­ge der Un­wirk­sam­keit der in ei­nen sol­chen Ver­trag auf­ge­nom­me­nen Klau­sel über ei­ne „Wer­be­mit­tel- und Platz­miet­pau­scha­le“ nach § 307 I und II BGB.

BGH, Ur­teil vom 13.01.2011 – III ZR 78/10 

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Zum Scha­dens­er­satz­an­spruch des Käu­fers ge­gen­über ei­nem Kfz-Sach­ver­stän­di­gen

Zur Fra­ge, ob ein Kraft­fahr­zeugsach­ver­stän­di­ger, der ein Fahr­zeug im Auf­trag des Ei­gen­tü­mers be­gut­ach­tet und zum Ver­kauf in ei­ne In­ter­net-Rest­wert­bör­se ein­ge­stellt hat, ge­gen­über dem Käu­fer, der das Fahr­zeug auf­grund ei­nes im In­ter­net ab­ge­ge­be­nen Ge­bots er­wirbt, zum Scha­dens­er­satz ver­pflich­tet ist, wenn das Fahr­zeug ei­nen Sach­man­gel auf­weist.

BGH, Ur­teil vom 12.01.2011 – VI­II ZR 346/09

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Auf­klä­rungs­pflicht des Ver­käu­fers über Er­werb von ei­nem „flie­gen­den“ Zwi­schen­händ­ler

Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren, dass er das Fahr­zeug von ei­nem nicht im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­nen „flie­gen­den“ Zwi­schen­händ­ler er­wor­ben hat. Oh­ne ei­nen sol­chen Hin­weis darf der Käu­fer da­von aus­ge­hen, dass der Ver­äu­ße­rer das Fahr­zeug von der Per­son er­wor­ben hat, die als letz­ter Hal­ter im Kfz-Brief ein­ge­tra­gen ist.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 12.01.2011 – 7 U 158/09

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