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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­ni 2006

Guss­feh­ler im Mo­tor­block ei­nes neu­en Wohn­mo­bils – Er­satz­lie­fe­rung

  1. Bei ei­nem „Lun­ker“ (Guss­feh­ler) im Mo­tor­block ei­nes neu­en Wohn­mo­bils, der zu ei­nem Öl­ver­lust führt und zu­min­dest den Aus­tausch des Mo­tor­blocks mit Kopf er­for­dert, ist ei­ne Nach­er­fül­lung durch Lie­fe­rung ei­nes Er­satz­fahr­zeugs nicht un­ver­hält­nis­mä­ßig.
  2. Den Ein­wand der Un­ver­hält­nis­mä­ßig­keit (§ 439 III BGB) kann der Ver­käu­fer nicht mehr er­he­ben, wenn der Käu­fer be­reits vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten ist.
  3. Das Ver­schul­den nach § 281 BGB knüpft zeit­lich an das Ver­tre­ten­müs­sen bei Ab­lauf der zur Nach­er­fül­lung ge­setz­ten Frist an und kann sich – bei ei­nem vom Ver­käu­fer nicht zu ver­tre­ten­den Man­gel – auf die un­ter­las­se­ne Nach­lie­fe­rung be­zie­hen. Es kommt al­so im Rah­men des § 281 BGB nicht dar­auf an, ob der Ver­käu­fer den Man­gel der Kauf­sa­che zu ver­tre­ten hat, son­dern dar­auf, ob er die feh­len­de Er­satz­lie­fe­rung bin­nen der ge­setz­ten Frist zu ver­tre­ten hat.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 28.06.2006 – 7 U 235/05

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Neu­wa­gen trotz „zu ho­her“ Lauf­leis­tung nach Über­füh­rungs­fahrt

Ein als fa­brik­neu ver­kauf­ter und noch nicht zum Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­se­ner Pkw, der ver­ein­ba­rungs­ge­mäß auf ei­ge­ner Ach­se zum Käu­fer über­führt wur­de, ist auch dann noch ein Neu­wa­gen, wenn er bei der Über­ga­be an den Käu­fer ei­ne Lauf­leis­tung auf­weist, die we­ni­ger als 100 km über der Lauf­leis­tung liegt, die das Fahr­zeug mit Blick auf die Über­füh­rungs­fahrt ha­ben darf. Das gilt auch dann, wenn un­klar bleibt, wes­halb das Fahr­zeug ei­ne „zu ho­he“ Lauf­leis­tung auf­weist.

LG Zwi­ckau, Ur­teil vom 27.06.2006 – 1 O 1652/05
(nach­fol­gend: OLG Dres­den, Ur­teil vom 04.10.2006 – 8 U 1462/06)

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Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen ei­nes Grund­man­gels

  1. Grund­sätz­lich muss der Käu­fer dar­le­gen und be­wei­sen, dass ein Scha­den, der erst nach Ge­fahr­über­gang ein­ge­tre­ten ist („Haupt­man­gel“), auf ei­nem schon bei Ge­fahr­über­gang vor­han­de­nen „Grund­man­gel“ be­ruht. Sind meh­re­re Scha­den­sur­sa­chen mög­lich, ge­nügt der Käu­fer sei­ner Dar­le­gungs- und Be­weis­last, wenn je­de ein­zel­ne Ur­sa­che ei­ne ver­trags­wid­ri­ge Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che dar­stellt und bei Über­ga­be be­reits vor­ge­le­gen ha­ben könn­te. Dass sich nicht auf­klä­ren lässt, wel­cher Grund­man­gel tat­säch­lich ur­säch­lich für den Haupt­man­gel ge­wor­den ist, ist dann un­er­heb­lich.
  2. Bei ei­nem Pkw der ge­ho­be­nen Mit­tel­klas­se (hier: Vol­vo C70 2.0 T Ca­brio) ist ei­ne vor­aus­sicht­li­che Ge­samt­fahr­leis­tung von 250.000 km an­zu­neh­men.

LG Köln, Ur­teil vom 27.06.2006 – 2 O 52/05

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An­fech­tung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags we­gen ei­nes Un­fall­scha­dens

Die Be­zeich­nung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als „un­fall­frei“ be­inhal­tet nur die Zu­si­che­rung, dass das Fahr­zeug kei­ne über Ba­ga­tell- oder Ein­fach­schä­den hin­aus­ge­hen­den Un­fall­schä­den er­lit­ten hat. Der Käu­fer kann auf­grund ei­ner sol­chen Zu­si­che­rung nicht ernst­haft er­war­ten, dass der Ver­käu­fer für je­den Krat­zer oder je­de Schram­me, die das Fahr­zeug ir­gend­wann im Lau­fe der Zeit ein­mal er­lit­ten hat, ein­ste­hen will.

OLG Bam­berg, Ur­teil vom 21.06.2006 – 3 U 253/05

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Kein Neu­be­ginn der Ver­jäh­rung durch fehl­ge­schla­ge­nen Nach­bes­se­rungs­ver­such

Ein er­folg­lo­ser Nach­bes­se­rungs­ver­such des Ver­käu­fers führt nicht per se, son­dern nur dann da­zu, dass die Ver­jäh­rung der Män­gel­an­sprü­che des Käu­fers neu be­ginnt (§ 212 I Nr. 1 BGB), wenn der Ver­such als (kon­klu­den­tes) An­er­kennt­nis der Nach­bes­se­rungs­pflicht des Ver­käu­fers an­zu­se­hen ist. Dar­an fehlt es, wenn der Ver­käu­fer un­miss­ver­ständ­lich er­klärt hat, er wer­de le­dig­lich aus Ku­lanz tä­tig.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 20.06.2006 – 16 U 287/05

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„Se­ri­en­feh­ler“ als Sach­man­gel ei­nes Kraft­fahr­zeugs

  1. Ein ver­stän­di­ger Durch­schnitts­käu­fer darf da­von aus­ge­hen, dass ein Mit­tel­klas­se­wa­gen (hier: Re­nault La­gu­na) trotz ei­nes Al­ters von rund sie­ben Jah­ren und ei­ner Lauf­leis­tung von et­wa 84.000 km nicht auf den ers­ten 1.000–2.000 km we­gen ei­nes gra­vie­ren­den De­fekts am Au­to­ma­tik­ge­trie­be ge­brauchs­un­taug­lich wird.
  2. Ein ge­brauch­tes Kraft­fahr­zeug ist nicht al­lein des­halb frei von Sach­män­geln, weil es ei­nen De­fekt hat, der auch an­de­ren Fahr­zeu­gen des­sel­ben Typs als „Se­ri­en­feh­ler“ an­haf­tet.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 19.06.2006 – I-1 U 38/06

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Zum Be­griff „Jah­res­wa­gen“ als Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

Ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler als „Jah­res­wa­gen“ ver­kauf­tes Ge­braucht­fahr­zeug ent­spricht re­gel­mä­ßig nicht der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit, wenn zwi­schen der Her­stel­lung und der Erst­zu­las­sung mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen.

BGH, Ur­teil vom 07.06.2006 – VI­II ZR 180/05

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Er­satz­lie­fe­rung beim Stück­kauf

  1. Zur Fra­ge der arg­lis­ti­gen Täu­schung bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf durch Zu­si­che­rung der Un­fall­frei­heit des Fahr­zeugs „ins Blaue hin­ein“.
  2. Die Nach­er­fül­lung durch Lie­fe­rung ei­ner an­de­ren, man­gel­frei­en Sa­che (Er­satz­lie­fe­rung) ist auch beim Stück­kauf nicht von vor­ne­her­ein we­gen Un­mög­lich­keit aus­ge­schlos­sen. Mög­lich ist die Er­satz­lie­fe­rung nach der Vor­stel­lung der Par­tei­en dann, wenn die Kauf­sa­che im Fal­le ih­rer Man­gel­haf­tig­keit durch ei­ne gleich­ar­ti­ge und gleich­wer­ti­ge er­setzt wer­den kann. Beim Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens liegt es in der Re­gel na­he, dies zu ver­nei­nen, wenn dem Kauf­ent­schluss ei­ne per­sön­li­che Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs vor­an­ge­gan­gen ist.

BGH, Ur­teil vom 07.06.2006 – VI­II ZR 209/05

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