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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: No­vem­ber 2010

Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens trotz Lauf­leis­tung von 57 Ki­lo­me­tern

  1. Ein Neu­wa­gen ist auch dann noch „fa­brik­neu“, wenn er bei der Über­ga­be an den Käu­fer ei­ne Lauf­leis­tung von we­ni­gen Dut­zend Ki­lo­me­tern (hier: 57 km) auf­weist, aber noch nicht im öf­fent­li­chen Ver­kehr be­wegt wur­de.
  2. Ein Neu­wa­gen kann auch dann noch „fa­brik­neu“ sein, wenn er Män­gel auf­weist, denn „fa­brik­neu“ be­deu­tet nicht man­gel­frei.

LG Augs­burg, Ur­teil vom 25.11.2010 – 013 O 3460/10

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eBay-Ar­ti­kel­be­schrei­bung als Grund­la­ge ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung – „scheck­heft­ge­pflegt“

  1. Wird auf der In­ter­net­platt­form eBay ein Ge­braucht­wa­gen zum Kauf ge­gen Höchst­ge­bot an­ge­bo­ten und als scheck­heft­ge­pflegt be­schrie­ben, kommt mit dem Höchst­bie­ten­den ei­ne ent­spre­chen­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) zu­stan­de. Die­se Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung wird nicht da­durch be­sei­tigt, dass die Ver­trags­par­tei­en bei der Ab­ho­lung des Fahr­zeugs durch den Käu­fer ein Kauf­ver­trags­for­mu­lar aus­fül­len und in die­sem schrift­li­chen Kauf­ver­trag von „scheck­heft­ge­pflegt“ schlicht kei­ne Re­de ist.
  2. Der Käu­fer ei­nes als scheck­heft­ge­pflegt an­ge­prie­se­nen Ge­braucht­wa­gens kann er­war­ten, dass die vom Her­stel­ler vor­ge­schrie­be­nen In­spek­tio­nen „im We­sent­li­chen“ von ei­ner hier­zu au­to­ri­sier­ten Fach­werk­statt durch­ge­führt und im Ser­vice­heft do­ku­men­tiert wor­den sind. Eben­so kann der Käu­fer er­war­ten, dass die vom Her­stel­ler ein­deu­tig vor­ge­schrie­be­nen War­tungs­ar­bei­ten von ei­ner hier­zu au­to­ri­sier­ten Fach­werk­statt durch­ge­führt und im Ser­vice­heft do­ku­men­tiert wor­den sind.
  3. Ein um­fas­sen­der Aus­schluss der Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag gilt nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass dem Fahr­zeug ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB) fehlt.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 19.11.2010 – 2 O 60/09
(nach­fol­gend: KG, Ur­teil vom 17.06.2011 – 7 U 179/10)

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Rück­tritts­recht des Käu­fers bei um 8,09 % ver­min­der­ter Mo­tor­leis­tung

  1. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens (Au­di RS4 Avant 4,2 quat­tro) ist nach er­folg­lo­sen Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt, wenn das Fahr­zeug nicht die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Mo­tor­leis­tung von 309 kW/420 PS, son­dern al­len­falls ei­ne Leis­tung von 283,9 kW/386 PS er­reicht.
  2. Ei­ne Nach­bes­se­rung gilt nicht erst dann als fehl­ge­schla­gen i. S. von § 440 Satz 2 BGB, wenn der Ver­käu­fer zu­vor ver­geb­lich um­fang­rei­che Ak­ti­vi­tä­ten ent­fal­tet hat. Ein er­folg­lo­ser Nach­bes­se­rungs­ver­such liegt viel­mehr auch dann vor, wenn der Ver­käu­fer prak­tisch nichts un­ter­nimmt, be­vor er den Kauf­ge­gen­stand mit dem Man­gel wie­der an den Käu­fer zu­rück­gibt. Nur dies ent­spricht dem Sinn der Vor­schrift, die zu­vör­derst dem Schutz des Käu­fers dient.

LG Wup­per­tal, Ur­teil vom 16.11.2010 – 16 O 134/08

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Rück­tritt vom Kfz-Kauf­ver­trag we­gen er­heb­li­cher Dieb­stahl­schä­den

  1. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss grund­sätz­lich da­mit rech­nen, dass das Fahr­zeug dem Al­ter und der Lauf­leis­tung ent­spre­chen­de Ab­nut­zungs­er­schei­nun­gen und Ge­brauchs­spu­ren auf­weist. Au­ßer­dem muss er da­mit rech­nen, dass das Fahr­zeug Ba­ga­tell­schä­den er­lit­ten hat, die für den Käu­fer nach ih­rer Be­sei­ti­gung kei­ner­lei Be­deu­tung mehr ha­ben und ins­be­son­de­re bei ver­nünf­ti­ger Be­trach­tungs­wei­se den Kauf­ent­schluss nicht be­ein­flus­sen kön­nen.
  2. Die Gren­ze für Ba­ga­tell­schä­den ist sehr eng zu zie­hen. Kein Ba­ga­tell­scha­den liegt vor, wenn bei ei­nem Dieb­stahl des Fahr­zeugs Tü­ren und Sei­ten­wän­de auf­ge­bo­gen, Fahr­zeug­tei­le (u. a. die Air­bags, der Bei­fah­rer­sitz und die hin­te­re Sitz­bank) ent­wen­det und Ka­bel­bäu­me zer­schnit­ten wur­den. Bei der­art gra­vie­ren­den Schä­den kann auch nach ei­ner Re­pa­ra­tur mit Ori­gi­nal­tei­len – ähn­lich wie bei Un­fall­schä­den – der Ver­dacht auf­kommt, dass ver­bor­ge­ne Män­gel ver­blie­ben sind oder das Fahr­zeug in er­höh­tem Ma­ße feh­ler- und re­pa­ra­tur­an­fäl­lig ist.

LG Bonn, Ur­teil vom 15.11.2010 – 1 O 435/09
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 21.03.2011 – 5 U 175/10)

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Dar­le­gungs- und Be­weis­last des Käu­fers bei be­haup­te­ter Arg­list des Ver­käu­fers

  1. Ha­ben die Par­tei­en ei­nen Haf­tungs­aus­schluss ver­ein­bart, trägt der Käu­fer nach § 444 BGB grund­sätz­lich die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen sämt­li­cher Um­stän­de, die den Arg­list­tat­be­stand aus­fül­len. Da­zu ge­hört bei ei­ner Täu­schung durch Ver­schwei­gen auch die feh­len­de Of­fen­ba­rung. Da es sich bei der un­ter­blie­be­nen Of­fen­ba­rung je­doch um ei­ne ne­ga­ti­ve Tat­sa­che han­delt, kom­men dem Käu­fer Er­leich­te­run­gen nach den Grund­sät­zen der se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last zu­gu­te.
  2. Wen­det der Ver­käu­fer ge­gen die be­haup­te­te arg­lis­ti­ge Täu­schung ein, er sei da­von aus­ge­gan­gen, der Käu­fer sei über den Man­gel be­reits auf­ge­klärt wor­den, trifft ihn auch in­so­weit ei­ne se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last. Da­ge­gen trägt er die vol­le Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die Be­haup­tung, der Käu­fer ha­be Kennt­nis von dem Man­gel un­ab­hän­gig von ei­ner dem Ver­käu­fer zu­re­chen­ba­ren Auf­klä­rung er­langt (§ 442 I 1 BGB).

BGH, Ur­teil vom 12.11.2010 – V ZR 181/09

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Scha­dens­er­satz­an­spruch bei nicht be­zif­fer­ba­rer Wert­min­de­rung

Schlägt der An­spruch des Käu­fers auf Her­ab­set­zung des Kauf­prei­ses we­gen ei­nes Man­gels der Kauf­sa­che fehl, weil der Be­trag der Min­de­rung in An­wen­dung der in § 441 III 1 BGB be­stimm­ten Be­rech­nungs­me­tho­de nicht er­mit­telt wer­den kann, kann der Käu­fer – auch wenn er ge­gen­über dem Ver­käu­fer die Min­de­rung er­klärt hat – den ihm durch den Man­gel ent­stan­de­nen Ver­mö­gens­scha­den als Scha­dens­er­satz nach § 437 Nr. 3 BGB i. V. mit § 281 I BGB gel­tend ma­chen.

BGH, Ur­teil vom 05.11.2010 – V ZR 228/09

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Kein gut­gläu­bi­ger Er­werb bei Über­ga­be ei­nes Wohn­mo­bils auf ei­nem Park­platz

Ein gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes Wohn­mo­bils kann aus­ge­schlos­sen sein, wenn der Ver­käu­fer zwar die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Kfz-Brief) vor­le­gen, sonst aber kei­ne Do­ku­men­te (Bord­buch, War­tungs­heft) prä­sen­tie­ren und dem Käu­fer auch nicht sämt­li­che Schlüs­sel über­ge­ben kann, und zu­dem die Fahr­zeug­über­ga­be abends auf ei­nem Park­platz statt­fin­det. An­lass zu Arg­wohn hat der Käu­fer dar­über hin­aus, wenn der Ver­käu­fer an­geb­lich Po­li­zei­be­am­ter ist und die Ein­tra­gun­gen im Ver­trags­for­mu­lar gra­vie­ren­de Recht­schreib­feh­ler auf­wei­sen.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 04.11.2010 – 5 U 883/10

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An­ga­be der An­zahl der Vor­be­sit­zer als blo­ße Wis­sens­mit­tei­lung (R)

Gibt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens die An­zahl der Vor­be­sit­zer im Kauf­ver­trag mit dem (ein­schrän­ken­den) Zu­satz „so­weit be­kannt“ an, ha­ben die Par­tei­en hin­sicht­lich der An­zahl der Vor­be­sit­zer kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen, son­dern liegt ei­ne blo­ße Wis­sens­mit­tei­lung vor.

BGH, Be­schluss vom 02.11.2010 – VI­II ZR 287/09

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