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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2016

Kein Rück­tritts­recht we­gen ma­ni­pu­lier­ter Ab­gas-Soft­ware – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens darf er­war­ten, dass das Fahr­zeug die ge­setz­lich vor­ge­ge­be­nen Emis­si­ons­wer­te nicht nur des­halb (schein­bar) ein­hält, weil die für die Ab­gas­kon­troll­an­la­ge zu­stän­di­ge Soft­ware so ma­ni­pu­liert wur­de, dass sie die Ent­ste­hung von Stick­oxi­den un­zu­läs­sig re­du­ziert, so­bald sie ei­ne Prü­fungs­si­tua­ti­on er­kennt. Ein Fahr­zeug mit der­ge­stalt ma­ni­pu­lier­ter Soft­ware ist des­halb man­gel­haft i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB.
  2. Ein Man­gel ei­nes Neu­wa­gens, der sich mit ei­nem Kos­ten­auf­wand von we­ni­ger als 100 € be­sei­ti­gen lässt und die Nutz­bar­keit des Fahr­zeugs in kei­ner Wei­se ein­schränkt, be­rech­tigt den Käu­fer nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag.

LG Müns­ter, Ur­teil vom 14.03.2016 – 011 O 341/15

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Zu ver­wen­den­der Kraft­stoff bei ei­nem ge­brauch­ten Die­sel­fahr­zeug – Bio­die­sel-An­teil (R)

  1. Ein Fahr­zeug mit Die­sel­mo­tor eig­net sich nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung und ist des­halb man­gel­haft (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), wenn es nur mit Die­sel­kraft­stoff oh­ne Bio­die­sel-An­teil pro­blem­los be­trie­ben wer­den kann und an­dern­falls – wenn der ge­tank­te Kraft­stoff Bio­die­sel ent­hält – nicht ord­nungs­ge­mäß funk­tio­niert. Denn Die­sel­kraft­stoff oh­ne Bio­die­sel-An­teil ist so­wohl in Deutsch­land als auch im eu­ro­päi­schen Aus­land nicht oh­ne Schwie­rig­kei­ten, son­dern nur an ver­hält­nis­mä­ßig we­ni­gen Mar­ken­tank­stel­len er­hält­lich.
  2. Der An­spruch auf Nut­zungs­wert­er­satz, den ein Kfz-Ver­käu­fer nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag ge­mäß § 346 I, II 1 Nr. 1 BGB hat, ist nicht von Amts we­gen zu be­rück­sich­ti­gen. Viel­mehr muss der Ver­käu­fer die Nut­zungs­ent­schä­di­gung ver­lan­gen und zu ih­rer Hö­he sub­stan­zi­iert vor­tra­gen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 08.03.2016 – I-21 U 110/14

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Hö­he­re Zahl der Vor­be­sit­zer als nur ge­ring­fü­gi­ger Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein sechs Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen, der ei­ne Lauf­leis­tung von rund 105.000 km auf­weist, ist nicht des­halb i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil bei dem Fahr­zeug die Mo­tor­hau­be tech­nisch ein­wand­frei neu la­ckiert wur­de.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler muss ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf grund­sätz­lich nur ei­ner fach­män­ni­schen äu­ße­ren Be­sich­ti­gung („Sicht­prü­fung“) un­ter­zie­hen. Ei­ner de­tail­lier­ten Un­ter­su­chung des Fahr­zeugs, zum Bei­spiel ei­ner Mes­sung der Lack­schicht­di­cke, be­darf es nur, wenn der Händ­ler kon­kre­te An­halts­punk­te für das Vor­lie­gen ei­nes Man­gels hat. Den Händ­ler trifft auch kei­ne ge­ne­rel­le, an­las­s­un­ab­hän­gi­ge Ob­lie­gen­heit, sich über mög­li­che das Fahr­zeug be­tref­fen­de Rück­ruf­ak­tio­nen zu in­for­mie­ren.
  3. Dass ein sechs Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen nicht wie vom Ver­käu­fer an­ge­ge­ben zwei, son­dern drei Vor­be­sit­zer hat­te, ist al­len­falls ein i. S. des § 323 V 2 BGB ge­ring­fü­gi­ger Man­gel. Denn für ei­nen Käu­fer ist zwar re­gel­mä­ßig kauf­ent­schei­dend, ob er ein Fahr­zeug „aus ers­ter Hand“ er­hält. Ob zwei oder drei Hal­ter im Fahr­zeug­brief (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II) ein­ge­tra­gen sind, ist aber nicht von ent­schei­den­der Be­deu­tung.

LG Lü­ne­burg, Ur­teil vom 07.03.2016 – 6 O 55/15

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Kein so­for­ti­ger Rück­tritt trotz „Schum­mel­soft­ware“ – VW-Ab­gas­skan­dal

Auch der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen ist, muss dem Ver­käu­fer grund­sätz­lich Ge­le­gen­heit zur Nach­er­fül­lung ge­ben, be­vor er vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten darf. Ei­ne Nach­bes­se­rung ist dem Käu­fer ins­be­son­de­re nicht des­halb un­zu­mut­bar, weil sie erst frü­hes­tens An­fang Sep­tem­ber 2016 wird er­fol­gen kön­nen. Auch kann der Käu­fer im Re­gel­fall nicht mit Er­folg gel­tend ma­chen, der Ver­käu­fer ha­be ihn arg­lis­tig ge­täuscht.

LG Stral­sund, Ur­teil vom 03.03.2016 – 6 O 236/15

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