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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­li 2005

Scha­dens­er­satz bei Nicht­er­fül­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags – Scha­dens­pau­scha­lie­rung

Ei­ne Klau­sel in den Ver­kaufs­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers, wo­nach der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens bei Nicht­er­fül­lung des Kauf­ver­trags Scha­dens­er­satz pau­schal in Hö­he von 15 % des (Net­to-)Kauf­prei­ses zu leis­ten hat, ist grund­sätz­lich wirk­sam.

LG Kai­sers­lau­tern, Ur­teil vom 29.07.2005 – 2 O 771/04

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung über An­zahl der Vor­be­sit­zer – „Karls­ru­her For­mel“

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens, der die An­zahl der Vor­be­sit­zer des Fahr­zeugs un­ter aus­drück­li­chem Ver­weis auf den Fahr­zeug­brief („lt. Fahr­zeug­brief“) an­gibt, muss sich, wenn sei­ne An­ga­be falsch ist, den Vor­wurf der Arg­list auch dann ge­fal­len las­sen, wenn er den Fahr­zeug­brief gar nicht ein­ge­se­hen hat. Denn ein Ver­käu­fer han­delt schon dann arg­lis­tig, wenn er zu ei­nem Ge­sichts­punkt, der er­kenn­bar maß­geb­li­che Be­deu­tung für den Käu­fer hat, „ins Blaue hin­ein“ un­rich­ti­ge An­ga­ben macht.
  2. Zwar ist die Nut­zungs­ent­schä­di­gung, die der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens dem Ver­käu­fer nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­mäß § 346 I, II 1 Nr. 1 BGB schul­det, nach der For­mel \text{Gebrauchsvorteil} = {\frac{\text{Bruttokaufpreis}\times\text{gefahrene Kilometer}}{\text{erwartete Restlaufleistung}}} zu be­rech­nen. Ab­zu­stel­len ist al­so nicht auf die zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes ent­spre­chen­den Neu­fahr­zeugs, son­dern da­von sind die Ki­lo­me­ter ab­zu­zie­hen, die das Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer be­reits zu­rück­ge­legt hat­te. Ei­ne bei der Über­ga­be für ei­nen Ge­braucht­wa­gen un­ge­wöhn­lich ge­rin­ge Lauf­leis­tung von nur 3.850 km darf aber ver­nach­läs­sigt und die Nut­zungs­ent­schä­di­gung wie bei ei­nem Neu­wa­gen be­rech­net wer­den.
  3. Die zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes (neu­en) Klein­wa­gens be­trägt 150.000 km.
  4. Es ist zur Ver­mei­dung von Pro­ble­men bei der Zwangs­voll­stre­ckung zu­läs­sig und al­lein sinn­voll, dass die Nut­zungs­ent­schä­di­gung, die ein Kfz-Käu­fer dem Ver­käu­fer nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt vom Kauf­ver­trag schul­det (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB), in der Kla­ge­schrift und im Ur­teil nicht ex­akt be­zif­fert, son­dern le­dig­lich ih­re Be­rech­nung vor­ge­ge­ben wird (im An­schluss an OLG Karls­ru­he, Urt. v. 07.03.2003 – 14 U 154/01, NJW 2003, 1950, 1951 – „Karls­ru­her For­mel“).

LG Köln, Ur­teil vom 26.07.2005 – 28 O 70/05

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Ver­geb­li­cher Nach­bes­se­rungs­ver­such bei Her­bei­füh­ren ei­nes neu­en Man­gels

  1. Ein ver­geb­li­cher Nach­bes­se­rungs­ver­such liegt nicht nur vor, wenn ein vor­han­de­ner Man­gel nicht be­sei­tigt wird, son­dern auch dann, wenn die Nach­bes­se­rung zu ei­nem neu­en Man­gel führt.
  2. Nimmt der Käu­fer sein nach­ge­bes­ser­tes Fahr­zeug mit der Be­mer­kung ent­ge­gen, mit dem her­ge­stell­ten Zu­stand des Fahr­zeugs „le­ben zu kön­nen“, lässt sich dar­aus nicht oh­ne Wei­te­res ein Ver­zicht auf Ge­währ­leis­tungs­rech­te ab­lei­ten.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 20.07.2005 – 4 U 17/05

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Er­satz­an­sprü­che bei Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags

  1. Der Käu­fer ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che hat auch dann ge­mäß § 284 BGB An­spruch auf Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen, wenn er we­gen des Man­gels vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt. Der An­spruch ist nicht ge­mäß § 347 II BGB auf den Er­satz not­wen­di­ger Ver­wen­dun­gen oder sol­cher Auf­wen­dun­gen be­schränkt, durch die der Ver­käu­fer be­rei­chert wird.
  2. § 284 BGB er­fasst auch Auf­wen­dun­gen für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke.
  3. Auf­wen­dun­gen des Käu­fers auf ei­ne ge­kauf­te Sa­che, die sich spä­ter als man­gel­haft er­weist, sind in der Re­gel ver­geb­lich, wenn der Käu­fer die Kauf­sa­che we­gen ih­rer Man­gel­haf­tig­keit zu­rück­gibt oder sie je­den­falls nicht be­stim­mungs­ge­mäß nut­zen kann und des­halb auch die Auf­wen­dun­gen nutz­los sind.
  4. Kos­ten, die dem Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs für des­sen Über­füh­rung und Zu­las­sung ent­ste­hen, sind Auf­wen­dun­gen i. S. des § 284 BGB. Wird der Kauf we­gen Man­gel­haf­tig­keit des Fahr­zeugs rück­ab­ge­wi­ckelt, nach­dem der Käu­fer das Fahr­zeug zeit­wei­se ge­nutzt hat, so min­dert sich der An­spruch auf Er­satz auch die­ser Auf­wen­dun­gen ent­spre­chend der Nut­zungs­dau­er oder der Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs.

BGH, Ur­teil vom 20.07.2005 – VI­II ZR 275/04
(vor­an­ge­hend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 25.08.2004 – 3 U 78/04)

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Über­schau­ba­rer Zeit­raum zwi­schen Bau­jahr und Erst­zu­las­sung ei­nes Kraft­fahr­zeugs

Ein Fahr­zeug­käu­fer darf er­war­ten, dass das Fahr­zeug so alt ist, wie es das im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­ne Da­tum der Erst­zu­las­sung ver­mu­ten lässt. Das gilt auch, wenn er den Fahr­zeug­brief nicht ein­ge­se­hen hat. Er­folg­te die Erst­zu­las­sung im Ja­nu­ar 2003, darf der Käu­fer des­halb re­gel­mä­ßig dar­auf schlie­ßen, dass das Fahr­zeug im Jah­re 2002 ge­baut wur­de.

LG Baut­zen, Ur­teil vom 20.07.2005 – 2 O 339/05

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Be­zeich­nung ei­nes Fahr­zeugs als „La­ger­fahr­zeug“

  1. Wird ein zum Ver­kauf ste­hen­des Fahr­zeug oh­ne je­den Hin­weis dar­auf, dass es sich um ei­nen Neu­wa­gen han­deln soll, als „La­ger­fahr­zeug“ be­zeich­net, darf der Käu­fer kein Fahr­zeug er­war­ten, das höchs­tens zwölf Mo­na­te vor Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges her­ge­stellt wur­de.
  2. Der (nur) mit dem Zu­satz „Mo­dell­jahr 2002“ kon­kre­ti­sier­te Be­griff „La­ger­fahr­zeug“ be­zeich­net ein Fahr­zeug, das ir­gend­wann im – nicht mit dem Ka­len­der­jahr 2002 iden­ti­schen – Mo­dell­jahr 2002, wo­mög­lich al­so schon zu des­sen Be­ginn, her­ge­stellt wur­de und – mög­li­cher­wei­se seit 2001 – „auf La­ger“ ist.

OLG Braun­schweig, Ur­teil vom 07.07.2005 – 2 U 128/04

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Kei­ne Ein­schrän­kung ei­nes for­mu­lar­mä­ßi­gen Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses durch hand­schrift­li­chen Zu­satz

Ent­hält ein zwi­schen Pri­vat­per­so­nen ge­schlos­se­ner Kauf­ver­trag über ein ge­brauch­tes Kraft­fahr­zeug ei­nen for­mu­lar­mä­ßi­gen Aus­schluss je­der Ge­währ­leis­tung, wird die­ser durch den hand­schrift­li­chen Zu­satz „ge­kauft wie ge­se­hen“ nicht ein­ge­schränkt (Be­stä­ti­gung von BGH, Urt. v. 24.04.1996 – VI­II ZR 114/95, NJW 1996, 2025).

BGH, Ver­säum­nis­ur­teil vom 06.07.2005 – VI­II ZR 136/04

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