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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Fe­bru­ar 2006

Scha­dens­er­satz für man­gel­be­ding­ten Nut­zungs­aus­fall

Die schuld­haf­te Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che be­grün­det oh­ne Wei­te­res ei­ne Pflicht des Ver­käu­fers zum Er­satz des Nut­zungs­aus­fall­scha­dens (§ 280 I BGB). Be­ruht der Scha­den des Käu­fers da­ge­gen auf ei­ner Ver­zö­ge­rung der Nach­er­fül­lung, hat der Ver­käu­fer die­sen nur un­ter Ver­zugs­vor­aus­set­zun­gen zu er­set­zen (§ 280 I, II BGB i. V. mit § 286 BGB).

OLG Hamm, Ur­teil vom 23.02.2006 – 28 U 164/05

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Kein Rück­tritt trotz er­folg­lo­ser Nach­bes­se­rung bei Ein­ver­ständ­nis des Käu­fers mit wei­te­ren Maß­nah­men

Ein Kfz-Käu­fer, der sich ge­gen­über dem Ver­käu­fer nach zwei er­folg­lo­sen Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen mit ei­ner wei­te­ren Ur­sa­chen­for­schung ein­ver­stan­den er­klärt hat, kann nicht un­ter Be­ru­fung auf die fehl­ge­schla­ge­nen Nach­bes­se­rungs­ver­su­che vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten, oh­ne dem Ver­käu­fer zu­vor er­folg­los ei­ne – kurz be­mes­se­ne – Frist zur Ur­sa­chen­for­schung zu set­zen.

OLG Ros­tock, Ur­teil vom 20.02.2006 – 3 U 124/05

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(Kein) über­höh­ter Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens

Be­haup­tet der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, sein Fahr­zeug ver­brau­che deut­lich mehr Kraft­stoff als vom Fahr­zeug­her­stel­ler an­ge­ge­ben und sei des­halb man­gel­haft, so trifft ihn in­so­weit die Dar­le­gungs- und Be­weis­last. Sei­ner Dar­le­gungs­last ge­nügt der Käu­fer in­des nicht da­durch, dass er den tat­säch­li­chen Kraft­stoff­ver­brauch sei­nes Fahr­zeugs beim nor­ma­len Be­trieb im Stra­ßen­ver­kehr dar­legt. Denn ent­schei­dend ist, ob der Kraft­stoff­ver­brauch (auch) dann hö­her als vom Her­stel­ler an­ge­ge­ben ist, wenn er in dem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren mit den ge­norm­ten Be­din­gun­gen er­mit­telt wird, des­sen sich auch der Her­stel­ler zur Er­mitt­lung der an­ge­ge­be­nen Ver­brauchs­wer­te be­die­nen muss­te.

AG Char­lot­ten­burg, Ur­teil vom 15.02.2006 – 207 C 332/04
(nach­fol­gend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 05.04.2007 – 52 S 104/06)

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Nut­zungs­er­satz bei Fahr­zeug der Ober­klas­se

  1. Bei der Re­gel des § 440 Satz 2 BGB han­delt es sich nur nur um ei­ne „Faust­for­mel“, die nicht sche­ma­tisch an­zu­wen­den ist. Des­halb sind bei funk­tio­nel­len Män­geln, die sich nur schwer lo­ka­li­sie­ren las­sen und de­ren Ur­sa­che schwer zu fin­den ist, auch mehr als zwei Nach­bes­se­rungs­ver­su­che zu­mut­bar.
  2. Im Fal­le ei­nes Rück­tritts ist der Wert­er­satz für die Nut­zung des Fahr­zeugs an­hand der ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter im Ver­hält­nis zur vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Brut­to­kauf­prei­ses zu be­rech­nen. Die Ge­brauchs­vor­tei­le sind zu kür­zen, wenn die Ge­brauchs­taug­lich­keit oder der Fahr­kom­fort des Fahr­zeugs maß­geb­lich ein­ge­schränkt wird.
  3. Um Rechts­si­cher­heit zu ge­währ­leis­ten, ist es sach­ge­recht, als Nut­zungs­er­satz re­gel­mä­ßig 0,67 % des Brut­to­kauf­prei­ses je 1.000 ge­fah­re­ne Ki­lo­me­ter an­zu­set­zen und da­von nur in be­son­ders ge­la­ger­ten Aus­nah­me­fäl­len ab­zu­wei­chen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 10.02.2006 – I-22 U 149/05

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Un­wirk­sam­keit ei­nes Rück­tritts we­gen Zeit­ab­laufs (§ 218 I 1, 2 BGB)

  1. Ob der Rück­tritt des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels der Kauf­sa­che nach § 218 I 1, 2 BGB wirk­sam ist, hängt da­von ab, ob der Rück­tritt er­klärt wird, be­vor der – be­ste­hen­de oder hy­po­the­ti­sche – Nach­er­fül­lungs­an­spruch des Käu­fers ver­jährt ist. Auf den Zeit­punkt der ge­richt­li­chen Gel­tend­ma­chung von An­sprü­chen aus dem durch den Rück­tritt ent­ste­hen­den Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis kommt es nicht an.
  2. An­sprü­che des Käu­fers aus dem durch den Rück­tritt ent­ste­hen­den Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis un­ter­lie­gen nicht der Ver­jäh­rung nach § 438 I, II BGB, son­dern der re­gel­mä­ßi­gen Ver­jäh­rung nach §§ 195, 199 BGB.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 09.02.2006 – 5 U 1452/05

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„Neu­wa­gen“ trotz Ta­ges- oder Kurz­zu­las­sung auf den Händ­ler

Ein Ver­käu­fer, der ver­trag­lich ver­pflich­tet ist, dem Käu­fer ei­nen „Neu­wa­gen“ zu ver­schaf­fen, er­füllt die­se Ver­pflich­tung auch dann, wenn er dem Käu­fer ein Fahr­zeug mit Ta­ges- oder Kurz­zu­las­sung über­gibt. Da­bei macht es kei­nen Un­ter­schied, ob die Ta­ges- oder Kurz­zu­las­sung be­reits vor oder erst nach dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags er­folgt ist.

LG Wup­per­tal, Ur­teil vom 09.02.2006 – 9 S 146/05

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Rü­ge­ob­lie­gen­heit nach § 377 HGB bei ei­nem Lea­sing­ver­trag

  1. Bei ei­nem Han­dels­ge­schäft i. S. des § 343 I BGB trifft den Käu­fer (hier: ein Lea­sing­un­ter­neh­men) die Rü­ge­ob­lie­gen­heit nach § 377 HGB grund­sätz­lich auch dann, wenn der Ver­käu­fer die Kauf­sa­che auf An­wei­sung des Käu­fers an ei­nen nicht­kauf­män­ni­schen Drit­ten (hier: den Lea­sing­neh­mer) ab­lie­fert, mit dem der Käu­fer ei­nen Lea­sing­ver­trag ge­schlos­sen und den er zur Gel­tend­ma­chung der ver­trag­li­chen An­sprü­che ge­gen den Ver­käu­fer er­mäch­tigt hat (im An­schluss an BGH, Urt. v. 24.01.1990 – VI­II ZR 22/89, NJW 1990, 1290).
  2. Ein Kfz-Käu­fer der Nach­er­fül­lung ver­langt, muss zwar grund­sätz­lich nur das Er­schei­nungs­bild ei­nes Man­gels hin­rei­chend ge­nau be­schrei­ben und nicht auch des­sen Ur­sa­che be­nen­nen. In ei­nem Rechts­streit ge­nügt je­doch die Be­schrei­bung von Sym­pto­men (hier: „Fahr­zeug springt nicht an“) je­den­falls dann nicht, wenn die­se ih­re Ur­sa­che so­wohl in der Be­schaf­fen­heit als auch in ei­ner feh­ler­haf­ten Be­nut­zung des Fahr­zeugs ha­ben kön­nen.

OLG Hamm, Ur­teil vom 06.02.2006 – 2 U 197/05

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Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung trotz er­klär­ter Min­de­rung

Ein Käu­fer, dem ein man­gel­haf­tes Kraft­fahr­zeug ge­lie­fert wur­de und der des­halb be­reits die Min­de­rung er­klärt hat, kann – eben­so wie nach ei­nem be­reits er­klär­ten Rück­tritt – auf ei­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch um­schwen­ken.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 01.02.2006 – 3 U 106/05

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