1. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler darf in al­ler Re­gel dar­auf ver­trau­en, dass Aus­stat­tungs­merk­ma­le, die in der Be­triebs­an­lei­tung ei­nes Fahr­zeugs ge­nannt wer­den, auch tat­säch­lich vor­han­den sind. Et­was an­de­res kann al­len­falls gel­ten, wenn das Feh­len des Aus­stat­tungs­merk­mals ent­we­der für ei­nen Fach­mann oh­ne Wei­te­res – auch oh­ne be­son­de­re Prü­fung – er­sicht­lich oder in der Bran­che all­ge­mein be­kannt ist. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler ist aber je­den­falls nicht ge­hal­ten zu über­prü­fen, ob im Dis­play des Fahr­zeugs sämt­li­che Sym­bo­le so, wie sie in der Be­triebs­an­lei­tung dar­ge­stellt sind, auch wirk­lich er­schei­nen.
  2. In­dem ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler dem Käu­fer die Be­triebs­an­lei­tung des ge­kauf­ten Fahr­zeugs über­gibt, er­klärt er re­gel­mä­ßig nicht – schon gar nicht im Sin­ne ei­ner arg­lis­ti­gen Täu­schung „ins Blaue hin­ein“ –, dass sämt­li­che in der Be­triebs­an­lei­tung ge­nann­ten Aus­stat­tungs­merk­ma­le tat­säch­lich vor­han­den sei­en.

AG Schö­ne­berg, Ur­teil vom 13.09.2018 – 105 C 46/18
(nach­fol­gend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.04.2019 – 35 S 20/18)

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