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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­ni 2016

Kein so­for­ti­ges Rück­tritts­recht trotz „Schum­mel­soft­ware“ – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens darf er­war­ten, dass das Fahr­zeug die durch die ein­schlä­gi­ge Ab­gas­norm (hier: „Eu­ro 5“) vor­ge­ge­be­nen Emis­si­ons­grenz­wer­te tat­säch­lich und nicht nur dann ein­hält, wenn das Fahr­zeug – was ei­ne spe­zi­el­le Soft­ware er­kennt – ei­nem Ab­gas­test un­ter­zo­gen wird.
  2. Auch der Käu­fer ei­nes Fahr­zeugs, das vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen und des­halb man­gel­haft ist, muss dem Ver­käu­fer grund­sätz­lich Ge­le­gen­heit zur Nach­er­fül­lung ge­ben. In­so­weit ist ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen, dass der Käu­fer in der Nut­zung des Fahr­zeugs in kei­ner Wei­se ein­ge­schränkt ist. Ihm kann des­halb zu­ge­mu­tet wer­den ab­zu­war­ten, bis sein Fahr­zeug im Rah­men des Rück­rufs, den das Kraft­fahrt-Bun­des­amt ge­gen­über der Volks­wa­gen AG an­ge­ord­net hat, an der Rei­he ist.

LG Pa­der­born, Ur­teil vom 09.06.2016 – 3 O 23/16

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung be­züg­lich des Stick­oxid-Aus­sto­ßes – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeug weist ei­nen zum Rück­tritt be­rech­ti­gen­den Man­gel auf, wenn die Kauf­ver­trags­par­tei­en hin­sicht­lich sei­ner Stick­oxid-Emis­sio­nen ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) ge­trof­fen ha­ben und das Fahr­zeug die ver­ein­bar­ten „La­bor­wer­te“ nur des­halb ein­hält, weil ei­ne Soft­ware die Ab­gas­auf­be­rei­tung op­ti­miert, so­bald das Fahr­zeug ei­nem Emis­si­ons­test un­ter­zo­gen wird.
  2. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs, der dem Ver­käu­fer ei­ne Frist zur Nach­bes­se­rung setzt, muss hin­sicht­lich der Län­ge die­ser Frist zwar ins­be­son­de­re be­rück­sich­ti­gen, dass der Ver­käu­fer oh­ne die Hil­fe der Volks­wa­gen AG zu ei­ner Nach­bes­se­rung gar nicht in der La­ge ist. Es kann dem Käu­fer aber nicht zum Nach­teil ge­rei­chen, dass die Volks­wa­gen AG mil­lio­nen­fach Fahr­zeu­ge ma­ni­pu­liert hat und es mehr als ein Jahr dau­ert, die Ma­ni­pu­la­tio­nen rück­gän­gig zu ma­chen. Ei­ne Nach­bes­se­rungs­frist von zwei Mo­na­ten ist des­halb aus­rei­chend.
  3. Bei der Be­ur­tei­lung, ob der Man­gel, der ei­nem vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeug an­haf­tet, er­heb­lich ist, kann nicht nur dar­auf ab­ge­stellt wer­den, dass die ei­gent­li­che Man­gel­be­sei­ti­gung ei­nen Zeit­auf­wand von rund ei­ner Stun­de und ei­nen Kos­ten­auf­wand von we­ni­ger als 100 € er­for­dert. Viel­mehr ist auch zu be­rück­sich­ti­gen, dass die tech­ni­sche Vor­be­rei­tung der be­ab­sich­tig­ten Man­gel­be­sei­ti­gung fast ein Jahr be­an­sprucht und das Kraft­fahrt-Bun­des­amt die be­ab­sich­tig­ten Maß­nah­men ge­neh­mi­gen muss.
  4. Die zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes Die­sel­fahr­zeugs ei­nes nam­haf­ten Her­stel­lers (hier: Volks­wa­gen) be­trägt min­des­tens 250.000 km.

LG Lü­ne­burg, Ur­teil vom 02.06.2016 – 4 O 3/16

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Be­schrän­kung ei­ner Neu­wa­gen­ga­ran­tie auf Nach­bes­se­rungs­an­sprü­che (R)

Ei­ne Neu­wa­gen­ga­ran­tie für Ma­te­ri­al- und Her­stel­lungs­feh­ler, die der Fahr­zeug­her­stel­ler ei­nem Käu­fer un­ent­gelt­lich ge­währt, kann auf Nach­bes­se­rungs­an­sprü­che des Käu­fers be­schränkt wer­den und Scha­dens­er­satz­an­sprü­che we­gen ei­ner im Rah­men der Ga­ran­tie nicht oder nicht ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führ­ten Nach­bes­se­rung aus­schlie­ßen.

OLG Köln, Ur­teil vom 02.06.2016 – 21 U 20/15

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