1. Der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist nicht schon dann gut­gläu­big i. S. des § 932 BGB, wenn er sich vom Ver­äu­ße­rer die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (den Fahr­zeug­brief) vor­le­gen lässt, um die Ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers prü­fen zu kön­nen. Dies ge­hört viel­mehr zu den Min­dest­vor­aus­set­zun­gen für ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb.
  2. Gro­be Fahr­läs­sig­keit i. S. des § 929 II BGB ist dem Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens dann vor­zu­wer­fen, wenn be­son­de­re Um­stän­de wie et­wa ein be­son­ders güns­ti­ger Kauf­preis sei­nen Ver­dacht er­re­gen muss­ten, er aber den­noch kei­ne sach­dien­li­chen Nach­for­schun­gen un­ter­nom­men hat, um sich über die Ver­fü­gungs­be­fug­nis des Ver­äu­ße­rers zu ver­ge­wis­sern. In­so­weit ist ein stren­ger Maß­stab an­zu­le­gen.

LG Mün­chen I, Ur­teil vom 02.02.2015 – 26 O 13347/14

Mehr le­sen »