1. Die An­zahl der Vor­be­sit­zer/​Vor­hal­ter ei­nes Kraft­fahr­zeugs kann Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB sein.
  2. Ob ein Fahr­zeug „scheck­heft­ge­pflegt“ ist, ob­wohl es nicht sämt­li­chen vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­se­he­nen In­spek­tio­nen un­ter­zo­gen wur­de, ist ei­ne Fra­ge der Aus­le­gung. Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, wie vie­le Vor­be­sit­zer/​Vor­hal­ter das Fahr­zeug an­geb­lich hat­te und wie alt das Fahr­zeug ist. Denn bei ei­nem jun­gen Fahr­zeug mit nur ei­nem Vor­be­sit­zer/​Vor­hal­ter lässt die An­ga­be „scheck­heft­ge­pflegt“ eher auf ei­ne voll­stän­di­ge und recht­zei­ti­ge Durch­füh­rung sämt­li­cher In­spek­tio­nen schlie­ßen als bei ei­nem äl­te­ren Fahr­zeug mit meh­re­ren Vor­be­sit­zern/​Vor­hal­tern.
  3. Nach ei­ner wirk­sa­men An­fech­tung (hier: we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung) kommt ein Rück­tritt vom – durch die An­fech­tung ver­nich­te­ten – Kauf­ver­trag nicht mehr in Be­tracht.

OLG Düs­sel­dorf, Be­schluss vom 08.08.2003 – I-1 W 45/03

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