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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: April 2008

Be­schrän­kun­gen der La­den­voll­macht (§ 56 HGB) ge­gen­über Drit­ten

Der Nie­der­las­sungs­lei­ter ei­nes Au­to­hau­ses gilt nach § 56 HGB grund­sätz­lich als er­mäch­tigt, Bar­zah­lun­gen von Kun­den in Emp­fang zu neh­men. Be­schrän­kun­gen die­ser La­den­voll­macht muss ein Kun­de nur ge­gen sich gel­ten las­sen, wenn er sie kann­te oder ken­nen muss­te. Das ist nicht oh­ne Wei­te­res des­halb der Fall, weil es „im Klein­ge­druck­ten“ ei­ner Auf­trags­be­stä­ti­gung oh­ne druck­tech­ni­sche Her­vor­he­bung heißt, „Ver­kaufs­an­ge­stell­te“ sei­en „nur bei schrift­li­cher Er­mäch­ti­gung zur An­nah­me von Zah­lun­gen be­fugt“.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 28.04.2008 – I-1 U 239/07

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Rück­tritts­recht bei ver­trags­wid­ri­ger Mo­to­ri­sie­rung ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Ein Wohn­mo­bil, das ent­ge­gen dem Kauf­ver­trag nicht mit ei­nem TDCI-Mo­tor, son­dern mit ei­nem TDE-Mo­tor aus­ge­rüs­tet ist, weist je­den­falls dann, wenn der Käu­fer auf die Mo­to­ri­sie­rung gro­ßen Wert ge­legt hat, ei­nen er­heb­li­chen Sach­man­gel auf, der grund­sätz­lich zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.
  2. Ob ein nur un­er­heb­li­cher Man­gel vor­liegt, der ei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag aus­schließt, ist durch ei­ne auf die Um­stän­de des Ein­zel­falls be­zo­ge­ne In­ter­es­sen­ab­wä­gung zu er­mit­teln. Grund­sätz­lich hat das In­ter­es­se des Käu­fers an ei­ner Rück­ab­wick­lung des Ver­trags Vor­rang vor den In­ter­es­sen des Ver­käu­fers. Das gilt um­so mehr, wenn die Kauf­sa­che des­halb man­gel­haft ist, weil sie nicht die ver­trag­lich aus­drück­lich ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat.
  3. Die bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags über ein Wohn­mo­bil an­zu­rech­nen­den Ge­brauchs­vor­tei­le sind nicht al­lein auf­grund der bis­he­ri­gen Fahr­leis­tung zu be­mes­sen. Viel­mehr ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass Wohn­mo­bi­le in mehr oder we­ni­ger er­heb­li­chem Um­fang auch wäh­rend der Stand­zei­ten be­nutzt wer­den.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 28.04.2008 – I-1 U 273/07

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Ent­schä­di­gung für Nut­zungs­aus­fall nach Lie­fe­rung ei­nes man­gel­haf­ten Kfz

  1. Die Le­cka­ge der Kraft­stoff­zu­lei­tung im Mo­tor­raum, die ei­nen Brand­scha­den ver­ur­sacht, auf­grund des­sen das Fahr­zeug un­brauch­bar wird, stellt auch bei ei­nem zehn Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen kei­nen ge­wöhn­li­chen Ver­schleiß, son­dern ei­nen Sach­man­gel dar. Denn auch der Käu­fer ei­nes zehn Jah­re al­ten Fahr­zeugs darf er­war­ten, dass das Fahr­zeug fahr­fä­hig ist und nicht beim Star­ten des Mo­tors in Brand ge­rät.
  2. Der ge­währ­leis­tungs­pflich­ti­ge Au­to­ver­käu­fer ist auch zum Er­satz des Nut­zungs­aus­fall­scha­dens ver­pflich­tet. Da­bei han­delt es sich um ei­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch aus §§ 280, 281 BGB, dem auch der Rück­tritt vom Kauf­ver­trag nicht ent­ge­gen­steht (im An­schluss an BGH, Urt. v. 28.11. 2007 – VI­II ZR 16/07, ZIP 2008,319).

OLG Cel­le, Ur­teil vom 16.04.2008 – 7 U 224/07

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Rück­tritts­recht des Käu­fers bei ei­nem „Mon­tags-“ oder „Zi­tro­nen­au­to“

  1. Bei ei­nem „Mon­tags-“ oder „Zi­tro­nen­au­to“ – ei­nem Fahr­zeug, bei dem im­mer wie­der neue Män­gel auf­tre­ten oder sich be­reits be­ho­ben ge­glaub­te Feh­ler wie­der be­merk­bar ma­chen – be­steht der Man­gel in der Man­gel­an­fäl­lig­keit des Neu­fahr­zeugs. Zu be­rück­sich­ti­gen sind des­halb so­wohl die Feh­ler­häu­fig­keit als auch der Zeit­raum, in dem die Feh­ler auf­tre­ten.
  2. Bei ei­nem Wohn­wa­gen sind die Nut­zungs­vor­tei­le an­ders als bei ei­nem Pkw zu be­rech­nen, weil ein Wohn­wa­gen nicht für den täg­li­chen Ver­kehr be­nutzt wird, son­dern um dar­in zu woh­nen. Des­halb ist aus­ge­hend von der für den je­wei­li­gen Wohn­wa­gen an­zu­neh­men­den Le­bens­dau­er ei­ne Be­wer­tung pro ra­ta tem­po­ris vor­zu­neh­men.

OLG Ros­tock, Be­schluss vom 08.04.2008 – 1 U 65/08

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Um­ge­hungs­ge­schäft durch Vor­schie­ben ei­nes Ver­brau­chers als Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Schiebt ein Kfz-Händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um das Fahr­zeug un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, so rich­ten sich, weil ein Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. des § 475 I 2 BGB vor­liegt, Män­gel­rech­te des Käu­fers ge­gen den Händ­ler und nicht ge­gen den als Ver­käu­fer vor­ge­scho­be­nen Ver­brau­cher (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67 = NJW 2007, 759 Rn. 15 ff.).
  2. Zwar ist zi­vil­recht­lich nichts da­ge­gen ein­zu­wen­den, dass der An­ge­stell­te ei­nes Kfz-Händ­lers ein in sei­nem Ei­gen­tum ste­hen­des Fahr­zeug un­ter In­an­spruch­nah­me be­trieb­li­cher Ein­rich­tun­gen und Hilfs­mit­tel pri­vat ver­kauft. Ist das Fahr­zeug in­des nicht Ei­gen­tum des An­ge­stell­ten, son­dern des Händ­lers, so ist dies ein ers­tes und ge­wich­ti­ges An­zei­chen da­für, dass der Händ­ler den An­ge­stell­ten nur vor­schiebt, um ein in Wirk­lich­keit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft zu ver­schlei­ern, al­so ein Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. des § 475 I 2 BGB vor­liegt.
  3. Auch bei ei­nem Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. des § 475 I 2 BGB muss der Käu­fer dem Ver­käu­fer grund­sätz­lich er­folg­los ei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung set­zen, be­vor er we­gen ei­nes Man­gels den Kauf­preis min­dern, vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten und/oder Scha­dens­er­satz ver­lan­gen darf.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 07.04.2008 – I-1 U 203/07

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