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Ar­chiv: Ok­to­ber 2020

Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs bei Zug-um-Zug-Ver­ur­tei­lung oh­ne wirt­schaft­li­chen Wert

  1. Der Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs im Fal­le ei­ner Zug-um-Zug-Ver­ur­tei­lung kommt ein ei­ge­ner wirt­schaft­li­cher Wert nicht zu, weil die Fra­ge des An­nah­me­ver­zugs nur ein recht­lich un­selbst­stän­di­ges Ele­ment der um­strit­te­nen Leis­tungs­ver­pflich­tung und des­halb mit die­ser wirt­schaft­lich iden­tisch ist (st. Rspr.; s. nur BGH, Beschl. v. 18.01.2018 – III ZR 537/16, ju­ris Rn. 11; Beschl. v. 20.03.2018 – II ZR 349/16, ju­ris Rn. 1; Beschl. v. 16.07.2019 – XI ZR 538/18, ju­ris Rn. 9; vom 26.05.2020 – XI ZR 414/19, ju­ris Rn. 1).
  2. Auch für das Rechts­mit­tel der be­klag­ten Par­tei ist die Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs ne­ben ei­ner Zug-um-Zug-Ver­ur­tei­lung wert­mä­ßig für die Be­schwer oh­ne Be­deu­tung (An­schluss an BGH, Beschl. v. 23.06.2016 – III ZR 104/15, ju­ris Rn. 5; Beschl. v. 25.10.2016 – XI ZR 33/15, ju­ris Rn. 3).

BGH, Be­schluss vom 13.10.2020 – VI­II ZR 290/19
(vor­an­ge­hend: BGH, Be­schluss vom 05.08.2020 – VI­II ZR 290/19)

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Wirk­sam­keit und Reich­wei­te ei­ner im An­schluss an ei­ne Nach­bes­se­rung ge­trof­fe­nen Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung

Ver­ein­ba­ren die Par­tei­en ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags im An­schluss an ei­ne – hier durch den Aus­tausch des Tur­bo­la­ders er­folg­te – Nach­bes­se­rung, dass da­mit „al­le ge­gen­sei­ti­gen An­sprü­che ab­ge­gol­ten“ sind, dann steht der Wirk­sam­keit die­ser Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung zwar nicht § 476 I 1 BGB ent­ge­gen, da sie erst nach der Mit­tei­lung ei­nes Man­gels ge­trof­fen wur­de. Die Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung ist aber in­ter­es­sen­ge­recht da­hin aus­zu­le­gen, dass sie aus­schließ­lich den Man­gel er­fasst, der Ge­gen­stand der Nach­bes­se­rung war. Auf sons­ti­ge, dem Ver­käu­fer noch nicht an­ge­zeig­te Män­gel er­streckt sich die Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung da­ge­gen nicht.

LG Pots­dam, Ur­teil vom 09.10.2020 – 8 O 189/19

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Über­ra­schen­de und un­wirk­sa­me Ga­ran­tie­be­din­gun­gen für ei­ne GGG-Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie

  1. Ei­ne vor­for­mu­lier­te Klau­sel, nach der es dem Ga­ran­ti­en­eh­mer bei ei­ner Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie pau­schal un­ter­sagt ist, das Fahr­zeug nach dem Ein­tritt ei­nes Scha­dens­falls oh­ne schrift­li­che Wei­sung des Ga­ran­tie­ge­bers (wei­ter) zu be­we­gen und den Fahr­zeug­zu­stand zu ver­än­dern, ist we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ga­ran­ti­en­eh­mers ge­mäß § 307 I 1 BGB un­wirk­sam. Denn es wä­re dem Ga­ran­ti­en­eh­mer oh­ne schrift­li­che Wei­sung des Ga­ran­ti­en­eh­mers nicht ein­mal mög­lich, sein be­schä­dig­tes Fahr­zeug in ei­ne Werk­statt zu brin­gen und dort fest­stel­len zu las­sen, ob über­haupt ein Ga­ran­tie­fall vor­liegt.
  2. Ei­ne vor­for­mu­lier­te Klau­sel, nach der An­sprü­che aus ei­ner ge­gen Ent­gelt ge­währ­ten Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie da­von ab­hän­gen, dass der Ga­ran­ti­en­eh­mer al­le sechs Mo­na­te ei­nen Mo­toröl­wech­sel durch­führt und da­bei ein aus­schließ­lich beim Ga­ran­tie­ge­ber er­häl­ti­ches, vom Fahr­zeug­her­stel­ler nicht emp­foh­le­nes Mit­tel („Lon­gli­fe Ga­rant N5“) ver­wen­det, des­sen In­halts­stof­fe sich we­der aus dem Ga­ran­tie­ver­trag noch aus den Ga­ran­tie­be­din­gun­gen er­ge­ben, wird ge­mäß § 305c I BGB schon nicht Be­stand­teil des Ga­ran­tie­ver­trags. Je­den­falls aber ist ei­ne sol­che Klau­sel we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ga­ran­ti­en­eh­mers ge­mäß § 307 I 1 BGB un­wirk­sam.
  3. Ei­ne vor­for­mu­lier­te Klau­sel, nach der An­sprü­che aus ei­ner ge­gen Ent­gelt ge­währ­ten Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie da­von ab­hän­gen, dass beim Fahr­zeug des Ga­ran­ti­en­eh­mers – deut­lich über die Her­stel­ler­vor­ga­ben hin­aus – al­le sechs Mo­na­te sämt­li­che von der der Ga­ran­tie um­fass­ten Bau­grup­pen auf Un­dich­tig­kei­ten und Schä­den über­prüft und der Kühl­was­ser­stand, der Ge­trie­be­öl­stand so­wie der Dif­fe­ren­zi­al­öl­stand kon­trol­liert wer­den, ist so un­ge­wöhn­lich, dass der Ga­ran­ti­en­eh­mer da­mit oh­ne je­den Hin­weis im Ga­ran­tie­ver­trag selbst nicht zu rech­nen braucht. Die Klau­sel wird des­halb ge­mäß § 305c I BGB nicht Be­stand­teil des Gran­tie­ver­trags.
  4. Ein Ga­ran­tie­ge­ber, der gel­tend macht, er sei leis­tungs­frei, weil der Ga­ran­ti­en­eh­mer ge­gen die Ga­ran­tie­be­din­gun­gen ver­sto­ßen ha­be, muss ei­nen Ver­stoß des Ga­ran­ti­en­eh­mers ge­gen die Ga­ran­tie­be­din­gun­gen dar­le­gen und ge­ge­be­nen­falls be­wei­sen. Es ist nicht Sa­che des Ga­ran­ti­en­eh­mers dar­zu­le­gen, dass er nicht ge­gen die Ga­ran­tie­be­din­gun­gen ver­so­ßen ha­be.

AG Han­no­ver, Ur­teil vom 06.10.2020 – 558 C 9324/19

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