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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ja­nu­ar 2007

Kfz-Kauf­ver­trag als Fern­ab­satz­ver­trag – „mobile.​de“

  1. Ein Kauf­ver­trag über ei­nen Neu- oder Ge­braucht­wa­gen, der zwi­schen ei­nem Un­ter­neh­mer und ei­nem Ver­brau­cher un­ter aus­schließ­li­cher Ver­wen­dung von Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln ge­schlos­sen wird, ist nur dann kein Fern­ab­satz­ver­trag i. S. von § 312b I 1 BGB, wenn der Un­ter­neh­mer – was er dar­le­gen und be­wei­sen muss – kein für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­tes Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tem nutzt. Der Un­ter­neh­mer nutzt ein für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­tes Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tem, wenn er Fahr­zeu­ge auf ei­ner In­ter­net­platt­form wie „mobile.​de“ zum Kauf an­bie­tet und sei­nen Be­trieb so or­ga­ni­siert hat, dass er re­gel­mä­ßig im Fern­ab­satz zu tä­ti­gen­de Ge­schäf­te be­wäl­ti­gen kann.
  2. Die Aus­übung ei­nes fern­ab­satz­recht­li­chen Wi­der­rufs­rechts ist nicht schon des­halb rechts­miss­bräuch­lich (§ 242 BGB), weil der Käu­fer – sei es aus Un­wis­sen­heit oder aus Be­quem­lich­keit – die tat­säch­lich be­ste­hen­de Mög­lich­keit, den Kauf­ge­gen­stand (hier: ein Kraft­fahr­zeug) vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags zu be­sich­ti­gen und den Kauf­ver­trag „vor Ort“ zu schlie­ßen, nicht wahr­ge­nom­men hat.

LG Sten­dal, Ur­teil vom 23.01.2007 – 22 S 138/06

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Er­stat­tungs­fä­hig­keit von Sach­ver­stän­di­gen­kos­ten

Nach ei­nem Ver­kehrs­un­fall kann grund­sätz­lich ein in Re­la­ti­on zur Scha­dens­hö­he be­rech­ne­tes Sach­ver­stän­di­gen­ho­no­rar als er­for­der­li­cher Her­stel­lungs­auf­wand i. S. des § 249 II BGB er­stat­tet ver­langt wer­den.

BGH, Ur­teil vom 23.01.2007 – VI ZR 67/06

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Nach­bes­se­rung durch Ein­bau ei­nes Aus­tausch­mo­tors

  1. Wie ein Ver­käu­fer ei­nen Sach­man­gel im We­ge der Nach­er­fül­lung be­sei­tigt, bleibt grund­sätz­lich – wenn und so­weit die Ver­trags­par­tei­en kei­ne kon­kre­ten Ab­spra­chen über Art und Um­fang der Nach­bes­se­rung ge­trof­fen ha­ben – ihm über­las­sen. Ent­schei­dend ist, dass die Nach­bes­se­rung zum Er­folg, das heißt zu ei­ner voll­stän­di­gen und nach­hal­ti­gen Be­sei­ti­gung des Man­gels führt.
  2. Bei der Be­sei­ti­gung von Män­geln ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist der Ver­käu­fer ge­ne­rell nicht ver­pflich­tet, Neu­tei­le zu ver­wen­den. Zur Nach­bes­se­rung kön­nen viel­mehr Ge­brauch­tei­le ver­wen­det wer­den, wenn sie funk­ti­ons­fä­hig und nicht äl­ter oder stär­ker ab­ge­nutzt sind als das ver­kauf­te Fahr­zeug und sei­ne Tei­le.
  3. Im Ge­gen­satz zu ei­nem nur ge­ne­ral­über­hol­ten Mo­tor ist ein „Aus­tausch­mo­tor“ nach vor­herr­schen­dem Ver­ständ­nis da­durch ge­kenn­zeich­net, dass – in der Re­gel beim Her­stel­ler – sämt­li­che be­weg­li­chen Tei­le durch Neu­tei­le er­setzt wur­den.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.01.2007 – I-1 U 149/06

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Rück­tritt von ei­nem durch Kre­dit fi­nan­zier­ten Au­to­kauf

  1. Die Ei­gen­schaft „Un­fall­wa­gen“ haf­tet ei­nem Fahr­zeug auf Dau­er an und lässt sich im We­ge ei­ner Nach­bes­se­rung – et­wa durch ei­ne Re­pa­ra­tur – nicht voll­stän­dig be­sei­ti­gen. Die Lie­fe­rung ei­nes un­fall­frei­en Er­satz­fahr­zeugs ist zu­min­dest dann un­mög­lich, wenn es sich bei dem Un­fall­fahr­zeug um ei­nen durch den kon­kre­ten Ge­brauch spe­zi­fi­zier­ten und in­di­vi­dua­li­sier­ten Ge­braucht­wa­gen han­delt. Das ist je­den­falls bei ei­nem im Kauf­zeit­punkt na­he­zu fünf Jah­re al­ten Fahr­zeug mit ei­ner Lauf­leis­tung von 83.700 km der Fall.
  2. Beim Rück­tritt von ei­nem ver­bun­de­nen, aus Kauf- und Kre­dit­ver­trag be­ste­hen­den Ge­schäft kann der Käu­fer vom Ver­käu­fer nur die be­reits ge­leis­te­ten (Net­to-)Kre­dit­ra­ten oh­ne Zin­sen und Kos­ten her­aus­ver­lan­gen. Denn der Rück­tritt führt nach § 346 BGB nur zur Ver­pflich­tung, die emp­fan­ge­nen Leis­tun­gen zu­rück­zu­ge­wäh­ren. Die Kos­ten und Zin­sen wur­den in­des nicht, auch nicht mit­tel­bar, an den Ver­käu­fer ge­leis­tet, son­dern aus­schließ­lich an den Kre­dit­ge­ber.
  3. Die Kos­ten ei­ner nutz­lo­sen Fi­nan­zie­rung fal­len al­ler­dings als ver­geb­li­cher, zu­sätz­li­cher Kos­ten­auf­wand, zu dem der Käu­fer in der Er­war­tung, ei­ne man­gel­freie Sa­che zu er­hal­ten, ver­an­lasst wor­den ist, un­ter § 284 BGB i. V. mit §§ 437 Nr. 3, 440 BGB.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 12.01.2007 – 10 U 42/06

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Hin­weis­pflicht ei­ner Kfz-Werk­statt auf fäl­li­ge War­tungs­ar­bei­ten

  1. Der Kun­de ei­ner Kfz-Ver­trags­werk­statt darf er­war­ten, dass er auf fäl­li­ge oder un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen­de War­tungs­ar­bei­ten (hier: Er­satz des Zahn­rie­mens) hin­ge­wie­sen wird. Ei­ne Kfz-Ver­trags­werk­statt muss ei­nen Kun­den auf ein vom Fahr­zeug­her­stel­ler emp­foh­le­nes Aus­wech­seln von Fahr­zeug­tei­len aber (noch) nicht hin­wei­sen, wenn das vom Her­stel­ler emp­foh­le­ne War­tungs­in­ter­vall zum Zeit­punkt der Re­pa­ra­tur des Fahr­zeugs noch nicht ab­ge­lau­fen ist und auch nicht in­ner­halb der nächs­ten drei Mo­na­te ab­läuft.
  2. Ei­ne Au­to­re­pa­ra­tur­werk­statt hat sich grund­sätz­lich dar­auf zu be­schrän­ken, die kon­kret in Auf­trag ge­ge­be­nen Ar­bei­ten aus­zu­füh­ren. Nur bei ganz un­be­stimm­ten Re­pa­ra­tur­auf­trä­gen (z. B. „Mo­tor läuft un­rund” oder „Öl­ver­lust”) hat sie al­le kon­kret mög­li­chen Ur­sa­chen für den Man­gel zu über­prü­fen. Wird je­doch bei Durch­füh­rung der Re­pa­ra­tur­ar­beit ein die Be­triebs­si­cher­heit des Fahr­zeugs be­ein­träch­ti­gen­der Man­gel er­kannt, so be­grün­det dies dem Kun­den ge­gen­über ei­ne Mit­tei­lungs­pflicht, da­mit der Kun­de über Maß­nah­men zur Be­sei­ti­gung des Man­gels ent­schei­den kann.

AG Bran­den­burg, Ur­teil vom 08.01.2007 – 31 C 59/06

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Kein Rück­tritt we­gen man­gel­haf­ter Lenk­rad­fern­be­die­nung

  1. Bei der Prü­fung, ob ein i. S. von § 323 V 2 BGB ge­ring­fü­gi­ger Man­gel vor­liegt, ist ei­ne auf die Um­stän­de des Ein­zel­falls be­zo­ge­ne Ab­wä­gung der In­ter­es­sen der Ver­trags­part­ner vor­zu­neh­men. Ob ei­ne er­heb­li­che oder nur ei­ne un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung vor­liegt, be­stimmt sich bei ei­nem Man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB nach ob­jek­ti­ven Ge­sichts­punk­ten, ins­be­son­de­re nach dem ob­jek­ti­ven Aus­maß der Qua­li­täts­ab­wei­chung und der sich dar­aus er­ge­ben­den Be­ein­träch­ti­gung des Äqui­va­lenzin­ter­es­ses des Käu­fers. Die nach frü­he­rem Kauf­recht (al­lein) maß­ge­ben­den Kri­te­ri­en der Wert­min­de­rung und der Ge­brauchs­stö­rung (§ 459 I 2 BGB a.F.) sind für ei­ne Kon­kre­ti­sie­rung des Merk­mals der Un­er­heb­lich­keit vor­ran­gig her­an­zu­zie­hen.
  2. Bei ei­nem Neu­fahr­zeug ist die Gren­ze von ei­nem un­er­heb­li­chen zu ei­nem er­heb­li­chen Man­gel eher über­schrit­ten als bei ei­nem ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeug. Dies gilt ins­be­son­de­re mit Blick auf ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf den Fahr­kom­fort. Wenn ein Neu­wa­gen­käu­fer durch die Be­stel­lung be­stimm­ter, er­fah­rungs­ge­mäß kost­spie­li­ger Son­der­aus­stat­tun­gen den Ba­sis­fahr­kom­fort in­di­vi­du­ell stei­gern woll­te, dann muss – auch nach der Ver­kehrs­an­schau­ung – ein tech­nisch be­ding­ter Aus­fall die­ses „Ex­tras“ ei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung er­fah­ren als im Fall des Kaufs ei­nes ge­brauch­ten, be­reits kom­plett aus­ge­stat­te­ten Fahr­zeugs. Auch bei der ge­bo­te­nen ob­jek­ti­ven Be­trach­tungs­wei­se ist ei­nem Neu­fahr­zeug­käu­fer in die­ser Hin­sicht ein ge­rin­ge­res Maß an ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen zu­zu­mu­ten.
  3. Ob die ver­trag­lich ver­ein­bar­te, hilfs­wei­se die ge­wöhn­li­che Ge­brauchs­taug­lich­keit und/oder der Wert des Kauf­ob­jekts er­heb­lich be­ein­träch­tigt sind, kann bei ei­nem be­heb­ba­ren Man­gel auch, aber nicht aus­schließ­lich an­hand des Um­fangs und der Kos­ten der Män­gel­be­sei­ti­gung be­ur­teilt wer­den. Bei ei­ner man­gel­haf­ten Son­der­aus­stat­tung er­scheint es zu­dem sinn­voll, auf die Re­la­ti­on zwi­schen Ge­samt­kauf­preis und dem Preis für das „Ex­tra“ ab­zu­stel­len.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 08.01.2007 – I-1 U 177/06

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Kei­ne Fa­brik­neu­heit bei Stand­zeit von 23 Mo­na­ten trotz Pro­duk­ti­ons­ein­stel­lung

Ein un­be­nutz­tes Kraft­fahr­zeug, das be­reits rund zwei Jah­re vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags her­ge­stellt wur­de, ist auch dann nicht mehr „fa­brik­neu“, wenn die Pro­duk­ti­on des Mo­dells des be­tref­fen­den Fahr­zeugs kurz nach des­sen Her­stel­lung ein­ge­stellt wur­de.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 08.01.2007 – 15 U 71/06

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