1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens han­delt schon dann arg­lis­tig, wenn er auf Fra­gen, de­ren Be­ant­wor­tung für den Kauf­ent­schluss sei­nes Ver­trags­part­ners er­kenn­bar maß­geb­li­che Be­deu­tung hat, oh­ne tat­säch­li­che Grund­la­ge „ins Blaue hin­ein“ An­ga­ben über den Zu­stand des Fahr­zeugs macht, die sich als un­rich­tig er­wei­sen.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss ei­nen frü­he­ren Un­fall des Fahr­zeugs, der ihm be­kannt ist oder mit des­sen Vor­han­den­sein er rech­net, dem Käu­fer grund­sätz­lich auch un­ge­fragt of­fen­ba­ren, wenn er sich nicht dem Vor­wurf arg­lis­ti­gen Ver­schwei­gens aus­set­zen will. Das gilt nur dann nicht, wenn der Un­fall so ge­ring­fü­gig war, dass er bei ver­nünf­ti­ger Be­trach­tungs­wei­se den Kauf­ent­schluss nicht be­ein­flus­sen konn­te. Die Gren­ze für der­ar­ti­ge nicht mit­tei­lungs­pflich­ti­ge „Ba­ga­tell­schä­den“ ist bei Per­so­nen­kraft­wa­gen sehr eng zu zie­hen und je­den­falls beim Aus­tausch ei­nes Kot­flü­gels, der nicht nur we­gen ei­ner klei­nen „Del­le“ vor­ge­nom­men zu wer­den pflegt, über­schrit­ten.

BGH, Ur­teil vom 03.12.1986 – VI­II ZR 345/85

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