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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: No­vem­ber 2024

Rück­ab­wick­lung des über ein Lea­sing­fahr­zeug ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags – Wert­er­satz

  1. Bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes über ei­ne Lea­sing­s­a­che ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags nach man­gel­be­ding­tem Rück­tritt rich­tet sich ein An­spruch des Lie­fe­ran­ten (Ver­käu­fers) auf Wert­er­satz ge­mäß § 346 II 1 BGB auch im Fal­le der lea­sing­ty­pi­schen Ab­tre­tung der Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che von dem Lea­sing­ge­ber an den Lea­sing­neh­mer grund­sätz­lich nicht ge­gen den Lea­sing­neh­mer, son­dern ge­gen den Lea­sing­ge­ber als Käu­fer (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 13.11.2013 – VI­II ZR 257/12, NJW 2014, 1583 Rn. 28 m. w. Nachw.).
  2. Die Vor­schrift des § 406 BGB ist, so­weit der Lie­fe­rant in Kennt­nis des Vor­lie­gens die­ser lea­sing­ty­pi­schen Ab­tre­tungs­kon­struk­ti­on den Kauf­ver­trag mit dem Lea­sing­ge­ber ge­schlos­sen hat, grund­sätz­lich nicht zu­guns­ten des Lie­fe­ran­ten an­wend­bar und da­mit ei­ne Auf­rech­nung (§ 387 BGB) mit dem vor­be­zeich­ne­ten Wert­er­satz­an­spruch ge­gen den von dem Lea­sing­neh­mer gel­tend ge­mach­ten An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses auf­grund der feh­len­den Ge­gen­sei­tig­keit die­ser For­de­run­gen nicht mög­lich.

BGH, Ur­teil vom 13.11.2024 – VI­II ZR 168/23

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Emo­jis in ei­ner Whats­App-Text­nach­richt – Aus­le­gung

  1. Durch die Ver­ein­ba­rung ei­nes un­ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins oder ei­ner un­ver­bind­li­chen Lie­fer­frist beim Neu­wa­gen­kauf wird zwar noch kei­ne Leis­tungs­zeit be­stimmt, bei de­ren Über­schrei­tung der Ver­käu­fer – wie et­wa im Fall des § 286 II Nr. 1 BGB – oh­ne Wei­te­res in Ver­zug ge­rät. Ist aber – et­wa in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers – vor­ge­se­hen, dass der Käu­fer den Ver­käu­fer erst mah­nen kann, wenn nach Ab­lauf der un­ver­bind­li­chen Lie­fer­frist be­zie­hungs­wei­se nach Über­schrei­tung des un­ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins ei­ne (wei­te­re) Frist (sog. un­ech­te Nach­frist) ver­stri­chen ist, so wird die vom Ver­käu­fer ge­schul­de­te Leis­tung spä­tes­tens mit Ab­lauf die­ser (wei­te­ren) Frist fäl­lig, so­dass er nun­mehr durch ei­ne ein­fa­che Mah­nung in Ver­zug ge­setzt wer­den kann (im An­schluss an BGH, Urt. v. 27.09.2000 – VI­II ZR 155/99, BGHZ 145, 203 = ju­ris Rn. 46).
  2. Die Über­mitt­lung ei­ner Text­nach­richt per Whats­App er­füllt die Vor­aus­set­zun­gen der ge­will­kür­ten Schrift­form i. S. des §  127 II 1 BGB. Glei­ches gilt für die Über­mitt­lung ei­nes At­tach­ments in Form ei­ner Text­ver­ar­bei­tungs- oder PDF-Da­tei oder ei­nes hin­rei­chend gu­ten Fo­tos, nicht je­doch für ei­ne Whats­App-Sprach­nach­richt oder ein At­tach­ment in Form ei­ner Vi­deo- oder Au­dio­da­tei.
  3. Wer­den in ei­ner Text­nach­richt Emo­jis ver­wen­det, sind die­se bei der Aus­le­gung der Er­klä­rung grund­sätz­lich zu be­rück­sich­ti­gen. Da­bei ist – wie sonst auch – dar­auf ab­zu­stel­len, wie ein ver­stän­di­ger Emp­fän­ger der Nach­richt die­se nach Treu und Glau­ben un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­sit­te ver­ste­hen durf­te (§§&nbbsp;133, 157 BGB). Zur Er­mitt­lung des Be­deu­tungs­ge­halts von Emo­jis kann der Rechts­an­wen­der Emo­ji-Le­xi­ka zu­ra­te zie­hen; An­halts­punk­te für das Ver­ständ­nis ei­nes Emo­jis kön­nen sich auch aus dem Be­gleit­text er­ge­ben.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 11.11.2024 – 19 U 200/24 e

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