1. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Au­di A3 Sport­back 2.0 TDI quat­tro der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on („Au­di A3 8P“) kann vom Ver­käu­fer nicht mit Er­folg als Nach­er­fül­lung (§ 439 I Fall 2 BGB) die Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on („Au­di A3 8V“) ver­lan­gen. Denn an­ge­sichts der mit dem Mo­dell­wech­sel ver­bun­de­nen we­sent­li­chen tech­ni­schen Än­de­run­gen ist ein Au­di A3 der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on kei­ne gleich­ar­ti­ge und gleich­wer­ti­ge Er­satz­sa­che, son­dern et­was an­de­res, das heißt ein ali­ud.
  2. Zur Be­ant­wor­tung der Fra­ge, ob die man­gel­haf­te Kauf­sa­che und die Sa­che, de­ren (Er­satz-)Lie­fe­rung der Käu­fer ge­stützt auf § 437 Nr. 1, § 439 I Fall 2 BGB be­gehrt, gleich­ar­tig und gleich­wer­tig sind, kann auf der Grund­la­ge ei­nes sub­stan­zi­ier­ten Par­tei­vor­trags zur Ver­mei­dung un­nö­ti­ger Be­weis­auf­nah­men auf all­ge­mein ein­fach zu­gäng­li­che und zu­ver­läs­si­ge Quel­len (z. B. Wi­ki­pe­dia) zu­rück­ge­grif­fen wer­den. Et­wai­ge Ab­wei­chun­gen kön­nen des­halb i. S. von § 291 ZPO of­fen­kun­dig sein.
  3. Ob der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs nach ei­nem Mo­dell­wech­sel mit Er­folg als Nach­er­fül­lung (§ 439 I Fall 2 BGB) die Lie­fe­rung ei­nes ty­penglei­chen Fahr­zeugs der ak­tu­el­len Ge­ne­ra­ti­on ver­lan­gen kann, ist ei­ne dem Sach­ver­stän­di­gen­be­weis nicht zu­gäng­li­che Rechts­fra­ge.

OLG Mün­chen, Be­schluss vom 02.07.2018 – 8 U 1710/17

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